Beiträge von Fuchshexchen

    Ich stelle mir die Frage mittlerweile übrigens selbst jeden Winter.

    Bzw. Auch die Hälfte des Frühlings und die Hälfte des Herbstes.....

    Meine Nackies sind in der Zeit super glücklich auf dem Sofa oder im Bett, unter 1000 decken gekuschelt.

    Aber rausgehen, wenn es kalt ist oder regnet? Im Alter wird das ja auch nicht besser. Ich bin mittlerweile bei zwei Schichten Klamotten angekommen für die kalten Tage.

    Sorgt dafür, dass sie sich schlechter bewegen können, und wir mehr Physio machen müssen wegen der Verspannungen.

    Natürlich sind sie superhappy in der warmen Wohnung. Aber auch nur, wenn sie wirklich warm ist. Ich heize also zwei drei Grad wärmer als ich selbst bräuchte. Und ich habe nicht umsonst gefühlt eine Millionen Decken in jedem Körbchen und auf jedem Sofa. Ohne geht da nichts. Nachts ist im Winter Schlafanzug Pflicht, sie müssen quasi 24/7 irgendwas anhaben.

    Wenn ich das mit jetzt gerade vergleiche, wo sie den ganzen Tag nackig rumlaufen können, wo sie sich entspannt auf dem Sofa ohne Decke räkeln können, wo sie richtig Bock auf Gassi haben.... Das ist schon ein Unterschied der sehr nachdenklich macht.

    Und ich bin nicht sicher, ob wir alle die gleiche Vorstellung davon haben, wie es ist, sein Leben lang nicht normal und gut atmen zu können.

    Und vielleicht habe ich mich wirklich etwas unglücklich ausgedrückt. Deswegen noch mal ganz deutlich. Nein, ich bin natürlich nicht der Meinung, dass wir jetzt jedem Mops und jeder Bulldogge so ein Teil in den Hals stecken und gut ist.

    Ich schreibe das, weil ich Situationen kenne, in denen man im Sommer irgendwo sitzt und merkt, wie die Schleimhäute anschwellen... wie man automatisch zur Mundatmung übergeht, weil durch die Nase nichts mehr geht... Oder wie das ist, wenn das nachts passiert und Schlaf eben nicht mehr erholsam ist, sondern anstrengend und irgendwann kommt die Panik dazu. Natürlich merkt man Hunden das nicht so deutlich an wie Menschen. Aber das heißt nicht, dass sie es nicht genauso empfinden.

    Und genau das ist das Problem. Es geht eben nicht nur darum, dass sie zu kleine Nasenlöcher und eine zu kurze Schnauze haben. Bei jeder körperlichen Anstrengung, bei Hitze oder stickiger Luft schwellen die Schleimhäute zusätzlich an... in der Nase, im Rachen, im gesamten oberen Atemtrakt. Das macht das Atmen noch schwerer als es ohnehin schon ist. Und das ist eben kein Zustand, den man mit „naja, das ist halt so bei der Rasse“ abtun kann. Das ist Atemnot. Dauerhaft. Alltag.

    Nein, ich weiß auch nicht, ab wann man dann die Nadel zücken sollte. Ich möchte auch nicht entscheiden müssen, welcher Hund lebt und welcher sterben soll.

    Und ja, ich finde das kann man durchaus mit anderen Dingen wie Arthrose, oder, um bei qualzucht zu bleiben, Schmerzen bei Bewegung, weil zu groß, oder ständiger Angst, weil zu klein oder hypersensibel gezüchtet oder frieren weil nackt oder zu wenig Fell gezüchtet oder überhitzt, weil mit zu viel Fell......., vergleichen. Wie lange ist es okay, dass Hund ja glücklich und zufrieden mit seinem Frauchen auf dem Sofa kuschelt, wenn dafür der Rest des Lebens mit Angst oder Schmerzen verbunden ist.

    Das ist ja mehr oder weniger der Inhalt des Threads.... Des wann beginnt qualzucht.

    Ich will das auch auf gar keinen Fall als die Lösung für alle Hunde darstellen. Ich stimme dir ja eigentlich sogar zu.

    Und gleichzeitig führt das einem noch mehr vor Augen, wie schlimm die Situation für diese Hunde ist, dass man überhaupt über so etwas nachdenken kann.

