Beiträge von Jali

    Und die Verantwortung und die Kosten auf andere abwaelzen? Sorry, aber das geht mAn gar nicht! Entweder es ist machbar vor Ort was zu aendern (so dass es fuer alle akzeptabel ist) oder man laesst den Hund gehen, anstatt ihn (und damit Verantwortung und Kosten) abzuschieben!

    naja aber den Hund "nur" einschläfern weil ich selber nicht mit ihm klar komme ist doch auch keine Lösung?? Da suche ich doch lieber ein anderes, stressfreies Plätzchen als ihn gleich einzuschläfern (Vorausgesetzt er ist noch fit)!?

    aber der Hund ist doch bei weitem nicht fit mit seiner Demenz? Das Gehirn ist ja nicht abgekapselt vom Rest des (möglichweise) fitteren Körpers.

    ja das sind die schwersten Fragen überhaupt in der Hundehaltung... Ich glaub da kann man, ohne euch persönlich zu kennen, auch kaum was raten. Meine Freundin hatte danach eine ganz schwere Zeit weil sie dann eben doch starke Schuldgefühle bekam. Da ich ihren Hund aber sehr lange und sehr gut persönlich kannte, hat es ihr total geholfen als ich ihr gesagt habe dass ich es genauso gemacht hätte und ihr Hund eben kaum noch Lebensqualität hatte. Manchmal sieht man das als Außenstehender besser als wenn einem der Hund selbst gehört.


    das verstehe ich total! ich mache mir jetzt schon vorwürfe dass ich einfach was versäumt habe mit ihm und es meine schuld ist.. alle in unserem umfeld würden ihn einschläfern oder ins tierheim bringen, für mich ist beides keine option, richtig verzwickt, aber eine lösung muss es geben und die finden wir..

    danke für die antwort! :)

    Ich würde versuchen es andersrum zu sehen, ihr habt einem uralten Hund noch ein Leben außerhalb vom Tierheim geschenkt, das finde ich total schön. Für die Demenz an sich kannst du nichts, das Handling und was man hätte anders machen können.... schwierig wenn man da keine Erfahrung hat.

    Vielleicht nimmt es ein bisschen Druck raus für euch alle wenn ihr euch wirklich bewusst macht dass die Zeit in der Muffin noch bei euch ist sehr begrenzt ist. Ich würde auch versuchen was geht um ihn bestmöglich zu unterstützen und würde da unter anderem auch Schmerzmittel versuchen. Vielleicht findet ihr einen Weg mit dem es noch eine zeit lang klappt.

    Hast du das Gefühl dass Muffin generell noch Freude am Leben hat? Ich finde der Zustand liest sich schon recht drastisch, unabhängig vom Beißvorfall.

    Eine Freundin musste vor kurzem auch eine ähnlich Entscheidung treffen, zwar ohne die Aggression usw. aber ihr 16 Jahre alter Hund war dement, aber körperlich noch recht fit. Aber sie konnte Nachts nie mehr durchschlafen weil der Hund Nachts mehrmals die Orientierung verlor und zu heulen begann, bis sie ihn wieder zu seinem Schlafplatz brachten oder streichelten usw. Es war auf Dauer so anstrengend dass sie dann entschieden hat es zu beenden. Sie konnte einfach nicht mehr. Da es für den Hund auch keinerlei Aussicht auf Besserung gab und sein Leben auch nicht mehr viel lebenswertes hatte, fand ich dieses Entscheidung völlig in Ordnung.

    Muffin hat auf jeden Fall noch Lebensfreude, daher kommt es eigentlich auch nicht in Frage ihn einzuschläfern.. Aber ähnlich wie bei deiner Freundin frage ich mich einfach wo ist die Belastbarkeitsgrenze erreicht? Ab wann kann man als Mensch beurteilen wann ein Hundeleben nicht mehr lebenswert ist?


    Danke für deine Antwort!

    ja das sind die schwersten Fragen überhaupt in der Hundehaltung... Ich glaub da kann man, ohne euch persönlich zu kennen, auch kaum was raten. Meine Freundin hatte danach eine ganz schwere Zeit weil sie dann eben doch starke Schuldgefühle bekam. Da ich ihren Hund aber sehr lange und sehr gut persönlich kannte, hat es ihr total geholfen als ich ihr gesagt habe dass ich es genauso gemacht hätte und ihr Hund eben kaum noch Lebensqualität hatte. Manchmal sieht man das als Außenstehender besser als wenn einem der Hund selbst gehört.

    Hast du das Gefühl dass Muffin generell noch Freude am Leben hat? Ich finde der Zustand liest sich schon recht drastisch, unabhängig vom Beißvorfall.

