Beiträge von yane

    Hi,

    Yanta mag es generell nicht, angegrapscht zu werden (komme da noch dazu) und deshalb bei ihr klares Nein.
    Nele findet es klasse, wenn sich jemand mit ihr befasst, egal ob Spiel oder Streicheln etc. Und wird dabei ganz schnell "übermütig", was viele Kiddis und auch Erwachsene erschreckt. Deshalb erfolgt hier zumindest immer eine Vorwarnung meinerseits. Und dann generell nur, wenn ich sie an der Leine habe.


    Zitat

    Chico ist etwas scheu :roll: und ich denke, er merkt dann, dass nichts Schlimmes passiert

    genau DAS würde ich nicht machen. Hund lernt, dass nichts Schlimmes passiert, wenn er gezwungen wird, sich anfassen zu lassen, obwohl er es nicht mag und eher ängstlich ist. Beobachte mal deinen Hund dabei? Zeigt er Unsicherheit? Zeigt er, dass er das toll findet? Sucht er regelrecht das Gestreicheltwerden? Wenn Du die letzten beiden Fragen mit "nein" beantwortest, dann zwing ihn nicht mehr dazu, dass er sich streicheln lassen muss. Wenn er selbst es will, ok, aber nicht widerwillig.

    Denn alles was er dabei lernt ist "oh hilfe, jetzt muss ich mich schon wieder antatschen lassen, dabei ist mir das so unangenehm". Und irgendwann wird er vielleicht sogar anfangen, sich dagegen zu wehren.

    Stell Dir mal vor, Du würdest, obwohl Du es nicht möchtest, von Dir fremden Personen angegrabscht. Fändest Du das toll? Würdest Du daraus lernen "von Fremden angegrabscht zu werden ist super"?

    Die älteste meiner derzeitigen Hündinnen war auch so ein Fall. Sie mochte es nicht. Der damalige Rat, den ich bekommen habe, läuft in die gleiche Richtung wie Du das mit deinem Hund machst. "Lass sie von anderen streicheln, da merkt sie schon, dass das nichts schlimmes ist". Pustekuchen. Es endete damit, dass sie sich von niemandem mehr anfassen lassen hat. Und wenn jemand direkt auf uns zu ging , flüchtete, wenn sie nicht an der Leine war.

    Viele Grüße
    Cindy

    undercover

    Zitat

    nur verstehe ich nicht warum ich irgenwo verteufelt werde weil meine hunde gehorchen müssen!

    siehst Du, DAS ist der grosse Unterschied. Meine Hunde müssen nicht gehorchen. Sie DÜRFEN gehorchen.

    Sie sollen hören, weil sie das aus einer gewissen Freude heraus tun. Nicht aus Zwang.


    Zitat

    Ich erziehe mit positiver Verstärkung, unter anderem Leckerlis, weil es mir und den Hunden Spaß macht. Weil sie sich über beides freuen, Lob durch Stimme/Aufmerksamkeit und Futter. Weil es so einfach funktioniert. Und weil in meinen Augen Lob durch den Menschen eh nicht gleichzusetzen ist mit dem Verhalten von Hunden untereinander...ob nun ein "gut gemacht" oder ein Stück Käse.

    das kann ich nur unterschreiben.

    Zitat

    Selbstverständlichkeit. Dieses Wort hört man sehr oft in der Hundeerziehung. Aber für wen eigentlich Selbstverständlich? WAS ist Selbstverständlich? Wer sagt das? Ich bin der Meinung wir Menschen nehmen viel zu vieles was unsere Hunde an gutem ! Verhalten zeigen als Selbstverständlich einfach so hin. Manchmal kommt es mir sehr überspitzt gesagt fast so vor:"Gutes Verhalten wird ignoriert, da selbstverständlich und wenn Hund was unerwünschtes zeigt, gibts dann eben einen auf den Deckel."

    Und das unterschreibe ich dreimal ganz dick und fett.

    Immer wieder zu beobachten. "Erwünschtes" Verhalten = selbstverständlich = ignorieren. Aber wehe, Hund verhält sich auch nur einmal unerwünscht, dann ist sofort das Gebrülle da.

    Da sitzen 5 Hunde neben ihren HH in der Gegend rum, alle Hund ruhig und gelassen. Nicht einer kommt mal auf die Idee zu sagen "feiner Hund, gut gemacht" oder gar für dieses Verhalten ein Leckerlie springen zu lassen.

