Beiträge von Nono

    Hallo, wir sind auf der Suche nach einer bissfesten Hundecke für in die Hundebox im Auto.

    Sie kennt ja vieles nicht und findet es (noch, wir arbeiten daran) lustig, mit allem möglichen zu spielen, drauf herum zu kauen, Fäden rausziehen, usw. Letzens auch beim Regenmantel den Klettverschluss abgeknibbelt... Zu Hause ist sie unter Aufsicht, alleine lassen selbst wenn nur kurz ist daher aktuell auch noch kein Thema. Irgendwas findet sich immer...

    Aber in der Box während der Fahrt hat sie ja Zeit jegliche Kissen oder Decken usw. zu demontieren.

    Es muss auch nichts extra für Hunde sein, vielleicht habt ihr Erfahrungen was man vom Material her auch zweckentfremden könnte? LWK Plane? Feuerwehrschlauch? (Als Außenhülle, nach innen vernäht und was weiches reinfüllen?)

    LG Noel.

    Ich glaube du brauchst jemanden, der da mal drauf schaut. Jemand mit Hütehund Erfahrung.

    Ich hatte nach jemand mit Hütehund-Erfahrung gesucht, fand einen Trainer der selbst 3 Hütehunde hat. Was nichts aussagen muss, aber vielleicht zumindest schonmal eigene Erfahrungen mit solchen Charakteren.

    Es war von den Ratschlägen könnte man sagen sehr abweichend zur 1. Trainerin. Mein Problem mit dem hinterher ziehen war vermutlich das mich das gestresst hat, weshalb sich das auf meine Hündin übertragen hatte. Bei dem anderen Trainer war es so, das Energie rausgenommen wurde aus betreffenden Situationen.

    Scheinbar orientiert sie sich schon gut an mir, aber durch die Tipps das ich alles checken und regeln soll (ihr das abnehmen), hat sie damit nicht aufgehört. Sie hat dann auf mich geguckt "ah, Frauchen ist aufmerksam, dann ist da vorne wohl etwas" und hat dann quasi mit gemacht. Von dem Trainer kam dann der Tipp, das ich wo anders hingucken soll. Nicht auf die Situation (Auto, Radfahrer, etc.) gucken.

    Es war für mich eine Überwindung das abzulegen, da ich ja quasi auch gelernt hatte irgendwo damit zu rechnen wie sie sich verhält. Und wieso sollte ich dann von jetzt auf gleich einfach so davon ausgehen, dass wir plötzlich entspannt dran vorbei laufen. Aber zu denken da passiert nichts und der Radfahrer interessiert gar nicht, das überträgt sich direkt auf sie (vermute auch durch meine unbewussten Signale) wodurch sie das dann auch gar nicht interessiert.

    Spaziergänge sollen langweilig und öde sein. Vor sich hin Latschen, Zeitung lesen, entspannt sein.

    Das war vor ein paar Tagen dann auch unser gemeinsames Aha Erlebnis, aber öde im Sinne von richtig öde und garnichts garnichts passiert. Leine halten, langsam gehen und sich selbst die Umgebung angucken und jeglichen Krümel an Energie vermeiden. Schon wenn ich sie z.B. an bestimmten Stellen hergerufen hatte (vom Tierheim mitbekommen, das ich vorbereitet sein muss falls nach der nächsten Kurve was kommen könnte) hat das Dynamik und Spannung rein gebracht.

    Mittlerweile mache ich es so, das wir schlendern und vor unübersichtlichen Stellen sammle ich sie ein (wenn sie z.B. schnüffelt die Leine kurz nehmen ohne Aufmerksamkeit rein zu geben) Neulich war z.B. ein Gärtner außerhalb eines Grundstücks, würde schätzen 5-8 Meter neben dem Weg. Ich hab dem nichtmal gedanklich Aufmerksamkeit geschenkt, sondern mich verhalten als wäre er nicht da. Sie hat ihn gesehen, hat wohl gemerkt ich reagiere nicht drauf also hat sie es auch nicht gemacht und wir sind ohne Vorkomnis weiter gegangen. Ich glaub so gefreut hab ich mich schon länger nicht mehr.

    Ich hatte auch den Eindruck, das alles was sie irgendwie beansprucht (man will irgendwas von ihr) und wenn es ein Leckerchen suchen, oder ein her rufen ist, versetzt sie schon direkt in eine Art Arbeitsmodus. Selbst wenn ich zügiger gehen würde und auch das wieder eine andere Energie in die Situation bringt.