    Eine Freundin musste vor kurzem auch eine ähnlich Entscheidung treffen, zwar ohne die Aggression usw. aber ihr 16 Jahre alter Hund war dement, aber körperlich noch recht fit. Aber sie konnte Nachts nie mehr durchschlafen weil der Hund Nachts mehrmals die Orientierung verlor und zu heulen begann, bis sie ihn wieder zu seinem Schlafplatz brachten oder streichelten usw. Es war auf Dauer so anstrengend dass sie dann entschieden hat es zu beenden. Sie konnte einfach nicht mehr. Da es für den Hund auch keinerlei Aussicht auf Besserung gab und sein Leben auch nicht mehr viel lebenswertes hatte, fand ich dieses Entscheidung völlig in Ordnung.

    Deshalb wollte ich den Thread noch mal hoch holen und mal nachfragen ob es denn mittlerweile wieder mehr Züchter gibt die den ursprünglichen Chi züchten?


    Unter dem VDH wohl nicht. Ich schaue immer wieder mal, was die Züchterseiten so hergeben. Da sind nur vereinzelt mal Chis dabei, die relativ "gut" aussehen.

    Die meisten gehen in Richtung immer rundere Köpfe, immer kleinere und kürzere Schnauzen, längerer Rücken und sehr kurze Beinchen im Verhältnis.

    Wenn, muss man außerhalb suchen. Oder Mixe aus dem Tierschutz nehmen.

    würde ich genauso unterschreiben 😊

    Ich habe/hatte beide Rassen - Papillon und Chihuahua. Mein Papillonmädchen leider nicht lange, da sie schwer krank war. Charakterlich war sie total toll und super motiviert und begeistert von allem was ihr Köpfchen beschäftigt hat. Sie wäre sicherlich mit Agility usw. sehr glücklich gewesen.

    Chihuahua habe ich seit 18 Jahren, den ersten vor 18 Jahren von einer VDH Zucht, da sahen sie generell noch bedeutend besser aus als heute finde ich. Mein erster Chi starb mit 16 1/2 Jahren, war in dieser Zeit nie krank, ein robustes Kerlchen, immer begeistert dabei, wandern usw, hat er geliebt, je schwieriger das Gelände desto besser. Agility usw. hätte er im kleinen Rahmen Spaß dran gehabt, aber er hätte sicher nicht so "funktioniert" wie mein Papillon.

    Ich habe schon einen deutlichen Unterschied gemerkt was das angeht, ich habe meine Chi´s da als (weit) weniger ehrgeizig und spritzig erlebt als das Papillon-Geschoss😂

    Mein zweiter Chi ist jetzt 14 ein "second Hand" Hund, aus nicht VDH-Zucht, groß und mit schönem Kopf. Auch er ist bisher wirklich robust und gesund, wandern, überall mit dabei sein alles super und dazu in jeder Situation unglaublich brav und in sich ruhend. Dafür kann man ihn jagen mit jeder Art von "Arbeit"😅 Er mag das einfach nicht, er kann ein paar kleine Tricks, das reicht ihm.

    Mein Jungspund ist jetzt fast ein Jahr alt, aus Dissidenzzucht (bewusst so ausgesucht, da die Züchterin Chi´s ohne Qualzuchtmerkmale und auch größer als Standart züchtet). Ich finde es ganz grausam wie die Rasse heutzutage überwiegend gezüchtet wird, das waren urprünglich russische Linien mit der extremen Kurznasigkeit usw., die haben sich aus welchem Grund auch immer wohl stark durchgesetzt. Ich habe bei meiner Suche vor einem Jahr jedenfalls keinen einzigen VDH/FCI-Züchter gefunden mit Hunden die mir diesbezüglich gefallen hätten.

    Mein Junger ist wieder total anders als die anderen, mehr Terrierartig, starker Jagdtrieb, hat (noch?) keinen großen Bock was zu lernen, da sind andere Dinge vieeel wichtiger, aber auch er ist ein toller Begleiter, müde bekommt man ihn nicht so schnell, ein superliebes und witziges Kerlchen, hat keine Angst vor gar nichts, ist toll mit anderen Hunden und Menschen, freundlich zu jedem und auch generell ein total unkomplizierter Begleiter.

