Beiträge von WorkingDogs

    Das ist auch so Thema, wo es mir auch so geht. Ich möchte zb Blühmischung. Anstatt also im besten Fall filtern zu können nach Standort, einheimisch usw. fang ich an die Zusammensetzung zu lesen, gegen zu checken.. Aus ich will Blühmischung wird dann halbes Biostudium und ehrlich hab ich dafür auch mchm echt nicht mehr die Kapazität nach 9,5Std Schicht plus übliches Leben.

    Kann ich nachvollziehen, deshalb bin ich da mittlerweile auch sehr sparsam. Ich kaufe Blühmischungen nur noch entsprechend zertifiziert bei Rieger-Hofmann und bei Stauden, Bäumen und Sträuchern nur noch heimische Wildformen. Fertig ist die Laube. Wir haben ja eh Mischhecken, da geht also nicht 30 Meter Hecke ein nur weil es ein Strauch dann doch nicht so mag. Und das kann einem eh keiner versprechen, kann bei sorten und gebietsfremd ja genauso passieren dass mein Standort nur in der Theorie passend war.

    Da will man abends mal fix noch und hängt 2Std später mit vielen Fragezeichen da und Kopf sagt Error. Und so geht's in vielen Bereichen. Was es alles so nach sich zieht, was man bedenken muss.. ehrlich verstehe ich, dass viele dann einfach sagen, liegt nicht in meiner Hand, man kann es eh nur falsch machen, sollen die Chinesen erstmal ihre Fabriken sauberer bekommen. So als Beispiel.

    Den Schluss kann ich dann aber wieder gar nicht verstehen. Wenn wir uns hier die Insekten ausrotten interessiert das doch niemanden in China, sondern das betrifft nun mal uns direkt. Und das einfachste wäre es, einfach heimisch zu kaufen und gut ist. Da muss man nämlich außer den passenden Standort gar nicht bedenken. "Heimische Wildform" und fertig, einfacher geht es doch nicht.

    Dieses "nach mit die Sintflut" machts halt kaputt. Wie gesagt, alleine die letzten 10 Jahre waren verherrend, die Zeiten dass man die Probleme aufs 20 Jhd. schieben kann sind auch vorbei.

    Da fehlen einfach Regulierungen und entsprechende Strafen. Ohne wird es nicht gehen und bergauf geht es bei dem Thema schon seit Jahren nicht. Ist halt 5 vor 12.

    Ich glaube das Hauptproblem für viele ist, dass es überfordert. Die Thematik Klimawandel, Globalisierung, Verschmutzung usw usf ist so wahnsinnig komplex und vielschichtig und in vielen Bereichen gefühlt so unbeeinflussbar, dass Vogelstrausstrategie die einfachere Lösung ist. Das man nicht gleich die ganze Welt retten muss, sondern mit kleinen Dingen bei sich anfangen kann, geht in dieser großen Hilflosigkeit dann irgendwie verloren.

    Ganz viele Menschen wollen aber auch etwas ändern und werden dabei einfach nur verar***** und das kann es auch nicht sein. Da werden dann guten Gewissens und voller tatendrang Blühmischungen gekauft, weil man etwas ändern möchte und eigentlich pflanzt man damit lauter Pflanzen die die Problematik verschlimmern. Weil der Bereich völlig unreguliert ist. Alleine das Pflanzen wie der Flieder heutzutage überhaupt noch beworben und verkauft werden dürfen ist ein absolutes Drama. Das ganze Wissen ist doch da, viele wollen sogar was verändern, aber fallen dann auf solche Werbelügen herein.

    Ich kannte die Seite tatsächlich schon. Ich finde die gut. Bei Gehölzen, also Bäumen ist sie bzgl trocken und nährstoffarm leider nicht so ergiebig. Da hatte ich sogar schonmal geguckt. Wacholder- ist hier ganz ganz selten- und Ahorn spuckt sie aus. Was du schriebst Buche und Heide- zu trocken. Birken sind noch viel bei den Heideflächen, denen ist es inzwischen aber auch meist zu trocken. An einer Waldbrandfläche kommen viel Pappeln hoch.

