Beiträge von Scherbenstern

    Nein ich sehe das nicht so.
    Aber das ist so eine Typische Aussage wie: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!"


    Hunde die in der Welpenzeit alles bekommen haben was sie brauchen können sich allein von den Hormonen schon verändern.
    Tagesform, Sympathie und Antipathie, oder eben auch schlechte Erfahrungen oder einfach nur Situationen die nicht ganz Rund laufen (Falschlaufende begegnungen, Hunde die pöbeln etc.) können einen Hund dazu bringen in manchen Situationen nicht so zu reagieren wie es die Umwelt von ihm erwartet.


    Klar werden in der ersten Zeit die Grundsteine gelegt das bedeutet aber doch nicht das das genauso bleibt.
    Immerhin ist das Gehirn keine starre Masse, sondern ein doch sehr flexibler kleiner "Klumpen" ;)


    Zwei meiner Hunde haben in ihrem bisherigen Leben ziemlich üble Erfahrungen machen müssen und so ist aus einem super coolen und souveränen Jungrüden von 2,5Jahren ein 5Jähriger geworden der in den meisten Situationen extrem Angstaggressiv ist und die meisten Kontakte einfach nicht mehr wünscht.
    Er spielt nicht mehr und er möchte nur Kontakt mit ein paar Hunden die er von früher kannte. Selten das mal ein Hund dabei ist, den er noch nicht kennt und den Kontakt wünscht.


    Ich bin auch nicht mehr der Typ der will das sich die Hunde mit allem und jedem verstehen.
    Das müssen sie gar nicht, was nur nicht geht ist eben enormes rumpöbeln, angriffe/übergriffe und mobbing.


    Und bezüglich aller anderen Umweltreize, ist es doch genauso.
    Da kann bei einem sensiblen Hund eine einzige blöde Situation bewirken das Hund unsicher wird beim Autofahren oder Angst vor Fliesen entwickelt (also dem drübergehen).

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    wir bekommen von den leuten aus der hundeschule nur zu hören, dass sich das irgendwann von selbst gibt...


    Gewisse dinge können sich von alleine geben, aber darauf würde ich nicht vertrauen. Immerhin ist viel eben Selbstbelohnend bzw. führt für den Hund zu gewünschtem Ergebnis (sei es eine Form der Aufmerksamkeit - ja auch Ärger bekommen ist eine Form davon, oder auch Erleichterung, Spass, Ablenkung, Stressabbau etc.).
    Wenn das der Fall ist wird sich das nicht so einfach geben, denn Hund LERNT ja auch jedesmal was daraus!


    Ich würde mir evtl. überlegen eine andere Hundeschule aufzusuchen wo euch wirklich geholfen wird!
    Denn dafür ist die da, ihr zahlt immerhin Geld dafür!


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    die tür steht auch nur immer kurz auf, zum durchlüften, weil wirs ja wissen, aber selbst dann versucht sies noch- ebenso wenn wir vom einkaufen zurückkommen rennt sie zur haustür und versucht zu flitzen.


    Ja, ähm wenn ihr das wisst, wieso Sichert ihr das nicht von Vorneherein ab?
    Fragt sich warum sie abhaut. katzen jagen, Will sie raus, will sie spazieren gehen? Muss sie vielleicht? etc.
    Wenn ihr die Ursache rausfindet, dann ist es auch einfacher das "abzustellen".


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    sie zerstört vor unsren augen sofakissen, kleiderschrankecken, kabel...und wir sagen jedes mal laut und deutlich nein und klatschen in die hände, damit sie erschrickt. aber ihr ist das egal...


    Weil es sie nicht mehr interessiert. Wenn es sie überhaupt interessiert hat.
    Die "Strafe" bzw. der Verhaltensabbruchsversuch ist nicht deutlich/stark genug.
    Wie habt ihr das überhaupt Trainiert?


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    eben auch wieder..wir waren eine stunde im Park, sie hat alles gemacht, wurde gelobt, bekam ein Leckerli, jetzt sind wir seit 15min wieder daheim und sie hat erst mal ins wohnzimmer gekackt...gestern hat sie aufs bett und aufs sofa gekackt, obwohl wir davor lang draußen waren...


