Beiträge von Missy2023

    Es ist doch in Ordnung, Texte sind immer Interpretation und genug Leser werden es so interpretieren wie ich es tue, auch wenn der Schreiber eine andere Intention hatte.

    Zurück zu Hunden: Ob man jetzt ganz allgemein Knurren nie verbieten darf/kann/soll - das ist hier ja nicht das Thema. Hier in diesem Fall hat das Übergehen zu einer deutlichen Eskalation geführt, mit der der Mensch dann nicht umgehen konnte - es war also ganz sicher der falsche Weg (so, wie es gemacht wurde).

    Die TE verbietet das Knurren doch gar nicht, der Trainingsansatz läuft über Gewöhnung und Desensibilisierungsversuche:

    Der Trainingsplan sieht so aus: Ich hab Lucy in den letzten Wochen an einen gut passenden Metall-Maulkorb gewöhnt. Jetzt soll mein Freund täglich ruhig, aber beharrlich ganz einfache Handgriffe mit ihr üben, während sie durch den Korb gesichert ist. Die Hoffnung war/ist, dass sich ihr Verhalten legt, wenn sie mit dem Knurren dauerhaft keinen Erfolg hat.

    Ja, der Hund steigert sich da rein. Ist jetzt wahrlich keine Überraschung. Zu implizieren dass die Lösung sein könnte dass der Hund mit dem Verhalten Erfolg haben muss kann dann genauso zum Beißvorfall mit Ansage führen. Steigern sich viele nämlich nicht weniger rein.

    Aber jetzt mal Hand aufs Herz?

    Wie viele Hundeanfänger(!) kennst du, die das Händchen haben zu desensibilisieren? Und das Know-How eine weitere Eskalation zu vermeiden?

    Ich finde jetzt auch nicht, dass der Hund mit Knurren Erfolg haben soll und lernt, prima so funktioniert der Mensch wie ich das will. Aber weil das Thema ja auch im Zusammenhang mit Pferden angesprochen wurde - auch da ist diese Methode veraltet UND führt bei nicht wenigen Pferden zur Eskalation. Ich hätte da so eine die dir bei dem Vorgehen gezielt nen Schädelbasisbruch verpassen würde :winking_face:

    Aber die Problematik spitzt sich ja seit 3-4 Monaten immer mehr zu. Und je erfolgloser das Training weiter geht umso schwieriger wird es bei Rückgabe an die Orga, dass richtige zu Hause zu finden.

    Ehrliche Meinung?

    Es gibt zig Methoden. Schon allein zum Thema Leinenführigkeit. Die Kunst ist Methoden zu hinterfragen und zu entscheiden, ob diese Methoden der Weg sind, den man selbst gehen möchte. Wie sinnvoll dies für sich und den eigenen Hund sind. Du hast für dich deine Antwort gefunden. DEIN Weg ist es nicht.

    Im Nachgang aber nun zu spekulieren, ob der Hund auf Grund des Trainings krank ist ohne alle Infos zu haben finde ich übergriffig.

    Klar kannst du das melden. Hast du Beweise? Wenn nicht, im Zweifel für den Angeklagten. Solange keine Tierschutzwidrigen Methoden wie Strom, Stachler etc. die du auch noch beweisen kannst, würde ich die Sache gedanklich abhaken. Und ja für dich abharken, dass du einen Fehler gemacht hast. Nämlich blind zu vertrauen und ohne hinterfragen Methoden anzuwenden, die nicht in deinem Sinne waren.

    aber hier schreibt doch ausnahmslos jeder, dass mindestens die grundbedürfnisse des hundes erfüllt sein müssen - egal wie hart die persönliche lebensphase gerade ist. ebenso die medizinische/tierärztliche versorgung eines hundes

    Und von nichts anderen habe auch ich geschrieben.

    Nicht von einem knötchen, nicht von ein paar Tage bisschen weniger Gassi gehen.

    Vielleicht einfach auch eine Frage, was du für dich und dein Unternehmen möchtest. Dieses „du kannst sie nicht alle retten“ ist wertvoll. Und natürlich ist auch ein Gespräch mit den Besitzern suchen eine Option. Du kannst natürlich im Rahmen deiner Möglichkeiten Unterstützungsangebote aussprechen, wenn du das willst. Und ja vielleicht kommt der ein oder andere dann nicht wieder. Ist die Frage, ob man diese Menschen denn als Kunden möchte. Oder ob es einen mental so belastet, dass es einem lieber wäre, sie kommen nicht wieder.

    Was für ein Welpe ist es denn? Unter "Welpe" kann ich mir alles vorstellen, vom Zwergpinscher bis zum Maremmano...

    Was genau macht Dir dabei denn Angst, bzw. negative Gedanken? Die "Baby-Situation" mit einem quirligen(?) Welpen oder die 15 Jahre, die auf Dich zukommen als Hundehalterin?

