Beiträge von Schäferterrier

    Eben genauso war mein Ablauf an dem Tag. Ich hatte sogar vorher mit dem Arzt telefoniert.

    Das ist natürlich super ärgerlich und hätte echt nicht sein müssen. Wenn da ein Hund mit akutem Leidensdruck ist und der TA von vornherein weiß, dass er die notwendigen Leistungen zur Behandlung mit ziemlicher Sicherheit nicht erbringen kann, dann erwarte ich natürlich, dass das so kommuniziert wird. Da wäre mir dann aber auch total egal, ob da ein Röntgen-Schild hängt oder nicht, denn einzuschätzen welche Behandlung notwendig ist und ob diese in der Form vor Ort erfolgen kann oder weiterverwiesen werden muss, ist mMn nicht Aufgabe des Kunden sondern des Fachmanns.

    Aber vielleicht bin ich da auch mit „unserem“ TA sehr verwöhnt. Wir waren bis auf Spezialisten und Notfall-Kliniktermine nie groß in ner anderen Praxis, also keine Ahnung, wie das andernorts läuft.

    Naja, das eine ist: Ich wäre wahrscheinlich auch erstmal davon ausgegangen, dass Röntgen dort möglich ist, wenn ich seit Jahren an dem Schild „Röntgen“ vorbeigelaufen wäre.

    Das andere ist dann aber: Wo ist das Problem, wenn es halt doch nicht möglich ist?

    Klar ist das im ersten Moment ärgerlich, wenn man es gerade braucht und der TA es nicht direkt bieten kann. Aber das ist ja bei vielen Leistungen so.

    Oder geht es grundsätzlich darum, dass du einen Haus-TA möchtest, der notfalls direkt röntgen kann? Das kann ich nachvollziehen, geht mir auch so - aber wenn es mir wichtig ist, dann hätte ich mich bei der Praxissuche auch nicht auf ein Schild an der Tür verlassen, sondern entweder online geschaut oder persönlich nachgefragt.

    Die einzige Situation, die mich tatsächlich ärgern würde, wäre wohl, wenn eigentlich klar gewesen wäre, dass geröntgt werden muss, und der TA mich ohne die Info, dass er selbst nicht röntgen kann, trotzdem antanzen lassen würde.

    Also nach dem Motto: Ich rufe notfallmäßig beim TA an, weil Hundchens Bein nach nem Unfall schräg absteht, und er lässt mich (mit dem Wissen, dass er die notwendigen bildgebenden Verfahren wahrscheinlich nicht hat) trotzdem erstmal samt krankem Hund erscheinen, anstatt direkt am Telefon anzusprechen, dass ein Besuch in Klinik xy wahrscheinlich sinnvoller wäre.

    Zum Glück ist mein TA da sehr transparent. Im Detail weiß ich auch nicht, was für Leistungen er anbietet und welche nicht, aber bislang konnte ich mich immer darauf verlassen, dass im Sinne des Hundes gehandelt und dann ggf. auch mal direkt weiterverwiesen wird, anstatt mit einem unnötigen Termin nochmal extra Geld rauszuschlagen. Und das ist etwas, was mir tatsächlich sehr wichtig ist und für mich (neben Fachwissen etc.) eine gute Praxis ausmacht.

    Ich sehe da nicht prinzipiell keinen zweiten Hund, aber…

    wir haben ein paar Fälle gebraucht, um rauszusehen, dass nicht Malouk "schuld" / der Anfänger war, sondern Miro, der ein Ministück Essen verteidigen wollte (das er nicht essen wollte, aber sei's drum), durch ein "Stop-Kläff" aber einen Streit auslöste, wo ohne Eingreifen einer (Miro) sicher mit gebrochenem Nacken und tot rausgekommen wäre

    Der Border wollte Futter verteidigen und hat gebellt, woraufhin der Aussie auf ihn losgegangen ist, verstehe ich das richtig?

    das Risiko einer starken Verletzung sehe ich darin, dass der jüngere sich nicht unterworfen hätte, aber die größere körperliche Kraft (und Gesundheit) hatte

    Und der Aussie hätte von sich aus auch nicht nachgegeben oder abgelassen?

    ich hätte es bisher unter "hochgeschaukeltes Ereignis" registriert, das gefährlich war, aber nicht unbedingt etwas zum Charakter beider Hunde aussagt

    Wenn ich den Ablauf richtig verstehe, sagt das finde ich schon etwas über den Charakter aus.

