Ich würde mich auf jeden Fall zum den rechtlichen Bedingungen im Bezug auf Listenhunde informieren, aber definitiv noch keinen Stress schieben. Denn meines Wissens nach muss der Hund bei einer Kategorisierung anhand des Phänotyps optisch signifikante Merkmale einer oder mehrerer Listenhund-Rassen aufweisen.
Ja, die Stirn- und Augenpartie und die Ohren sehen ein bisschen danach aus - die Schnauze selbst, der gesamte restliche Körperbau, Farbe und Fellstruktur, also eigentlich der gesamte restliche Hund aber nicht. Ob man da noch von „signifikant“ sprechen kann, ist fraglich. Ich hab hier zumindest schon weitaus „listigere“ Listi-Mixe gesehen, die nicht einkategorisiert wurden, als das hier.
Nichtsdestotrotz ist es natürlich ein Risiko, dem man sich bewusst sein sollte. Zumal ein Wesenstest mit ggf. schlecht sozialisiertem und geprägten Auslandshund nochmal ne ganz andere Nummer ist als einen Wesenstest mit einem eigentlich stabilen, gut geprägten Listi aus Deutschland zu absolvieren.
Beiträge von Schäferterrier
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Wie hast du deine Hundetrainer gefunden? Hundeschule oder auf anderen Wegen?
Tatsächlich haben sich die passenden Trainer hier erst aus den diversen Fehlschlägen heraus ergeben. Jeder Trainer hat mir auf die ein oder andere Weise irgendwas beigebracht, und wenn es nur war, dass es so nicht funktioniert.
Das Training bei der sehr positiv arbeitenden Trainerin hat mir gezeigt, dass mein Hund gut gesetzte Korrekturen braucht. Der Trainer, der mir gezeigt hat, wie und wann ich richtige Korrekturen setze, hat mir gezeigt, dass mein Hund auch Motivation und Anleitung braucht. Das Training der Alltags-Hundeschule hat mich gelehrt, dass mein Hund nen Trainer braucht, der was mit Auslandshunden anfangen kann. Die Trainerin für Auslandshunde hat mich weiterverwiesen an eine Trainerin, die mit meinem Exoten konnte. Und die Trainerin, die mit Exoten konnte, hat mich durch ihre Aussagen zu einem Trainer geführt, der sich mit aufzuchtbedingten Defiziten auskennt.
Das eine hat also immer wieder zum Nächsten geführt und dadurch waren wir halt irgendwann an den für uns richtigen Stellen.
Inzwischen habe ich keinen festen Trainer mehr. Von den letzten beiden habe ich wahnsinnig viel mitgenommen, was ich nun im Alltag anwende, und falls es Probleme gibt, würde ich mich je nach Themenbereich jederzeit wieder an einen der beiden wenden. Aber gerade reicht mir das, was ich von ihnen lernen durfte, für unseren Alltag einfach aus.
Wenn es erstmal „nur“ darum geht, den Hund zu verstehen und eine Begleitung für Anfänger-Fragen zu haben, dann würde ich es einfach mal mit einem Trainer probieren, der (durch Hörensagen, durch seinen Online-Auftritt etc.) den Eindruck erweckt, dass er das mit deinem Hund gut kann. Wenn’s nichts ist, dann hast du mit Sicherheit trotzdem was gelernt und kannst auf Basis dessen einen besser passenden Trainer suchen. Oder du merkst, dass es das gar nicht braucht, weil ihr eh super im Alltag zurecht kommt. -
Ich ersetze „gut“ gerne durch „passend“. Weil was für den einen Hund und/oder Mensch Mist ist, kann für andere ganz wunderbar funktionieren.
Wichtig finde ich in erster Linie, dass der Trainer mit dem Typ Hund kann, den man da an der Leine hat.
Hat man einen gängigen Hundetyp, der auf gängige Methoden gut anspringt, ist es in der Regel deutlich einfacher, einen passenden Trainer zu finden, als wenn man einen Exoten hat, der einen komplett anderen Umgang als der Durchschnittshund in Deutschland braucht.
Ich schaue deshalb immer erstmal, welcher Hundetyp so das „Steckenpferd“ des Trainers ist.
Darüber hinaus ist mir persönlich wichtig, dass der Trainer für mich nachvollziehbar erklären und anleiten kann, was er aus welchem Grund empfiehlt. Und dass er auf unsere Bedürfnisse im Alltag eingehen kann. Das heißt auch, dass er Methoden anpassen kann, wenn sie sich nicht bewähren oder für uns als nicht praktikabel herausstellen. Und dazu braucht es natürlich auch einen breiten Werkzeugkoffer.
Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist für mich inzwischen auch, dass ein Trainer seine Grenzen aufzeigt und mich ggf. an passendere Trainer weiter verweist. Ich habe viele Trainer durch, die mit meinem Hund so gar nicht konnten. Nur eine davon hat tatsächlich kommuniziert, dass mein Hund ihre Fähigkeiten übersteigt und ich wo anders besser beraten bin. Nach wie vor halte ich sie (unter anderem auch deshalb) für eine wirklich tolle Trainerin - nur eben für einen anderen Typ Hund.
Letztendlich muss man einfach schauen, was für das eigene Team funktioniert. Gut beraten ist man sicher damit, Empfehlungen von ähnlich gestrickten Teams einzuholen, dann genau hinzuschauen, Methoden und Ansätze zu hinterfragen, dazu ein bisschen auf das eigene Bauchgefühl zu hören und warten, ob sich Erfolge einstellen oder nicht. -
Theoriewissen ist das eine. Den Hund richtig lesen zu können, um das Theoriewissen in der richtigen Situation richtig anwenden zu können das andere. Und dafür braucht es meiner Meinung nach schon ein gewisses Maß an Erfahrung (oder zufälligerweise ein sehr gutes Bauchgefühl für exakt diesen Typ Hund).
Beispiel aus meinem Alltag, damals mit ca. 7 Monate altem Junghund: Wir finden beim Gassigehen ein fremdes Kauteil, das Hundchen zu gerne futtern würde. Ich trete drauf. Hundchen schnuffelt 20 Sekunden lang aufgeregt um meinen Fuß herum. Merkt, dass er nicht ran kommt. Und schwupps, geht ohne Vorwarnung mit Krawall und Getöse gegen mich.
In so einem Moment hast du genau ne halbe Sekunde Zeit, um die Situation einzuordnen und richtig zu reagieren. Und da hilft dir Theorie einfach nicht, weil die Theorie dir nicht sagen kann, obs da - in dieser Situation und bei diesem Hund - tatsächlich ein Ressourcenproblem gibt, ob der Hund aus Frust gegen dich geht oder er einfach nur mal schauen will, obs funktioniert. Und erst recht hilft die Theorie dir nicht dabei, dann auch noch richtig zu handeln.
Und eben da unterscheiden sich für mich „Anfängerhunde“ von „Nicht-Anfänger-Hunden“.
Manche Hunde kommen gar nicht auf solche Ideen wie oben beschrieben. Die haben ne viel längere Zündschnur, gehen Konflikte sanfter an, die warnen mehrmals vor, bevor es ein echtes Problem gibt und geben dadurch einfach viel mehr Zeit, um Situationen einzuordnen und richtig zu reagieren. Und wenn man doch mal falsch reagiert, dann sitzt diese eine Erfahrung nicht ewig fest, sondern kann gut wieder ausgebügelt werden.
Und dann gibt es im Gegensatz dazu auch einfach Hunde, die super fix denken, schnell, vehement und tendenziell aggressiv reagieren und dadurch dem Halter kaum Zeit lassen, um groß zu analysieren. Und die sich das, wenn man dann falsch reagiert hat, halt blöderweise auch noch sofort merken. Und wenn du dann auch noch nen Hundetyp hast, der dazu neigt, wirklich ernst zu machen, hast du ganz schnell ein riesen Problem am Hals.
Klar, das sind beides Extreme. Die meisten Hunde befinden sich da wohl irgendwo in der Mitte und sind dadurch für engagierte Anfänger mit entsprechend gutem Bauchgefühl auch gut zu händeln.
Aber die Chance, dass es mit einem „Nicht-Anfänger-Hund“ schief geht, ist halt für einen Anfänger deutlich größer als wenn man schon geübt darin ist, Hunde und Situationen einzuschätzen und entsprechend zu reagieren.
Und nachdem ich schon so einige Hunde erlebt habe, die jahrelang im Zwinger sitzen, weil die Halter sich einfach gnadenlos überschätzt haben, frage ich mich doch, wieso man dieses unnötige und absolut vermeidbare Risiko überhaupt eingehen muss. -
Wenn der bisherige Trainingsansatz nach so wenigen Einheiten schon zu so einer Eskalation führt, scheint mir das erst recht nicht das Richtige für euch zu sein.
Das Aushaltenlernen durch leichten Zwang, so wie der Trainer es selbst am Ende eurer Einheit angewandt hat, ist prinzipiell und richtig angewandt erstmal nichts Schlechtes. Den Weg kann man mit manchen Hundetypen schon gehen.
