hmm...
ich weiss nicht. die generelle aussage, eine bestimmte hunderasse solle man nicht in DE halten, hat für mich einen etwas komischen nachgeschmack.
ein ganz klein wenig musste ich beim lesen einiger beiträge grad an listenhunde denken.....
joey ist ein halber maremmano - also ein halber HSH. ich find ihn einfacher zu händeln als sam, meinen hüti.
eines ist allerdings absolut richtig und gehört eigentlich in drei meter hohen lettern geschrieben:
wer mit dem gedanken spielt, sich einen HSH zuzulegen, der MUSS sich aufs genauerste über die richtige haltung und den richtigen umgang mit diesen hunden informieren.
wobei ich nun nicht unbedingt ein problem drin seh, den HSH richtig auszulasten - denn da ist nicht so viel unterschied zu anderen anspruchsvollen rassen. (was zeit und aufwand betrifft - das "wie" ist unglaublich wichtig, das "was" nicht unbedingt.).
ich seh eher das problem, dass viele sich überschätzen und eben mit ganz falschen voraussetzungen einen HSH aufnehmen.
in der regel zeigen HSHs wenig "will to please" und sind meist ziemliche charakterköpfe. hier brauchts schon ein wenig mehr innere ruhe, charakterstärke, geduld und "instinkt" seitens des hhs als bei so manch anderen rassen.
der HSH ist mit sicherheit weder ein anfängerhund noch unbedingt ein stadthund. letzteres nicht mal unbedingt wegen der grösse sondern mehr wegen seines angebohrenen territorialinstinkts. er möchte bewachen, er möchte "sein" stück land. viele herdis fangen sonst an, einfach alles was in ihrem blickfeld liegt als "ihres" anzusehen - auch unterwegs. da wird dann ganz schnell der "hh" zum "schäfchen" und alles in 400m umkreis wird vertrieben.
und genau da liegt dann die problematik wenn man - wie leider in DE oft der fall - in dicht bewohntem gebiet ist. ob es für einen kangal, für einen owtscharka oder kuvazc auf dauer gut ist, dauernd durch menschenmengen gehen zu müssen (so er in der stadt lebt) wage ich zu bezweifeln.
ich kenne hier bei uns mehrere hhs mit hshs oder hsh-mischlingen. alle sind sehr gut sozialisiert, keiner hat ein grösseres problem mit anderen hunden oder ist in irgendeiner weise "gefährlicher" als andere grosse rassen. allerdings sind alle hhs sehr erfahrene und ruhige hundehalter, die genau wissen, was sie da "an der leine" haben. und: wir sind hier sehr "ländlich" und alle leben in häusern mit grundstück/garten.
fazit:
HSHs gehören auf keinen fall in anfängerhände. werden sie vom welpenalter an gut sozialisiert und rassespezifisch in einer für sie geeigeten umgegung gehalten und erzogen, dann spricht für mich nichts dagegen, so eine rasse in DE zu halten.
allerdings würde ich absolut davon abraten, einen (ältern) HSH der in seinem ursprungsland womöglich schon als herdenschützer eingesetzt wurde, nach DE zu bringen. das überfordert - so denke ich - auch mal sehr schnell einen erfahrenen hh.
ich empfehle gern "HSH - Hirtenhunde / Herdenschutzhunde von Miriam Cordt" um sich einen überlick über das wesen der herdis zu verschaffen. denn bei allem charakter, wachtrieb, schutztrieb u.a. sind sie eines sicher nicht: blutrünstige, unerziehbare bestien, die gleich jeden niedermachen, der sich blicken lässt. (auch hier fühl ich mich jetzt wieder an sokas erinnert....)