Beiträge von MoniHa

    Ich habe mal in der Familie gefragt, weil ich Milchbildung schon extrem finde und das in über 40 Jahren noch nie selbst im Rahmen einer Scheinträchtigkeit erlebt habe. Oma, lebenslange Hundehalterin, auch noch nie. Und wir haben durchgängig mehrere Hunde und unterschiedliche Rassen seit meine Oma Kind war (fast 90 Jahre).

    Schon der Unterschied in der Erfahrung ist interessant. Bei manchen ist das ja offensichtlich Usus.

    Einem sehr am Futter interessierten Hund zu vermitteln, dass die Ration jetzt deutlich gekürzt wird,ist kein Vergnügen.

    Das möchte ich nochmal aufgreifen, weil es so nicht laufen muss.

    Was bei manchen reduziert werden muss - unabhängig von der Kastration, das kann durch Alter, Verletzung oder Krankheit genauso nötig werden - sind die Kalorien. Nicht die Ration.

    Hunde sollten schon satt bzw. mit vollem Bauch vom Napf weggehen. Das lässt sich aber besser durch Änderung der Futterkomponenten erreichen - wie HiRoEm anführt. Nicht durch FdH (Friss die Hälfte). Mehr Gemüse, höherer Ballaststoff- und Wasseranteil, Low Calorie Kaukram und schon bekommt man auch die futtergeilen Hunde glücklich und (hält sie) schlank.

    Ich würde das bei einer solchen Auffälligkeit gerade jetzt noch machen lassen oder besser gesagt im Winter, wenn sie in einer hormonell niedrigen Phase ist.

    Weil:

    1. Deine Hündin jetzt weitestgehend gesund ist. Läuft das in älteren Jahren so richtig aus dem Ruder (Pyometra, Mammatumore, polzystische Ovarien...) lautet dann die Frage leider häufig: "Riskieren wir die OP noch, weil sie vielleicht nicht mehr vom Tisch kommt? Oder schläfern wir gleich ein?"

    Ich möchte die Situation nie wieder durchmachen, dass ich mir diese Frage stellen muss, weil ich gegen eine Kastra war und dachte, uns wird es schon nicht erwischen, dass es dann eine Not-OP wird.

    und

    2. Deine Hündin ist fertig in Bezug auf das Wesen. Ich hab gerade bei Hündinnen mit heftigen Scheinschwangerschaften bis hin zur Milchbildung oft das Gegenteil von der Befürchtung erlebt: Sie werden fröhlicher und entspannter, weil der verkackte Hormonstress wegfällt.

    Und ja, so sinnvoll Hormone an mancher Stelle sind - Stress machen sie gelegentlich auch.

    Wäre es meine Hündin: Ich würde mir eine zweite Meinung einholen, sie unbedingt schallen lassen (in dem Alter so oder so, auch wenn sie nicht auffällig wäre) und dann würde ich nochmal kurz abwägen. Aber eigentlich würde ich schon ins Auge fassen, sie möglichst mittig zwischen den nächsten beiden Läufigkeiten zu kastrieren. Einfach, um das so schonend und sicher wie möglich zu gestalten.

    Vor einigen Jahren war ich arbeitsbedingt mit temporärer Stadtbewohner. Billige Dienstwohnung, die an und für sich in Ordnung war, solange man nicht den Balkon nutzte. Oder die Wohnung verließ. Denn die lag im Gebiet des Grauens. Rechts der 24/7 Säufertreff, links eine Spielunke aka Säufertreff No. 2, im Haus das passende Klientel dazu und Flur und Hauseingang waren eine Mischung aus öffentlichem Klo und Müllzwischenlagerstätte.

    Kotze, Pisse, Kondome, Stuhl, volle Windeln, Kippen und vieles mehr war da das normale Bild. Nachbarn über mir haben ihren Hund auf den Balkon geschickt, wenn er mal musste. Ab und an wurde dann mal der dort liegende Kot direkt über den Balkonrand nach unten befördert.

