Beiträge von Fuchshexchen

    Mich nervt es schon etwas, wenn manche so lapidar sagen 'Einfach jede Woche ein Minibisschen schneiden' wenn dieses Minibisschen schon absolut nicht möglich ist bzw. der Hund dabei beschädigend beißen würde..

    Das ist einfach nach meiner Erfahrung die Methode, die wirklich zuverlässig funktioniert.

    Das heißt natürlich nicht, dass der Hund direkt vom Tag eins an total entspannt ist. Und vielleicht wird er auch an Tag 10 und an Tag 100 noch nicht entspannt sein.

    Aber wenn man jeden Tag.... Jeden einzelnen Tag, ganz konsequent, nur eine Kralle schneidet. Dabei natürlich nicht unbedingt einen Zentimeter abschneidet, sondern eher zu wenig als zu viel, und das jeden einzelnen Tag hochwertig belohnt, und ansonsten kein großes Trara aus der Sache macht.... Dann ist es sehr sehr unwahrscheinlich, dass das ganze für immer so ein Thema bleibt.

    Diese Routine könnte zum Beispiel so aussehen. Hund sichern, alle Sachen bereitlegen, knipsen oder für zwei Sekunden den Dremel an die Kralle halten, hochwertige Belohnung, alles wegpacken, fertig. Keine zwei Minuten sollte das ganze dauern.


    Ansonsten bin ich auch ein großer Fan von medical Training. Leider wird es viel zu oft falsch aufgebaut.

    So ganz verstehe ich noch nicht, worauf die Frage rausläuft

    Ich mag gerne andere Meinungen zu dem Thema hören, weil ich dazu neige, sehr schnell eine sehr feste Meinung zu haben und durchaus auch mal ins verurteilen zu rutschen. Da ich das weiß, versuche ich mir bei sowas gerne möglichst viele Meinungen und Berichte anzuhören, um meinen eigenen Standpunkt zu überdenken.

    Der TA sagt, das ist ok so/sagt nichts dazu. Ich frage mich tatsächlich, woher umfassendes Wissen und ein kritischer Blick auf den Hund eigentlich kommen soll, wenn man nicht z.B. in unserer Bubble abhängt, sondern mit durchschnittlich engagierten Leuten zu tun hat. So als Beispiel: Lilly ist mein erster Hund. Keiner von drei TA hat jemals was zu Lilly Figur gesagt, einschließlich der Orthopädin (die natürlich schon allgemein erwähnt hat, dass Gewichtskontrolle bei Arthrose wichtig ist). Als ich zu der Physio im Nebensatz sagte, Gewicht ist ja kein Problem, meinte sie nur „naja“. Und hat auf Nachfrage ausführlich erklärt, wie sich ein idealgewichtiger Hund anfühlt. Spoiler: Nicht wie Lilly zu dem Zeitpunkt. Kommentare meiner Groomerin oder von Bekannten über Lillys Gewicht hätte ich bis dahin auch nicht ernst genommen, weil, die TÄ sind ja fein mit der Situation. Ich versteh daher schon, woher der Satz kommt

    Mein wirklich ewiges Ärgernis. Und nicht nur beim Thema übergewicht, sondern auch bei vielen anderen Themen.

    Erst heute einen Kunden sehr ausdrücklich zum Augen facharzt geschickt. Wird für unnötig erachtet, weil der Dorf Tierarzt hat gesagt das Auge ist normal. Ein Bild von dem Auge erspare ich euch, aber ich kann euch sagen, dass das alles ist, aber nicht normal. Inklusive einblutungen, trüber hornhaut und seltsamen Flecken.

    Sie ist jetzt 12

    Ganz ganz sicher, dass da nicht vielleicht eine beginnende Arthrose im Gang ist?

    Ansonsten bin ich mit der tierärztin einer Meinung und das hat bis jetzt bei all meinen Kunden Hunden hervorragend geklappt... Jeden Tag eine Kralle schneiden, , egal wie gut, das läuft... egal ob sie heute einen guten Tag hat oder du die Kralle vielleicht nicht richtig erwischt hast. Es bleibt bei dieser einen Kralle und wird hochwertig belohnt. Und wirklich ausnahmslos jeden Tag. Am besten noch zu einem festen Zeitpunkt, wie z.b vor dem Gassi oder vor dem Schlafen gehen.

