Gegen das Freilaufen ist ja per se auch nichts zu sagen. Ich habe meine auch im Freilauf. Aber Rücksichtnahme ist halt angesagt. Und wenn jemand entgegen kommt, leine ich an. Und wenn Kontakt gewünscht ist, kann man das nach Absprache ja immer noch machen. Hatte hier auch mal eine Zeit, da mochte ich nicht mehr spazieren gehen. Zum Glück hat sich das wieder etwas gewandelt.
Finde ich eigentlich auch eine Selbstverständlichkeit, und so sollte es sein, so habe ich es schon als Kind gelernt. Sehen mittlerweile aber leider immer weniger Menschen so, scheint mir....
Und ich seh das grds. so: Andere Halter sind Schuld wenn Sie Ihre 0,0 hörenden Hunde in den Freilauf schicken und diese absolut unfreundlich an andere Leute (die zudem noch Kinder dabei haben!!!) u. Hund , rantreten. Der Hund kam nicht freundlich, sondern kläffend. Woher weiß ich , dass der in freundlicher Absicht kommt? Sowas gehört für mich nicht in den Freilauf.
Unser Hund kanns einfach nur nicht leiden wenn andere in uns reinbrettern und ich erwarte auch nicht dass er sich alles gefallen lässt.
Klar muß man alles zu Beginn einmal üben - aber das Phänomen bei den "Tutnixen" ist ja, dass sie einfach entweder gar nicht hören, oder aber die Besitzer finden, dass ein heranrufen unpassend oder unnötig ist, weil es ja ein "Tutnix" ist. Für mich heißt Freilauf tatsächlich grundsätzlich erst mal, dass der Hund gut hören muß, und ich übe das mit meinem Hund auch tatsächlich täglich. Der kennt die Regeln, die auf der Straße und sonstwo gelten, und hält sich zumeist auch daran. Aber viele, die dann gar nicht erst rufen, wissen, dass der Hund eh nicht hört, weil sie sich die Mühe des Trainings gar nicht erst machen, weil "der ja nix macht". Kenne ein Pärchen mit Berner Sennenhündin, die nie an der Leine ist, wenn SIE mit ihr gehen. Nicht etwa, weil sie so super hört - sondern weil sie so extrem zieht, WENN sie an der Leine ist. Wenn dann die ehemalige Pflegestelle den Hund mal für nen Tag hat oder länger, dann haben sie den Spaß, denn die lassen den Hund nicht einfach rumrennen, ohne Leine, weil er eben null hört.... und weil so ein 35 kg Hund auch für andere Hunde, selbst wenn er nicht "beißt", dennoch gefährlich sein kann, wenn er sie über den Haufen nietet....
Dieses ungebremste Reinrasseln ist auch aus Hundesicht unhöflich und für manche Hunde sanktionierungswürdig. Die Kunst ist, dem eigenen Hund zu verklickern, dass er sich darum nicht zu kümmern braucht, weil entweder ich das tue oder ich möchte, dass es ignoriert wird.
Grundsätzlich versuche ich für meinen Hund solche Begegnungen auch zu vermeiden. WENN ich das aber nicht kann, dann ist es für mich total ok, dass er auf die komplett diszanzlosen Bulldozer auch reagiert. Er DARF auch sagen, dass er es sch*** findet. Ich finde überhaupt nicht, dass "er das selber klären muß", daher versuche ich normalerweise zu managen, wäre für ihn auch blöd, weil er zwar ein wirklich sportliches, gut bemuskeltes "Paket" ist - aber eben ein kleiner Hund, der schon einem Labrador o.ä. nicht wirklich etwas entgegen zu setzen hätte...
Und das mit den Naturschutzgebieten ist hier auch so, leinenpflicht und trotzdem diskutieren alle
Auch hier wäre für mich Rücksicht immer selbstverständlich und an erster Stelle. Wenn ich einen Hund habe, der nicht jagt, und den ich da frei laufen lassen möchte - ok - mir wäre es nicht wichtig, dass jeder Hund an der Leine ist - aber für mich wäre dann Rücksichtnahme insbesondere bei angeleinten Hunden noch essenzieller. Wie kann man da diskutieren? Wenn man sich selber nicht an die Regel halten will, bitte - aber Rücksichtnahme ist doch keine Zumutung - wobei - scheinbar für einige leider schon....
Ja, Fehler können passieren. Aber dann stehe ich dazu, dass ich einen Fehler gemacht habe und deshalb mein Hund zu schaden kam und da nicht die Gegenseite dran Schuld ist, weil dessen Hund das nicht so witzig fand.
Verantwortung heißt das Stichwort. Für die eigenen Fehler gradestehen und nicht wie ein Kleinkind die Schuld bei den anderen suchen.
