Beiträge von WorkingDogs

    Meine persönliche Meinung ist, dass sinnvoller Systeme wie das in Niedersachsen sind und dass man bei nachweislich gefährlichen Hunden einfach mehr durchgreifen muss. Ja, auch in Richtung Einschläferung. Aber dann mal wirklich sinnvoll durchdacht und durchdefiniert und nicht von irgendwelchen Tierrechtsextremisten entwickelt. Bei sowas wie in Österreich jetzt ist doch völlig klar, dass da wieder sehr viele Vetämter zum Fürst werden würden und ihre eigene Extreminterpretation durchsetzen wollen würden. Ähnlich wie bei uns nach der Novellierung der Hundetierschutzverordnung.

    Bei Gebrauchshunden sehe ich auf jeden Fall die Stellschraube bei den Wesensbeurteilungen und sicherlich auch hin zu Hunden mit weniger Nebeneffekten wie Unverträglichkeiten, Unsicherheiten und Fehlgeleiteten Beutefangverhalten. Aber vom reinen Beißverhalten und Arbeitswillen aufs Sozialverhalten kann man nicht schließen. Da gibt es wirklich alles mögliche. Auch Hunde die im Alltag wirklich schwierig sind und sportlich untalentiert, sowie den super sozialen Hund der sportlich der Wahnsinn ist. Gut im Sport heißt einfach nicht gleich schwierig oder auffällig im Alltag. Der ganz große Teil der Hund ist völlig normal im Alltag und ein durchschnittlicher bis sehr guter Sporthund. Ausreißer hat man ja auch überall, selbst einen bissigen Pudel hatten wir schon Training, da kann man auch nicht sagen, dass es das bei Begleithunderassen niemals nie gibt.

    Verordnung Punkt 2:

    Dieses Verbot gilt nicht für das Beissen oder Verbeissen in vom Körper deutlich abgrenzbare Gegenstände wie Bälle, Seile und so weiter (!)

    Diesen Satz habe ich lediglich in anderen Worten wieder gegeben. Wüsste nicht was daran Meinung wäre oder von mangelnder Ahnung zeigt.

    Auch das ist uns hier klar und die Aussage lässt dich erneut nicht kompetenter dastehen.

    Ich bin da auch ehrlich, natürlich macht C aus, dass man dort dieses ominöse Angriffsverhalten hat. Es macht unfassbar viel Spaß, für Hund, Helfer und Hundeführer. Die Hunde sind super ausgeglichen und happy.

    Ich kenne nur ein einziges Beispiel dafür, dass ein Sporthund im Alltag wirklich auffällig wird und kann guten Gewissens sagen, dass das am Besitzer liegt und nicht am Sport. Da würde wohl auch ein Mischling aus dem Tierschutz zum Beißer werden, weil der Besitzer einfach null nachdenkt. Ich glaube hier kann man eher froh sein, dass er durch den Sport immerhin noch etwas Gehorsam hat, so dass bislang nichts schlimmeres passiert ist. Ich muss da nichts beschönigen, aber auch nichts dramatisieren. Ich denke solche Gespanne kennen wir alle zur Genüge in allen Bereichen.

    Meine eigenen Hunde waren noch nie auffällig. Noch nie. Die interessieren sich für fremde Menschen kaum, und feiern bekannte Menschen nicht weniger als der normale Familienhund das tut. Es ist auch überhaupt kein Problem, wenn der Helfer hinfällt oder sowas. Die gehen dann nicht in irgendwelche Körperteile, die sind absolut sauber.

    Und was auch nicht zu unterschätzen ist, ist die Anbissfläche. Ein Ball ist ja viel punktueller als ein voller Griff am Arm den der Hund mit dem ganzen Gebiss halten kann. Bekommt er hier keinen vollen Griff, hat er ja immer noch viel, bei einem Ball oder einer Frisbee wäre der Griff sofort grenzwertig. Außerdem sind diese viel rutschiger als Jute oder vergleichbares Naterial.

    WorkingDogs

    Und - wieder Anfängerfrage - unterscheidet sich dieses Beißkissen so sehr optisch/in der Anwendung von z.B. einem Frisbee, dass man es nicht nutzen dürfte?

    Oder ist das nicht machbar weil die Hunde dann für den Helfer zu schwer werden?

    Ich ziehe die Kissen an, sie sind nicht klar abgrenzbar und es würde als Angriffsverhalten ausgelegt werden. Ein Verbot durch die Hintertür halt. Also, bei vielen Kissen schlüpft man richtig rein wie in einen Schutzarm, nur halt kleiner.

    Oder nehmen wir mal den Vollschutz oder Manchetten, die schenkt man gar nicht ab (gibt sie dem Hund).

    Nein, da kann der Hund keinen vollen Griff setzen, das wäre super gefährlich. Für Hund und Helfer, man denke mal alleine an die Finger die das Ding festhalten müssen. Auch Schlaufen sind absolut gefährlich oder ein Ball an der Schnur. Einen Schutzarm trägt man fest am Körper, man hat einen Griff im Arm und kann sich damit viel besser bewegen und den Hund auch abfangen.