    In der Regel haben die Hunde den Dreh sehr schnell raus. Es ist eine einfache Routine, die weniger Sekunden dauert und hochwertig belohnt wird.

    Danke schon mal für die vielen Antworten.

    Also mir geht es wie gesagt gar nicht so sehr darum, dass eben mal was ausfällt oder mal eine Runde kürzer ist oder mal eine Woche die Krallen nicht geschnitten wurden.

    Da geht es schon tiefer. Also von wirklich komplett verfilzten Hunden, von Angsthunden, die eigentlich dringend Tischtraining bräuchten, von wirklich langen Krallen, von wirklich schlimmen Zähnen, von Senioren, die wirklich dringend Physiotherapie oder Altersvorsorge bräuchten.

    Und das hier:

    Da komme ich zu kurz, da kommt der Haushalt zu kurz - und dann wird der Hund auch mal zwei Wochen nicht gebürstet.

    Kann bei dem ein oder anderen Hund wirklich dazu führen, dass nur noch 3 mm durchkommen und der Hund mitten im Winter komplett nackt sein muss, weil verfilzt.

    Nach einem wirklich "kuriosen" Vormittag im Salon geht mir ein Thema mal wieder nicht aus dem Kopf und ich bin an eurer Meinung interessiert.

    Ich merke das eigentlich das ganze Jahr über im Salon, aber jetzt in der Weihnachtszeit fällt es mir einfach noch stärker auf. Alle sind im Stress, alle haben irgendwas, die Oma ist krank und muss gepflegt werden, Weinachten steht vor der Tür, Geschenke müssen besorgt werden, die Arbeit ruft, und der Hund... Der rutscht dann oft hinten runter.

    Hunde, die eigentlich jeden Abend Zähneputzen bräuchten, weil man damit wirklich viel vorbeugen könnte… aber im Alltag klappt es nicht, weil irgendwas dazwischenkommt. Dasselbe beim Bürsten oder Krallen schneiden. Oder ich muss einen Hund mit 3 mm komplett aus dem Filz holen, weil die Familie ein Baby bekommen hat und zu Hause einfach nichts mehr rund läuft. Oder ich muss über Monate predigen, dass dieser faule Zahn wirklich dringend operiert werden muss, aber keiner kann sich auf Arbeit frei nehmen, um den Hund zum Arzt zu fahren.

    Auch eine never ending Story: Alte Hunde, die eigentlich regelmäßig Gesundheitsvorsorge bräuchten. Physio, Untersuchungen, die längst fällig wären, aber immer weiter geschoben werden, weil man gerade keinen Kopf, keine Zeit oder kein Geld dafür hat.

    Ich versuche dann oft, Alternativen anzubieten, sei es mit Dingen, die ich als Hundefrisör anbieten kann wie einfach mal nur zum Bürsten herkommen, wenn es zu Hause nicht geht. Alle paar Wochen die Krallen machen lassen. Aber ich versuche auch Impulse für neue Abläufe zu finden, die nicht abends stattfinden müssen, wenn man sowieso schon fertig ist. Aber auch da merke ich, dass es oft an Zeit, Geld oder Kraft scheitert.

    Trotzdem frage ich mich manchmal, wo die Grenze liegt. Ab wann ist es noch eine nachvollziehbare Ausnahmesituation (das Kind ist krank, die Mutter ist gerade gestorben oder ein Baby neu in die Familie gekommen)… und wie viel kann man damit wirklich entschuldigen.

    Weil natürlich kenne ich solche Situationen auch... Das mal nach einem wirklich stressigen Tag die Runde abends kürzer ist oder gar ganz ausfällt. Oder eben nach einem langen Abend das Zähneputzen mal vergessen wird. Aber viele der Sachen, die ich im Salon erlebe sind eben nicht nur mal... Sondern zum Teil über Wochen.


    Normalerweise vergleicht man Hund und Kind nicht, aber irgendwie komme ich bei dem Thema nicht darum herum... Bei einem Kind würde man ja normalerweise auch nicht sagen, dass es jetzt ein paar Wochen nicht die Zähne putzt, weil e willst sdas halt nicht mag und alles so stressig ist. Oder dass es nicht duscht oder die Haare kämmt, weil jetzt ist halt keine Zeit. Oder dass man wichtige Arzttermine immer weiter verschiebt. Beim Hund passiert das aber genau so – nur ist es hier oft einfach entschuldigt und fällt auch bei weitem nicht so auf.