    Ein anderer Trainer, wohl von damals noch als sie im Tierheim war, hatte z.B. die Methode ständig an der Leine zu zupfen. Das wirkte auf mich wie eine Spirale, sie war von irgendwas gestresst er hatte ständig gezupft wohl um sie zu korrigieren ? und sie wirkte nach dem Gassi eher gestresster als vorher. Und sie ist dann vermutlich schon mit einer gelernten Erwartungshaltung Gassi gegangen das es draußen wieder stressig wird?

    Ich möchte euch was erzählen, hab mich gestern so über sie gefreut wie super sie das gemacht hat.

    Wir waren mittags Gassi, eine Strecke außerhalb wo so gut wie nichts los ist. Sie war unruhig, ich vermute da es die ganze Zeit windig war und es visuelle und optische Reize gab dadurch. Sie kurz zu nehmen half ihr, wir machten auch immer wieder kleine Pausen um sich wieder zu sammeln und runter zu kommen.

    Auf dem Heimweg (Rundweg) kam dann alles auf ein Mal, erst ein Geländewagen da konnten wir weit genug auf einer Wiese ausweichen. Kurz darauf in einem Waldstück kam von vorne ein Auto und ein Spaziergänger. Wir konnten nur an den Wegrand, sie reagierte mit Umlenkung auf beides nicht.

    So gut wie direkt danach kam dann von hinter uns noch ein Spaziergänger, das war ihr dann wohl zu viel in der ganzen Situation. Aber das war auch nachvollziehbar ich war schon beeindruckt, das sie trotz dem Wind die 3 anderen Situationen davor so gut hinbekommen hatte.

    Kurz vor Ende der Runde kam nochmal ein Auto in unsere Richtung, sogar das ging auch ohne Reaktion obwohl sie sich davor über den letzen Spaziergänger aufreregt hatte. Das hätte ich so auch nicht erwartet gehabt, aber wäre auch okay gewesen wenn das nicht mehr geklappt hätte. Glaube nach dem Gassi waren wir beide froh, wieder zu Hause zu sein.

    Mein Eindruck ist, dass bei ihr der Stresspegel viel ausmacht. Also das sie erst gar nicht (beim normalen Gassi) so weit hoch kommt und wenn etwas war, wir uns beide erstmal wieder sammeln bevor es weiter geht.

    Ich würde versuchen da noch ein selbständiges Wegschauen drauf zu trainieren,

    Meinst du das müsste man immer so beibehalten (also immer wenn etwas vorbei fährt aktiv Wegschauen lassen und entsprechend belohnen) oder könnte das irgendwann gar kein Thema mehr sein?

    Es geht mir nicht darum, das es mich stören würde oder zu viel Aufwand o.ä. wäre. Ich weiß ja, das sie ihre Baustellen mitbringt und kenne es auch von früheren Hunden das manches Verhalten auch (sehr lange) bleiben kann. Ich würde mich einfach für sie freuen, je normaler und selbstverständlicher entspannte "nichts tun" Spaziergänge in Zukunft möglich sein könnten.

    Ich habe sie ja auch erlebt, wie sie ist wenn sie keine "Triggerfaktoren", kein drüber sein usw. hat. Da ist sie einfach ein alterstypischer Hund, der Spielt und ausgelassen Blödsinn macht, Körperkontakt und kraulen genießt usw.

    Im Tierheim war es auch so, das sie mit Geschirr und Halsband geführt wurde, das war auch in Ordnung. Wenn Spannung auf die Leine kam (Beispiel Hund zieht wegen etwas) hatte ich den Zugpunkt am Geschirr. Das andere Ende zum Halsband hin etwas länger, das wenn nötig man es (zusätzlich) griffbereit hat. Aber die Krafteinwirkung (wenn sie z.B. ein Auto jagen wollte) ins Geschirr geht und nicht ins Halsband.

    Wie agierst du denn, wenn der Hund nach vorne geht im Alltag?

    Die Situationen lassen sich bisher auch ganz gut entschärfen oder umlenken. Was sehr gut (bisher immer zuverlässig) funktioniert ist, einen gewissen Abstand zum Stressfaktor reinbringen. Würde schätzen 5-8 Meter dürften es sein. Dann stört sie gar nicht mehr was da vorbei fährt oder läuft, sie guckt oft nichtmal mehr hin. Man hat nur nicht in jeder Situation so viel Platz zum ausweichen.