Die Theorie ist: Man gibt Druck rein und wenn der Hund kooperiert, nimmt man den Druck sofort wieder raus. Nichts anderes wird häufig beim Handling-Training betrieben.
Aber mir scheint, dass ihr da von eurem Trainer nicht gut genug angeleitet wurdet, um den Druck im richtigen Moment auch wieder raus zu nehmen. So wie sich das liest macht dein Freund gerade einfach Druck und selbst wenn der Hund kooperiert, lässt der Druck nicht nach, sondern es wird noch eins drauf gesetzt (z.B. Geschirr anziehen).
Und dadurch lernt der Hund eben nicht, dass sich die Kooperation und das Aushalten für ihn lohnt, weil die blöde Situation dann fix vorbei ist, sondern einfach nur, dass er von deinem Freund immer wieder mit übergriffigem Verhalten konfrontiert wird. Und dann wehrt er sich halt zunehmend schon mal prophylaktisch gegen weitere Übergriffe.
Davon abgesehen ist die Frage, ob dieser Trainingsweg für euch überhaupt der Richtige ist. Denn zum einen gibt es Hunde, die auf diese Methode nicht so gut anspringen (weil sie eben nicht zu jedem Hundetyp passt) und zum anderen ist sie wahnsinnig fehleranfällig.
Und noch dazu sind eure Themen ja nicht nur, dass der Hund sich von deinem Freund nicht anfassen lassen will. Eigentlich habt ihr doch, wenn ich es richtig verstanden habe, ein ganzheitliches Thema damit, dass euer Hund deinen Freund kontrolliert, einschränkt, herumkommandiert, nicht als Mitbewohner akzeptiert und eigentlich alles, was dein Freund tut, regulieren möchte.
Die Chance ist da einfach groß, dass der Hund sich von deinem Freund nicht handeln lassen will, weil er ihn nicht akzeptiert. Und dann ist das Handlingtraining, was ihr gerade macht, so ein bisschen wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ohne das Grundproblem anzugehen, wird sich da langfristig nichts dran ändern. Und um das Grundproblem anzugehen, muss definitiv ein komplett anderer Trainingsweg her.
Ich sag es mal ganz deutlich: Davon, dass der Hund immer wieder von einer Person, die aus seiner Sicht überhaupt nichts zu melden hat, übergriffig behandelt wird, wird er mit Sicherheit nicht lernen, diese Person zu akzeptieren. So funktioniert das nicht.
Im Gegenteil: Da wird zukünftig eher mit noch massiverer Gegenwehr zu rechnen sein. Und wenn es richtig blöd läuft, verliert der Hund dabei auch noch das Vertrauen in deine Entscheidungen und deine Kompetenz, weil du schaust ja nur zu und überlässt es dem Hund, mit dem Freund zurecht zu kommen. Und dann wirds ggf. auch für dich richtig schwierig, den Hund im Alltag zu führen. -
Ich spekuliere jetzt nur, aber der Hund wurde bedrängt, angefasst und an ihm mehrfach manipuliert. Von einer Person, die aus Hundegründen nicht vertrauenswürdig ist. Man darf nicht vergessen, man weiß nicht was der Hind erlebt hat und es gibt wirklich viele Hunde, die Angst vor Männern haben und das über Angriff lösen.
Selbst wenn es keine Angst ist: Es gibt einfach Hunde, die verbitten sich übergriffiges Verhalten von „Fremden“. Finden sie halt kacke. Und wenn man nen 1-Personen-Hund hat, dann ist „Fremde“ auch schnell mal der eigene Partner. Da gilt dann eben „Frauchen = Chef“ und „alle anderen = nichts“.
Mit solchen Hunden funktioniert Kooperation mit anderen Menschen nur über die Bezugsperson. Dann kann das durchaus klappen, langfristig auch ohne das Beisein der Bezugsperson.Nur hat der Hund hier nicht nur gelernt, dass Fremde (Partner, Eltern, …) ziemlich übergriffig sind, sondern auch, dass die TE als Bezugsperson nicht eingreift und damit nicht kompetent im Umgang mit fremden Menschen ist. Dass er die Sache nun zunehmend selbst in die Hand nimmt und alles und jeden rumkommandiert, wundert mich nicht. Wenn Frauchen die Situation nicht im Griff hat, dann muss Hund halt ran.
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Klingt fast nach einem Mudi- oder Spitzmix.