    Hat sie draußen, also als ihr Unterwegs wart nen Haufen gemacht?
    Bzw. die Zeit, die Ruhe gehabt einen zu machen?
    Wie war die Konsistenz des Häufchens?
    Wie oft macht sie in der Regel am Tag?


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    wir lassen sie draußen teils frei laufen, teils nehmen wir sie an der leine- je nachdem welche strecke wir laufen...aber sie macht ihr geschäft nur ab und an..wenns etwas kälter ist gar nicht und wenn die sonne scheint nur auf sonnigen plätzen...


    Hat sie nen Mantel?
    Wieso, achtet ihr nicht darauf das sie nen Haufen macht und geht erst DANN wieder heim?
    Es kann helfen den Hund viel auf einer Stelle zu halten.
    Also erst die Möglichkeitgeben sich "freizulaufen" also durch Bewegung wird der darm angereizt und dann eben die Möglichkeit geben nen Haufen zu machen.


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    sie war noch nicht läufig, es kann aber sein, dass sie es bald wird...aber ist während dieser zeit das "in die wohnung kacken" normal?


    Nein ist es nicht.



    So nochmal zu meinen Fragen:


    Wie arbeitet ihr mit dem Hund?
    Wie wird er ausgelastet? (Körperlich und Geistig)
    Wie lobt und belohnt ihr?
    Wie straft ihr und wie brecht ihr Verhalten ab?
    Wie ist eure Beziehung und wie klappt es sonst?
    Was wisst ihr über die Rasse Jack Russell Terrier?

    Zitat

    1. sie rennt, sobald sie kann davon...unsre nachbarn haben sie uns schon sehr oft zurück gebracht, wenn wir mal die terassentür offen gelassen haben


    Warum bitte lasst ihr die Terassentür ungesichert wenn der Hund wegläuft?
    Wenn ihr es doch WISST!
    Sorry, selbst Schuld!
    Aufgabe: Tür absichern!


    Was macht ihr mit dem Hund? Wie wird er gearbeitet und ausgelastet?



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    2. pinkelt und kackt sie noch häufiger in die wohnung...bsp. wir waren gestern 2h im park..sie hat nichts gemacht...sich ab und zu zwar hingesetzt aber sofort aufgehört...kaum waren wir wieder zuhause hat sie sich auf eine, von der fußbodenheizung, aufgewärmte platte gesetzt und gepinkelt.


    Wie alt ist sie jetzt?



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    3. sie zerstört möbel, kleidung, schuhe- alles. obwohl sie beißknochen, spielzeug und beschäftigung durch lernspiele, übungen, hundeschule und nachbarskinder hat...


    Wie viel Macht ihr am Tag mit ihr?
    Was tut ihr wenn sie etwas ankaut?
    hat sie JEMALS gelernt wa sja und was nein?


    Sorry, der Hund kommt langsam in das Alter des Zahnens. Da kauen sie vermehrt. Heißt Hund muss zum einen lernen das er bestimmte sachen NICHT darf. Es bringt aber nichts dem Hund bloss zu sagen NEIN!
    Denn woher soll hund wissen was er denn stattdessen darf?
    Richtig! Kann er nicht!
    Eure Aufgabe: Hund kaut was an, es gibt ein ruhiges NEIN und ihr gebt ihr das was sie darf!
    Konsequent immer und immer wieder!


    Weitere Möglichkeit wäre ihr etwas zuverleiden was sie ankaut.
    Z.B. indem ihr es mit Zitronen oder Essigwasser einschmiert.


    Zitat

    ich weiß nicht mehr weiter...mein freund und ich streiten nur noch, weil wir nicht mehr wissen was wir machen sollen...


    Normal, wenn es so abläuft und ihr keinen Plan habt.
    Was wisst ihr über den Russell Terrier?
    Wie arbeitet ihr mit den Hunden? Was macht ihr so alles mit den Hunden?
    Wie lobt und belohnt ihr? Wie "straft" ihr?