    Es gab keinen einzigen Tag, wo ich dort aus der Haustür kam ohne frische Lachen aus Männerpisse auf den Stufen und Kotze rechts und links daneben.

    Meine Hunde haben dort sehr schnell gelernt, erstens Pfotenschuhe zu tragen und zweitens den Kopf mal hübsch oben zu lassen, bis wir aus dem Assi-Viertel raus sind. Ja, dort habe ich mich bei jedem Schritt geekelt und ich hab mich auch vor meinen Schuhen geekelt und hätte mich vor meinen Hunden geekelt, wären die dort barpfotig unterwegs gewesen oder hätten irgendwo geschnüffelt.

    Sah deswegen die ganze Stadt so aus? Nö. War ein HotSpot direkt vor der Tür, durch die wir nun einmal mussten. Hat für mich auch nichts mit einem, nennen wir es normalen Stadtschmutzlevel zu tun. Genau so scheint es bei der TE zu sein und da kann ich den Wunsch absolut verstehen, das weder am Hund noch in der Wohnung haben zu wollen. Aber ich beuge da lieber vor, als dann x-Mal täglich am Hund rumzuwischen. Zumal mein Hund, bis ich an ihm rumwische, sonstwas intus haben kann. Muss ich nicht haben.

    Bei mir gäbe es Pfotenschuhe an, einen kürzer gehaltenen Bart und rigoroses Verbieten von allzu genauem Schnuppern an ekelhaften Dingen. Und dazu so oft wie möglich Runden in Gebieten, wo kein Müll rumliegt.

    Keiner meiner Hunde muss sein Gesicht in eine Windel, den Haufen eines anderen oder in ein Pflaster stecken. Was das Verbieten davon mit artgerecht zu tun hat, entzieht sich meinem Verständnis.

    Mit einem Zellstoff-Taschentuch den Bart abwischen find ich sinnbefreit. Das mag gut fürs Gewissen sein, wenn man nicht genauer drüber nachdenkt. Im Endeffekt ist es wie kurz über Müll wischen und Febreze drauf sprühen und so tun als ob es jetzt besser wäre.

    Aber hygienisch sauber ist das definitiv nicht.

    Ich hab für die "Katzenwäsche" der Hunde kleine Gäste-Handtücher/große Waschlappen, die dann einfach gesammelt und bei Bedarf mit Hygienespüler in die Kochwäsche fliegen. Die holen deutlich mehr Dreck raus, und hinterlassen richtig gewaschen auch keine Rückstände. :ka:

    Und ansonsten ermöglichen, dass der Bart schnell ausgewaschen werden kann. Darauf kann man sich mit einem Hund ja durchaus sehr leicht einrichten.

    Also man kann ja auch Erfahrungen mit "auf heisse Herdplatte fassen" haben ohne selbst drauf gefasst zu haben. Also Erfahrungen damit hab ich auch wenn ich daneben stand als mein Bruder draufgefasst hat, ich die Mutter des Kindes bin das draufgefasst hat, ich Kinderarzt bin der die Hand danach verarzten darf usw..... Da gibt es schon diverse Möglichkeiten auch in diesem konkreten Fall eine gewisse Expertise zu haben, ohne jemals selbst 2 Wurfgeschwister gehalten zu haben.

    Nein. Da vergleichst du Äpfel mit Müsliriegeln.

    Du kannst wissen, dass eine heiße Herdplatte immer Verletzungen hinterlässt, wenn man mit ungeschützter Hand drauf fasst. Du kannst auch wissen, dass von einem 37. stöckigen Hochhaus zu springen ziemlich sicher tödlich ist.

    Genauso wie du weißt, dass Wasser auf 100°C erhitzt unter normalen Umständen kocht.

    Oder, dass eine Bowlingkugel nach unten fällt, wenn du sie loslässt.

    Physikalisches Gesetz.

    Aber "Wurfgeschwister gehen gar nicht" ist kein physikalisches Gesetz.