    Aber wehe, einer der Hunde fängt mal doch an kurz zu knurren - dann merken HH auf einmal, dass sie tatsächlich einen Hund neben sich haben und kein Plüschtier und das Geschreie, Geschimpfe, Gestrafe geht los.


    Alina

    Zitat

    dein Hund läuft hinter dir beim Spazierengehen? Die ganze Zeit? Glaube ich nicht.
    Und: Wozu?

    na dann gib mal das Stichword "ND" oder "Natural Dogmanship" in die Suchfunktion ein. Die fahren voll auf dieses "Hund läuft hinter HH" ab. Weil ein Hund, der vor dem Menschen läuft, die Führung hat und damit Chef ist. Nur um deine Frage nach dem Wozu zu beantworten.

    Hat sich mir zwar noch nicht erschlossen, warum meine Hunde "Chef" sind, wenn sie vor mir laufen. Ausserdem ziehe ich es vor, meine Hunde im Blick zu haben. Und es läuft sich immer so blöd mit nach hinten gedrehtem Kopf. Aber wie war das mit dem selig machenden Glauben ;) .

    [/code]

    Hi,

    vielleicht solltest Du erst mal klären, was Du mit "FUSS" meinst?

    Reine Leinenführigkeit, also Hund läuft an lockerer Leine links oder rechts neben Dir, oder prüfungsmässiges Fuss?

    Viele Grüße
    Cindy

    oh ja. Schlüssel werfen. Da kommt eine ganz "nette" Erinnerung hoch. Ein Bekannter hat mal im Scherz einen Schlüsselbund nach jemandem geworfen. Der Schlüsselbund flog an der Person vorbei, knallte gegen die Wand und ein Schlüssel blieb in der Wand stecken. War ne Rigips-Platte oder so was. Na Prost Mahlzeit, wenn das bei einem Hund passiert.

    Und
    undercover
    es gibt verschiedene Arten von Gewalt. Man kann auch massiv psychische Gewalt ausüben, ohne überhaupt physische Gewalt anzuwenden. IdR ist das nämlich die Schiene, die die "Leckerliegegner" einschlagen.

    Jocks_B

    Zitat

    Ich frage aber: Warum muss der Hund Dinge tun, die der HH will?

    Zitat

    Da Du leider aus dem wenigen was ich hier wiedergeben kann Deine eigene Interpretation machst,

    keine eigene Interpretation. Du stellst die Frage, warum der Hund Dinge tun muss, die HF will.

    Also gehe ich in dem Zusammenhang zu den Postings davor davon aus, dass dein Hund nicht tun muss, was Du willst. Im Gegenzug also tun darf, was er will. Sonst würdest Du ja wohl nicht fragen, warum Hund Dinge tun muss, die HF will.

    Wo ist bsp. der Unterschied, ob ich von meinem Hund erwarte, etwas, das er im Maul hat, auszuspucken, oder über ein Hindernis zu springen?
    Und zwar der Unterschied von Seiten des HUNDES. Nicht der Unterschied, den wir Mensch in "nützlich" oder "unnützlich", "Gehorsam" oder "Kunststück" machen.

    Ob ich meinem Hund beibringe, an lockerer Leine neben mir zu laufen oder in korrektem Fuss neben mir zu laufen, macht für den Hund prinzipiell keinen Unterschied. Ausser dass korrektes Fuss deutlich mehr Konzentration vom Hund verlangt. Aber den Sinn dahinter kann Hund in beiden Fällen nicht erkennen.

    Was macht es für den Hund einen Unterschied, ob er "Aus" lernt oder korrekten Apport mit Vorsitz? KEINEN. Beides ist für den Hund gleich sinnvoll oder eben nicht sinnvoll. Der HUND erkennt keinen Unterschied im Sinn dahinter. Ausser dass korrekter Apport deutlich langwieriger in der Ausbildung ist als einfaches "Aus".


    undercover

    AUS ist etwas, das man problemlos mit Spiel oder Leckerlies beibringen kann. Schon dem kleinen Welpen. Meine Älteste hat das bsp. in der ersten Woche bei mir gelernt, über Spiel. Und spuckt heute noch auf "Aus" (mit 11 Jahren) alles aus, was sie in dem Augenblick im Maul hat. Und wird daraufhin auch hin und wieder mit Leckerlie oder Spiel oder auch dem, was sie gerade ausgespuckt hat, nachdem ich mich überzeugt habe, dass es ok ist, bestätigt.