    Knurrt sie euch noch an?


    Nina

    Möchtest du das jetzt zu jeder Hundeschule in der ich war, mittrainiert habe, mitgearbeitet oder Praktikum gemacht habe?
    Oder wie meinst du das jetzt?


    Oder willst du wissen was eine Hundeschule generell braucht um gut zu sein?
    Oder willst du wissen was daran positiv oder negativ ist, eine Hundeschule generell zu besuchen? Also Quasi was am Besuch einer Huschu gut und/oder schlecht ist?


    :???: *aaufschlauchsteht*

    Mein Nesthäkchen ist jetzt auch fast 9 Monate alt und die ist super cool!
    Freut sich natürlich - wir lieben Menschen! aber ist eigentlich ziemlich gelassen.
    Bin super happy das ich sie so gut hinbekommen habe :)
    Aber im Hinblick auf ihre spätere Aufgabe ein MUSS.


    Sie hat es allerdings auch ab und an das sie etwas länger braucht um sich zu Lösen. Wenn wir Hundefreunde direkt treffen nach dem Losgehen oder irgendwas Aufregendes und Spannendes los ist.
    Aber spätestens wenn ich ihr sage sie soll "mach mal Pipi" oder "mach ein Häufi" dann macht sie das auch *gg*


    Nina

    Klar mach ich das selber!
    Als ich Angefangen bin in dem Bereich ehrenamtlich zu arbeiten gab es diese ganzen "Ausbildungen" noch nicht.
    Da musste ich mich als junges Mädel selbst durchkämpfen mit einer Hundetrainerin und meiner Mutter an der Seite.


    Da ich selbst Menschentrainerin für Hunde bin und zudem noch SozialPädagogin hab ich beide Seiten inne.
    Sowohl eben das Fachwissen im Humanbereich, als auch das Fachwissen im kynologischen Bereich.
    Dazu eben auch Fachwissen für den direkten Bereich der Hundgestützten Arbeit und das soll mir erstmal ein Hundetrainer nachmachen der Ausbildungen für "Therapiehunde" (alleine die Bezeichnung!) anbietet! ;)


    Klar gibt es auch Ausbildungen von Fachleuten des SozoialenBereichs, aber da fehlt mir eben oft die kynologische Komponente.
    Ergo bleibt mir nur: Es selbst machen.


    Und nein, ich mache keine Prüfung. Wäre ja blöd mich selbst zu Prüfen...
    Aber, bei Ausbildungen in dem Bereich, gibt es natürlich Prüfungen.
    Oder meintest du jetzt eine Prüfung ob der Tauglichkeit des Hundes?


    Unbedingten Gehorsam finde ich, kommt nur an untergeordneter Stelle zum tragen, ich finde andere Sachen wichtiger.
    Klar sollte der Hund das tun was man ihm sagt.
    Aber ich finde viel Wichtiger das der Hund absolut Sicher ist im Umgang mit seinem Klientel.
    Und zwar so Sicher das der Hund die Entscheidungen in unserem Sinne selbst treffen kann.


    Heißt, der Hund trifft selbst die Entscheidung ein Kind was z.B. schreiend und rumspringend auf ihn zurennt nicht zuverbellen weil er so Sicher ist das er weiß es geht keine Gefahr von dem Kind aus und kann völlig cool bleiben. Und das ohne das ich es dem Hund sagen muss.
    Heißt: Ich muss mich auf den Hund 100% verlassen können!
    Immerhin arbeite ich vornehmlich mit dem Klientel mit Unterstützung des Hundes und nicht mit dem Hund, was ich dem Klientel "vormache".