Wollte gerade schreiben, dass mir das Verhalten irgendwie sehr bekannt vorkommt…

Liebe @TE, falls wir denselben (oben genannten) Hundetyp zuhause sitzen haben, dann möchte ich dir ganz dringend raten, da deinen Freund komplett aus der Verantwortung zu nehmen. Du regulierst den Hund und leitest ihn an, bevor der überhaupt auf blöde Ideen kommen kann. Kontrollieren, splitten, sich sonst wie aufspielen ist nicht. Weder bei dir noch bei deinem Freund oder sonst wem. Gleichzeitig macht es Sinn, dem Hund (idealerweise prophylaktisch) zu sagen, was er stattdessen tun soll, denn viele von denen sind leider solche Fachidioten, dass die erstmal komplett verloren sind, wenn sie ihrem Fachbereich nicht nachkommen dürfen.
Meine Richtlinie nach mehreren Jahren mit so nem Spezialisten (und da werden die meisten Trainer und Hundehalter mit anderen Hundetypen aufschreien): Um mit dem Kontrollverhalten umzugehen, musst du selbst zum Kontrollfreak werden. So ein Hund funktioniert im Alltag nur, wenn man dauerhaft nen Daumen drauf hat, ihn dauerhaft kontrolliert und ihm dauerhaft sagt, was zu tun ist. Weil wenn er die Kontrolle von dir nicht bekommt, dann kontrolliert er selbst.Weil das so konträr zu den gängigen Ansätzen und Methoden hierzulande ist, kann mit diesem Hundetyp meiner Erfahrung nach leider kaum ein Trainer, die meisten verschlimmbessern das eher. Deshalb macht es definitiv Sinn, sich nen Trainer zu suchen, der das auch wirklich kann - und dafür ggf. auch weitere Strecken in Kauf zu nehmen.
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Dieser Hund in seinem Aktuellen Zustand ist eindeutig als Angsthund zu bezeichnen.
Wenn wir die Bezeichnung „Angsthund“ anhand eines aktuellen Zustands vergeben, dann hat jeder 5. Hundebesitzer spätestens beim Tierarzt einen Angsthund. Oder an Silvester.
Leider wird der Begriff inzwischen sehr häufig für besonders unsichere, ängstliche und (ggf. durch Transport und Veränderungen des Lebensumfelds) verstörte Hunde verwendet. Das verwässert leider die Vorstellung davon, was es bedeutet, einen „echten“ Angsthund zu haben. Also einen Hund mit generalisierter Angst, die eben nicht mit genug Geduld und Gewöhnung und Training weg geht, weil einfach schon die neurobiologischen Grundlagen des Hundes das gar nicht so zulassen.
Das mindert das allgemeine Verständnis für Angsthunde und deren Halter im Alltag ganz enorm, damit einhergehend erschwert es die Vermittlung solcher Hunde, weil einfach völlig falsche Vorstellungen darüber herrschen, was das wirklich bedeutet und - und das ist hier der springende Punkt - es führt auch zu einer sehr ungünstigen Vermischung von Trainigsansätzen für zwei komplett unterschiedliche Typen von Hund.Hier haben wir Stand jetzt einen Hund, der vor der Ausreise als entspannt, kontaktfreudig und offen beschrieben wird und nun, nach einer extremen Veränderung seines Lebensumfelds und einem möglicherweise traumatischen Transport, seit einer Woche stark unsicher und vermeidend ist.
Ganz ehrlich, für mich spricht da erstmal nichts für eine generalisierte Angststörung. Klar kann es sein, aber für viel wahrscheinlicher halte ich da doch, dass der Hund einfach noch komplett überfordert ist, wahrscheinlich das erste Mal überhaupt ein Haus von innen sieht, das erste Mal dauerhaft auf so engem Raum mit Menschen lebt, das erste Mal Halsband und Leine und überhaupt angebunden sein erlebt, vielleicht auch das erste Mal außerhalb des vertrauten Zwingers ist und vor allem das erste Mal keine anderen Hunde als Orientierungshilfe hat.
Deshalb, liebe @TE: Versteift euch bitte nicht auf das Thema Angsthund. Je nachdem, was euer Hund schon vor der Ausreise kannte oder vielmehr nicht kannte, wird für den quasi jede Stütze und alles bislang Gekannte mit dem Umzug weggebrochen sein. Das führt einfach (beim einen Hund mehr, beim anderen weniger) zu großer Unsicherheit. Und während manche Hunde dann trotzdem recht bald auf Entdeckungstour gehen, weil sie einfach vom gesamten Temperament her proaktiver eingestellt sind, igeln sich andere halt länger ein und es braucht eine ganze Weile, bis die auftauen, aus sich herauskommen und den Schock überwunden haben.
