Ich hatte bei meinem alten Hund auch das Gefühl, ihn zu verraten. Wir hatten 12 schöne Jahre. Ich habe ihn damals aus dem Tierheim geholt und er war einfach nur ein Häufchen Elend von Menschen schlecht behandelt, geschlagen und zum Sterben an der Straße ausgesetzt. Damals als ich ihn geholt habe, habe ich ihm versprochen, dass er in seinem ganzen Leben nie mehr leiden muss. Ich habe mein Versprechen gehalten, bis zum Schluss.
Es hat weh getan, ich habe mir eingeredet, dass ich ihn habe gehen lassen, weil für mich einiges einfacher wird. Die letzten Monate waren schwierig, er hatte Demenz und musste regelmäßig Schmerzmittel und Schilddrüsentabletten nehmen.
An seinem letzten Tag ist er fröhlich neben mir her gehopst, hat sogar die Nachbarn begrüßt, ich war total verwundert, weil er eigentlich kein Menschenfreund war. Abends, er war bei meinen Eltern, bekam ich einen Anruf, dass ich ganz schnell nach Hause kommen solle, er würde nicht mehr aufstehen können.
Es kam so plötzlich aber ich habe in seine Augen geschaut und ich habe gesehen, dass er nicht mehr will. Da war nicht mehr das kleine Feuerchen, was immer noch gelodert hat. Ich finde, wenn man so viele Jahre zusammen verbracht hat, bekommt man ein Gefühl dafür, zu sagen, es ist vorbei. Das macht es nicht leichter und ich vermisse ihn, obwohl es bereits 5 Jahre her ist immer noch jeden Tag, aber es ist gut, wie es ist. Er hat mir Bert geschickt und schaut von oben und lacht sich kaputt, da bin ich mir sehr sicher.
Was ich Dir eigentlich sagen will, es kommt einem vor, wie verrat, man fühlt sich dreckig, als hätte man einen Freund im Stich gelassen, aber so ist es nicht. Man hat Höhen und Tiefen miteinander durchgestanden, all die Jahre und man hat seinem besten Freund, das größte Geschenk gemacht, was man machen kann. Denn auch das gehört dazu. Leider
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