The God of the Woods fand ich auch ganz gut.
Ich lese ja zur Zeit öfter mal aktuelle deutsche Autoren und hatte ein paar tolle Funde.
Auffällig, wie kurz die Romane meistens sind (naja, gut - um "Die Projektoren" mache ich bisher einen Bogen ,das ist dann wieder arg lang...)
Richtig gerne mochte ich Drifter von Ulrike Sterblich. Ich finde es schwierig, zu beschreiben, worum es in dem Buch geht - es ist eine Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt, witzig, emotional, ironisch - mit einem leichten Drift ins Irreale, magische. Gar nicht kitschig, sehr unterhaltsam.
Sehr nachdenklich hat mich "Russische Spezialitäten" von Dimitrij Kapitelmann gemacht. Seine eigene deutsch-jüdisch-russisch-ukrainische Identität ist Grundlage für den Autofiktionalen Roman, der teils vom titelgebenden Lebensmittelladen der Familie in Berlin erzählt, teils von der Reise des Ich-Erzählers in die kriegsgeschüttelte Ukraine. Trotz des schweren Themas ein ganz leichtfüssiger und sogar witziger Roman - im Zentrum steht die Entfremdung von der Mutter, die, obwohl oder weil selbst (russischsprachige) Ukrainerin aus Kyiw, der russischen Propaganda blind vertraut.
Ilona Hartmann kannte ich nicht - sie ist wohl eine bekannte Influencerin? Ihren Roman "Land in Sicht" gabs bei der Onleihe. Junge Frau macht eine Flusskreuzfahrt, um ihren ihr bisher unbekannten Vater zu treffen. Ich hatte was seichtes, albernes befürchtet, das war es aber gar nicht. Auch wieder diese Mischung aus Humor, Ironie und Tiefe, ähnlich wie bei den anderen beiden Romanen. Hat mir gut gefallen.