    Ganz ohne Schlüsselbund nachwerfen, brüllen usw. Selbst belegte Brote, tote Mäuse oder Vögel usw. - Aus ist Aus. Und rein über Spiel/Leckerlie. Zuverlässig, sicher, ohne wenn und aber.
    Wieso auch sollte sie Probleme haben, ihre Beute herzugeben. Sie hat gelernt, dass auf Aus evtl. etwas besseres nachkommen kann, als das, was sie gerade hat. Nämlich etwas von mir selbst.

    Muss man halt trainieren, BEVOR man mit Welpe/Junghund überhaupt in die Situation kommt, dass er was aufnehmen kann, was er nicht soll. Wenn man das versäumt, ist das ja wohl nicht die Schuld des Hundes.

    Viele Grüße
    Cindy

    Zitat

    Ich frage aber: Warum muss der Hund Dinge tun, die der HH will?

    ok, dein Hund darf also tun was er will?
    - frei laufen, wo er will
    - jagen wie er will
    - jeden anspringen der vorbeigeht, wie er will
    ......

    Oder ist es nicht eher so, dass Du nicht willst, das Hund das tut, also muss Hund, selbst wenn er gegenteiliges wollte, das auch tun, weil Du es so willst. Einfache Sache.
    Ich will nicht, dass mein Hund jagt, also darf er das auch nicht, muss also das Jagen unterlassen, nur weil ich das so will.
    Ich will nicht, dass mein Hund andere Menschen anspringt, also muss sie das unterlassen, weil ich das so will.
    Ich will nicht, dass mein Hund einfach mal so auf der Strasse rumrennt, über ein frisch eingesätes/gedüngtes/.... Feld rennt, also hat sie das zu unterlassen, weil ich es so will.

    Nun, und im Hundesport ist es nicht viel anders. Wobei man jeden Hund dazu bekommen kann, hochmotiviert mitzumachen - WENN der Hundehalter in der Lage ist, entsprechend mit dem Hund zu arbeiten.

    Zitat

    Warum geht man nicht den anderen Weg? Beobachtet seinen Hund, sucht die Stärken und die Schwächen... Denn das was der Hund anbietet, macht er mit einer viel wichtigeren Motivation, nämlich der Eigenen.

    Nun, wenn ein Hund auf Dauer zeigt, dass ihm Agi keinen Spass macht, oder auch andere Varianten des Hundesports, dann sollte man wirklich überlegen, die Sparte zu wechseln. Aber es ist auch beim Hundesport wie mit vielem anderen. Manche Hunde brauchen eine Zeit, bis sie Spass an der Sache haben. Und dann auch OHNE Leckerlies Spass dran haben.

    Meine älteste Hündin im Agi wurde damals noch auf eine Weise ausgebildet, die nicht wirklich motivationsfördernd war. Ich habe mir dann die Mühe gemacht, sie komplett neu aufzubauen. Eben, WEIL sie von sich aus ausserhalb des Agi-Platzes Rennen und Springen angeboten hat. Und zwar mit voller Begeisterung und Motivation. Heute dreht sie fast durch, wenn sie zusehen muss, dass die jüngeren trainieren dürfen und sie nicht. Und wenn sie dann auf den Parcours darf, ist sie nur noch mit sanfter Gewalt wieder runterzubekommen. Quasi entweder mit Halsband und runterführen oder mit Leckerlies runterlocken. Wobei letzteres nur bedingt hilft.

    Und was die eigentliche Erziehung anbelangt - da kommt es drauf an. Anspringen wird mittels Ignorieren abgewöhnt. Wirkt am besten.

    Aber warum bsp. sollte ich einen Hund, wenn ich ihn rufe, und er kommt, nicht mit einem Leckerlie oder einem Spiel bestätigen? Dadurch mache ich mich längst nicht von Leckerlies/SPiel abhängig. Im Gegenteil.

    Bei meinen erwachsenen Hunden habe ich beim Spaziergang zu 80-90% nicht mal Leckerlies dabei. Sie kommen trotzdem. Aber hin und wieder denke ich mal dran, was mitzunehmen. Und dann gibt es auch mal ab und an Leckerlies. Warum auch nicht?

    Aber warum sollte ich mir die Chance verbauen, meinen Hunden ein begeistertes Zurückkommen beizubringen? Nur weil ich der Meinung bin Hund hat zu hören, weil ich Chef bin? Na bitte, wem's Spass macht.