    Für mich klingt das nach einem Hund, der nicht allzu gut mit sozialen Grenzen und/oder Frust umgehen kann, da schnell explodiert und dann auch ziemlich vehement und unnachgiebig ist.

    The good news: Das heißt nicht unbedingt, dass ihr da was vergeigt habt. Für nen Aussie finde ich das im Gegenteil gar nicht so ungewöhnlich. Die Mehrzahl der Aussies, die ich so kenne, sind mehr oder weniger so gepolt.

    Aber, und das ist die schlechte Nachricht: Ich würde es tunlichst vermeiden, da ein ebenso temperamentvolles, unnachgiebiges Exemplar dazuzusetzen. Weil wenns mit zwei so Exemplaren knallt, hast du halt zwei Hunde, von denen keiner nachgeben würde. Und das kann dann richtig gefährlich werden.

    Und die Gefahr, beim Aussie so ein Exemplar zu erwischen, ist halt unabhängig vom Geschlecht ziemlich groß. Weil im Prinzip sollen die ja so sein.

    Wenn ihr unbedingt einen Aussie wollt, würde ich mich deshalb auch nach einem erwachsenen, ungewöhnlich defensiven Aussie umsehen. Wobei dann halt auch nicht mehr so viel vom typischen Aussie-Wesen übrig ist. Und den Ansatz, einen Hund einer bestimmten Rasse zu suchen, der aber bitte nicht seine eigene Rassebeschreibung gelesen hat, finde ich… hm.

    Ich glaub, da kann man es sich leichter machen, indem man von Vornherein nochmal nach etwas nachgiebiger veranlagten Rassen Ausschau hält. Das ist natürlich auch keine Garantie, klar, aber ist meiner Meinung nach erfolgsversprechender.

    Ich hab hier einen kranken Hund sitzen. Das letzte, was ich brauche, ist ein größerer Fremdhund, der unkontrolliert in uns reinknallt und das, was am Rücken noch nicht kaputt ist, versehentlich auch noch kaputt macht. Wo ich da Gelassenheit hernehmen soll, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, weil wenn da was passiert, dann ist es nunmal nicht nur „upsi, ärgerlich“, sondern richtig großer Mist für uns.

    Nichtsdestotrotz gibt es für mich einen grundlegenden Unterschied zwischen einem Hund, der versehentlich ausgebüxt ist, dessen Halter aber redlich bemüht ist, die Situation unter Kontrolle zu bringen, und einem Hund, der machen darf, was er will, weil es den Halter einfach nicht juckt.

    Bei ersterem bin ich trotz innerer Anspannung nachsichtig, weil ja, shit happens. Mir ist das auch schon passiert, es war richtig blöd, aber manchmal kann man halt gar nicht so dumm denken, wie es kommen kann. In so einem Fall ist es den Haltern meist unangenehm genug, ohne dass ich dazu überhaupt was sagen muss, also spare ich mir das und mache die Situation mit mir selbst aus.

    Die zweite Sorte bekommt von mir aber ganz bewusst nen Anschiss. Das hilft meinem Hund in der jeweiligen Situation tatsächlich nicht, das stimmt - aber es verhindert zukünftige unangenehme Begegnungen mit diesem Gespann sehr effektiv. Die lernen das nämlich, so meine Erfahrung, leider nicht anders.

    Tatsächlich erschließt sich mir das Prinzip Leinenpflicht ja eh nicht so ganz. Als BWlerin finde ich zum Beispiel die Leinenpflicht anderer Bundesländer zur Brut- und Setzzeit irgendwie... hm, schräg?

    Solange der Hund sich benimmt, auf den Wegen bleibt, jederzeit unter der Kontrolle der Halter steht und weder Hund noch Mensch noch Wildtiere belästigt, sehe ich nicht, warum der nicht frei laufen dürfen sollte.