    Es ist im Waldbau gar nicht so einfach da in Zukunft zu planen und zu denken. Machen wir uns nix vor, grad bzgl Wälder, es sind halt auch Nutzwälder, es muss Holz geerntet werden können. Da die Balance zu finden ist wohl die Herausforderung der Zukunft.

    Das ist so, ein Forst ist kein Wald. Da kann man vielleicht nicht nur auf heimisch setzen (ich weiß es nicht, wir haben da keine Probleme), funktioniert bei Nutzpflanzen ja auch nicht. Aber es darf auch nicht invasiv sein, da sollte man schon eine Grenze ziehen und entsprechend regulieren. Genauso wie ein Industrieunternehmen seine Abwässer und Abgase filtern muss, muss die Forstwirschaft sich auch so organisieren, dass sie die Umwelt nicht zerstören. Ich finde es genauso unmöglich, wenn Landwirte Lupinen pflanzen, die sind nämlich genauso invasiv. Da sollte einfach eine Grenze sein.

    Und ja, ich finde es zum Beispiel nervig jedes Jahr stunden um stunden investieren zu müssen, die invasiven Pflanzen zu entfernen, die andere Leute hier einschleppen und sich in den Garten pflanzen. Lupinen, Goldrute, Kermesbeere, Berufskraut, Springkraut, Traubenkirsche, Flieder, Lorbeere und dergleichen entsorge ich jährlich Säckeweise von meinen Flächen. Würde ich das nicht machen, würden sie nämlich einfach das verdrängen was ich dort haben möchte.

    Man muss ja schon tolerieren und akzeptieren, dass die Gärten immer steriler werden. Damit arangiere ich mich gedanklich schon, es wäre einfach schön wenn dieses Mindset einen nicht noch dahingehen tangiert, dass man dem ganzen hinterherräumen muss, weil das ganze Zeug sich überall ansiedelt.

    Wir haben 10 Hektar Waldfläche, alleine diese Fläche frei von invasiven Pflanzen zu halten wird immer schwieriger und ist irgendwann gar nicht mehr machbar als normaler Mensch. Zu seinen normalen Arbeiten muss man ja auch irgendwann mal kommen.

    Vielleicht weil die allerwenigsten die Leidenschaft haben, sich das Wissen anzueignen. Du bist sehr tief in der Materie drin, weil du dich - wie du schon sagtest - im Gegensatz zu vielen anderen dafür interessierst. Selbst wenn du es zehn anderen erklärst, bedeutet es nicht das sie das übernehmen.


    Aufklärung ist was unheimlich wertvolles. Aber Erwartungshaltung führt oft zu Enttäuschung, denn schlussendlich kann man nur seine eigenen Handlungen kontrollieren.

    Sicher, ist ja auch nicht schlimm, wenn man da keine Lust zu hat. Deshalb braucht es ja entsprechende Regulierungen wie in anderen Bereichen auch. Wenn ich die Kaufoption für solche Pflanzen einfach nicht habe, dann muss sich damit auch nicht beschäftigt werden.

    Hier sei als Beispiel die Nahrungsmittelindustrie genannt, die sehr viele Zusatzstoffe gar nicht verwenden darf, weil sie nachgewiesen gesundheitsschädlich sind. Ich brauche als Verbraucher also nicht wissen welche Zusatzstoffe ich vermeiden sollte und muss beim Einkauf nicht auf jede Verpackung schauen ob mein Wunschprodukt betroffen ist.

    Welche heimischen Bäume sind denn sinnvoll?

    Wir haben für Insekten draußen Steinplatten und ne Laubecke, die seit Jahren nur aufgefüllt wird. Außerdem wilde Brombeere, Himbeere, viele Wildblumen und andere Wildsaaten.


    Wir haben wirklich sehr viele Insekten. Einen Teil vom Garten mähen wir garnicht. Ich sehe häufig Wildbienen und alles mögliche fliegt da rum.

