Nebenbei wirst du auf einer Hundewiese natürlich immer tendenziell unauffällige Hunde finden (unauffällig = machen unabhängig davon, ob sie wirklich nett sind, keinen riesen Krawall). Weil die Leute, die einen im Kontakt wirklich massiv problematischen Hund haben, da (hoffentlich) eher nicht auftauchen.
Beiträge von Schäferterrier
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Kleine Hunde sind doch eher verträglich mit anderen oder?
Jein. Begleithunderassen sind (im Gegensatz zu Gebrauchshunden o.Ä.) tendenziell tatsächlich sehr freundlich. Aber man muss bei den Kleinen eben wirklich gut aufpassen, dass sie nicht unter die Räder kommen, dass sie und ihre Bedürfnisse im Kontakt ernst genommen werden und sie somit keine schlechten Erfahrungen machen. (Und dafür ist gerade eine Hundewiese meiner Meinung nach die absolute Pest.)
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Und ja, ich weiß, dass das Finanzielle wichtig ist. Aber ich bin 23, wie viele Menschen in meinem Alter haben ein €5000 Polster oder mehr? Wie viele junge Leute haben einen Hund obwohl sie nicht so viel Geld haben.
Da du vermutlich auf die von mir genannten 5.000€ anspielst: Als Milo hier eingezogen ist, war ich 2 Jahre jünger als du jetzt. Und Studentin. Ich habe mir dieses finanzielle Polster über Jahre (!) hinweg angespart (unabhängig davon, dass auch ich in der sehr privilegierten Situation bin, notfalls finanzielle Unterstützung von meiner Familie in Anspruch nehmen zu können). Und davor ist hier - eben aus finanziellen Gründen - trotz jahrelangem Hundewunsch kein Hund eingezogen.
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Was muss an Bewegung in Form von Gassirunden geleistet werden? Also größere Runden und keine schnellen Löserunden um Block.
Bei einem gesunden, mittelalten Hund würde ich das absolute Mindestmaß bei 5km in normalem Schrittempo und 2 Stunden "Draußen-Zeit" ansetzen. Klar kann das je nach Tag auch mal weniger sein, aber so im Großen und Ganzen würde ICH mir keinen Hund anschaffen, wenn ich dauerhaft vor hätte, deutlich weniger zu gehen.
Was kommen an Kosten? Was muss man einkalkulieren auch in Hinsicht GOT?
Hier auch wieder, werden viele anders sehen, aber MEIN Mindest-Betrag sind etwa 5000€ Puffer. Und ich bin - gerade jetzt, mit einem chronisch kranken jungen Hund - heilfroh drum, das zu haben. Anderenfalls hätte ich den Zwerg wieder abgeben müssen.
Wie muss das soziale Netz sein im Falle von Krankheit, Unfall etc.pp.?
Mir ist wichtig, mindestens zwei wirklich zuverlässige Leute zu haben, die bereit (und in Milos Fall auch fähig) sind, meinen Hund mehrere Tage/Wochen am Stück zu betreuen. Darüber hinaus ist mir wichtig, dass ich im Notfall auch über die Finanzen verfüge, um den Hund professionell betreuen zu lassen (Pension, HuTa, Gassiservice, ....).
Aber wie gesagt, meine Meinung. Das werden sicher viele anders sehen
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gibt’s ja passende Öffis, nur dass man diesen Aspekt mitdenkt.
Ist halt auch die Frage, wie die überhaupt (zu Fuß) zu erreichen sind und wie da die Verbindungen sind. Wenn man von den maximal 60min Spazierengehen direkt wieder 20 für die Fahrtzeit abziehen muss, bleibt nicht mehr viel über.
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Ich war mit dem fitten Diego übrigens 2x am Tag ca. 60 Minuten (und 2,5km) unterwegs und er war super zufrieden damit (mit Dummy suchen etc).
Naja 5km Gassi (ich gehe mal davon aus in normalem Tempo) ist für mich doch nochmal etwas anderes als die von der TE genannten sehr langsamen 1,5 - 2 km und diverser noch kleinerer Runden.
Ich bin generell überhaupt kein Verfechter davon, besonders viel Strecke machen zu müssen und setze bei uns auch lieber auf Kopfauslastung, da bin ich voll bei dir. Aber ein Mindestmaß an Strecke in einem geeigneten Schritttempo, sodass der Hund Kondition und Muskeln aufbaut und erhält, finde ich schon wichtig.
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Man muss halt ein bisschen suchen und sich darüber in klaren sein, dass der Hund dann ggf ein paar gesundheitlich Baustellen mit sich bringen kann.
