ein kangal ist ein herdenschutzhund.
insofern ist das wohl nach der definition der meisten menschen durchaus ein wachhund.
nun kommt aber das "aber":
viele herdenschutzhunde könnten durchaus auf einem grossen (möglichst wirklich grossen und vorallem gut gesicherten (hoher zaun!) ) grundstück draussen allein gehalten werden. (inkl. natürlich entsprechender hütten ect. ect.).
allerdings sollte man eines bedenken: ursprünglich waren herdis "teamplayer" - d.h. sie "arbeiten" an den herden zu mehreren. ein herdi allein - egal ob kangal oder owtscharka - braucht genausoviel familienanschluss wie jeder andere hund auch.
die meisten herdis sind durchaus in der lage, ein grundstück sauber zu bewachen - aber eben auf ihre art. und das kann unter umständen hier in DE in die hose gehen. denn dann wird immer der herdi entscheiden, wer das grundstück betreten darf - und wer nicht. diesen territorialen wachtrieb darf man auf keinen fall unterschätzen!
da braucht es einiges an konsequenz und ein bissi erfahrung, einem herdi zu erklären, dass er zwar bewachen und melden darf - aber dass der rest nicht seine sache ist. solange man dabei ist - funktioniert das (entspr. erziehung und erfahrung vorausgesetzt) ganz gut. alleine würde ich meinen herdi allerdings nicht im garten lassen - denn dann entscheidet er wieder selber.
es geht also schon - allerdings meines erachtens nur dann, wenn frühzeitig eine gute und starke bindung aufgebaut wurde und der herdi gut möglichst mit allem möglichen sozialisiert wurde. und das geht m.e. eben nur dann, wenn der herdi tatsächlich mit und in der familie lebt, wenn mit ihm "gearbeitet" wird - und wenn er nicht selbstständig auf einem grossen grundstück sozusagen alleine über "sein" territorium herrscht.
mein herdi darf gerne soviel er möchte in den garten - er darf dort auch "aufpassen", er darf melden - und das tut er auch sehr gerne - aber er hat auch noch ein paar andere "hobbies". hätte er die nicht - dann hätte ich wohl doch früher oder später ein problem.
erziehen tut sich ein herdi der ein grosses grundstück bewacht von allein - allerdings im regelfall sicher nicht im sinne der halter. wir sind nunmal nicht in anatolien auf schafweiden, in den pyrenäen oder irgendwo in der russischen pampa und ziehen mit den schafen umher - wir sind im dicht besiedelten DE. da muss und sollte auch ein herdi eine gewisse sozialisation und erziehung erfahren. und das geht bei einem dickschädel wie einem herdi eben nur, wenn er in das familienleben mit eingebunden ist. (dann allerdings, wenn man den herdi als solchen mag - gibts nix besseres
)
auch und gerade wegen unserer rechtsprechung und auch der rassen an sich zuliebe sollte man da doch sehr selbstkritisch sein! (mir sind schon auf viel zu vielen listen in DE kangal und owtscharka - das muss nun nicht noch mehr werden!)
ps:
@ pheaven: kangals sind gaanz grosse schmusebacken - wenn man sie lässt!