Stand jetzt würde ich dem Hund weiter Zeit geben, währenddessen ruhig, aber normal meinen Alltag leben und den Hund halt beobachten lassen und zeitgleich, also jetzt schon, nach einem wirklich kompetenten Trainer im Bereich Auslandshunde suchen, der zu euch nach Hause kommen, den Hund anschauen, die Situation vor Ort einschätzen und euch Hilfestellungen geben kann. Wenn der Trainer kompetent ist, wird da beim ersten Termin eh nicht viel in Richtung Training passieren, was den Hund zusätzlich total stressen könnte. Und ihr habt gleich jemanden an der Seite, der euch aus erster Hand sagen kann, was noch „normal“ ist und wie ihr am Besten weitermacht. -
Naja ist halt die Frage wo der Hund herkommt, wie er sozialisiert ist, wie umweltsicher er ist usw.
Grundsätzlich finde ich aber, dass einfach die Aufteilung von freiem „Hund sein“ und externem Training/Bespaßung nicht ganz stimmig ist.
Ihr bietet eurem Hund über den Tag verteilt relativ an, was so nen kleinen Hund hochdrehen kann: Hier ein Kauteil, da ne Schleckmatte, zwischendurch ein Spiel, dazu noch Training, Leinenführigkeit, Sitz, Platz usw.
Im Gegensatz dazu scheint mir das freie Schnüffeln, Gucken und Weltentdecken, ohne dass ihr irgendwas vom Hund wollt, relativ kurz zu kommen.
Ich würde das ganze eher umdrehen und den Hund ruhig länger draußen die Welt entdecken lassen, aber dafür Training, Snackkram und Bespaßung von euch deutlich reduzieren. -
Ich verstehe den Schmerzverdacht total. Nur leider haben wir bereits 3 verschiedene Medikamente in unterschiedlichen Dosisanpassungen probiert.
Dass 3 verschiedene Medikamente ausprobiert wurden, heißt leider nicht, dass Schmerzen ausgeschlossen werden können. Es kommt auch drauf an, was für Medis da erprobt wurden. Wenn ihr z.B. 3 verschiedene NSAIDs probiert habt, aber der Hund eigentlich (zusätzlich) was gegen Nervenschmerzen braucht, bringt das, wie Murmelchen schon angesprochen hat, nicht viel.
aber die Berührung bei der er zubeißt ist nur wenn er im Schlaf ist. Als würde er dann vor Schreck beißen.
Neben dem vermuteten Schmerz-Reflex kann es ja wie gesagt auch ein Schreck-Reflex sein.
Heißt der Hund reagiert gar nicht auf einen akuten Schmerzreiz, sondern einfach „nur“ mit reflexhaftem Abwehrverhalten, wenn er noch nicht ganz wach ist und die Situation dadurch nicht richtig einordnen kann.Das kann zum Beispiel vorkommen, wenn die bewusste Wahrnehmung vom Hund (z.B. durch Medikamente) verzögert ist. Dann reagiert der Körper automatisch mit Abwehrverhalten, während das Hirn noch gar nicht so weit ist, um richtig einzuordnen, was eigentlich passiert - und deshalb fehlt da in den ersten Sekunden nach dem Aufwachen die „Bremse“.
Genauso können auch andere Wahrnehmungseinschräkungen (Augen, Ohren etc.) dazu führen, dass der Hund reflexhaft reagiert, ohne wirklich zu realisieren, dass gar nichts Schlimmes passiert.
Und ebenso können auch andauernde, latente Schmerzen zu einer unwillkürlichen Abwehrreaktion führen, ohne dass da wirklich ein akuter, krasser Schmerzreiz ist.
Aber auch das muss halt alles tierärztlich abgeklärt werden und dann ggf. nochmal was an den Medis verändert werden.Ansonsten liebt er jeden Berührung, liebt Bauchkraulen und geht sogar gerne durch die Beine von Menschen.
Das hat damit leider überhaupt nichts zu tun. So ein Sleep Startle Reflex (und danach klingt es schon sehr) ist ein komplett unwillkürlicher Reflex. Das kann der Hund nicht bewusst steuern, weil sein Bewusstsein in dem Moment gar nicht da ist. Und dementsprechend kann es auch bei den freundlichsten, unkompliziertesten und verkuscheltsten Hunden vorkommen (und sich auf andere Momente ausweiten).