Aber das sind ja genau die gesundheitlichen Baustellen, die die TE womöglich nicht finanzieren kann, weil das finanzielle Polster einfach knapp ist.
Entweder wir reden von einem jungen Hund, der körperlich mehr und häufiger Anstrengung braucht, als die TE es ihm bieten kann. Oder wir reden von einem mittelalten Hund, der deutlich mehr Gassigehen braucht, als die TE es ihm bieten kann. Oder wir reden von einem kranken Hund, der jetzt schon deutlich mehr tierärztliche Versorgung braucht, als die TE es ihm bieten kann. Oder wir reden von einem alten Hund, der in absehbarer Zeit vermutlich ebenfalls mehr tierärztliche Versorgung brauchen wird, als die TE es ihm bieten kann (weil 1000€ ist halt, gerade mit der neuen Gebührenordnung, wirklich nichts).
Wie man es auch dreht, ist ein eigener Hund in meinen Augen gerade (!) nicht drin. Aber vielleicht kannst du, liebe TE, dich ja entweder körperlich so weit fit kriegen, dass eben doch ein junger oder mittelalter Hund drin wäre oder deine Finanzen so aufstocken, dass du im Zweifelsfall einem alten oder kranken Hund gerecht werden kannst. Dass es jetzt gerade einfach nicht funktioniert, heißt ja noch lange nicht, dass es in Zukunft, wenn du deine Voraussetzungen etwas angepasst hat, nicht ganz toll werden kann.
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Niemand spricht von steinalt.
Aber ein Hund, der nicht steinalt ist, wird mit so einem Pensum doch niemals zufrieden sein. Allein in meinem Mehrfamilienhaus wohnen ein 16 Jahre alter Chihuahua und eine 18 Jahre alte, blinde Pekinese-Dame und selbst die laufen (in ihrem Tempo) beide gerne noch etwas mehr.
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In meinen Augen fehlt hier auch schlichtweg das finanzielle Polster für jeden Hund, der mit dem Gassi-Pensum der TE zufrieden wäre - weil was wohl nur kranke und/oder wirklich steinalte Hunde sind. Einen so alten Hund zu finden, dass er mit maximal 2km Gassi im Schneckentempo rundum glücklich ist und der zugleich so kerngesund ist, dass man davon ausgehen kann, dass in nächster Zeit keine größeren tierärztlichen Kosten entstehen, ist fast unmöglich.
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Bitte nicht weiter zu Katzen raten. Ich glaube schon dass es auch ganz nette Tierchen sind, aber ich bin einfach null Katzenmensch. Außerdem binden sich Katzen ja niemals so an den Menschen wie Hunde. Katzen können gut auf Menschen verzichten, während der Hund einen ja quasi anhimmelt.
Das stimmt so leider überhaupt nicht.
Ich habe irgendwo in einem vorherigen Beitrag schon mal ausführlich geschrieben, dass es je nach Rasse und Charakter (und in der Regel ganz unabhängig der Erziehung) Hunde gibt, die einen null anhimmeln und keine Pfote für dich krumm machen. Das ist kein Hunde vs. Katzen Ding, sondern eine Sache des Typs und Individuums.
Wobei ich deine Gedanken schon nachvollziehen kann. Ich dachte auch immer, ich sei so gar kein Katzenmensch. Dann habe ich angefangen, für den Tierschutz zu arbeiten, einige Tierheim-Katzen besser kennen gelernt und diese ganzen Vorurteile sind verflogen. Hier dürfte jetzt auch ne Katze einziehen, wenn mein Hund die nicht so zum fressen gern hätte
Also klar gibt es Katzen, die gerne ihr eigenes Ding machen, aber ich habe dort schon zig Katzen getroffen, die weitaus verschmuster, liebevoller, anhänglicher und menschenbezogener waren als mein Hund. Wenn du sowieso ins Tierheim gehst, möchte ich dir deshalb nochmal ans Herz legen, dort auch die Katzen besser kennen zu lernen. Die meisten Tierheime, die ich kenne, bieten zu bestimmten Uhrzeiten Katzen-Streicheln oder ähnliche Aktionen an. Lern die Tierchen dort unvoreingenommen kennen, hol dir ein bisschen Liebe ab und gib ihnen ein bisschen Liebe zurück, und dann siehst du, ob das nicht doch etwas für dich wäre.
Wenn es dann immer noch ein Hund sein soll, wird dich ohnehin niemand davon abhalten können, aber ich denke, einer passenden Katze könntest du vermutlich ein artgerechteres, glücklicheres Leben bieten.