    Und trotzdem habe ich oft Verständnis, wenn man sich dann die Schicksale dahinter anhört. Wenn es eben nicht nur ein bloßes zu faul zum Bürsten war, sondern der Besitzer vielleicht von seinem Partner sitzen gelassen wurde und seit Wochen zwischen Arbeit Kindern Haushalt und Hund hin und her springt und der Hund dann nun einmal der Leidtragende ist.

    Ich bin also ein bisschen hin und hergerissen und da ich in diesem Forum eigentlich immer gute Antworten und Sichtweisen bekomme:

    Wo ist es für euch noch eine verständliche Ausnahme… und ab wann wäre eure Grenze überschritten? Wie viel Verständnis habt ihr für Ausnahmesituationen, in denen der Hund einfach mal zweite Geige spielt, auch wenn es vielleicht auf die Gesundheit geht?

    Stell dir die Situation einmal so vor, ohne Lucy dabei zu vermenschlichen, sondern nur um das Gefühl dahinter greifbarer zu machen.

    Da ist jemand in deinem Zuhause, den du überhaupt nicht magst, dem du nicht vertraust und den du in keiner Weise ernst nimmst. Aus deiner Sicht ist das einfach eine totale Nullnummer (nicht persönlich gemeint 😅 sondern so, wie der Hund diesen Menschen gerade einordnet). Diese Person kommt trotzdem immer wieder in deinen Raum, berührt dich ungefragt und ignoriert jedes einzelne Signal, das du vorher gibst. Du machst dich klein, du spannst dich an, du zeigst Abwehr, und trotzdem passiert es immer wieder.

    Gleichzeitig versucht genau dieser Mensch auch noch, dir etwas vorzuschreiben. Er möchte dich begrenzen, dich führen, dir Regeln geben. Und das ist der Moment, in dem glaub ich jeder zumacht, egal ob Mensch oder Hund. Denn jemand, der für dich keine Bedeutung hat, kann dir aus deiner Sicht nichts beibringen und keinen Anspruch auf Nähe oder Kontrolle erheben.


    Damit überhaupt etwas funktionieren kann, braucht es zuerst Beziehung. Und Beziehung bedeutet bei Hunden nicht nur Nähe, Streicheln oder Liebsein. Sehr oft entsteht Vertrauen gerade dann, wenn der Mensch nicht aufdringlicher Nähe folgt, die der Hund einfordert, sondern Ruhe reinbringt und klare, freundliche Grenzen setzt. Viele Hunde lernen erst dadurch, jemanden ernst zu nehmen. Nicht über Schmusen, sondern über Verlässlichkeit, ruhiges Verhalten, Kontrolle über die eigene Körpersprache und das Gefühl, dass dieser Mensch nicht übergriffig ist.

    Und genau deshalb funktioniert das aktuelle Vorgehen nicht. Lucy hat keinen Grund, deinem Freund zu vertrauen. Sie empfindet ihn weder als sicher noch als relevant, und gleichzeitig kommt von ihm zu viel Nähe und zu viel Anspruch. Das führt unweigerlich dazu, dass sie hochfährt und sich wehren muss.

    Wie man das sinnvoll aufbaut, ist allerdings kein Thema, das man in einem Forum mal eben komplett aufdröseln kann. Dafür sind zu viele Faktoren wichtig, zum Beispiel ihr Alltag, ihre Vorgeschichte, ihre Stresspunkte und das genaue Timing im Umgang. Es braucht jemanden, der das live sieht und versteht, was sie in jedem einzelnen Moment ausdrückt.

    Ihr braucht dringend einen wirklich guten Trainer, der das Ganze sauber anleitet und euch hilft, eine Grundlage aufzubauen, auf der Training überhaupt erst möglich wird. Nur damit lässt sich verhindern, dass es weiter eskaliert und für alle Beteiligten immer belastender wird.

    Die Medikamente müssen in den Hund, da werden keine Kompromisse gemacht.

    Maul auf, Tablette ganz hinten rein, Maul zu, Kopf nach oben und Kehle streicheln und direkt danach ein besonders gutes Leckerli rein.

    Es gibt Sachen, die kann man trainieren und sich alle Zeit der Welt lassen und positiv verknüpfen... Und manchmal gibt es im Leben einfach Sachen wo man durch muss.