Hi korgo,
ja es gibt einen "kleinen" Retriever. Den "Nova Scotia Duck Tolling Retriever". Und das dürfte so ziemlich die "arbeitsintensivste" der Retriever Rassen sein. ME nicht wirklich ein Hund nur für so nebenbei. Sondern einer, der ausgelastet werden will und das auch einfordert.
Bei den Golden und Labbis gibt es zwei "Hauptlinien". Show und Arbeit. Letztere sagt schon alles. Ich kenne nicht viele Golden oder Labbis aus Arbeitslinie, aber die, die ich kenne, stehen einem Duck Toller oder einem Border in Arbeitswut nicht wirklich nach. Bei den Showlinien gibt es auch ruhigere bis hin zu kompletten Schlaftabletten.
Du hattest am Anfang mal geschrieben, sollte nicht so haaren. Nun, im haaren sind die Retriever Rassen mit an der Spitze, soweit ich weiss.
Den Pudel ohne jegliche Frisur - das geht auf Dauer nicht gut. Es gibt mehr als genug Leute, die der Meinung waren, man könne einen Pudel im "Naturlook" ohne jegliche Schur rumlaufen lassen. Spätestens wenn das entsprechende Pudelfell nur noch aus Filzplatten bestand, hat es auch der hartnäckigste Naturlook-Fanatiker eingesehen, dass man bei einem Pudel um das Scheren nicht herum kommt. Im Gegensatz zu Rassen mit anderer Fellstruktur hört bei den Hunden mit pudelartiger Fellstruktur das Längenwachstum des gesamten Haarkleids nicht irgendwann auf sondern geht immer weiter. Und irgendwann kommt auch die beste Bürste nicht mehr durch. Wobei idR ein Anfänger da vermutlich deutlich früher "die Segel streicht" als jemand, der sich mit derartigem Fell auskennt.
Welche Art der Frisur man einem Pudel verpasst, ist Geschmacksache. Solange man nicht ausstellen möchte.
Aber zu bedenken ist, dass Pudel die intelligentesten Hunde überhaupt sind. Und dementsprechend Beschäftigung brauchen. Sowohl körperlich auch als geistig. Nur mit Spazierengehen ist ein Pudel nicht ausgelastet. Und ein nicht ausgelasteter Pudel, v.a. ein grosser, kann schon mal kreativ werden hinsichtlich Gartengestaltung und Innenarchitektur. Wobei das jeweilige Ergebnis nicht unbedingt das Auge eines menschlichen Betrachters erfreut.
Thema Hundeschule:
In den 80ern sah die Hundewelt noch etwas anders aus. Grob gesagt, hat in den 80ern ein junger, etwas unerzogener Hund mal einen Passanten angesprungen und mit seinen dreckigen Pfoten Abdrücke auf dessen Kleidung hinterlassen, genügte idR (zumindest in unserem ländlichen Raum) wenn weiter nichts passiert war, die Übernahme der Reinigungskosten und eine Entschuldigung. Heute besteht ganz schnell die Gefahr einer Anzeige von wegen "gefährlicher Hund".
Andererseits waren die meisten Menschen in den 80ern noch so erzogen, dass sie wussten, dass ein Hund auch ein Gebiss hat und dies notfalls auch einsetzt. Heute hat ein Hund zu funktionieren. Das heisst: er muss immer lieb und freundlich durch die Gegend tapsen, darf in keinster Weise eigene "Gefühle" wie Unwohlsein bei aufgezwungenem Kontakt durch Fremde zeigen, sollte sich möglichst nicht wie ein Hund benehmen, weder gegenüber anderen Hunden noch gegenüber Menschen.
Die Ansprüche, die an unsere Hunde heute in Punkto Gehorsam und Umweltverträglichkeit gestellt werden, sind deutlich höher als das in den 80er Jahren der Fall war. Und gleichzeitig stehen Hundehalter und Hunde heute deutlich mehr im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Und zwar nicht in positiver Weise.
Allein schon deshalb empfiehlt es sich, als Anfänger mit seinem Hund in eine Hundeschule zu gehen. Ob nun Verein oder private Hundeschule, Gruppe oder Einzeltraining, das bleibt den Vorlieben und dem Geldbeutel des Einzelnen überlassen.
Viele Grüße
Cindy