Doch natürlich tun wir das.
Ich weiß ja nicht, wo du wohnst, aber in meinem Wohnumfeld werde ich nicht annähernd so häufig angepöbelt wie mein Hund, genau genommen findet das in der Öffentlichkeit so selten statt, dass ich da problemlos drüber wegsehen kann. Ja, das ist natürlich der Anspruch, den wir Menschen aneinander stellen. Natürlich ist es der Anspruch, dass hier niemand zur Selbstjustiz greifen darf, aber diesem Anspruch liegen zwei Dinge zugrunde:
1. Es bestehen gesellschaftlich anerkannte Verhaltensformen, an die sich der absolut überwiegende Teil der Gesellschaft in den absolut überwiegenden Situationen auch hält.
2. Es bestehen justiziable Möglichkeiten, wie man sich als Geschädigter gegen Beleidigungen, Bedrohungen und Belästigungen wehren kann. Dies sind Straftatbestände!
Und genau deswegen kann man die Situation, in denen sich unsere Hunde befinden eben nicht auf unser gesellschaftliches menschliches Miteinander übertragen. Wir können von anderen Menschen erwarten, dass sie nicht eskalierend agieren, WEIL es diese Regeln des menschlichen Miteinanders gibt und hoffentlich auch entsprechende Hilfe und Sanktionen, wenn die Regeln nicht befolgt werden.
Und nun stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der es diese Regeln nicht gibt und du keine Möglichkeiten hast, den täglichen Pöbeleien deiner Mitmenschen zu entgehen? Ich sage nichts anderes, als das eben nicht jeder Hund das Gemüt eines Gandhi hat. Das ist zunächst einfach erstmal eine Tatsache, die ganz unabhängig davon steht, ob man seinen Hund dann natürlich entsprechend sichert. Es ist einfach nur ein Hinweis darauf, dass die Pöbeleien, der unschuldigen und ungefährlichen Hunde eben keinesfalls "lustig" sind, sondern in unserer menschlichen Gesellschaft strafbewehrt(!) wären.
DU hats den Menschenvergleich gebracht, und ja, in der Tat, der ist unpassend.
ABER: Du bist für deinen Hudn vollumfänglich verantwortlich, sprich, die gesellschaftlichen Regeln, die für dich gelten, gelten damit auch für deinen Hund.
Wenn dein Hund nicht das "Gemüt eines Gandhis" hat, wie du es nennst (meiner Meinung nach muss man nicht Gandhi sein, um andere nicht zu verletzen oder zu töten, aber bitteschön) dann ist es zu 100% deine Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass dein Hund sein Gemüt nicht auslebt.
Ggf. wird ja die Schuld aufgeteilt, wenn dein Hund z.B. tatsächlich angegriffen wurde und sich wehrt. Aber angepöbelt werden reicht nicht als Grund.
Niemand hier findet Pöbeln "lustig". Es ist aber schlicht nicht gefährlich.
Aber das was du schreibst, bestätigt mich darin, einfach große Bögen zu machen...