    Wir haben für das Verbellen später sog. Flugarme. Die wirft man als Bestätigung raus oder legt sie vor dem Hund ab. Der Hund bekommt bei der Methode gar keinen Anbiss am Helfer, aber das „Bild“ ist trotzdem der Helfer mit dem Arm, der Anbiss aber gar nicht am helfen.

    Sag mal WorkingDogs ist es eigentlich so unverständlich, dass nicht ICH das sage sondern ich nur wieder gebe was dort eben steht. Langsam geht es mir nämlich wirklich gewaltig auf den Senkel, dass ihr mir permanent Unfähigkeit unterstellt nur weil ich wiederhole was ANDERE in ihre Verordnung geschrieben haben

    Ja, lesen kann ich wohl.

    Und hättest du Ahnung, dann wüsstest du, dass man damit sicherlich keinen Schutzdienst ersetzt oder es kein Sport-Verbot wäre. Es ist absoluter Quatsch einen Ball als Schutzdienstalternative hinzuquatschen.


    Nochmal für den Rest zur Erklärung. Wir nehmen den Ball natürlich durchaus, zum Beispiel um das Verbellen technisch beim Junghund aufzubauen oder auch einen Fußball für die Technik im Rückentransport.

    Aber das hat Grenzen und damit arbeitet man keine Griffe oder und ich fände es auch viel gefährlich, aufgrund von verschlucken oder rausfliegen. In der Unterordnung kommt der Ball mehr zum Einsatz, aber ich habe auch einen Hund, der eindeutig präferiert mit mir zu kämpfen um einen Bungee-Zergel und dabei auch super körperlich wird und auch werden darf. Soll ja Spaß machen. Da hab ich keinen Ball, sondern ein Beißkissen.

    Wenn ich zum Beispiel das abrufen vom Verbellen im Schutzdienst übe, dann mache ich das nicht mit einer Leine und Leinenruck (so wie früher), sondern mittels einer anderen Beute. Ein Ball ist da nicht gleichwertig, den wollen meine Hunde dann nicht (der wird tatsächlich einfach ausgespuckt), ich nehme dafür ein Einhandkissen, das lieben sie und dafür lösen sie sich super gerne und auch schnell und freudig, was am Ende mehr Punkte bringt. Win-Win, also.

    Im Junghundeaufbau nutze ich für fast jede Sequenz ein eigenes Kissen. Bewachen, Trennen, Verbellen, Transport, Revieren, Flieger, Fluchten. Ich hab ein ganzes Arsenal an unterschiedlichen Beißkissen mit verschiedenen Vor- und Nachteilen um individuell arbeiten zu können. Was ich nicht viel habe, sind Bälle. Ich finde Bälle nämlich zu gefährlich für den Hund und nutze die auch echt selten. Meine Hunde sind auch keine Balljunkies.

    Ich habe mir heute einen VDH Vortrag zum Thema Recht angehört, und ich würde gerne eine Sichtweise teilen, zu sicherlich zum Denken anregen lassen kann.

    Und zwar geht es um die viel kritisierte Kampagne „der Dackel soll verboten werden“ und das Warum dazu.

    Es hat sich wohl so zugetragen, dass ein sachlich-faktischer Diskurs seitens des VDH leider kein politisches und gesellschaftliches Gehör gefunden hat und deshalb entschieden wurde, die Kommunikationsstrategie zu verändern.

    So kam bewusst die Kampagne an die Öffentlichkeit und erreichte tatsächlich das gewünschte Ziel. Es wurde diskutiert und auch politisch bekam man Gehör.

    Auch die Zielsetzung konnte erreicht werden. Die Leitlinien der AG Tierschutz abzuwenden. Mit einer rein sachlichen-freundlichen Vorgehensweise hätte dieses Ziel nicht erreicht werden können.

    Ich denke, das einem das zu denken geben kann und man an diesem Beispiel viel über Politik lernen kann.

    Generell ein sehr interessanter Vortrag, mit vielen Hintergrundinformation, auch zu den Hauptakteuren und der Qualzuchtdebatte.

    Jedem Neuling oder Außenstehenden erkläre ich alles gerne sachlich und höflich. Von alteingesessenen Hundesportlern, erwarte ich mehr und entsprechend passe ich da auch mein Wording an. Dass die Stimmung schwierig wird, wenn Sachargumente nicht angenommen oder abgetan werden, dürfte selbsterklärend sein. Aber auch da erwarte ich kein Verständnis.

    Ich glaube ein unfreundlicher Tonfall und ein ausschliesen aller die nicht der gleichen Meinung sind ,hilft nicht bei der Suche um Verständnis.

    Ich suche gar nicht nach Verständnis, und ich denke auch nicht, dass sich mit sachlich-freundlichen Fakten die Meinungen ändern werden. Die Meinung steht fest, die sachlichen Argumente werden hier seit Jahren diskutiert mit den immer gleichen Nasen.