    Heute haben wir Ablenkung probiert, sie früh genug ansprechen nicht erst wenn z.B. das Auto schon fast da ist. Wenn sie währenddessen was anderes zu tun hat, reagiert sie auch nicht mehr auf Fahrrad/Auto. Oft hat es auch ohne Abstand (da stellenweise nicht möglich) geklappt abzusitzen und zu warten ohne z.B. auf das Auto, Radfahrer, Person, etc. zu reagieren. Das wirkte auf mich aber noch nach einem Level zu viel von ihrer Gelassenheit und Selbstbeherrschung.

    Ansonsten braucht man doch auch gar keinen Trainer, wenn es am Ende wieder so sein soll, wie man es ohne tun würde, weil man sowieso schon weiß, was man wie machen will. Das würde doch gar keinen Sinn machen.

    Ich finde das es auch noch was zwischen "ich komm ohne Trainer gar nicht zurecht" und "ich weiß und kann alles" gibt. Ich würde mich mit egal wie viel Erfahrung nie für allwissend halten und hole mir gerne unterschiedlichen Input und verschiedene Blickwinkel dazu. Man ließt ja auch nicht nur 1 Fachbuch und muss das gut finden, weil man es sonst nicht hätte lesen brauchen.

    Was hast du denn für Erwartungen und Ansprüche an das Training? Und wie bist du dort gelandet? Was würdest du dir für einen Weg wünschen?

    Mein Grund für eine Trainersuche ist, dass ich einen objektiven Blick von außen drauf bekomme. Ich möchte z.b. nicht das ich betriebsblind bin, so aka "das hab ich schon immer so gemacht". Oder das ich mich in einer Sackgasse verrenne wo ich ein Detail nicht sehe was den Unterschied ausmacht. Es heißt nicht das ich es nicht auch so hinbekäme, aber ich möchte für sie auch mögliche Fehlerquellen minimieren. Wünschen würde ich mir z.B. deinen Satz, dass auch ein Trainer sowas anspricht/abfragt.

    Ich habe Fragen...

    Wir waren Freitag bei einer Trainerin, sie kam leider nicht her aber ich dachte für den ersten Eindruck gehts vielleicht auch dort. Die Hündin war sehr durch die Gerüche auf dem Trainingsplatz abgelenkt. Wir sollten eine Strecke ablaufen, ein paar Mal im Zick zack für einen Eindruck wie so das Miteinander ist.

    Ich weiß nicht ob ich das falsch sehe, bei einem Hund der zieht und situativ schlecht ansprechbar ist, bin ich kein Fan von Führen am Halsband. Ich möchte so körperliche Situationen nicht komplett auf Kehlkopf und Nacken austragen, denke mir zumindest das kann doch nicht gesund sein? Oder meint ihr gerade bei so einem Charakter wäre das Führen am Halsband sinnvoller?

    Die Trainerin hat mir nahe gelegt sie nur am Halsband zu führen und wenn sie in einer Situation fixiert, stehen bleibt, etc. einfach stur und kommentarlos weiter gehen und sie dann auch mitziehen. (Wenn z.B. ein Auto von hinten zu uns fährt, dreht sie sich manchmal, vielleicht 2x von 8 bis 10 Mal aktuell) dauernd nach hinten um.

    Das hatte auf dem Trainingsplatz auch Erfolg gezeigt mit dem Mitziehen, es hatte sich für mich aber ungut angefühlt zumindest am Halsband. Es war kein kurzer Widerstand und Hund kommt dann mit, situativ musste ich schon mal stärker ziehen als sie z.B. während der Vorführrunde schnüffelte und ihr das situativ auch gerade wichtiger war, als mit zu gehen.

    Ich verstehe die Erklärung von der Trainerin, wenn ich die Hündin erst anspreche gehe ich in dem Moment nicht weiter sondern wende mich ihr zu. Und ich entscheide wohin ich gehen will und sie hat mit zu kommen. Mir kam das (Bauchgefühl) in dem Moment etwas viel verlangt vor, für einen Hund mit ihrer Vorgeschichte die seit 3 Wochen hier ist und das erste Mal einen Trainingsplatz betritt. Wie macht ihr das, wenn z.B. der Hund nicht schnüffeln soll und ihr weiter wollt?

