Sorry unglücklich formuliert. Wenn Hundehaltung Hobby ist - und wenn ich Hunde züchte, aber nichts dran verdienen dürfte - dann finanziere ich doch das Hobby Hundehaltung der Käufer. Darum meine Frage - wieso sollte ich züchten und das Hobby anderer Leute damit finanzieren. Lese jetzt erst, dass es definitiv zweideutig gelesen werden kann. So rum war es aber gemeint.
Beiträge von Missy2023
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Ich finde das auch sehr schwierig. Gerade der Part mit dem Verdienstausfall. Wenn ein Anwalt mit 10k monatlichem Verdienst das auf den Preis rechnet werden die Welpen ganz schön teuer. Ohne das der eigentliche Beruf des Züchters irgendeinen Mehrwert für Hunde oder Käufer hat.
Und kann man Präsenzzeit als Arbeitszeit rechnen?Ist halt alles eine gute Frage. Präsenzzeit finde ich noch so ein Thema für sich. Wenn ich in der Zeit für mich was machen kann - nein (kann ja was für mich machen, fernsehen, lesen, whatever). Wird aber auch wieder jeder anders beurteilen.
Ich finde das mit dem Anwalt aber ein gutes Beispiels. Heißt das im Umkehrschluss, dass ein Anwalt, der wirklich Know-How, Erfahrung und Expertise in der Hundezucht haben kann, diesen Ausfall nicht berechnen darf? Nur weil er einen gut bezahlten Hauptjob hat?
Ich meine natürlich gehört in die Hundezucht Herzblut. Das ist ein emotionaleres Thema als manch anderer Beruf. Aber überall wird aktuell nach fairer Bezahlung und Arbeitsbedingungen gerufen. Zurecht! Warum steht dies einem Züchter nicht zu?
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Keine Ahnung was du von mir willst und warum dir ein simpler Spruch darüber, wieso man auch seine Arbeitszeit nicht für Lau ansetzt so nahe geht. Das ist nicht meine Baustelle.
Aber warum Arbeitszeit? Hundehaltung ist doch n Hobby … Ich meine, wenn man wirklich hauptberuflich züchtet, ok. Aber wenn man aus Spaß an der Sache Hunde züchtet, dann hat man selber doch auch einen hohen Mehrwert davon.
Warum soll ich denn anderer Menschen Hobby finanzieren?
Was wären für dich denn Gründe zu züchten?
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Die Frage, was du danach machst ist glaube ich super wichtig!!!
Der Klassiker: Hund zieht, Mensch bleibt stehen, Hund kommt ran und wird gelobt. Gerade etwas clevere Hündchen neigen dann zum lernen von "cool, wenn ich ziehe, bekomme ich den Mensch zum stehen, kann hingehen und werde gelobt" (Stichwort Verhaltenskette). Du belohnst ja das vorherige "falsche" Verhalten mit. Richtiger wäre das loben, wenn er sich korrekt verhält. Sprich Hund zieht, du bleibst stehen, Hund kommt ran ihr lauft gemeinsam mit lockerer Leine und das gemeinsame Laufen wird belohnt.
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Wie definierst du denn realistisch? Mindestlohn? Dein Stundenlohn? Mein Stundenlohn?