    Es ist ein Retriever-Welpe. Ja, die 15 Jahre hatte ich auch schon mal im Kopf. Mir macht Angst, dass ich vielleicht insgeheim gar keinen Hund mehr will?! Ich fühle mich total verrückt, dass zu sagen, denn ich habe meinen "alten" Hund über alles geliebt und konnte mir nie ein Leben ohne Hund vorstellen. Ich hatte schon ein oder zwei Zweifel, bevor unser Welpe kam und jetzt wo sie da ist, fühle ich mich so als hätte sich meine schlimmste Annahme, dass ich sie vielleicht nicht lieb haben kann, bewahrheitet. Ich beschäftige mich aber grundsätzlich gerne mit ihr und kuschle gerne mit ihr, überlege, was ich ihr als nächstes beibringe. Auf der anderen Seite, wenn sie schläft, bin ich froh und kriege einen Stich im Magen, wenn sie aufwacht.

    Kann es sein, dass du einfach ein schlechtes Gewissen hast, weil du den Zwerg noch nicht so „liebst“ wie deinen alten Hund?

    Naja dann mach dir nur einfach klar, dass euer Training eben ganz übel nach hinten gehen kann!!!

    Aktuell lernt dein Hund lediglich, dass ihr die Grenzen überschreitet (Vertrauensmissbrauch) und massive deutlichere Reaktionen zum Erfolg führen. Ist halt einer der besten Wege zu einem Hund der Probleme mit den Zähnen löst. Hinterher ist das Geheule dann groß, weil der Hund „grundlos“ einen Menschen angegriffen hat…

    Meistens hängt der Blues ja damit zusammen, dass Vorstellung wie es wird mit der Realität nicht ganz überein stimmen.
    Du sagst ihr hattet vorher einen Hund von Welpe an. Kann es sein, dass du unbewusst/unabsichtlich vergleichst?


    Ich würde für mich versuchen, die Ursache zu finden. Ich hatte beispielsweise totale Versagensängste als der Hund dann „plötzlich“ hier war. Als ich die in den Griff bekommen habe, hat sich der Blues verabschiedet :winking_face: dafür musst du nur rausfinden, was dich belastet.

    Ja es gibt mal stressige Phasen im Leben. Und wer sein Tier in der Zeit als Belastung sieht, sollte seine Prioritäten überdenken. Ich persönlich kenne es nicht, dass der Hund als Belastung erscheint. Im Gegenteil. Sie hilft mir, in den Phasen meine Bedürfnisse zu erfüllen und dem Stress zu entkommen. Nein zu sagen. Und zwar nicht zum Hund.

    das ist aber in deiner speziellen Konstellation so.

    Wie schon weiter oben erwähnt, es ist ja oft nicht nur der Hund sondern eben AUCH der Hund der zurück steckt. Sondern oft auch man selber, der Partner und auch die Kinder.

    Eben und da ICH diese Einschränkungen nicht mehr hinnehme und selbst über mein Leben bestimme, ist es meine Pflicht es nicht dazu kommen zu lassen, wenn ich die Verantwortung für jemanden übernehme, der nicht für sich selbst sorgen kann (Kinder und Tiere). Kann ich das nicht gewährleisten und bin so fremdbestimmt, dass ich meinen Pflichten nicht mehr nachkommen kann, sollte man was ändern. :ka:

    Wie das für jeden selbst aussieht muss man selbst sicher entscheiden. Die Belastungsgrenzen sind unterschiedlich. Die Bedürfnisse der Hunde auch. Darum wird es da kein Patentrezept geben. Aber wenn die Menschen bereits anfangen für pflegebedingte Missstände ausreden zu suchen, läuft einfach etwas schief in meinen Augen.

    Ich persönlich denke es sagt einfach eine Menge über den Besitzer aus. Und das ist nicht gerade positiv.

    Ja es gibt mal stressige Phasen im Leben. Und wer sein Tier in der Zeit als Belastung sieht, sollte seine Prioritäten überdenken. Ich persönlich kenne es nicht, dass der Hund als Belastung erscheint. Im Gegenteil. Sie hilft mir, in den Phasen meine Bedürfnisse zu erfüllen und dem Stress zu entkommen. Nein zu sagen. Und zwar nicht zum Hund.

    Jetzt hab ich einen Hund der pflegetechnisch echt easy ist. Ob ich da jetzt einmal die Woche den Kurzhaarhund bürste oder nicht macht keinen Unterschied. Ein Netzwerk was mir unter die Arme greifen könnte hätte auch echt Probleme. Liege ich mit Grippe flach bewegt sich der Hund keinen Meter von mir weg. Aber hey dann gehen wir halt nicht wandern, sondern fahren zu einem Plätzchen, wo ich mich hin setze und der Hund sein Ding machen kann, wenn er möchte. Frische Luft soll schließlich gesund sein :pfeif:

    Wenn mal ein Spaziergang kürzer ausfällt so what. Aber wenn die Gesundheit leidet und die Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden können, sollte man kein Tier haben. Egal welches.