Beiträge von WorkingDogs

    Fast jeder Anfänger ist naiv. Das ist leider Teil des Prozess, bis man kein Anfänger mehr ist, weil man dazugelernt hat. Erfahrung lässt sich nicht anlesen.

    Vor allem am Anfang gehört sehr viel Glück dazu, wenn man nicht auf Erfahrene hören mag.

    Wichtig ist auf jeden Fall, dass du entweder sehr viel Glück hast bei den Vorhaben oder hochmotiviert bist, deine gesamte Zeit und dein gesamtes Geld in einen unpassenden Hund zu stecken und die Welt in Bewegung zu setzen, dass dieses Tier es gut hat und niemand zu Schaden kommt.

    Wir kennen diese merkliche Anpassungsträgheit auch im Frühjahr, wenn das Winterfell noch gut ausgeprägt ist und es plötzlich warm wird.

    Das beschriebene finde ich aber schon krass, so heftig kennen wir es auch nicht. Die Hunde sind schon früher platt, aber ziehen halt trotzdem durch und sind nicht gehemmter.

    Aber die Ausdauerfähigkeit ist schon gedämpft und es wird auch stärker und schneller gehechelt.

    Auch wieder so ein Thema, wo seit Jahren die Fakten kommuniziert werden und keiner zuhört bzw. die Meinungen vorher festzustehen scheinen. Nein, es wundert absolut niemanden und es wird auch wieder nicht zu einem Umdenken führen. Das ist doch auch nicht der erste Vorfall dieser Art. Solche Fakten sind egal, die passen nicht ins Bild und für die breite Akzeptanz muss man lügen.

    Vieles ist sehr davon abhängig, wie die Rassepopulation selektiert ist. Da gibt es große Unterschiede.

    Ich hatte nun schon ein paar Rassen hier, die man als sehr suchtanfällig bezeichnen konnte und die musste man schon anders lenken und drauf schauen als Rasse bei denen das weniger der Fall ist. Es ist alles super individuell.

    Grade was Suchtverhalten und Dopamin angeht. Beim Menschen ist das ja nicht anders, die gesamte Spiele- und Konsumindustrie basiert darauf, möglichst unkompliziert eine möglichst hohe Dopaminausschüttung zu erzeugen. Glücksgefühle machen süchtig. Das ist auch nichts, was ich perse als problematisch sehe, es wird allerdings zum Problem, wenn ein Mensch oder Hund dadurch viele Dinge nicht mehr leisten kann, die eigentlich das normale Leben sein sollten, weil diese kurzfristigen Kicks ohne viel Anstrengung fehlen (Stichwort Frust). Ist bei uns Menschen ja ein ähnliches Problem der Abstumpfung dahingehend und Online Sucht, Kaufsucht, Spielesucht sind absolut keine kleinen Themen. Als Folge dessen Konzentrationsstörungen, usw.

    Es gibt einfach einen Grat zwischen "etwas gerne machen" und etwas so gerne zu machen und zu brauchen, dass der normale Alltag immer schwieriger zu bewältigen wird. Hier muss man fairerweise sagen, dass dieses Suchtverhalten etwas ist, was man sich natürlich bei vielen Rassen auch zunutze macht und wo es deshalb ausdrücklich heißt, dass diese Rassen weniger für den normalen Hundehalter empfohlen werden.

    Dabei geht es ja auch nicht darum, dass eine Hormonausschüttung nun prinzipiell schlecht sei, das wäre ja auch wieder vom einen ins andere Extrem, sondern um die Umwelteinflüsse die dafür verantwortlich sind, um gesundheitliche Folgen und charakterliche Unterschiede. Nur weil es die Form der Spielesucht gibt, werden wir ja auch nicht gleich alle süchtig, nur, weil wir mal ne Runde Mario Kart spielen. Das ist auch stark typabhängig, wie anfällig ein Organismus ist.

    Etwas gerne zu machen und dabei auch Glückshormone auszuschütten ist etwas völlig normales und auch wichtiges. Aber es gibt ungesunde Formen und Extreme, auf die man ein Auge haben sollte.

    Deshalb braucht man sich auch nicht immer direkt jeden Schuh anzuziehen, nur weil man es anders macht und es gut funktioniert. Anderswo kann es eben anders sein und das merkt man vor allem dann, wenn der individuelle Hund ganz offensichtliche Zeichen zeigt und es ungesunde Züge annimmt.

    Und um nochmal den Bogen zur Erziehung zu schlagen: Wenn mein Hund nun eine Sucht aufzubauen scheint, die mir im Alltag massiv Probleme bereitet, dann sehe ich keinen Sinn darin, den Hund in dieser Sucht bzw. den Verhalten dahinter auch noch zu fördern oder es ihm anderweitig zu ermöglichen. Das macht ja überhaupt keinen Sinn. Sowas ist nur sinnvoll, wenn man davon profitiert. Kaum einer hätte wohl ein Thema mit einem Hund, der süchtig nach Leinenführigkeit ist :lol: Das wird aber weniger passieren, da es kaum Möglich sein wird, bei diesem Verhalten ähnliche Hormonausschüttungen zu reproduzieren. Bei einem Hund der sich dauernd irgendwo Kicks holt, hat man es aber bei so langweiligen Themen auch wieder schwerer damit, den Hund ausreichend belohnen zu können. Weil die einfach für viel weniger anstrengung viel mehr Belohnung gewohnt sind und abstumpfen.

    die mit mehreren Gebrauchshunden zusammenlebt

    Jaaaaaaaa, das verkauft sich immer gut, vor allem über Social Media.