    Ich verstehe schon, was du sagen willst, aber genau hier fängt für mich das Problem an. Solange man nicht wirklich mit Hunden sprechen kann oder genau weiß, wie sich das für sie anfühlt, bleibt das alles reine Vermutung. Fakt ist aber, dass es eine massive Einschränkung der Lebensqualität bedeutet, wenn ein Lebewesen nicht oder nicht ausreichend atmen kann. Da hilft es auch nichts, wenn sie trotzdem noch fressen oder sich über Streicheleinheiten freuen, denn das tun viele Lebewesen selbst im größten Leid und unter den größten Schmerzen und unter den schlimmsten Bedingungen.

    Nur weil ein Hund sich mit einem eingeschränkten Zustand arrangiert, heißt das nicht, dass es ihm wirklich gut geht. Viele von diesen Hunden können nicht einmal eine normale Gassirunde laufen, ohne nach Luft zu schnappen. Sie können nicht spielen, nicht richtig toben, viele nicht mal bei sommerlichen Temperaturen normal draußen liegen.

    Und ja, sie legen sich dann wieder auf die Couch und freuen sich vielleicht über Nähe, aber das tun sie, weil sie nichts anderes kennen und weil sie keine Wahl haben. Das ist kein Zeichen von Lebensfreude, sondern von Anpassung. Ich finde es gefährlich, daraus abzuleiten, dass diese Hunde ein gutes Leben führen.

    Solche Zustände dürfen nicht relativiert werden, nur weil die Hunde sich trotzdem über ein Leckerli freuen.

    Vielleicht sollten Menschen wirklich mal diesen selbstversuch machen und sich einfach mal ein nasenloch zu kleben oder nur durch einen (wegen mir auch dicken) Strohhalm atmen. Und das nicht nur für 24 Stunden, sondern mal für eine ganze Woche.

    Das würde dann allerdings bedeuten, dass man so ziemlich jeden Mops und jede französische bulldogge und quasi alle englischen bulldoggen und Boston Terrier einschläfern lassen müsste....

    Je nachdem ab wann " würde mit tracheostoma besser Luft bekommen als ohne" gilt.

    Aus den schon hier genannten Gründen.

    Pneumoniegefahr. Eingeschränkte, dauerhafte Lebensqualität, aufwendiges Hygienemanagement und insgesamt einfach sehr fragwürdige Prognose.

    Da ist für mich der Unterschied zwischen Mensch und Tier einfach erreicht.

    Leben um jeden Preis? Nein, nicht unter diesen Umständen.

    Ich verstehe, was du meinst

    Aber auch nicht... Weil es ja nicht darum geht, das ein Hund ein schönes Leben hat und das Teil ein downgrade wäre. Sondern das diese Hunde ohne das Teil nie erleben können wie atmen geht.

    Also ich meine wirklich einfach atmen. Nicht röcheln, nicht Luft durch nasenschlitze ziehen, nicht bei kleinste Anstrengung oder leicht erhöhte außentemperatur mit geöffnetem Maul und hochgerollter Zunge um Luft Ringen.

    Ist es dann nicht eigentlich zu spät, die Grenze bei dem Tracheostoma zu ziehen? Müsste sie da nicht schon dann gezogen werden, wenn Hund mit dem Teil besser atmen kann/könnte wie ohne?

    Schon mal dabei gewesen, wenn man einer Plattnase nach einer narkose den Tubus gezogen hat? Die meisten Tierärzte und Tierarzthelfer berichten, das ist ihnen das Herz bricht, wenn sie einer Plattnase den Tubus ziehen müssen, wenn man es den Hunden einfach ansieht, dass viele von ihnen mit Tubus das erste Mal ungestört und frei geatmet haben... und dann kommt die Realität, der Tubus ist weg und das Atmen fällt wieder schwer.

    Ich habe Probleme mit der Nasenscheidewand. Ich hatte sehr starke Probleme zu schlafen, hatte Atemaussetzer, bin manchmal in Panik aufgewacht, weil ich keine Luft bekommen habe, habe beim Einschlafen irgendwie versucht mir die nasenlöcher aufzuhalten, hab geschnarcht.

    Ich werde nie vergessen, wie ich das erste Mal Nasenspray genommen habe und morgens erstmal geweint habe, weil ich nicht wusste, wie schön es ist einfach atmen zu können. Einfach ganz normal und ohne Anstrengung durch die Nase ein- und auszuatmen. Und seitdem ist mir erstmal wirklich bewusst, wie es diesen Hunden gehen muss.

    Klar, vorher wusste ich nicht wie sich das anfühlt und konnte es dementsprechend auch nicht vermissen...

    Mieses Argument.

    Der große Unterschied.... Ich kann mir helfen.

    Der Hund nicht. Egal was er tut, er wird nie ungestört und einfach ein und Ausatmen können.