    Ein weiterer Punkt ist: der Hund sollte Spass an der Arbeit haben!
    Ich habe derzeitig zwei Hunde die ich einsetzen kann bzw. könnte, einer ist in Rente und einer ist zugebrauchen - er ist nicht böse, er hat nur einfach keinen Spass an der Arbeit mit fremden Menschen und braucht seine Vorlaufzeit.
    Ich weiß das er verbellt und ich weiß aber im Gegenzug das er der beste und sensibelste Spiegel ist den es gibt.
    Außerdem kann man daran arbeiten, ABER er hat Grundlegend keinen Spass an der Arbeit mit fremden Leuten.
    Was soll ich einen Hund dazu "zwingen"?
    Mein anderer, Amadeus ist perfekt für Alten und Behindertenheime und mag Menschen (vorallem die welche ihn kraulen ;) ) gerne.
    Er hat aber respekt vor Kindern und ist oftmals etwas unsicher. Auf mein geheiß arbeitet er natürlich auch mit Kindern, so ist das nicht.
    Aber ich muss immer ein Auge auf ihn haben ob es ihm auch wirklich gut dabei geht.
    Und oft geht es ihm NICHT sonderlich gut dabei.
    Er hat keinen Spass und nciht die Nötige Sicherheit im Umgang mit Kindern.
    Was soll ich einem solchen Hund das zumuten?


    Deswegen zog die Lütte im Sommer bei uns ein, weil mein Senior eben mit 13Jahren zu alt ist, ich aber einen Allrounder gerne wieder dabei hätte.


    Der Hund sollte also:
    Freundlich, Fröhlich, Aufgeschlossen, Selbstsändig und Sicher im Umgang mit dem jeweiligen Klientel sein.
    Er sollte Spass an der Arbeit mit verschiedenen Menschen haben.
    Er sollte natürlich nicht negatov Aggressiv sein, doch aber durchaus offensiv im Umgang mit Menschen (also kein "Duckmäuser", sondern auch offen auf Menschen zugehen können).
    Er sollte Wissen das es Situationen gibt wo Ruhe angesagt ist und keine Freundensprünge - so toll Menschen auch sind.
    Er sollte gerne mit seinem Menschen zusammenarbeiten und das Team sollte eine sehr tiefe und innige Bindung und Vertrauensbeziehung haben, es sollte sich "blind" verstehen und vertrauen!


    Exkurs:
    Man steht vor einer Brücke wo man unten druchgucken kann. Der Hund hat etwas Angst/ist Unsicher.
    Wenn ich meinem Hund dann sage - es ist okee und vorehe, das er mir selbst wenn er etwas Angst hat über diese Brücke folgt und mit mir da rüber geht. DAS ist Vertrauen! ;)


    Also, was sollte der Hund können
    - hohe Frustrationstoleranz
    - Sensibilität
    - es ist schon absolut Vorteilhaft wenn man den Hund "an" und "aus" schalten kann.
    Heißt wenn ich etwas von dem Hund will, das er dann voll da ist. Wenn ich ihm aber sage "pause" das er dann auch pause macht bzw. sich ablegt und nicht stört!
    - vernünftiges Leine gehen, gehen an Gehhilfen, Rollatoren, Rollstühlen
    - keine Unsicherheiten zeigen gegenüber Schreien, lauten Geräuschen, fallenden Gegenständen.
    sowas halt.


    Zitat

    Mein Hund ist eher ängstlich, wenn auch nicht gegenüber Kindern. Das ist zwar rassebedingte Distanz aber doch sicher nicht hilfreich. Allerdings ist er leichter zu händeln als ein totaler Draufgänger.


    Wie meinst du das?
    Verstehe ich nicht ganz. Dein Hund ist Ängstlich, nicht aber gegenüber Kindern. Aber er besitzt eben die Aussietypische Distanz auch gegenüber Kindern? oder wie?


    Würdest du sagen dein Hund hat Spass an der Arbeit?
    Wann und Wo genau hat er Angst?


    Ich persönlich habe mich Aufgrund der Distanz und des Schutztriebes gegen den Aussie entschieden.
    Und mir war es zu heikel zu gucken ob ich einen Hund erwische der sich in dem Bereich etwas lockerer entwickelt.


    Was nicht passieren sollte?
    Möchtest du jetzte Szenarien hören? Oder wie?


    Nina