    Schau mal hier hast du eine tolle Suchmaschine https://www.naturadb.de/

    Da kannst du heimisch angeben, regionalsuchen durchführen und auch genau beschreiben welche Rahmenbedingungen du hast. Alle Pflanzen sind super beschrieben und auch viele Werte dokumentiert.

    Am wertvollsten sind heimische Wildformen. Aber auch Sorten sind allemal besser als invasive Neophyten

    Da immer nur auf einheimisch zu pochen, kommt mir irgendwie pauschal als auf "damals war alles besser" zu pochen.

    Darum geht es gar nicht, alleine im Nutzpflanzenbereich haben wir viele wichtige Pflanzen die gebietsfremd sind (Tomaten, Kartoffeln, usw.) und auch im Zierbereich gibt es unzählige Arten die zwar nicht nützlich sind, aber zumindest nichts verdrängen.

    Es geht darum, ob sich eine Art invasiv verhält, sprich heimische Arten aktiv verdrängt. Das geht anderen Kontinenten mit unseren Pflanzen nicht anders. Die Mageritte ist mWn in Teilen von Nordamerika ein riesiges Problem.

    Das ist auch kein "früher war alles besser", sondern ein gehen mit der Forschung, einzusehen, dass es invasive Arten gibt ist der modernste Ansatz, daran festzuhalten dass man alles pflanzen kann, das ist doch eher veraltet.

    Wo liegt das Problem bei Robinien? Sie sind theoretisch nicht einheimisch ja aber bei uns (Brandenburg) ein Baum der mit der extremen Trockenheit und den sehr kargen Böden gut klar kommt. Die üblichen "heimischen" Bäume schaffen es hier oft gar nicht mehr, da sich die Bedingungen einfach auch in den letzten 100Jahren klimatisch sehr verschärft haben. Da immer nur auf einheimisch zu pochen, kommt mir irgendwie pauschal als auf "damals war alles besser" zu pochen.

    Ich denke man muss da ein bisschen differenzieren. Und die Robinienblüte ist zb gut erreichbar für Insekten. Wo man etwas gucken muss, sind Heideflächen, da breitet sie sich schnell aus aber das Problem liegt eher im nicht mehr beweiden- und das Problem liegt beim Schäfersterben, was andere Ursachen hat..

    Die Robinie ist ein Stickstoffsammler und reichert die Mageren Böden an. Magerstandorte zählen zu den artenreichsten Standorten die es gibt mit einem enormen Ökologischen Wert. Diese werden durch Robinien zerstört.

    Nur weil eine Pflanze Blüten hat, ist sie nicht gleich wertvoll. Wie schon geschrieben ist der Nektar- und Pollenwert entscheidend sowie die Frage ob Spezialisten geholfen wird. Invasive Arten versorgen nur Generalisten.

    Bei der Heide hingegen stehen viele Arten mittlerweile auf der Vorwarnliste, eine Pflanze mit gutem Nektarwert, Niedrigem Pollenwert und es gibt diverse Spezialisten die diese Pflanze brauchen.

    Es gibt unheimlich viele heimische Bäume die kaum noch gesetzt werden durch die Forstwirschaft. Viele davon kommen gut mit Trockenheit klar.

    Heideflächen verbuschen ohne Beweidung/Pflege. Beispielsweise mit Buchen oder Wacholder.

    Es fällt oft gar nicht auf, dass sich die Pflanzen verbreiten. In meinem Garten habe ich dieses Jahr diverse Setzlinge der Späten Traubenkirsche. Hier steht nirgends ersichtlich eine späte Traubenkirsche, ich selbst habe vor 3 Jahren eine gewöhnliche Gepflanzt (heimisch). Trotzdem ist sie da.

    Die späte Traubenkirsche kenne ich sehr viel aus SH, wenn man hier die Hecken im Außenbereich mal genauer bestimmt steht diese dort zu Massen und verdrängt die heimischen Arten. Aber es interessiert niemanden.