Beiträge von *Waldi*

    Können wir mal bitte aufhören Mischlinge als Hybriden zu bezeichnen?

    Ich selber spreche uach nicht von Hybriden. Da gings ja um ein konkretes Bsp, dass so benannt war.

    Ich denke aber sehr wohl , das sind von der Wahrnehmung (und Marketing) her verschiedenen Sachen - das eine ist der Zufalls-Mischling, oft unbekannter Herkunft oder ohne dass die Eltern einer Rasse zuzuordnen sind, das andere ein gewolltes Produkt aus 2 bekannten Rassen.

    Und der Hype um die sog. Hybriden ist die Fortsetzung der Fixierung auf die Rasse. Darum gings.

    Dahinter steckt die Idee, Rassen wären eine biologische Tatsache, klar definiert, klar zu trennen - und das sind sie eben nicht.

    Man darf dann allerdings nicht weiterzüchten mit den Hybriden, denn was dann passiert ist reines Lotto.

    Hmmm, ich kenne das aus anderen Bereichen schon so, dass man das ganz gut steuern kann.

    Man darf halt nicht einfach F1 mit F1 verpaaren. Üblicherweise wird ja mit F1 zurück auf eine der Ursprungsrassen gezogen, und mit dem was dabei rauskommt (R1) geht es dann weiter.

    R1 miteinander verpaart ist dann relativ stabil. Und immer wieder die Ausgangsrassen oder pasendes "Fremdblut" dazu ist von Vorteil.


    Da kann ich "Mischlingshalter" auch verstehen, dass man da gerne wissen würde, welche drin sind. Alleine schon, um den Hund noch besser einschätzen zu können, auf Grund der grds. Rasseeigenschaften.

    Verstehen kann ich das auch!

    Aber ich halte es für einen Irrglauben, dass da immer irgendwo am Anfang "reinrassige" Hunde waren. Oft genug waren die Vorfahren doch eher Hunde, die gar nie irgendeiner (heutigen) Rasse angehörten.

    Hunderassen stammen vom Grundlegenden ja eigentlich aus einer Zeit, in der man eben Ansprüche an einen Hund hatte. Eine Rasse hat einem da eine gewisse Sicherheit gegeben, das zu bekommen was man gebraucht hat (nicht nur das, was man haben möchte).

    Genau, und soweit macht es auch Sinn, finde ich. Es wurde dann halt zum Selbstzweck.

    Irgendwie zeigt dieses ganze Hybrid - Ding, wie sehr wir dem Rasse-Denken verhaftet sind.

    Als wären Rassen irgendwie in Stein gemeisselt, naturgegeben oder so.

    So wie man bei jedem TS-Hund aus Rumänien wissen will, welche Rassen da drin sind. Und an die merkwürdigsten Kombis glaubt, statt einfach "keine Rasse".

    Ich glaube, dieses Denken ist das größte Hindernis für eine Veränderung. Es ist immerhin die Grundlage der organisierten Zucht - und ohne diese Organisation gibt es auch keine Kontrolle der Zucht. Ohne Kontrolle gibts aber auch kein planvolles Handeln im Sinne der Hunde.

    Dass Rassevereine wollen, dass ihre Rasse weiterbesteht, ist ja irgendwie logisch. Die schaffen sich ja nicht selbst ab. Wer aber soll außerhalb der Vereine das Interesse und die Energie aufbringen will, die man für planvolle Zucht bräuchte, ohne die identitätsstiftende Rasse dahinter (sondern nur ein weitgefasster Typ?)

    Man sieht ja, wie stark bei jeder neuer Zucht-Bewegung der Drang danach ist, sich wieder fest zu defnieren, der Rasse einen neuen Namen zu geben und sich abzuschotten. Von internen Konflikten, die dann wieder zu Aufspaltungen und neuem klein-klein-Denken führen, ganz zu schweigen.

    Selbst wenn es einen vernünftigen Weg zu vernünftiger Zucht gibt - Hunde mit einem vorhersagbaren Typ OHNE zu enger Zucht - ich wüsste nicht, wie sich das organisieren soll.

    Es bleibt spannend.

    Bei solchen Themen bin ich immer sehr froh über die Vollversicherung, selbst wenn man sie nie brauchen sollte.

    Die Versicherung hat fast nichts der Kosten übernommen, weil das meiste angeboren war und uns dann pünktlich zum Jahresanfang gekündigt.

