Beiträge von *Waldi*

    werde dieses Jahr wohl komplett auswandern. Ich wohne auf Mallorca mit meinem Bruder zusammen, er will mich hier auch unterstützen. Allerdings stell ich mir auch die Frage, ob ich dem Hund Mallorca antun möchte.

    Da schliesse ich mich der Frage an - wo ist der Hund denn jetzt?

    Wenn du auswandern möchtest, der Hund dort aber nicht mitsoll/kann, ist die Frage ja schon ganz unemotional beantwortet.

    (Ich finde das auch nicht schlimm, manchmal ändert sich das Leben und solange man verantwortungsbewusst vermittelt, muss man sich das doch auch nicht zum Vorwurf machen).

    Mal eine andere Anmerkung. Du schreibst:

    Falls ich Sie abgeben würde, dann wirklich nur in die besten Hände.

    Hast du da überhaupt eine Option? Kennst du jemanden, der den Hund nehmen würde?

    Wie würdest du das angehen? Anzeige aufgeben?

    Es ist gar nicht so einfach, einen Hund gut zu vermitteln. Die Entscheidung, dass man das möchte, ist der erste Schritt - das heisst aber noch lange nicht, das es mit der Abgabe dann auch klappt. Es ist heutzutage nicht mal mehr so einfach möglich, einen Hund ins Tierheim zu geben - wenn man dann auch noch (verständliche!) Ansprüche an die neuen Halter hat, kann es schwierig werden.

    Vielleicht hilft dir das realistische Nachdenken über deine Optionen dabei, das Gedankenkarusell anzuhalten.

    Bis dahin - könntest du jemanden engagieren, der mit deinem Hund ein paar Mal in der Woche Gassi geht? Als "Testballon" wie es dir und deinem Hund damit geht?

    Genau, und dann wäre der Kauf eines behaarten Hundes indirekt eben Unterstützung von Qualzucht (wenn man Nackthunde als Qualzucht einstuft) - auch wenn der eigene keine Qualzuchtmerkmale hat.

    Ja schon, die Frage war aber ja doch eine andere - nämlich, wie ethisch vertretbar der Kauf eines behaarten Hundes wäre, während die Zucht weiter geht wie bisher, bzw. zum jetzigen Zeitpunkt. So hatte ich das verstanden.

    Und dann war da natürlich noch der Einwand mit der Verkleinerung des Genpools, weil man ja über die Hälfte aller Hunde ausschließen müsste.

    Dystopien ...

    Locker zu lesen und nicht so düster: Cryptos von Ursula Poznanski und die Koli-Trilogie von M.R. Carey (oh und "Die Berufene" von ihm passt natürlich auch - das fand ich großartig - ist aber weniger eine gesellschaftliche Dystopie und mehr Zombie-Apocalypse)

    Mystery/Spannung: Der letzte Mord am Ende der Welt von Stuart Turton und Ferryman von Justin Cronin

    Literarisch: Alles was wir geben mussten von Kazuo Ishiguro

    Wenn wir schon bei den Nackthunden sind: wie ethisch vertretbar ist es, sich einen voll behaarten Hund einer Rasse, die als 'Nackthunde' bekannt ist, zu holen?

    Im Grunde wäre das ja dasselbe Dilemma, wie bei Rückzüchtungen von brachycephalen Hunden?

    Um einen Hund ohne Qualzucht-Merkmal zu bekommen, nimmt man viele andere mit dem Merkmal in Kauf.

    Sind denn alle Nacktrassen gleichermassen betroffen oder gibts da Unterschiede?

    Solange der Kennel offen ist, ist das doch auch prima.

    Bzw. Wenn der Kennel groß genug ist, dann kannst du das ja als Hilfsmittel nutzen. Das musst du selbst vor Ort beurteilen.

    Die Verwahrung von Hunden in Boxen, die unter einem bestimmten Mass sind, ist nun mal in Deutschland gesetzlich verboten. Wie groß die Box bei der Pflegestelle war, weiß hier ja keiner. Man geht von dem aus, was normalerweise mit "Kennel" gemeint ist.

    Man kann ansonsten nur danach gehen, was du schreibst. Du schilderst ein Verhalten, dass tatsächlich Anlass zur Sorge wäre.

    Laut deinen Schilderungen folgt dir der Hund auf Schritt und Tritt, kann nicht alleine bleiben, und entspannt nur, wenn jemand bei ihm auf dem Sofa sitzt.

    Wenn das nun gar nicht so ist, dann ist doch alles gut, dann verstehe ich aber nicht, warum du hier nach Rat fragst?

    Ich bin jetzt auch nicht gerade begeistert vom Vorgehen der Pflegestelle.

    Trotzdem - evtl. hilft deinem Hund tatsächlich eine räumliche Begrenzung.

    Ich handhabe das z.B. so, dass der Hund nicht gleich die ganze Wohnung zur Verfügung hat, wenn er alleine ist, sondern nur in einem Zimmer (bei mir das, wo der Hund auch nachts schläft, also mein Schlafzimmer) bleibt.

    Weniger Raum, über den er den Überblick behalten muss.

    Für manche Hunde ist das dauerhaft sinnvoll, bei anderen nur eine Zeitlang nötig. Muss man gucken.

    Man kann auch mit einem Kennel arbeiten, wenn der wirklich groß genug ist - das wäre für mich aber eher ein großzügig abgeteilter Bereich eines Zimmers, keine Hundebox.

    Eine Box/Höhle (mit offener! Tür) kann auch ein guter Rückzugsort sein.

    Also, ich lese, dass der Hund nach dem Import aus dem Shelter (?) auf der Pflegestelle immer wieder über einen längere Zeitraum im Kennel eingesperrt war. Ohne Gewöhnung.

    Und dann im neuen Zuhause:

    Wir haben ihn anfangs natürlich mal bellen lassen, da wir ausprobieren wollten und sollten (auch in Rücksprache mit der Pflegestelle) ob er sich einkriegt oder was passiert, daher weiß ich eben, dass er sich nur weiter rein steigert und dass das keine Option ist.

    Also gleich zweimal so richtig schön geschockt und verunsichert.

    Das ist jetzt grad vier Wochen her. Solche massiven negativen Erfahrungen müssen erst mal verarbeitet werden. Das dauert.

    Ich denke auch, ein gesundes Miteinander in der Wohnung aufbauen etc. - alles fein. Aber bitte macht nicht wieder solche Experimente. Langsam, stetig und mit Geduld vorgehen, aber kein "dann probieren wir mal aus, was passiert".