Beiträge von BigJoy

    Wenn dir die Rasse schon soweit klar ist, würde ich Kontakt zu entsprechenden Hunden und ihren Haltern suchen, die aus dem Nähkästchen plaudern lassen und im Umgang mit ihren Hunden beobachten. Auch hier im Forum gibt es viele Retrieverhalter und auch einen Welpenthread:
    https://www.dogforum.de/ftopic39181.html

    Der Vorteil bei einem Welpen ist, dass du ihn von kleinauf kennen und einschätzen lernst. Ein erwachsener Hund kann in der Erziehung einfacher sein (zB weil er schon an das Alleinseingewöhnt ist oder Grundkommandos beherrscht).

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    Aber im großen und ganzen haben meine Sorgen, so wie sich das gerade für mich selbst anhört, nur was mit der richtigen Erziehung zu tun.


    :gut:

    An was für einen Hund hast du eigentlich gedacht?
    Das Temperament kann man zB schon ein wenig durch die Rassewahl beeinflussen, auch die sg Leichtführigkeit. Es gibt rassebedingt Hunde, die schwerer oder leichter zu erziehen sind. Natürlich ist jeder Hund ein eigenes Wesen, aber die gezielte Zucht bringt gewisse Anlagen hervor.
    Am besten funktioniert ein Team, wenn die Bedürfnisse aufeinander abgestimmt sind - und das würde ich auch über das Aussehen des Hundes setzen.

    Für wichtig halte ich auch, dass du dich mit deiner Freundin über die Erziehungsstil abstimmst (oder hab ich das falsch im Kopf, schafft ihr nicht als Paar den Hund an?). Denn wenn man sich nicht einig ist, was der Hund darf und was nicht (zB Schlafzimmer), wird's schwer.

    Ui, ich find's heftig - der Bock hat den Angriff nicht überlebt!
    Deshalb wäre für mich die 1. Maßnahme, den Hund zu sichern! So etwas darf nicht noch einmal passieren.

    Und dann, die alte Leier: Grundgehorsam. Denn dein Hund war in dem Moment nicht abrufbar. Natürlich sind das extrem erschwerte Bedingungen für einen Rückruf (als er sich verbissen hatte), aber das lässt sich trainieren und muss trainiert werden.

    Meine Befürchtung wäre, dass dein Hund auf den Geschmack gekommen ist und das nächste Mal (noch) gezielter vorgeht, sein Jagdverhalten präzisiert.
    Ich würde deshalb einen Trainer zu Rate ziehen und einen Trainingsplan erstellen. Jetzt bloß nicht dran rumdoktern, sondern ganz überlegt vorgehen - das wäre meine Vorgehensweise.
    Für entscheidend halte ich, dass du deinen Hund lesen lernst, um sein Verhalten abzubrechen bzw umzulenken, BEVOR er in Jagdrausch verfällt.

    Ich denke es ist schwierig, das im Vorfeld mit einem anderen Hund zu testen. Denn ein anderer Hund ist ein anderer Hund und nicht deiner.

    Wovor hast du denn konkret Angst oder Sorge? Manchmal hilft es, sich die Dinge - auch the worst case" - auszumalen und dann kann man überlegen, wie mit einer solchen Situation umzugehen wäre. Dein "nicht klar kommen mit dem Hund" ist sehr allgemein.

    Aber auch die andere Seite: Was wünschst du dir vom Leben mit Hund?

    Ich weiß nicht, ob ich die Situation richtig einschätze, so aus der Ferne. Denn: Ich sehe kein Problem =)

    Deine Hündin zeigt deutlich, dass sie nicht (mehr) spielen will. Und wenn du sie nicht rausholen würdest, würde sie evt eine noch deutlichere Ansage machen. - Was aber nicht heißen muss, dass danach eine Keilerei losgehen würde!
    Mal angenommen, deine wird (noch) deutlicher. Dann kann der andere immer noch zwischen Flucht, Angriff, Flirt oder Einfrieren wählen. Und bei deiner Hündin in Folge das Gleiche.

    Wie ein anderes Kommunikationsverhalten einüben, finde ich schwierig. Regelmäßige gemeinsame Spaziergänge mit den gleichen Hunden können mE nach helfen, weil sich die Kommunikation zwischen den bekannten Hunden einschleift. Die Hunde können sich gegenseitig besser einschätzen und so verfeinert sich die Kommunikation. Diese erweiterte Bandbreite nimmt dein Hund mit in andere Hundebegegnungen - aber es wird ein Unterschied bleiben, ob sie den anderen Hund kennt oder nicht.

    Du bist in einer wichtigen, einer entscheidenden Phase mit den beiden Hunden die mit der Abgabe des Welpen enden kann. DAS zeigt doch die Dringlichkeit, die Situation von einem Profi vor Ort einschätzen zu lassen.

    Du könntest den Trainer doch auch fragen, ob du ihn erst nächsten Monat bezahlen kannst oder Raten oder evt leiht dir jemand das Geld. Ich würde auch erst einmal von 1 h ausgehen, einfach für die Einschätzung, wie sich die beiden Hunde - und du - verhalten.

    Und auch ich frage nach körperlicher Unversehrtheit deiner Althündin. Schmerzen sind oft ein Auslöser, sich andere Hunde vom Hals zu halten - und das tut deine Hündin ja deutlich.