    Ich wäre auch für einmal tief Luft holen und dann eine vernünftige, vollständige Diagnostik machen.

    Es ist wahnsinnig schwer, jemanden zu finden, wo man sich in wirklich guten Händen fühlt. Wo kommst du denn her? Vielleicht kann jemand eine Klinik oder einen TA empfehlen.

    Ich wünsche ganz viel Kraft.

    Mit kleineren Kindern würde ich auch lieber nicht die Ferien nehmen. Dann hätte der Welpe nicht gleich soviel Trubel. Und ein Welpe schränkt ja doch ein, wenn man mit den Kids unterwegs sein möchte...

    Kommt aber sehr auf das Alter an, wenn das Teenager sind die eh mit ihren Freunden unterwegs sind, ist es wieder völlig wurscht.

    Wenn dein Schwiegervater da unterstützend als "Fremd"betreuung einspringt, kannst du von Anfang an einführen, dass euer Hund dort stundenweise ist.

    Das wäre für mich das wichtigste. Dass die Betreuung von Anfang an mit in den Alltag integriert wird.

    Mit drei schulpflichtigen Kindern wird ein Welpe während der Sommerferien das alleinesein nicht wirklich erleben

    Stand da was von Kindern?

    Ich persönlich würde ja, wenn ich bei derselben Rasse bleiben würde, und mit meinem Hund völlig glücklich war und der Zucht vertraue, wieder zur alten Züchterin gehen.

    WorkingDogs

    Dann haben enger verwandte Hunde aber doch keine besseren Werte. Es zeigt ja nur, wie eng der Genpool schon ist - wie schwer es ist, Hunde zu finden, die eben nicht (zu) eng verwandt sind.

    Danke für die Ausführungen. Ich konnte nicht ganz zuordnen, was du mit besseren Werten gemeint hast.

    Klar, mir ist bewusst, dass die Gesundheit durch genetische Diversität verbessert wird und das bei dieser Art der Hybridzüchtung nicht in wirklich großem Umfang geschieht.

    Genau.

    So ziemlich das erste, was man tun sollte (wenns denn ein "man" gäbe) wäre, den häufigen Einsatz weniger Hunde und Wurfwiederholungen zu vermeiden.

    Ob Hybrid oder Rasse oder Mischling.

    Man sollte dann ganz diszipliniert sein und direkt anfangen, den Welpen auch alleinezulassen. Und einigermassen im selben Tagesrhythmus leben, wie nach den Ferien.

    Wenn man die 6 Wochen zum Üben wirklich nutzt, hat es den Vorteil, dass man nicht gleich den Ernstfall hat.

    Wenn man aber (und so wäre es bei mir) die Ferien gerne dazu nutzen möchte, auszuschlafen, ein bisseln in den Tag ein zu leben und eben nicht den festen Ablauf einzuhalten - dann muss man schon sehr diszipliniert ein, um das durchzuziehen.

    Klar, 6 Wochen immer relaxed und ganz viel Zeit für den Welpen und dann BAMM plötzlich Alltag, ja, das ist ungünstig.

    Je nach Rasse kann eine Inzuchtverpaarung aber auch genetisch bessere Werte haben, als eine Verpaarung die auf dem Papier als inzuchtfrei deklariert wird.

    Kannst du das genauer ausführen? Bessere Werte heisst?

    Ich weiß nur, dass manche Rassen so eng gezogen sind, dass Hunde genetisch sogar näher miteinander verwandt sein können, als direkte Geschwister.

    Ich persönlich (auch wenn ich jetzt auch nicht parat habe, wie das funktionieren soll) würde auch eine Zucht mit Hundetypen befürworten, so dass man schon eine Vorstellung hat, was man da bekommt, Größe, charakterliche Tendenzen, und dafür Optik zurückstellen. Eignungstest und GEsundheitsüberprüfung statt oprischer Bewertung.

    Als ersten Schritt Farb/Fellschläge aufgeben und eng verwandte Rassen zusammenführen. Und dann die neuen größeren Populationen immer gut durchmischen.

    Ich sehe aber auch nicht, wo da der Anreiz für den hohen Organisationsgrad herkommen soll, wie man ihn heute hat in der Rassezucht. Da definiert man sich ja darüber, dass man was ganz anderes hat als die anderen. Ohne scharfe Grenzen funktioniert diese Zusammengehörigkeit ja nicht mehr.