Dieses "Kleiner Hund mit Größenwahn" - ding ist halt einfach so ziemlich das gängigste Klischee überhaupt. Eds wirkt ja auch so. Der kleine Hund versucht ja genau diesen Eindruck zu erwecken DAMIT er in Ruhe gelassen wird.
Es wird ihm ja keine andere Wahl gelassen.
Dasselbe hast du mit "Die Spielen so schön" und "Ach, der freut sich so", das sind auch so Klassiker.
Dass Menschen Hundeverhalten falsch einordnen, ist extrem häufig. Wir Primaten kommunizieren halt auch anders als Caniden... Hunde können Menschen oft viel besser lesen als andersrum (wenn sie mit Menschen sozialisiert wurden).
Das saublöde an der Dominanztheorie ist, dass sie so eingängig ist, so logisch klingt. Oberflächlich betrachtet. Wenn man den ganzen Alpha-Omega Kram auf Gorillas anwendet, klappt es sogar einigermassen. Bei Hunden (oder Wölfen) passt es einfach nicht.
Seit das aufkam ist das echt zum Totschlagargument geworden. Im Pferdebereich war das noch viel schlimmer... Jedes Ausbildungsproblem wurde einfach zu "Dominanz" erklärt.
Blöd halt, dass es keine Lösung bietet. Selbst wenn der Hund "dominant" wäre - was macht man dann? Den dominanten Hund unterbuttern, bis er nicht mehr dominant ist? Bitte nicht ausprobieren, führt einfach nur zu einer ganz schlechten Beziehung, Vertrauensverlust und Angst, sonst nix.
Ich finde, am besten hilft es, wenn man sich in die Lage des Hundes versetzt. Wenn du in einer fremden Umgebung ohne Ausweichmöglichkeit gefangen bist und dich dann ganz allein mit 10 Leute, die allesamt größer (viel größer!) sind als du, auseinandersetzen müsstest, vielleicht sind welche dabei, die sich aufregen und rumbrüllen, oder dich schubsen oder Streit mit dir anfangen - was würdest du machen? wenn man dich nicht das weite suchen lässt?
Du hast viele Situationen beschrieben, in denen Lui wegläuft, auf Distanz gehen will etc. Alleine das ist doch ein Zeichen, dass er keinen Streit sucht, dass er echt nur weg will.