    Beim Papillon bin ich von der Gesundheit nicht mehr so überzeugt und würde mir keinen mehr holen, nicht nur wegen dem was mir passiert ist, ich habe seitdem viele Krankheiten und Probleme bei der Rasse mitbekommen. Ist aber nur mein Umkreis und natürlich nicht objektiv. Dazu fand ich es gar nicht leicht einen Züchter großer Papillons zu finden, ich hätte gerne einen 4-5Kg Hund gehabt, aber die meisten mit denen ich Kontakt hatte waren eher so Bereich um die 3 Kilo angesiedelt.

    was es für mich bei meinem Oldie irgendwie auch besonders schwer macht ist dass er einfach der bravste und liebste Hund der Welt für mich ist. Er war sein Leben lang so, trotz unschöner Aufzucht bei seiner Vorbesitzerin. Er ist einfach so unglaublich unkompliziert egal was wir machen, egal wo wir sind. Und ich habe das nicht "aus ihm gemacht", er ist einfach so, ich habe im Prinzip nie was mit ihm trainiert/trainieren müssen. Es sind so subtile Kleinigkeiten, er läuft im perfekten "Fuß" wie angeklebt neben meinem Bein wenn wir in einer Situation sind die das angenehmer macht, letztens im Möbelhaus z.B. Da könnte man vergessen dass er überhaupt da ist. Beim wandern wenn er angeleint sein muss und es mir angenehmer ist wenn er vor mir läuft, macht er das konstant und völlig von sich aus ohne dass ich ihm das sage muss. Im Restaurant rollt er sich zusammen und schläft, egal was um ihn rum los ist. Anderen Hunden und Menschen begegnet er ruhig und höflich. Im Hotel/Urlaub kann man ihn vom ersten Tag an alleine im Zimmer lassen, er geht dann in sein Körbchen und schläft solange wir weg sind und es juckt ihn nicht mal wenn im Nebenzimmer ein Hund bellt, das ignoriert er einfach. Er geht gerne spazieren, aber wenn mal ein paar Tage nichts geht außer Garten ist ihm das auch Recht. Er bellt eigentlich fast nie. Bei meinem Tierarzt hat er den Titel "bravster Minihund der Praxis" bekommen, er ist auch da einfach nur brav, lässt alles machen, hat nicht mal groß Stress, nimmt Leckerli usw. Er ruht so in sich, ist immer im reinen mit fast jeder Situation. Er war in seinem Leben auch nie krank oder hat sich verletzt. Dazu ist er ein totaler Schmusebär und lustiger Clown, er liebt es wenn man sich mit ihm beschäftigt. Er hat mir nie einfach nie Sorgen oder Stress gemacht.

    Wir hatten immer zwei Hunde, auch jetzt lebt er mit einem jungen Kumpel zusammen und er nimmt sich da immer zurück, lässt dem anderen immer den Vortritt. Sodass sowohl sein langjähriger leider verstorbene Freund und auch der jetzige Nachwuchs, die beide vom Charakter her deutlich fordernder und präsenter waren/sind oft im ersten Moment irgendwie mehr Aufmerksamkeit bekommen als er. Ich achte zwar immer sehr darauf dass er die selbe Aufmerksamkeit bekommt, aber er hat sich glaube ich trotzdem oft zurückgesetzt gefühlt. Und das tut mir einfach so leid. Ich habe immer den Drang ihm irgendwas besonderes zurückgeben zu wollen, ihm sagen zu wollen wie toll er eigentlich ist und irgendwie wird die Zeit langsam knapp und ich habe das Gefühl ihm einfach nicht genug zurückgegeben zu haben.

    Vielleicht hätte ich ihm den Nachwuchs ersparen sollen, vielleicht hätte er ein paar Jahre als verwöhnter Einzelhund der mit niemandem teilen muss total schön gefunden. Ich wollte so gerne dass der neue Hund ihn noch kennenlernt, von ihm lernt und vielleicht ein paar Eigenschaften von ihm übernimmt. Das ist jetzt auch so und funktioniert wie gedacht, aber das war ja trotzdem nur mein Wunsch, nicht seiner.

    Ich habe mich sehr in deinem Text wiedergefunden, inklusive der drei Phasen :D. Ich habe einen 14 Jahre alten Senior hier, der zwar fit ist und auch gut frisst, aber ich weiß wie schnell das kippen kann und dass er in seinem letzten Lebensabschnitt angekommen ist.

    Ganz schlimm ist es wenn ich drüber nachdenke wie knapp unsere Zeit wahrscheinlich noch bemessen ist, das ist fast nicht zu ertragen. Deshalb versuche ich da nicht groß drüber nachzudenken und im Moment zu leben. Ich nehme mich auch ein Stück weit raus "aus der Verantwortung" indem ich mir immer wieder bewusst mache dass ich immer tue was ich kann für meine Tiere, alles darüber hinaus müssen sie/muss ihr Körper und ihr Lebenswille selbst schaffen. Ich kann nichts und niemanden zwingen zu leben, das liegt nicht in meinem Bereich, das kann ich einfach nicht möglich machen.

    Ich versuche so Druck rauszunehmen und versuche alles zu akzeptieren was kommt. Ich weiß nicht ob es so rüberkommt wie ich es meine, ich kann es so schwer in Worte fassen:see_no_evil_monkey:.