    Klappt das nicht, dann gehört natürlich ne Leine dran. Aber da ist doch grad egal zu welcher Jahreszeit und ob nun Innenstadt oder Pampa. Ist ja nicht so, als wäre es in Gebieten oder zu Zeiten ohne Leinenpflicht plötzlich okay, den nicht-abrufbaren Hund ohne Leine springen zu lassen.

    Letztendlich ist es doch wie so oft: Für die Leute, die verantwortungsbewusst handeln, bräuchte man die Leinenpflicht eigentlich nicht. Und den Leuten, denen ihre Verantwortung egal ist, ist die Leinenpflicht genauso egal. Dasselbe gilt für den Führerschein.

    In dem Alter entsteht Arthrose eigentlich immer durch eine eingrenzbare Grunderkrankung. Diese Grunderkrankung (Fehlstellung etc.) kann natürlich angeboren sein - die Arthrose selbst aber nicht.

    Wenn nicht klar ist, warum der Hund so jung schon eine Arthrose entwickelt hat, dann muss halt weitergesucht werden. Das ist definitiv nicht "egal", sondern sollte zeitnah abgeklärt werden, um eventuell noch retten zu können, was noch zu retten ist.

    Aber ja, ist natürlich so oder so einfach ne besch... Diagnose, aus der man nun das Beste machen muss.

    Regelmäßige Physiotherapie ist natürlich super.

    Von Goldimplantaten halte ich persönlich allerdings nicht so viel. Auch wenn einige Hundebesitzer damit wohl ganz gute Erfahrungen gemacht haben: Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich kaum belegt und dafür ist mir das zu teuer.

    Bezüglich medikamentöser Schmerztherapie gibt es ja viele Optionen. Wir haben ganz gute Erfahrungen mit Onsior gemacht, das ist vergleichsweise gut verträglich und auch für die Langzeitgabe geeignet. Ansonsten vielleicht mal nach Librela schauen? Bei einer voraussichtlich so langen Gabe macht es möglicherweise eh Sinn, NSAIDs und Librela abwechselnd zu geben, damit nicht immer dieselben Organe im Körper belastet werden, aber das ist was für den zuständigen Tierarzt.

    Ansonsten hab ich mir für die kalte und nasse Jahreszeit eine Rotlichtlampe zugelegt, mit der ich das Hundchen zwischendurch mal an den schmerzenden Stellen bestrahle. Kriegt man relativ günstig im Internet und ich habe den Eindruck, ihm tut das ganz gut.

    Das Schonen ist so ne Sache im jungen Alter...

    Ich versuche, immer abzuwägen: Wie viel Lebensfreude gibt das dem Hund gerade, wie viel Lebensfreude nimmt es ihm später?

    Unnötiges Springen und Hüpfen und starkes Abbremsen machen wir hier z.B. nicht, Treppen und sowas vermeide ich, so gut es geht, Gewaltmärsche gibt's keine. Auch vom Hundesport haben wir uns schweren Herzens getrennt. Trotzdem machen wir normal lange Spaziergänge, halt in seinem Tempo, und er darf auch mal über die Wiese fetzen, mit einem Hundekumpel toben und solche Dinge.

    Das ist oft keine leichte Entscheidung, weil man ja nicht im Hund drin steckt und nicht weiß, was er sich wünschen würde. Aber von dauerhafter Schonung um jeden Preis halte ich bei einem so jungen Hund tatsächlich nicht so viel.

    Aus Käufersicht: Für mich kommt es darauf an, was ich eigentlich will.

    Ich habe ein ziemlich großes Herz für Sorgenkinder, Handicap-Hunde oder einfach etwas andere Hunde. Und grundsätzlich bin ich gar nicht abgeneigt, einen solchen Hund aufzunehmen.

    Aber wenn ich mich für einen Hund aus guter Zucht entscheide, dann mache ich das ja in der Regel mit dem Wunsch, einen möglichst rassetypischen, gesunden und sicheren Hund ohne größere Baustellen zu bekommen (oder bei dem ich die Baustellen dann wenigstens selbst verursachen kann). Eben einen Hund, bei dem möglichst vorhersehbar ist, was kommt, was der später leisten kann und dass der dann optimal zu meinen Erwartungen passt. Wenn ich ein Ü-Ei will, brauch ich ja gar nicht erst zur Rassehundezucht gehen. Dann würde ich eher direkt im Tierschutz schauen.