    Kann man solche Situationen nicht auch mit Ansprache oder Körpersprache regeln? Ich hatte hatte bei unseren Gassis den Eindruck, das sie durchaus sehr fein auf geringe Signale reagiert aber sie das eher noch nicht gut kann/kennt. Ich soll bei sowas gar nichts zu ihr sagen, am Halsband kurz nehmen und weiter gehen wo ich hin will.

    Das man den Hund wenn ich nicht ihre Aufmerksamkeit habe nicht zutexte, diskutiere und 5x bitte verstehe ich, aber z.B. beim Schnüffeln auch kein "komm" oder ähnliches sagen um weiter zu gehen? Die Methoden hatten schon funktioniert das gebe ich auch zu. Aber was ich mich die ganze Zeit fragte war, ob das nicht auch anders geht. Feiner kommuniziert, mehr mit Kooperation? Gerade bei einer Hunderasse, die ja auch gerne was tun möchte.

    Ich weiß ich sollte meine Fragen an die Trainerin richten, wollte aber mal eure Rückmeldung abwarten bevor ich entscheide ob es Sinn hat dort nochmal hin zu gehen.

    gerade das mit der Empathie halt so ein Vorurteil, das sich äußerst hartnäckig hält

    Nachvollziehbar, allerdings kann man doch auch nicht mehr machen als sich auf vermeintlichen Fachseiten darüber zu informieren. Wenn es dort dann bspw. heißt dass "Theory of mind" (Gefühle, Bedürfnisse, Ideen, Absichten, Erwartungen, Meinungen und Motive anderer zu erkennen) bei Menschen aus dem Spektrum "für gewöhnlich sehr schwach ausgeprägt" wäre (Quelle autismushamburg.de) finde ich es nachvollziehbar, dass man Fragen stellt wie es diesbezüglich dann mit der Tierhaltung funktioniert.

    Unter Anderem Gefühle, Bedürfnisse und Absichten seiner Hunde zu kennen, da sind wir uns wohl einig dass das grundlegend wichtig ist. Umso wichtiger fände ich, am besten von betreffenden Personen selbst, dann auch die Aufklärung wie es bei ihnen tatsächlich ist. Gerne auch von dir oder von anderen autistischen Personen hier, ich bin ja auch offen dafür mein Bild zu ändern.

    Allerdings ist ein tiefergehender Austausch über Autismus hier im Forum auch nicht erwünscht - mein Thread vor einem Jahr zu dem Thema Austausch für neurodivergente Hundehalter:innen wurde gelöscht,

    Hundehaltung trotz Erkrankungen welcher Art auch immer ist ja nichts, das man strikt voneinander trennen kann. Und gerade betreffende selbst können am Besten einen Einblick geben und falsche Vorstellungen korrigieren.

    Ich fand es schon auch schade, dass dein Beitrag 12 Reaktionen bekommen hatte, wo sich also offenbar 12 weitere Nutzer besser über ASS auszukennen scheinen als ich. Aber es leider auch keiner für nötig oder hilfreich befunden hatte etwas aufklärendes dazu an mich zu richten. Likes helfen auch nicht die Fehlannahmen aus der Welt zu räumen.

    Puh, ich kann verstehen, dass das gerade irgendwie anstrengend ist.

    Ne, tatsächlich gar nicht so... :tropf: Ich wusste ja von den Tierheim-Runden in etwa wie sie ist, also zumindest jetzt nicht so die Überraschung mit den Herausforderungen. Und es ist bei mir kein "omg was habe ich mir aufgeladen" sondern mir macht auch jetzt das Lösung suchen und das gemeinsam erarbeiten schon Freude.

    Kann man ein zeitliches Muster erkennen?

    Immer ab Minute 20 beim Spaziergang oder so?

    Oder immer nach dem 3. Radfahrer?

    Beim Beginn des Spaziergangs. Muster, würde ich sagen ja so lief es quasi auch im Tierheim. Sobald das Gelände verlassen und die "freie Wildbahn" betreten wurde, ging es für sie los mit interessanter Abwechslung zum langeweiligen Tierheim-Tag. Für sie war vermutlich die zwangsläufige Entspannung im Zwinger nichts zu tun und der Spaziergang die einzige Abwechslung am Tag.