Was die Zähne angeht, so wird jeder wohl zustimmen, dass zwischen den "Babyzähnen" und den Zähnen bzw. dem Gebiss des erwachsenen Hundes ja wohl ein Unterschied besteht -
Ja .... also ich ziehe permanente Zähne den spitzen Welpenzähnchen in solchen Situationen vor.
Allerdings war bei meinen Hunden das Thema mit der Beisshemmung idR nach dem Zahnwechsel sowieso bereits "gegessen".
Warum wird hier so oft bei kleinen Problemen geraten, den Hund abzugeben? Das ist keineswegs zielführend.
Weil man sich überlegt, was passiert, wenn es mal echte Probleme gibt, nicht solche Bagatellen, die völlig NORMAL sind und kein Problem, solange man als HALTER kein Problem daraus macht.
Unsere DSH haben alle "so" gespielt, das ist bei dieser Rasse normal. Mal ganz grob gesagt: das sind Gebrauchshunde und keine "Schoßhunde".
Hmmmm - meine "Schoßhunde" waren und sind da keinen Deut besser. Den schlimmsten Ratscher hatte ich von einer unserer Zwergpudelhündinnen - einmal den Mittelfinger der Länge nach aufgerissen - mit bleibender Narbe. Nicht nur oberflächliche Schramme.
Unsere anderen Pudel haben auch alle ähnlich gespielt.
Natürlich weiß ich, was Beißhemmung ist und wir üben sie täglich. Dafür darf sie dann auch auf meinen Fingern herumknabbern, was nicht schön, aber auszuhalten ist. Ich signalisiere ihr dann, wenn sie zu fest zubeißt und biete ihr z. B. ein anderes Objekt an.
Was bitte soll dein Hund durch tägliches gezieltes Üben und Finger rumknabbern lernen?
Beisshemmung übt man nicht täglich von 14:00 bis 14:10 .... das übt man 24h am Tag. Immer dann, wenn gerade das Thema "aktuell" ist, weil Welpi, oder besser gesagt Junghund gerade einen Beissanfall hat.
Man kann auch gezielte Übungen machen, klar. Einfach damit Hund lernt, seine Zähne VORSICHTIG einzusetzen. Mache ich bei meinen Welpis bei jedem Spiel.
Meine Hunde dürfen mit ihren Zähnen an meinen Körper. Zu Anfang ist das meist eine recht schmerzhafte "Erfahrung", einfach weil menschliche HAut etwas empfindlicher ist als Welpenhaut mit Welpenfell drum herum. Aber wenn es zu doll wird gibt es ein kurzes "lass das" und Spielabbruch mit Ignorieren. Wird Jungspund dann zu aufdringlich verlasse ich kurz den Raum.
Selbst im Alter von 10-11 Wochen haben das meine Jungspunds recht schnell kapiert - und auch die, die etwas älter waren, als sie zu uns kamen, haben das recht schnell drauf gehabt - "wenn es zu doll wird, heisst das 'Ende des Spiels'" - da sie das auch von ihren Geschwistern und von der Mutter bereits kennen, ist das doch auch kein Drama. Man muss es halt von Anfang an konsequent durchziehen. Und einfach akzeptieren, dass Welpi /Jungspund nun mal so gestrickt ist.
Mit zunehmener Erfahrung steigere ich dann meine "Empfindlichkeit". So dass nach 3-5 Wochen Spielabbruch schon erfolgt, wenn es nur ein leichter Druck auf die HAut ist mit den Zähnen. Bis dahin sind dann auch die Ratscher und Schrammen aus den ersten Tagen soweit abgeheilt, dass ich bei einem eventuellen Arztbesuch nicht mehr aussehe wie ein Fall "häuslicher Gewalt".
Der eine ist etwas überschwenglicher, den muss man öfter mal daran erinnern werden, da dauert es etwas länger. Der andere ist etwas zarter, sensibler, da ist das Thema bereits nach ein paar Tagen weitgehend durch.
Persönlich sind mir die Rabauken lieber, die da etwas länger brauchen, bis sie das akzeptieren.
Und war dann gelinde gesagt sehr erstaunt, dass meine beiden Pudelwelpen mir nicht einen Ratscher verpasst haben (und der eine davon hat Schäferhundgröße). Ein leicht scharfer Blick oder Spielabbruch haben bei denen völlig gereicht. Deswegen können die anderen Halter vielleicht deine Probleme nicht nachvollziehen.
DAS kannst Du aber nicht bei jedem Pudel erwarten - genausowenig wie jeder DSH Welpe etwas rabaukiger drauf ist.
Meine weisse GP-Dame hatte zeitweilig den Spitznamen "Haifisch" .... und das nicht von ungefähr. Meine jüngste Kleinpudelhündin hat den Spitznamen "Schnappfrosch" .... auch nicht, weil bei ihr ein scharfer Blick gereicht hätte.
