Man muss halt letzten Emdes umterscheiden zwischen "Verwahrlosung/tierschutzrelevant" und "nicht ideal/optimal/viel Luft nach oben".
Bei Ersterem kann und sollte man sich an die Behörden wenden, bei Zweiterem kann man nur für sich entscheiden, wie man persönlich und beruflich damit umgeht. Da hat sicher jeder andere Ansichten, Grenzen und Ansprüche
Stimme ich dir grundsätzlich zu.
Aber....
2 cm lange Krallen tun weh. Akut jetzt beim Laufen und auch später mal, weil sie die Pfotenform verändern und Spätfolgen mit sich ziehen.
Ich kann die nicht natürlich nicht anzeigen, weil theoretisch sind diese Krallen mit ein paar Mal schneiden wieder kurz genug und der Hund zumindest vorerst schmerzfrei, sofern dann der Status auch gehalten wird.
Die Realität ist.... Selber schneiden trauen sich die meisten nicht, einmal die Woche schneiden lassen wollen sie nicht, weil kostet Geld. Dem Hund das schneiden lassen kleinschrittig schön trainieren ist zu viel Aufwand. Also zuckt man mit den Schultern, Hund hat weiter Schmerzen.
Massives Übergewicht ist auf mehrere Arten und weisen schlimm für den Hund. Auch hier akut, aber auch mit den entsprechenden Spätfolgen.
Kann ich auch nicht anzeigen weil theoretisch könnte der Hund halt einfach abnehmen und damit wäre das Thema gegessen.
Die Realität ist.... Der guckt aber so süß. Der hat immer Hunger. Der frisst halt so gerne. Die Oma füttert den halt so gerne. Mein Mann füttert den Hund halt so gerne. Die bekommt ja sowieso fast nichts zu essen!!! Also ist der Hund halt weiter massiv übergewichtig.
Starker Zahnstein verursacht Schmerzen und hat Auswirkungen auf Organe und Immunsystem.
Theoretisch würde man sagen, machst du halt sauber und siehst so gut wie nur möglich zu, dass das nicht wiederkommt. Ende der Geschichte, Ende vom Leid.
Realität... Kaum einer hat das Interesse, seinem Hund, sofern nötig, täglich die Zähne zu putzen oder auch nur einmal in einer anständige Zahnreinigung inklusive Röntgen zu investieren. Mit etwas Glück kommt der Hund dann einmal im Jahr zur Zahnreinigung. Mit Pech halt nicht und spätestens im Alter, wenn immer noch das alte denken gilt " alte Hunde darf man nicht in Narkose setzen" läuft der Hund mit einem verfaulten Maul herum.
Und die Beispiele lassen sich ja endlos fortsetzen. Natürlich hatte der ein oder andere hier im Thread nicht unrecht.... Filz schert man dann halt ab und und zack geht es dem Hund wieder gut. (Warum das nicht ganz so einfach ist, habe ich ja schon erklärt, aber selbst wenn es das wäre...) Das ist also auch nichts, was man Anzeigen könnte oder sollte. Was ist aber, wenn der Hund immer und immer und immer wieder so verfilzt?
Ich will damit nicht sagen, dass man solche Sachen wie zu lange Krallen oder Übergewicht oder Filz Anzeigen können muss oder das so etwas bestraft gehört. Aber faktisch leiden die Tiere darunter. Durchaus auch Schmerzen. Und das nicht nur ein bisschen.