Ich bin kein Züchter. Was hältst du denn für realistisch?
Finde ich total schwierig. Geht ja schon mit der Frage los, ob die Zucht "Hauptberuflich" gemacht wird oder nicht. Sind dann halt unterschiedliche Ansätze für die Kalkulation, ob ich jetzt einen Verdienstausfall habe oder mein gesamtes Leben mit dem Welpenverdienst bestreiten muss... Dann auch noch geprägt von den eigenen Wertvorstellungen. Ich bin ja auch kein Züchter. Wenn man so will, würde ich schon sagen, dass der gesamte Zeitaufwand für die Welpen mindestens mit Mindestlohn bemessen werden sollte. Damit meine ich aber die gesamte Arbeit für die Welpen (von Wurfplanung über aktive Arbeit mit Welpen sowie das drumherum wie putzen, Kontakt zu Welpeninteressenten, Infos und Videos versenden etc.). Dann noch sämtliche Ausgaben (TA/Futter/Spielzeug/Welpenpaket) die für den Wurf angefallen sind. Plus keine Ahnung 1/3 der Kosten um überhaupt den Hund zuchttauglich zu bekommen (wenn man davon ausgeht, dass eine Hündin halt auch maximal 3 Würfe im Leben hat). Dann noch Möglicherweise Verdienstausfall, weil man im Hauptjob kürzer tritt oder frei nimmt. Plus natürlich die Kosten, die später das Finanzamt will. Wäre für mich die normale kaufmännische Rechnung zu dem Thema.
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Wieso darf ein guter Züchter nix verdienen an seiner Arbeit?
Bei kostendeckend meinte ich schon inkl. eines gewissen Arbeitsaufwands. Aber es sollte schon realistisch bleiben.
Letztendlich darf von mir aus auch jeder Züchter soviel extra Gewinn drauf schlagen wie er gerne möchte. Und natürlich kann er auch jedes unternehmerische Risiko auf die Kunden umrechnen. Ich muss ja dort wo es mir zu teuer erscheint keinen Welpen kaufen.Wie definierst du denn realistisch? Mindestlohn? Dein Stundenlohn? Mein Stundenlohn?

Wenn ich mal davon ausgehe, dass ich mich 3 Monate unbezahlt freistellen lasse (Welpenaufzucht hat halt absolut nichts mit Urlaub und Erholung zutun) müsste ich ja allein dafür bereits meinen Bruttolohn für drei Monate aufschlagen und habe immer noch keinen Cent Gewinn gemacht

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Was ist eigentlich so logisch daran das "Arbeits-& Gebrauchshunde " billiger sind ? Also abgesehen davon daß die Mentalität da gewisse Auswüchse nicht ( ünerall ) zulässt.
Ob ich das Wort "logisch" in diesem Zusammenhang verwenden möchte lassen wir bitte einmal offen. Ist es nicht. Im Reitsport ist das denken da ganz anders. Ein erfolgreich ausgebildetes Sportpferd "produziert" deutlich teureren Nachwuchs.
Keine Ahnung wieso das bei Hundehaltern anders ist.Du bist, wenn ich das richtig lese, da ja tiefer in der Materie. Würdest du sagen, dass im die Sozialisierung eines Sporthundes genauso ein Bamborium gemacht wird, wie bei den Begleithunden? Auch so Dinge wie an die Hauskatze gewöhnen, weil es die HH für später brauchen? Oder ist es da eher so, dass die künftigen Halter genug Know-How haben, dass sie das a) selbst erledigen können und b) andere Anforderungen (andere bitte völlig wertfrei und neutral lesen) an ihre späteren Begleiter stellen?
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Idealerweise gibt man den treuen Begleiter ja heutzutage erst mit 12 Wochen ab.
Von welchen Rassen sprichst du da?
Grundsätzlich alles was man unter klassischem Begleithund versteht.
Mag auch ein Glaubenssatz in meinem Umfeld geworden sein. Aber der Trend geht dahin, dass die Züchter, die Welpen bereits mit 8 Wochen abgeben, bereits die ersten Punkte in Bereich "seriös" verlieren. Der Glaubenssatz das Welpen mit 8 Wochen zu jung sind, wird immer verbreiteter. Auch da wieder so ein klassisches Phänomen. Das es auf die Individuen ankommt wird gern vergessen.
Im Sportlichen Sektor mit Arbeitshunden hingegen scheinen die Menschen aus meinem Umfeld eher zu erwarten, den Welpen selbstverständlich bereits mit 8 Wochen abzuholen, um ihn bestmöglich aufs Leben vorzubereiten. Das kann ja kein Züchter leisten.
Mag aber auch einfach persönliches Empfinden zu sein. Natürlich hat mein Umfeld diesbezüglich auch Einfluss auf meine Gedanken und Ansichten.
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Mal wieder so ein Auszug - wo ich gar nicht weiß, über wessen verhalten ich mehr lachen soll

