Beiträge von *Waldi*

    Ich finds auch naheliegend, dass der Hund halt musste. Viele Hunde machen ihren Haufen nicht direkt, sondern es dauert ein bisschen, bis es "in gang kommt".

    Super, dass sie es anzeigt!

    Außerdem würde ich mir klarmachen, dass es nicht nur die Situation "Alleinebleiben" ist, um die es geht, sondern auch die Situation "Bezugsperson geht weg". Für zweiteres ist es gar nicht so relevant, dass dann noch jemand anderes da ist.

    Mein Hund bleibt völlig entspannt alleine und schläft, ist (war, Tochter ist erwachsen und nur noch zu Besuch hier inzwischen) aber unruhig, wenn meine Tochter zuhause ist, und ich gehe. DAS findet er blöd.

    Gerade beim Pudel müsst ihr mit sowas rechnen, die haben gerne eine Hauptperson (muss natürlich nicht so kommen!) Wobei ich ehrlich gesagt damit leben kann, wenn der Hund was nicht toll findet, solange er nicht völlig im Stress ist und leidet. Da muss man sich im Einzelfall den Hund anschauen.

    Ich vermute, dass eine Erwartungshaltung antrainiert wurde. Ihr übt und spielt in der Wohnung?

    Ja wir spielen ein wenig zu Hause aber eigentlich fast gar nicht, wir üben aber Platz, Decke, nein etc dort. Und im Büro haben wir tatsächlich viel gespielt. Auch eine Kollegin hat das gerne gemacht weil sie einfach selber viel Spaß dran hat. Da habe ich heute morgen mal Bescheid gegeben, dass wir das jetzt erstmal lassen lieber :shushing_face:

    Wie läuft es denn inzwischen?

    Gut, dass es sich wieder gedreht hat hier im Thread, ich fand die vielen Ratschläge in Richtung strafen so gar nicht überzeugend. Auch das Anleinen am Korb würde ich nicht machen. Anleinen direkt bei dir, ja, das kann helfen, aber nicht anleinen und weggehen.

    Dass die Aufregung des Hundes weniger wird, wenn man ihn rauswirft oder alleine lässt, wage ich auch zu bezweifeln.

    Ich denke auch, ihr müsst die Erwartungshaltung loswerden. Daher würde ich auch Training zuhause (vor allem dieses frustige Training) erstmal lassen.

    Wenn zuhause üben, dann nur initiieren, wenn Hund ruhig ist, und mit klarem Start und Ende Signal.

    Im Büro und daheim passiert nix ausser Kuscheln. Ich würde den Hund nicht ignorieren, aber auch nicht pushen. Also ein freundliches Wort, in Blick, ja (möglichst bevor die Bellerei losgeht) - aber kein Spiel, keine Aktion, und auch anfassen nur, wenn der Hund selbst zum Kuscheln kommt (abends auf dem Sofa)

    Dafür gibts aber draussen dann auch genug Möglichkeit, die Beine zu strecken, mit anderen Hunden zu spielen und Strecke zu machen.

    Nehmt die Kollegin halt mittags mit raus zum Gassi, wenn sie mit dem Hund interagieren will.

    Ich würde langsam anfangen, Radfahren oder Joggen zu üben, wenn er alt genug ist, mit ca einem Jahr, ist das eine super Möglichkeit, den Hund über gleichmässige Bewegung Stress abbauen zu lassen. Am besten, wenn das möglich ist, im Freilauf.

    Wichtig: Wenn ihr jetzt was ändert, dann kann es durchaus erst mal schlimmer werden, weil der Hund natürlich erst mal im alten Muster bleibt. Von daher, selbst Ruhe bewahren und auf dem gewählten Weg bleiben.

    Als Leitlinie: Seid selbst so wie ihr euch den Hund wünscht. Ruhig, souverän, entspannt.

    Ob der Hund beschädigen würde, wäre aus meiner Sicht weniger relevant für die Frage, ob "Strafe" (in meinen Maßstäben also z. B. positive Strafe in Form eines deutlichen Anschisses) ein adäquates Mittel ist, sondern eher, was die Motivation hinter dem Verhalten ist und zusätzlich die Aussicht auf Erfolg.

    Das meine ich ja.

    Wenn Angst/Frust die Motivation ist (was sie meistens ist), dann bringt Strafe mMn nichts. Bzw., in deinen Worten, hat keine Aussicht auf Erfolg.

    Ich weiß halt nicht, ob Strafe bei Hunden was bringen würde, deren Motivation tatsächlich die Artgenossenunverträglichkeit ist, das kann ich nicht beurteilen. Mit solchen Hunden fehlt mir zum Glück die Erfahrung. Das sind mMn aber überhaupt nicht die Hunde, um die es hier im Thread geht.

