Meine Beiträge sind einfach eine Beobchtung. Ich habe keine Agenda. Schon gar keine persönliche.
Das einzige ist, dass ich mich konsequent gegen die Darstellung "Alle Hunde sind gleichermassen gefährlich" wende.
Wenn man Einschränkungen für wenige Rassen damit abwehren möchte, dass man andere Hunde ebenfalls gefährlich darstellt, DANN hab ich ein Problem damit.
im Vorfeld zumindest eine möglichst saubere Datenerfassung von Beißvorfällen in die Wege geleitet wird, die fundierteres Handeln ermöglicht.
Da haben wir ja die nächste Frage.
Welche Definition von Beissvorfall wollen wir denn nehmen?
Da kommt dann ja wieder die Argumentation, dass alle Hunde beissen und man an einem Kratzer durch einen Chihuahua genauso sterben kann (wenn auch mit Umweg über eine Blutvergiftung).
Selbst wenn man nur tödliche Beissvorfälle einrechnen wollte (und dann sind es Gott sei Dank viel zu wenige) - was ist mit Vorfällen mit Kindern? Für Kleinkinder kann tatsächich jeder Hund gefährlich werden.
Macht man also einen Unterschied oder nicht?
Wie so oft bei Statistik (was nicht dasselbe wie Fakten bedeutet) kommt es also auf die Auswahl des Samples an, und die Interpretation der Daten.
Daten, die nur aus unsicheren Quellen stammen können, weil bei vielen Beissvorfällen die Rasse wohl kaum gesichert ermittelt werden kann.
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(Übrigens: Die Behauptung, dass über gravierende Beissvorfälle mit anderen Rassen gar nicht berichtet werden würde, kommt ja noch dazu. Angeblich werden ja von den ferngesteuerten Journalisten und Polizisten die Vorfälle mit Pudeln und Labbis systematisch verschwiegen, von Ärzten nicht angezeigt, weil...?? Würde man denn dann, wenn man das wirklich glaubt, der Datenauswertung trauen?)
Und dann sind wir noch nicht mal bei den Umständen, die mit zu betrachten wären. Haltung, Ausbildung, Trigger...
Was will ich damit sagen? Zu einer gerechten Lösung wird man nicht kommen. Vorfälle wie die in England derzeit, oder damals mit Volkan, lösen aber eine gesellschaftliche Debatte aus, die manchmal zu politischem Handeln führen.
Was kann man da nun politisch machen?
1. Nichts.
2. Aufgrund einer zugegeben wackeligen Datenlage Rassen verbieten, die besonders auffallen (Rasselisten, oder wie jetzt in England)
3. Feststellen, dass man nicht vorhersagen kann, welche Hunde gefährlich werden könnten, abgesehen von klar definierbaren Parametern wie Größe/Gewicht, und Auflagen (oder gar Verbote) für alle Hunde anstreben, die die Grenze überschreiten (20/40 Regelung geht in die Richtung)
4. auf Einzelfallüberprüfung setzen, sobald Hunde auffällig geworden sind, um zukünftige schlimmer e Vorfälle zu vermeiden (Und dann drakonisch durchgreifen? Siehe Dänemark?)
Im Falle von 1. kann es passieren, dass sich alles wieder beruhigt (meistens) ODER die öffentliche Meinung hochkocht und zum Handeln zwingt.
Wenn das passieren sollte, sieht man ja jetzt in Österreich (Hundesport) wie schnell man da plötzlich als scheinbar völlig Unbeteiligter von einer Debatte betroffen werden kann. Wie schnell das "Hundesport macht Aggro-Hunde" Narrativ hochgekocht ist. Genauso schnell kann es plötzlich zu einer allgemeinen negativen Stimmung gegen alle Hunde kommen.
Warum man das unbedingt anschüren möchte, verstehe ich einfach nicht.
Wenn "Alle Hunde" böse sind, dann sind die häufiger auffälligen Rassen ja immer noch betroffen. Also gleiches Unrecht für alle?
Und nein, eine schlaue Lösung habe ich nicht. Ich sehe nur dass der Großteil der Hundehalter keine gefährlichen Hunde hat. Wenn jemand einen Hund halten möchte, der gefährlich ist/wird/ein könnte, dann möchte ich nicht, dass das zu meinem Problem wird.
Daher wende ich mich gegen die "Alle Hunde sind gefährlich" Aussage.