Hin und wieder kommt hier das Thema Zweithund an den Tag. Ich sage ganz klar - ich will keine Mehrhundehaltung. Ich bin überzeugt, die Maus wäre auch schwer dagegen, ihren Prinzessinnenstatus zu gefährden. Der Mann wollte ursprünglich keinen Hund. Scheint aber manchmal etwas damit zu kämpfen, dass er nicht der unantastbare Hundeliebling Nummer eins ist, sondern ich.
Letzte Woche folgendes Szenario (was von männlicher Seite sicher nicht 100% ernst gemeint war):
Mann: Duuuu???? Was meinst du? Wollen wir nicht doch mal überlegen, einen zweiten Hund zu adoptieren.
Ich: Ähm - wieso???
Mann: Naja was kleines, niedliches. Was ich den ganzen Tag auf dem Schoß haben könnte, um es zu kraulen!?
Ich: Ähm neeeee!?
Maus - springt aufs Sofa. Lässt sich mit ihren knapp 40kg auf Herrchens Schoß plumpsen. Richtet sich wohl recht gemütlich ein.
10 Minuten später...
Mann: Maus, könntest du dich woanders hinsetzen? Ich spüre meine Beine nicht mehr.
Maus guckt ihn irritiert an.
Ich übersetze: Du wolltest doch einen Hund, der den ganzen Tag auf deinem Schoß sitzt und den du kraulen kannst.
Mann: Hund! HUND! Nicht Pony.
Maus räumt mit Hundeblick den Schoß und kuschelt sich dann lieber in meine Kniekehle. Was man macht, ist ja doch verkehrt



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Missy2023 so wie du den Unterschied zwischen Show und Leistung beschreibst, erscheint mir schlüssig, warum die Preise sich da so stark unterscheiden. Andererseits stellt sich bei mir dann die Frage, wenn ich jetzt mal in ein Extrem gehe: erleben Begleithunde beim Züchter mehr? Werden Arbeitshunde "weniger" sozialisiert?
Und gleichzeitig hinterfrage ich die Aussage mit dem eingeschränkten Leben, denn... Hoffentlich bekommen das bestimmte Leute nicht in den falschen Hals.... Warum züchtet man überhaupt?
Ist es wirklich so einschränkend, wenn man sich selbständig dazu entschieden hat? Wo liegt der Sinn in einer liebevollen Zucht, wenn das Wesentliche, nämlich der Wurf selbst, als solche eine Einschränkung angesehen wird?
Wie gesagt, ich bin KEIN Züchter, obwohl ich im Laufe dieses Threads echt Interesse daran entwickelt habe
Ich weiß nicht wie es sich anfühlt Züchter zu sein, gleichzeitig weiß ich, dass jeder Züchter dieses Leben anders empfindet. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde sich meine Erfahrung der Zucht signifikant von der Pudelzüchterin mit der Preisaufstellung unterscheiden.Um Himmels willen - nicht falsch verstehen. Als Außenstehender empfinde ich es als maximal Einschränkend!!! Weil in der Zeit der Aufzucht sich sehr viel um die Welpen dreht und nicht viel Platz für das gewohnte Leben ist. Ich bin durchaus sicher, dass sie selbst es anders empfinden. Aber man braucht beispielsweise schon einen recht verständnisvollen Freundeskreis, wenn man mal für drei Monate aus dem sozialen Gemeinschaftswesen ausscheiden muss. Das versteht halt auch nicht jeder. Es gibt so viele Aspekte die man da sicher betrachten kann.
Nein ich finde es absolut Schwachsinn, dass Arbeitshunde nicht oder weniger sozialisiert sind. Aber ein Vollgebrauchshund kommt zu einem Hundemenschen, der normalerweise absolut weiß was er tut. Wo der Halter weiß, wie er sozialisiert für seinen Bedarf. Und auch einfach Grenzen akzeptieren kann. Für sowas ist nach meinem persönlichen Empfinden in der Begleithundewelt wenig bis gar kein Platz.
Ich bin auch kein Züchter. Ganz ehrlich ich bin viel zu emotional/kopflastig für den Job
Putzen ist nicht meine Leidenschaft. Und abgeben könnte ich auch niemanden. Also schon allein deshalb wäre ich der miserabelste Züchter aller Zeiten 