Beiträge von WorkingDogs

    Also, man lebt in einer Siedlung, nicht in Alleinlage, hat auch kein Vieh zu beschützen, was schätzt man an einem eskalierenden Hund? Ernst gemeinte Frage...

    Keine Ahnung meine dürfen das nicht und können es auch nicht weil wir am Ortsrand leben und entweder doppelt gezäunt ist oder riesige Wiesen dazwischen liegen.

    In Bekanntenkreis ist es häufig so, dass die Leute das Problem nicht in den Griff bekommen, auch nicht mit den ansässigen Trainern und dann irgendwann schlicht aufgeben.

    Das Verhalten ist für die meisten Hunde ja selbstbelohnend und ähnlich schwer zu arbeiten wie Jagdverhalten, dem ja auch viele nicht Herr werden.

    Ich würde meine Hunde aber ernsthaft eskalieren lassen wenn es verhindert das einem der Grünstreifen vollgekackt und der Zaun vollgepisst wird. Unser Grundstück liegt einfach so, dass das glücklicherweise kein Thema ist.

    Zaunpöbeln macht einfach stark. Genauso wie Leinepöbeln oder den Postboten vertreiben. Das gibt nen Kick wenn der Gegenüber vertrieben wurde und selbstverständlich erhöht sich der Druck wenn der Gegenüber nicht adäquat reagiert, und dann am Ende doch reagiert und wieder ist der Pöbler der größte und feiert sich.

    Die haben da schon ordentlich Spaß dran und das braucht auch nicht pathologisiert zu werden.

    Nicht jeder Zaunpöbler wäre aber ernsthaft belastbar wenn es der Gegenüber wirklich ernst meint.

    Das ist einfach Selbstbestätigendes Verhalten. Und nicht jeder Zaunpöbler wacht, manche haben auch nur ihre Trigger bei denen in den Kampf gezogen wird, der Einbrecher nachts auf dem Hof wird dann aber verschlafen.

    Aber Druck am Zaun zu machen gehört zum aufpassen schon dazu und ja, natürlich hilft das auch. Ein lauter Hund verhindert Einbrüche, in der heutigen Zeit ist das doch der beste und legalste Wachhund. Laut und viel Druck am Zaun, aber im Herzen ein Lamm und nicht belastbar. Genau das ist eigentlich der Wachhund von heute. Die ernsten und in sich ruhenden Hunde die am Ende stellen und auch zupacken, damit hast ein Problem.

    Manche Hunde brauchen diese Stärkung und dieses „Vorspiel“ auch, um sich überhaupt das zupacken zu trauen und den notwendigen Ernst und Trieb zu entwickeln. Das sind dann die unsicheren Hunde, die werden künstlich stark wenn sie immer wieder pöbeln dürfen und dabei Erfolge sammeln.

    Bei mir tut sich nur ein Hund leicht damit an Zaunpöblern artig vorbei zu gehen. Der Rest will dagegen gehen. Nun MUSS man da mit entsprechend kräftigen Hunden aber dran arbeiten, ich kann mich doch auch nicht Richtung Zaun ziehen lassen nur damit der Pöbler nicht als Trainingsobjekt genutzt wird. Das muss ich dann auch vertragen, wenn ich einen Zaunpöbler habe.

    Zaunpöbeln hingegen lässt sich bei meinen easy abstellen, so unterschiedlich ist das halt. Melden dürfen die trotzdem, da gibt’s schon Unterschiede die man einem Hund vermitteln kann.

    Trotzdem nehme ich beim Training Rücksicht und strapaziere auch den Zaunpöbler nicht über, ähnlich wie ich es auch ein Unding finde an Weidetier auf und ab zu laufen, wenn ersichtlich ist dass ich die Tiere mit immer höher fahre oder beunruhige. Auch wenn es öffentlicher Raum ist. Dann trainiert man halt einmal nicht und hilft sich mit Management. Futterhand, Halti, vorbeispielen oder die Straßenseite wechseln.

    Dennoch hat mir das Ganze zu denken gegeben.

    Wir haben mehrere Versicherungen für alle Viechers damit sowas abgedeckt ist. Auch fürs Geflügel, weil wir mehr als 15 Stück haben und unsere normale Haftpflicht dann nicht mehr greift, falls dann doch mal eines auf die Straße flattert und einen Unfall verursacht.

    Auch sind alle Außenbereichsflächen versichert. Falls jemand stolpert, einen Ast auf den Kopf bekommt, usw.

    Letztendlich kann man auch die Hundehaftpflicht fragen ob ein solches erschrecken abgedeckt wäre und es gilt zu beachten wie ortsüblich sowas ist.

    Ich bin manchmal schon erschrocken drüber, wie eskalativ manche Sachen gehandhabt werden.


    Ich lese das im Forum häufiger mal - irgendwelche blöden Sachverhalte, wo dann xy (angeblich) rund gemacht wird - und ich frage mich oft, ob die Personen wirklich so ne kurze Zündschnur haben und ob man nicht vllt. auch erstmal normal mit den Leuten reden kann? Oder ist das was, was fürs Forum einfach ein bisschen hochgepusht wird?