    Als Käufer erwarte ich deshalb natürlich, dass mir der Züchter offen davon erzählt, wenn ein Welpe diese Erwartungen möglicherweise nicht erfüllen kann. Und ich würde dann wohl auch vom Kauf absehen, wenn der Hund bereits im Welpenalter deutliche Auffälligkeiten zeigt.

    Anders sieht das aus, wenn ich von vornherein offen für solche Kandidaten bin und mir bei der Suche nach einem passenden Ü-Ei dann zufällig ein solcher Hund vom Züchter einer für mich interessanten Rasse in die Hände fällt. Wie oft das allerdings in der Realität passiert, ist fraglich...

    Ein "Zieh einfach nicht" ist gerade für sehr außenfokussierte Hunde oft schwieriger umzusetzen als ein klares "Lauf neben mir und konzentrier dich auf mich".

    Wobei sich mir bei deiner Beschreibung die Frage stellt, ob der Hund überhaupt dazu in der Lage ist, seine Konzentration über längere Zeit aufrecht zu halten. Wenn er so sehr mit sich selbst und/oder der Umwelt überfordert ist, dass er das gar nicht leisten kann, bringt das alles nichts, da muss man anders ansetzen.

    Hast du denn den Eindruck, dass er theoretisch könnte, wenn er halt wüsste, was er tun soll, oder ist der so aufgeregt, dass da einfach die grundlegende Konzentrationsfähigkeit fehlt?

    Unabhängig davon macht es, wenn die Kraft ein Problem ist, vielleicht Sinn, sich nach Führhilfen umzuschauen. Ich habe mit einem 40 Kilo Zugpferd ganz gute Erfahrungen mit einem Geschirr mit Brustring gemacht. Das ersetzt die Erziehung natürlich nicht, aber kann (richtig angewandt!) den Mensch sehr entlasten, weil dann nicht mehr jeder Spaziergang ein einziger Kraftakt ist. Und Geduld, Gelassenheit und Standfestigkeit sind halt das A und O.

    Auch wenn der Garten nur zum Entspannen und nicht zum Lösen ist, möchte ich kurz anmerken, dass es in der Regel doch einen (mal mehr, mal weniger großen) Unterschied in der Draußenzeit des Hundes macht. Ohne Garten kommt der Hund halt wirklich nur an die frische Luft, wenn man auch spazieren geht. Und das ist schon etwas, was man meiner Meinung nach bedenken sollte, wenn es um das Thema "Hund ohne Garten" geht.

    Edit: Wobei ich da "Training unter freiem Himmel" und sowas ins Spazierengehen mit einschließen würde.

    Hier ist das total unterschiedlich. An normalen Tagen sind wir wohl irgendwas zwischen 2 und 3,5 Stunden draußen.

    Wir machen dabei ein bis zwei längere Ausflüge, so 60 bis 90 Minuten, in die Natur. Dazu ein bis zwei kurze Runden in der Stadt von so 30 Minuten. Bei Bedarf geht's dann abends nochmal 5 Minuten zum Lösen an den nächsten Busch.

    Allerdings machen wir da nicht super viel Strecke. Je nach Wetter besteht ein guter Anteil unserer Draußen-Zeit auch einfach daraus, dass ich mich irgendwo hinsetze und das Hundchen (in meinem Einflussbereich) seinen Leidenschaften nachgehen darf: Schnüffeln, Rumgucken, Beobachten und Aufpassen. Also das, was er wohl sonst im Garten machen würde.

    Für meinen Hund ist das das Highlight unserer Spaziergänge, es lastet ihn besser aus als reines Laufen und kompensiert auch ganz gut, dass wir eben keinen Garten haben. Nichtsdestotrotztrotz bin ich - eben weil ich sehe, wie gerne mein Hund rumliegt, beobachtet und wacht - langfristig auf der Suche nach einer Wohnung mit Garten. Ist nur leider nicht so einfach...

    Bei vielen anderen Hundetypen sehe ich darüber hinaus aber keinen großen Unterschied zwischen Garten und kein Garten. Klar ist ein Garten praktisch, aber bei den meisten Hundetypen profitiert meiner Meinung nach doch eher der Mensch als der Hund davon.