Definitiv. Da ich zwar in der Großstadt wohne, aber eher ländlich, sind wir tatsächlich viel ohne Leine unterwegs, und besonders im dunkeln passiert es da mal, dass einem jemand in dunklen Klamotten und mit komplett unbeleuchtetem Hund entgegen kommt (wäre mir für meinen Hund schon zu gefährlich, denn auch der angeleinte Hund kann mal abdüsen, und es wäre auch durchaus sinnvoll, wenn man den angeleinten Hund im dunkeln sehen kann,...), dass ich den dann nicht sehe, und aufgrund dessen meinen Hund nicht schnell genug ranrufen kann. Normalerweise ist das meist kein Problem, ich entschuldige mich dafür, rufe meinen Hund ran, und Problem gelöst. Aber es stimmt schon, da sehe ich dann natürlich auch, dass es mein Fehler ist, dass ich den anderen nicht gesehen habe (wobei ich dennoch in unserem Fall denke, schon für die eigene Sicherheit wäre es schöner, wenn man sie tatsächlich sehen könnte....)
Meine Hunde finden einen Rüpel genauso angenehm wie ich es finden würde mich bedrängen lassen zu müssen. Manchmal frage ich mich ob die Leute die das erwarten Hunde überhaupt leiden können?
Ich hatte so eine Begegnung kürzlich im Waldpark. Dort dürfen "geprüfte Hunde" frei laufen. Keine Ahnung, ob das auch mal kontrolliert wird, ob die Hunde geprüft sind - mir ist da noch kein Kontrolldienst begegnet. Aber dort laufen auch Leute mit angeleinten Hunden. Da es keine "Hundewiese" ist, finde ich das auch überhaupt nicht wild, auch hier nehme ich meinen Hund ran, und gehe dann an den angeleinten Hunden vorbei. Kein Stress für alle beteiligten.
Leider gibt es dann zu den "Rüpeln" (war in unserem Fall ein Border Terrier) auch die unmöglichen Besitzer. Der erklärte mir dann, als ich bemerkte, sein Hund wäre schon sehr laut (wollte einen Apport geworfen bekommen und hat das in unglaublicher Lautstärke bellend eingefordert), dass mein Hund sowas nicht mögen würde. (meiner hat sich dann einfach fern gehalten, also entstand daraus kein Problem). Der meinte dann direkt (und fand sich dabei augenscheinlich großartig), dass er gerade einer "Fußhupe" (sehr charmant, ich war dem Hund auch begegnet, und der war nett, aber eben etwas unsicher, was bei seiner Größe im Vergleich zum Rüpel auch nachvollziehbar war) begegnet wäre, und der ihn gebeten hätte, seinen bellenden Hund zurück zu rufen. Er hat dann stolz erklärt, dass er dem HuHa erklärt hätte, dass ER ja unhöflich wäre, weil er mit einem angeleinten Hund im Waldpark spazieren ginge....
Ja, man kann darüber streiten, ob das sinnvoll ist . Aber unhöflich, weil er sich von einem wirklich laut kläffenden Hund (sein Hund wog ggf. 6 kg maximal) bedrängt fühlte und den Besitzer bat, ihn zu rufen? Da fiel mir tatsächlich auch nur noch kopfschütteln ein.
Ach ja, und zur Ausgangsfrage, wie mein Hund reagiert, wenn er angeleint ist, und ein Hund angestürmt kommt - wenn er klein und ihm sympathisch ist, ist das in der Regel kein Problem. Wenn er sich aber bedrängt fühlt, sich damit unwohl fühlt, und ich den fremden Hund nicht blocken kann, dann wird auch er meist sehr deutlich.
Hatte ich kürzlich auch - ebenfalls im Waldpark. Mein Hund sah den Labrador, der sehr gezielt und ohne auf seine Körpersprache zu achten auf ihn losstürmte. Ich sah Labrador UND Körpersprache meines Hundes und nahm meinen Hund ran. Der Besitzer des Labradors machte keinerlei Anstalten, sondern meinte nur, ich sollte meinen Hund wieder los lassen. Da war ich dann mal so "stumpf" und HABE ihn losgelassen. Labrador prescht in Pepper rein, Pepper springt hoch, kläfft ihn an und reißt das Maul auf. (weiterhin keine Reaktion des Labradors). Besitzer "ach so, wenn ihr Hund SO drauf ist".... ich hab es dann zwar noch versucht, zu klären, wollte der Besitzer dann aber eh nicht mehr hören. Dass sein Hund alles, was mein Hund gemacht hat BEVOR er kurz laut wurde, ignoriert hat, hat er natürlich überhaupt nicht wahrgenommen. Aber immerhin habe ich daraus gelernt, dass ich auf solche Äußerungen nicht mehr eingehe, und solche Begegnungen zukünftig direkt unterbinde....