Beiträge von *Waldi*

    Aber der Hund soll im Dunkeln, übermüdet, hormonell, eventuell aus dem Schlaf hochgeschreckt da aber mal richtig gediegen bleiben.... hmhm.

    Ich kann deiner Zuspitzung wirklich nicht folgen.

    Zwischen "richtig gediegen bleiben" - ich nehme an, damit meinst du einfach ruhig liegen bleiben? - und jemanden schwer verletzen, liegt ja doch noch bissel was.

    Knurren, Abschnappen, Zwicken (also Zahnkontakt und wieder ablassen) - das ist doch was anderes, als wenn schwere Verletzungen verursacht werden.

    Ich verstehe irgendwie nicht, worauf deine ganze Argumentation raus will.

    Es klingt immer wie "Die Hunde können nichts dafür". Ja, da stimme ich dir zu, Hunde können nie schuldig sein oder gar "böse" im moralischen Sinne, und ja, natürlich sind es die Umstände, die zu Vorfällen geführt haben - Zucht, Aufzucht, Umwelt, Auslöser.

    Ich glaube, das sieht niemand hier grundsätzlich anders. Dass diese Hunde letztlich alle selbst Opfer sind, dass schwere Beissvorfälle auch für den Hund eine Tragödie sind - ich denke, das sieht hier jeder genauso. Das ist ein sehr emotionales Thema.

    Eine andere Frage ist aber, wie geht man mit Hunden um, die aufgrund welcher Umstände auch immer zur ernsthaften Gefahr von Leib und Leben für Menschen (oder auch andere Lebewesen) geworden sind?

    Da spielt die Frage nach den Ursachen, nach Moral oder Schuld (des Hundes) nun mal keine Rolle, da geht es um Gefahrenabwehr.

    Und da muss man sich dann fragen: Kann man für den Hund Lebensumstände schaffen, in denen er keine Gefahr darstellt?Hat man dafür die Expertise und die Ressourcen?

    Und sind diese Lebensumstände dann lebenswert für den Hund?

    DAS ist die große Frage.

    Da gibts natürlich unterschiedliche Meinungen, und es gibt keine pauschalen Antworten.

    Und schon gar nicht wird es jemals perfekte Lösungen geben.

    Beissvorfälle komplett verhindern kann man nur durch ein Verbot jeglicher Hundehaltung.

    Das Problem ist, dass es keine Lösungen gibt, außer viel Geduld - und es kann sein, dass der Hund das nie lernt.

    Je öfter er am Anfang in echte Verlassensangst gerät, umso schlechter stehen die Chancen.

    steigert sich dann nach und nach richtig rein.

    Das sollte einfach nicht passieren können.

    Das ist kein Vorwurf, ich könnte das auch nicht leisten. Daher würde ich mir auch keinen 9 Monate alten Tierschutzhund holen, das ist ein schwieriges Lebensalter für so krasse Veränderungen.

    Redet mit der Pflegestelle - sind die weit weg? Vielleicht könnten die als Sitter einspringen?

    Und trotz all dieser mehr als eindeutigen - man sollte meinen idiotensicheren - Warnzeichen regen sich die grenzüberschreitenden Menschen auf, wenn sich die Herde und die Hunde in Bewegung setzen und Eindringlinge nicht wie im Disney-Film adoptieren, sondern richtig schnell und nachdrücklich entfernen wollen.

    Ja, das ist dann doof, aber wo ist der Zusammenhang zu den hier diskutierten Fällen?

    Ich kann mich nicht dran erinnern, dass es hier jemals drum ging, dass Leute von den Hunden eines Schäfers zerbissen wurden.

    Selbst das wäre in dem Ausmaß nicht nötig, wenn Menschen sich von Anfang an des Potenzials bewusst wären, die Grenzen der Tiere respektieren und besser auf Warnzeichen reagieren würden.

    Wenn Leute von den eigenen Hunde gebissen werden, ok, kann man evtl. so argumentieren.

    In Bezug auf Aussenstehende ist mir das wirklich zu viel der Täter-Opfer Umkehr.