    Ich spreche die Leute immer freundlich-sachlich an, wenn mir etwas missfällt und habe damit zu 95% gute Erfahrungen gemacht. "Rund machen" überlastet viele und ist auch gar nicht notwendig, meistens ist ein freundlich-sachliches ansprechen schon völlig ausreichend dafür, dass die Leute ihr Verhalten überdenken und sich unwohl fühlen. Aber hier ist auch Dorf und keine Touris.

    Selbst wenn mein Hund in meinem Haus so eskaliert, dass sich jemand vor meinem Haus erschreckt, trage ich dafür Verantwortung.

    Also ja: anstreben sollte man sowas nicht. Dumme Unfälle passieren.

    Jetzt nichts gegen dich, ich hoffe sehr, dass du dich erholt hast. Und wünsche weiterhin gute Besserung!

    Aber ja, Unfälle passieren leider. Du hast den Hund ja auch gesehen. Grade bei mehreren Hunden an der Leine muss man einfach auch aufpassen, in Endeffekt hätte da auch ne Katze vor euch übern Zaun huschen können oder ein Kaninchen. Bei Hunden endet das riskante halten der Leine ja noch recht gimpflich, am Pferd sieht das weitaus schlimmer aus, dort ist das Bewusstsein für das Risiko auch höher. Gleiches gilt auch am Fahrrad, niemals die Leine so führen oder gar befestigen, dass es einem das Lenkrad verreißt. Auch auf irgendwelche Ringe oder Schlaufen sollte geachtet werden.

    Ansprüche kann man ja erstmal immer geltend machen, entscheiden tun letztendlich Gerichte. Die KV versucht immer andere in Regression zu nehmen, letztendlich die Hundehaftpflicht. Leider bekommt man davon als Geschädigter den Ausgang ja nicht mit, weil die Versicherungen das unter sich ausfechten.

    Mehrfaches Auf- und Abgehen zum Üben finde ich übrigens auch nicht so nett.

    Wichtig finde ich, immer so zu trainieren, dass der Gegenüber nicht übermäßigt strapaziert wird. Völlig egal ob ich es doof finde dass da jemand seinen Hund pöbeln lässt.

    Auf- und Abgehen womit sich der Gegenüber noch viel höher fährt, womöglich verletzen könnte, das macht man einfach nicht. Weder bei Hunden, noch bei Weidetieren. Entweder muss ich dann den Abstand vergrößern, meinen Hund über Management durch die Situation bringen oder die Situation komplett umgehen.

    Auch für den eigenen Hund ist es nicht fair die Situation immer weiter hochkochen zu lassen, den Gegenüber noch anzustacheln oder in die Überlastung zu gehen. Außerdem sollten die Trainingsziele auch passen, je nach Hund darf man auch einfach mal damit zufrieden sein, wenn der Hund die Gosch hält und gut ist und muss solche Situationen nicht ausreizen bis der Hund keine Regung mehr zeigt.

    Das würde mir tatsächlich sehr helfen. Sky versucht mit kreischerei sich die Hunde vom Hals zu halten. Funktioniert ja auch super, die anderen gehen weiter. Ich spreche manchmal Hundehalter an und frage ob sie kurz Zeit hätten (es dauert auch wirklich nicht lange) damit wir eben nicht nochmal so ein "Erfolgserlebnis" für ihn haben. Klappt selten aber manche nehmen sich die 1-2 Minuten und dann beruhigt er sich auch schnell und ich kann daran arbeiten.

    Genau solche Fälle meine ich. Und ehrlich, so mache ich das auch an Zäunen wo gepöbelt wird. Ich nehme mir dann kurz Zeit für meinen Hund, ordne ihn ggf. Ein oder arbeite mittels Ablenkung und das dauert so lange es dauert. Finde ich auch absolut legitim und ja, so hab ich das auch schon bei anderen Tieren gemacht wenn ein Hund da Themen hatte. Anhalten, sortieren, gesittet vorbei. WENN die Situation es erlaubt, bei HSH oder auch Menschen die offensichtliche Bögen laufen, Mutterkühen und sowas weichen wir dann auch aus oder gehen in die Ablenkung und fix vorbei wenn man nicht ausweichen oder Umwege gehen kann. Auch alles kein Drama. Durch den Hundesport habe ich da eine super aufgebaute futterhand, auch unter Ablenkung, das klappt dann zu 99% als Alternative wenn wir aus Gründen grade nicht an der Situation arbeiten können oder es einfach arschig wäre da jetzt rumzuerziehen.

    Ehrlich gesagt würde ich mir grade unterwegs manchmal wünschen dass die Menschen mehr Zeit hätten einfach mal stehen zu bleiben und sich mit der Situation auseinder setzen zu können. Denke viele Pöbelhunde würden sehr davon profitieren wenn dieser Stress wegfallen würde und ihr Halter mal durchatmen könnte. Einfach jeder für sich, sei es mittels Korrektur und Gehorsam oder auch Futter zum umorientieren.

    Ob jemand an meinen Tieren übt weil die Situation so entstanden ist, das finde ich total ok. Das ist nun mal Alltag.

    Die kommerzielle Nutzung durch Hundeschulen würde ich mir hier auch verbieten und würde da sehr deutlich werden. Kam hier aber noch nie vor.