Und unsere Zwergin .... wie weiter oben geschrieben - sie hat mir die deutlichste bleibende Narbe von allen unseren Hunden (DSH inbegriffen) verpasst.
aber nie hat uns ein Hund, der bei uns lebte, bisher gebissen.
Und da ist DEIN Denkfehler ... die Kleine beisst euch NICHT.
Sie erforscht ihre Umwelt, sie erforscht ihre Lebensgefährten - und sie tut das genauso wie jeder andere Hundewelpe das macht ... mit ihren ZÄHNEN. Das ist so ziemlich ihre einzige Möglichkeit.
Habt ihr euch jemals bei den Züchtern in Ruhe hingesetzt und mal 1h oder so die Welpis beobachtet? Wie die miteinander spielen, miteinander toben, wie da so ein kleines Fell-Zahn-Wonneproppen-Monster sich aus dem Hinterhalt anschleicht und sich mit Schmackes und Zähnen auf ein Geschwister stürzt?
Wenn ja - warum habt ihr erwartet, dass es euch gegenüber anders sein wird?
Und wenn ihr das NICHT beobachtet habt - was habt ihr dann gemacht beim Züchter? Kaffee getrunken, Kuchen gegessen?
Mein Auswahlkriterium, mein "haben will" bei meiner weissen Grossen war der Moment, als sie mit ihren gut 4,5 Monaten mit mir um die Beisswurst rangelte und als ich mich aufrichtete derart mit Schmackes der erhobenen Beisswurst hinterher ging, dass sie mir ihren Kopf dabei mit vollem Karacho in die Kehle rammte .... den Rest des Abends konnte ich nur noch Krächzen, und das auch nur unter Schmerzen ... aber das war der Moment, indem es "Click" machte und mir klar wurde, dieses Tierchen will ich haben.
Eine Woche später zog sie ein.
Und frag nicht, wie ich die ersten Wochen aussah. Wie gesagt - ihr Spitzname die erste Zeit war "Haifisch", gefolgt von "Känguruh".
Aber wie wenig kann man dann am Tag noch machen, wenn schon 10 Minuten zu viel sind?
10 min am Stück sind zu viel. So lange kann sich kein Welpe/Junghund konzentrieren. Deshalb auch ist das
Eben beim Frühstück übrigens wieder die identische Szene und dies war mit einem müden Hund: Sie setzt sich neben mich. Ich ignoriere sie. Die Kleine stubst mich mit der Nase an, ich schicke sie mit einem Leckerli auf ihre Decke, befehle ihr Sitz und Platz - was sie eigentlich schon sehr gut beherrscht -, nun aber verweigert.
völliger Bullshit.
In dem Alter kann KEIN Junghund über längere Zeit still sitzen oder liegen. Das solltest Du dir mal begreiflich machen.
Mit meinen Junghunden fange ich damit frühestens im Alter von 7-8 Monaten erst mal an unter meiner Aufsicht zu TRAINIEREN. Und ganz ehrlich - bisher hat JEDER unserer 5 Pudel im Verhältnis zu den DSH in Lichtgeschwindigkeit gelernt. Trotzdem fange ich bei meinen Pudels nicht früher an - weil sich die Hunde gar nicht so lange konzentrieren können. Und warum sollte ich mir Probleme machen, wo allein das Alter schon dafür sorgt, dass sich die PRobleme minimieren?
Eine Sekunde später sitzt sie wieder neben meinem Stuhl. Wiederholung Nr 1, Nr 2 und evtl. Nr 3, dann habe ich keine Lust mehr, will endlich in Ruhe essen, beachte sie nicht mehr und: Sie schnappt zu. Wehre ich dies mit der Hand ab, schnappt sie immer wieder in Hand und Arm. Bis ich ihr Halsband zu fassen bekomme, den bellenden und weiter schnappenden Hund endlich aus dem Zimmer gezogen habe, tut mir einiges weh. Aua. :/
völlig normal - nochmal WAS erwartest Du?
Das ist ein Jungspund. Der KANN noch kein Sitz oder Platz.
Wenn Du das nicht glaubst, dann mach mal folgende Übung. Stell Dich auf einen Stuhl, strecke beide Arme waagrecht aus und am besten auch noch ein Bein und sag zu deinem Jungspund "Sitz", alternativ "Platz". Legt sich Hund sofort oder setzt sich, kann man evtl. vielleicht mal ansatzweise von "beherrscht das Kommando" sprechen.
Ansonsten .... vergiss es.
Möchte nicht als "Problemhundehalter" diskreditiert werden, dafür geben wir uns wirklich sehr viel Mühe und noch immer ist dies unser Traumhund, wenngleich so ganz anders als unsere anderen Hunde...
Na ja, bei allen anderen eurer Hunde hattet ihr aber nicht die Basis-Erziehungsarbeit geleistet. Da war schon viel im Vorfeld gelaufen, wenn sie alle erwachsen waren und das Kleinteil nun jetzt euer erster Welpe ist.