    Krawall machen dient ja in der Regel einem Ziel: Die Distanz vergrößern, den anderen auf Abstand halten. Ein Hund, der ernst machen will, tut das nicht.

    Sprich: Wer Pöbelt, hat in aller Regel Stress, Frust oder Schiss - und das kann man mit Strafe nicht abstellen, da muss man ein neues Verhalten aufbauen. Und/Oder den Hund gar nicht erst in Stress, Angst oder Frust versetzen.


    Spoiler anzeigen

    Die Hunde, die uns tatsächlich angegriffen (und meinen Hund auch verletzt) haben, waren allesamt keine Leinenpöbler. Die waren ganz ruhig, und hatten einen klaren Plan. Solche Hunde gehören in meinem Augen nicht in den Freilauf - NIE - egal, wie gut erzogen, aber das ist ein anderes Thema. Was die an der Leine machen, ist mir egal, Hauptsache es ist eine dran und sie wird sicher festgehalten.


    Also falls du mich meinst mit „einfache, leichtführige“ Hunde … deine Meinung.

    Ich hatte nicht den Eindruck, dass du gemeint warst. Du hast ja auch keine einfachen, leichtführigen Hunde (also ab Werk)...

    Ich kenne das schon auch, dass Leute, die ein Problem nie hatten, gerne meinen, sie wären halt die Checker, und wie können alle so blöd sein. So kommt das bei dir aber nicht rüber.

    Was schwierig wäre für mich, dass dein Tipps sehr vage bleiben, weil du die angewandten Strafen nicht beschreiben willst. Kann ich verstehen, aber was soll man dann damit anfangen?

    Ich glaube, es geht darum, dass es hier halt ein Austausch sein soll, kein Ratgeberthread (daher passen meine Beiträge eigentlich auch nicht, aber was @Newbie2024 beschreibt, erinnert mich so sehr an einen anderen Hund, bei dem wir ganz gute Erfolge hatten, daher wollte ich etwas Senf abgeben.)

    Ich halte nichts von Strafe in dem Kontext.

    Evtl. bei wirklich aggressiven, unverträglichen Hunden, also echte Beschädigungsabsicht, die nicht aus Angst/Stress motiviert ist. Keine Ahnung, damit kenne ich mich nicht (aus erster Hand) aus, das wäre auch so ziemlich das schlimmste für mich überhaupt. Will ich also nicht beurteilen.

    Bei Frust/Angst ist Strafe deplatziert, mMn.

    Wenn du die Bettelübung schon hast -MEGA. jetzt musst du "nur noch" (hahaichweiß) dem Hund die Idee in den Kopf pflanzen, dass man genau das in ner Stressituation als Ventil nutzen kann.

    Also erst mit dem Umdrehen das Muster aufbrechen und im nächsten Schritt das "Betteln" animieren.

    Und ich würde da die tollsten besten Leckerlies auffahren - Kategorie halbe Fleischwurst - sobald ihr vorbei seid. Auch wenn sie gebellt hat - das wäre mir egal - solange sie nicht in die Leine geht, und nicht an dir vorbeidrängelt (eben Leinenführigkeit). Bellen geht erst weg, wenn die Aufregung weg ist.

    Bei uns - obwohl kein Pöbler - gibts nach (fast) jeder Hundebegegnung einen Keks. Wenn der Hund die Begegnung stressig fand, merke ich das daran, wie er mich dann anschaut, nach dem Motto "Boah, DAFÜR muss jetzt mal was kommen, ey!"

    Wäre klasse, wenns hilft.

    Es ist ja immer ein Mosaik aus ganz vielen kleinen Bausteinen.

    Wichtig scheint mir bei euch, dass sie den Fokus auf dich legt - daher die Schritte Rückwärts, das dreht den Hudn zu dir, geht gar nicht anders (ggf. Ring vorne am Geschirr)

    Und ich würde - ohne Ablenkung - eine tolle, dynamische Fußarbeit aufbauen, mit ganz viel Leckerlie, als "Bettelübung" (also etwas, was sie gerne zeigt und dafür auch dann belohnt wird, wenn sie es von sich aus zeigt, ohne Kommando)

    Dann hättest du was, worauf sie Bock hat, wovon sie weiß, dass es dafür tolle Belohnung gibt, worauf sie abfährt - also alle Vorteile, die Spiel bringen würden, aber ohne zu sehr zu pushen.

    Und DAS könntest du ihr als Alternative anbieten.

