Ach so. Keine Ahnung, wo du das in dieser Zuspitzung gelesen hast.
Ich denke, wie immer ist die Wahrheit irgendwo dazwischen. Ich glaube, was im Moment die größte Rolle spielt, ist die große Anzahl der Hunde, die mit sehr unterschiedlichen Veranlagungen unterwegs sind - viele freundliche, aber eher unsichere "kleine Wuschel", viele freundliche, aber eher stürmische Labbis und Co, dazu dann viele Tierschutzhunde, die nicht unbedingt Begleithundeeigenschaften mitbringen (z.B. territorialer sind als die meisten Begleithunde) oder auch ängstlich oder gar angstaggressiv sind, und dann haben wir noch bestimmte Rassen, die in unkundigen Händen nicht gut aufgehoben sind, aber trotzdem gerne angeschafft werden - groß, wehrhaft, nicht unbedingt begeistert von Artgenossen.
Wenn das jetzt alles aufeinandertrifft, in nie gekannter Anzahl, wirds halt knifflig. Da ist dann nicht einer der Verursacher, sondern die ganze Kombi. Und dann die Erwartung, dass bitteschön kein Blut fliessen darf (die Erwartung habe ich auch!)
Wenn alle Hunde ein ähnliches Sozialverhalten hätten, wäre es einfacher. Wenn es insgesamt weniger Hunde gäbe, wäre es einfacher.
Wenn man einen Hund gewählt hat der Probleme mit Artgenossen hat (welche auch immer) - ja, dann ist das Leben in den letzten 10-15 Jahren deutlich anstrengender geworden. Ich hab mir da bei der Rassewahl des letzten Hundes echt Gedanken drüber gemacht - mit der Einstellung des Vorgängers hätte ich hier nur Stress gehabt, bei den vielen Hunden.
Solche Entscheidungen muss jeder für sich treffen - aber dann halt auch uU damit umgehen können und wollen. Das hat nix mit "Schuld" zu tun - aber das Umfeld in die Entscheidung mit einbeziehen, ist halt wichtig.
Das Sozialverhalten durch Erziehung beeinflussen - das ist wieder ein anderes Thema. Für mich war es in dem Punkt am wichtigsten, dass mein Hund lernt, wegzugehen, bei mir Schutz zu suchen und nicht in Konflikte gehen zu müssen.
Heisst, wenn ich Konflikte befürchte lasse ich den Kontakt gar nicht erst nicht zu (das gilt tatsächlich für ganz Rassengruppen/Hundetypen, auch wenn da mit Sicherheit nicht alle gleich sind), bzw. gehe dazwischen, wenn einer anfängt zu stänkern.
Es bleiben aber jede Menge Kontakte ohne Streit und Konflikt übrig.