    Ich sag immer, die haben nicht grundlos meistens Malis und die Rassen Ticken da schon echt unterschiedlich. In der Realität sieht es da ja meistens auch nicht so erfolgreich aus wie präsentiert wird.

    Klar kann man sich was mitnehmen, aber das ist ja nicht die Zielgruppe sondern es werden ja bewusst die verzweifelten angesprochen und die Preise sind oft völlig überzogen.

    Generell werde ich immer skeptisch, wenn jemand seine Kurse dadurch bewirbt, dass alle anderen doof sind, was das Wording angeht. Erfahrungsgemäß steckt da nicht viel hinter, wenn man die Konkurrenz schlechtreden muss.

    Ich vermute, dass dieser schrittweise Aufbau mit Hilfsmitteln und der schrittweise Abbau dieser sich von anderen Kursen/Onlineangeboten unterscheidet. Und diesen Aufbau möchte er halt „geheim“ halten.

    Jeder kann den Kurs kaufen, wenn man in abkupfern möchte, dann kauft man ihn notfalls halt einmal und kennt dann auch den Inhalt.

    Ich finde es auch immer super unangenehm, wenn nicht vorher beschrieben wird, was auf einen zukommt, weil es im Zweifel einfach rausgeworfenes Geld ist, wenn in Produktbeschreibungen Buzzword-Bingo gespielt wird.

    Das ist ein Punkt der mich bei diesen Onlinekursen ganz gewaltig stört. Nur sehr wenige Anbieter kommunizieren vorher klar und deutlich, was zu erwarten ist.

    Meins ist es auch nicht, aber die bittere Pille der Uneinsichtigkeit muss man bei sowas schlucken.

    Man hilft halt einem Hund. Also einem ganz bestimmten.

    Ich wage mal in den Raum zu werfen dass Tierschutz da immer wenig Impact auf die Gesamtsituation hat oder ein Umdenken bei den Verantwortlichen bewirkt.

    Finde ich jetzt in dem Fall aber schwierig, weil man dann auch keine Hunde importieren dürfte. Da ist die Mentalität auch nicht anders, man bekommt es nur nicht so live mit und muss sich damit auseinandersetzen.

    Bei solchen Projekten geht es immer um den Einzelhund.

    Ein Umdenken wird wohl traurigerweise eher stattfinden wenn die Frau sich noch jahrelang mit dem Ergebnis ihrer Fehlanschaffung und Aufzucht auseinandersetzen müsste und sie sich eben nicht einfach entledigen kann.

    Der Punkt „Hilfe“ von anderen ist mega wichtig!

    Du musst alle 3 alleine stemmen können. Du kannst dich nicht auf andere verlassen. Selber erlebt.

    Vorher tröten sie laut, wie sehr sie einem helfen. Aber wenn es hart auf hart kommt, stehst du ganz schnell alleine da.

    Es muss alleine machbar sein. Ganz klar.

    Es ist leider leider so. Vorher haben die allermeisten Leute ne große Klappe, aber am Ende steht man alleine dar.

    Bei uns war es so, dass der ehemaliger Trainer der Pflege-Hündin immer wieder gejammert hat, dass er sie doch eigentlich nehmen und vermitteln wollte. Mit ganz viel Bla bla bla und Empörung. Dreimal hab ich ihm angeboten, dass er den Hund haben kann, weil die Hündinnen sich hier auf den Tod gehasst haben. Jedes Mal wurde man dann ganz kleinlaut und nein, das würde ja nicht gehen weil x Ausreden.

    Da wurde auch nur rumgelabert, ich frag mich manchmal echt was da in den Köpfen vorgeht. Der ehemaligen Besitzerin wurde das Angebot ja auch gemacht, am Ende landete der Hund dann aber bei mir und nicht dort. Komisch.

    Ich möchte auch noch bedenken geben, dass drei eine wirklich doofe Zahl ist.

    Es ist im Grunde immer einer übrig. Gassi mit drei Gebrauchshunden, vor allem zwei jungen ist gelinde gesagt grenzwertig (auch, wenn die nett sind). Der Transport ist wesentlich aufwendiger, weil eine Doppelbox nicht mehr langt, entweder hat man zufällig eh ein passendes Auto, oder es muss ein Anhänger her. Ob das im Verein bei dir so einfach ist, würde ich auch abklären, mancherorts wird sammeln ja nicht sooo gerne gesehen, ist aber sicherlich individuell.

    Der Anteil an Schäferhunden mag groß sein, das mag auch daran liegen, dass sehr viele Hunde als Schäferhund bezeichnet werden, weil sie zufällig Stehohren und Stockhaar haben. Schäferhund ist halt keine Rasse, sondern ein Hundetyp.

    Der Anteil der VDH-gezüchteten DSH und Malinois dürfte sehr gering ausfallen.

    Und der Anteil an ausgebildeten Sporthunden in der Statistik ist super klein und zeigt genau das Gegenteil von dem, was sich erhofft wird.

    Ich bin kein Pädagoge und hab deshalb keinen Rat wie man mit einer Lese- und Lernschwäche innerhalb der Wissensvermittlung umgehen muss, damit diese erfolgreich ist.