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    Hallo Zusammen,

    ich hab folgendes Problem und hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben:

    Vor 3 Wochen haben wir uns einen Hund aus dem Tierheim zugelegt. Er ist ein sehr lieber Kerl obwohl er schon schlimme Erfahrungen mit Menschen gemacht hat und ich denke er hat sich auch nach dieser kurzen Zeit schon gut an uns gewöhnt.
    Allerdings sind wir (mein Freund und ich) auch Berufstätig. So kommt es das der Hund unter der Woche zwischen 4 und 5 Stunden alleine Zuhause ist. Früher wenn wir weg waren, war er ganz friedlich und hat den ganzen Tag auf dem Sofa gelegen und geschlafen oder einfach nur entspannt. Aber jetzt haben wir ihm ein richtiges Hundekörbchen gekauft und ihm verboten weiterhin auf unseren Möbeln zu liegen. Und anstatt sich weiterhin friedlich zu verhalten randaliert er jetzt in unserer Wohnung: reißt die Tapete von der Wand, zerstört Tische und Vasen, räumt den Mülleimer aus usw.!!! Ich weiß nicht was ich dagegen tun kann, immerhin bin ich in der Zeit nicht da um aufzupassen.
    Ich möchte ihn nicht wieder ins Tierheim bringen... :sad2: aber ich kann auch nicht jeden Tag die Wohnung neu renovieren.
    Was kann ich tun? :???:

    LG
    Annie

    Ich fasse noch mal zusammen:
    Der Hund ist neu bei euch. Es kann sein, dass seine Zersörungswut sich nicht von Anfang an zeigte, weil er sich noch nicht heimisch genug bei euch fühlte.
    Er muss das Alleinsein lernen - und vermutlich noch einiges anderes.
    Ich würde deshalb in die Hundeschule gehen. Mit der Trainiern könnt ihr auch Adhoc-Maßnahmen besprechen, was das Alleinsein angeht. Am besten lasst ihr sie in die Wohnung kommen, damit sie sich die Situation vor Ort anschaut.

    Ich sehe keinen direkten Zusammenhang zwischen Sofaverbot und Zerstörungswut. Denn er kann ja wenn ihr nicht da seid weiterhin aufs Sofa ;)

    Insgesamt: Kopf hoch! Ihr steht am Anfang, da ist noch ganz viel Spielraum!

    Vielen Dank für deinen super interessanten Bericht und dass du uns am Fortgang deiner Erziehung teilhaben lässt!! Finde deine Berichte hoch spannend und lehrreich!!

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    Sie sprach mit uns über Max seine Ernährung und als wir sagten, dass wir barfen und Max eigentlich kein Getreide bekommt meinte sie, dass bei Max ggf. ein Tryptophan-Mangel vorliegen kann, was man prüfen müßte, weshalb nicht genug Serotonin gebildet wird. Sie empfehl uns z.B. Dinkel als Ergänzung zum Futter. Zuhause habe ich diesbezüglich nachgelesen und habe festgestellt, dass Max so ein Mangel nicht vorliegen kann, da wir Bananen und viele Karotten füttern, wo ja auch ausreichend Tryptophan zur Bildung von Serotonin drin ist. Ich denke diesen Punkt können wir von der Liste streichen.


    Ich habe mich auch mit dieser Thematik beschäftigt.
    Größere Mengen Tryptophan kommt vor allem in rotem Fleisch vor, auch in Bananen, auch zB in Hüttenkäse. Nur ob die Verwertung gegeben ist, ist eine andere Frage. Denn je nach "Beilage" wandert das Protein mit dem Tryptphan in die Muskeln oder ins Gehirn. Damit es den Serotoninaufbau unterstützt, dürfen vor allem nicht zu viele Kohlenhydrate dabei sein - das ist aber häufig im Rahmen der Hauptmahlzeit der Fall.

    Ich würde sie auch für die nächsten Tage an die Leine nehmen, immer und überall. Und danach, wenn die Naht verheilt ist, ist alles beim Alten (sprich die Erziehungsbaustellen, die Pubertätsflausen und das, was gut klappt). Ich würde mir da jetzt erst einmal keine Gedanken zu machen, sondern diese Nach-OP-Leinen-Zeit schlichtweg durchziehen. Das muss sein und ist ja wie die Kastrations-OP eine einmalige, wenn auch unschöne, Sache.
    Kopf hoch, diese Tage gehen vorbei!

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    BigJoy: Und wie willst Du das trainieren?? Du weißt ja nicht, wie der andere Hund dann reagiert??


    Vom Prinzip her würde ich trainieren, dass mein Hund mit der Aufmerksamkeit bei mir ist statt beim anderen Hund. Das wäre dann so was wie "Fuß unter Belastung".
    Mir fehlen Einzelheiten für die oben genannte Situation, aber letztlich ist es doch, :hust: , Leinenpöbelei, oder nicht? Und daran kann man arbeiten.
    Ich meine das übrigens überhaupt nicht als Vorwurf, sondern als Idee, um die Spaziergänge zu entspannen.

    Wie der andere Hund reagiert? Ja, das weiß man nicht. Aber wenn ich die Kommunikation meines Hundes beeinflusse (er zB nicht pöbelt), entschärfe ich die gesamte Situation massiv.