    Das ist eine Meinung, die von einigen ohne entsprechende, persönliche, praktische Erfahrungen als angeblicher Fakt perpetuiert wird. Da hat man mal gehört, dass... Da hat man mal gelesen, dass... manche Menschen damit Probleme haben. Nicht mehr, nicht weniger. Und das hat mit Expertise und direkter Erfahrung gar nichts zu tun.

    Dass dem gegenüber viele Fällen stehen, wo das funktioniert - das wird unter den Teppich gekehrt. Dass es auch nicht viel anders ist als stinknormale Probleme, die bei jeder Mehrhundehaltung auftreten können, das wird auch nicht bedacht und nicht erwähnt.

    Hier in diesem Fall können noch zig andere Gründe verantwortlich sein. Zahnen, Futter wird nicht vertragen, Elsa hat sich vorm Napf erschreckt und mag nun nicht mehr ran. Es ist bisher nichts, wirklich nichts über Wurfgeschwister hinaus bekannt. Keiner hat die Hunde erlebt, die Fütterung gesehen oder mehr Infos. Aber einige haben in ihre Kristallkugel geschaut und wissen ganz ganz sicher, an den Wurfgeschwistern muss es liegen.

    Auch das: Mit Expertise hat das genau gar nichts zu tun. Sondern mit einem Vorurteil von Menschen, die keine Wurfgeschwister halten, sondern Geschichten kennen...

    Mit Expertise hat ebenfalls nichts zu tun, wenn hier ernsthaft bei einer einfach lösbaren Geschichte - man füttert die Hunde getrennt und schaut, ob noch was anderes dahinterstecken könnte - behauptet wird, ein Hund muss bestimmt weg. Das ist einfach nur lächerlich und ganz weit weg von seriös, professionell oder erfahren.

    Will Reis für das Frühstück der Hunde kochen.

    Also Topf, Wasser rein, Herd an, Reis bereitgestellt.

    Bereite Fleisch und Gemüse vor. Wasser kocht, super, Timer für 15 Min. an.

    Verlasse die Küche.

    Timer piepst - und der Reis war noch immer nicht gar!

    Weil er noch immer brav und original verpackt neben dem Topf stand... :headbash:

    Die Probleme tauchen aber eben nicht - wie so gerne behauptet - nur oder stärker bei Geschwistern auf. Das sind stinknormale potenzielle "Probleme" bei mehreren Hunden, die exakt so auftreten können, wenn es einen älteren und einen jüngeren Hund gibt. Das ist mein Punkt.

    Meine Zitate hast du vollkommen aus dem Kontext gerissen. Hier im Forum malen Menschen den Teufel an die Wand und schauen in ihre Kristallkugel, sobald das Wort "Wurfgeschwister" fällt. Da wird sofort zur Abgabe von einem Hund geraten. Obwohl ihre "Erfahrungen" damit auf Hören-Sagen beruhen. Nicht auf wirklichen eigenen Erfahrungen.

    Und ja, in diesem spezifischen Fall gibt es ein Problem. Deswegen fragt die TE doch nach. Weil sie zum ersten Mal Mehrhundehalter ist. Und da ist es vollkommen logisch, dass man vor neuen Herausforderungen steht, die es mit einem Hund nicht gab. Die lassen sich auch nicht alle prophylaktisch vermeiden. Aber oftmals lassen sie sich gut lösen, ohne, dass man direkt einen der Hunde abgeben muss.

    Was mir im DF zu dem Thema generell wirklich negativ auffällt, ist wie mit der "5-Minuten-Regel": Jeder wiederholt, was er gelesen hat. Also wird das schon stimmen. Hatte man zwar selbst noch nie. Kann das so richtig wirklich auch nicht fundiert begründen. Hinterfragen ist auch anstrengend.

    Aber direkt zur Abgabe raten - das geht. Das ist ganz schön viel Meinung für sehr wenig Ahnung.