    Dazu musst du aber selbst auch Begeisterung und Freude reinbringen (nicht reglos wie bei Obedience, sondern so richtig HEY, Wir beide!! - gerne anderes Komando wählen, als fürs "Sport-Fuss"), Hund darf auch hüpfen - solange der Fokus bei dir und kein Zug auf der Leine ist. Wichtig - erst üben, erst muss der Hund das echt gut finden, DANN in der Stresssituation üben.

    Was sich mit diesem Ansatz allerdings nicht vertragen würde, wäre der Einsatz von Strafe. Da muss man sich ein bissel entscheiden.

    @Newbie2024

    Du beobachtetest deinen Hund ja ganz genau (vielleicht sogar zu genau? - anderes Thema)

    Wenn du genau weißt, wann sie auslöst, dann würde ich eine Sekunde früher sehr sehr zackig die Richtung wechseln (drei schnelle Schritte rückwärts und dann, sobald sie zu dir gewandt ist, selbst in die neue Richtung drehen) und den Hund schwungvoll mitnehmen, direkt Lob/Spiel dazu, positive Energie.

    Das geht sicher nicht in allen Situationen, aber wichtig wäre mir, hier Muster zu durchbrechen. Sprich, in dem Moment in dem gleich "DAS" passieren wird, passiert von deiner Seite was, und zwar was gutes.

    Evtl. kriegst du dann einen Fuß in die Tür.

    Egal wie weit der Bogen ist. Selbst wenn ich auf einen anderen Weg ausweiche. Selbst 100m sind ihr da nicht genug. In dem Moment, wo der Hund auf unserer Höhe ist, setzt es aus. Der kann 15m hinter uns laufen. Das ist kein Thema. Sondern der Moment, wo er vorbei geht optisch (ich hoffe ihr versteht was ich meine) ist egal, wie weit wir weg sind. Aktuell lenke ich meinen Hund tatsächlich ab, weil ich nicht will, dass sich das Verhalten noch weiter festigt.

    Wenn es wirklich nur die frontale Annäherung ist, was deine Hündin auslösen lässt, dann könntest du mal probieren, was passiert, wenn du so langsam weitergehst, dass der andere Hund überholen kann? Und erst danach umdrehst und deinen Weg weitergehst?

    Und deinen entweder über Gehorsam nah bei dir hältst und beschäftigst (aufmerksam Fuss laufen z.B.), oder mit Futterhand, oder am Wegrand schnüffeln lassen zur Deeskalation, oder auch Klick für Blick - je nachdem, was passt bei euch.

    Manchmal muss man sich Brücken bauen.

    Warum möchtest du den zweiten Hund?

    Ich würde auch eher raten, zu warten, wie sich das weiterentwickelt mit deiner Bulldogge. Da können Atemwegsprobleme und Probleme mit dem Bewegungsapparat noch dazu kommen.

    Sind dann genug Kapazitäten für einen weiteren Hund vorhanden?

    Danke für die ausführliche Erklärung.

    So richtig Sinn ergibt das alles nicht. Vieles geht auch völlig am eigentlichen Problem vorbei - es geht ja um das Zusammenleben von euch als Familie, nicht um Leute am Gartenzaun.

    Man kann nach den Schilderungen wirklich nicht richtig einschätzen, wie gefährlich das Verhalten ist. Aber WENN das trainierbar ist, dann nicht so. Es sollte nicht darum gehen, dem Hund etwas abzutrainieren, das Wachverhalten ist doch gar nicht das Problem. Wachhunde können ein ausgezeichnetes Verhältnis zu ihrer Familie haben, das ist sogar die Regel.

    Die Frage ist, warum der Hund dich nicht als Teil der Familie akzeptiert, und ob man das ändern kann.

    Wie soll das Zusammenleben aussehen?

    Aus seiner Sicht soll der Hund wenn er arbeitet weiter zu Mutter. Wenn er nach Hause kommt holt er den Hund und legt den Maulkorb an. Baby und Hund will er nicht komplett isolieren also Hund wegsperren ist auch keine Option, sondern einfach immer daneben stehen und aufpassen. Wenn er Nachtschicht hat wäre ich halt mit dem Hund allein aber lt. ihm schlafen wir da eh.

    Ich glaube, das wird eine ziemliche Überraschung werden, wie das Leben mit Baby wirklich ist.

    Kannst du versuchen, einen Kompromiss auszuhandeln? Z.B. der Hund zieht ab deinem Einzug zur Mutter, und wenn sich mit Baby alles etwas eingegroovt hat, könnt ihr eine Zusammenführung in Angriff nehmen, schrittweise und begleitet von einem Trainer (aber bitte jemand anders).

    So wäre es erst mal vorübergehend und keine Abgabe.