Beiträge von WorkingDogs

    Das im zweiten Zitat ist richtig, aber es kann nun ja nicht die Lösung sein, dass Familien mit verletzlichen Kleinkindern, alte Menschen, die sich nicht mehr wehren können und Menschen, die sich eine Konfrontation mit einem fremden Hund nicht zutrauen jetzt einfach daheim bleiben sollen.

    Oder hab ich dich da falsch verstanden?

    In einer zivilisierten Gesellschaft tragen "die Starken die Schwachen" frei nach unserem christlich geprägten kulturellen Weltbild.

    "Jede/r ist sich selbst der Nächste und nach mir die Sintflut" ist jedenfalls nicht das Weltbild, nach dem ich leben möchte.

    Man kann kein Risiko auf null senken. Das ist so im Leben. Der Straßenverkehr ist viel gefährlicher als Hundehaltung und eine wesentlich größere Bedrohung mit weitaus mehr verletzten und toten.

    Ich habe auch nicht gesagt "nach mir die Sintflut" und dass man Hunde nicht erziehen bräuchte. Sondern, dass Leute, die die falsche Rassewahl treffen ihre Suppe auch mal alleine auslöffeln dürfen und es dafür

    keinen Gesellschaftsabgabe braucht. Zwinger, Boxen, Maulkorb, Leine, Erziehung, Training, Management, Plätze aus eigener Tasche bezahlen. Niemand hat geschrieben, dass es ok ist, wenn unkontolliert Hunde durch die Stadt rennen.

    Aber man braucht auch nicht gleich nach x wahllosen Verboten schreien, weil Lieschen Müller Angst vor Gebrauchshunden hat, von deren Existenz die Gesellschaft selbstverständlich indirekt profitiert.

    Natürlich gibt es die.

    Aber wie möchtest du diese Menschen dann abfangen? Ich persönlich würde erwarten, dass diesen Fähigkeiten durch einen Züchter vorher eingeschätzt werden können. Aber was sollen die seriösen Züchter noch alles übernehmen?

    Oder sagst du - wir lassen weiterhin diese Hund-Mensch-Teams in der Gesellschaft und warten ab, bis wieder ein Kind/Mensch/Tier stirbt, weil ein Hund durchdreht?

    Gar nicht. Das sind erwachsene Menschen. Die sind vollumfänglich Geschäftsfähig und ich lebe sogar in einem Bundesland wo der Hundeführerschein vorgeschrieben ist. Diese Dame war mehr als bemüht und hat viel Engagement investiert. Hat halt trotzdem nicht geklappt. Und weißt du was? Das wurde ihr vorher sogar

    gesagt. Aus diversen Richtungen (sie ist im erweiterten Bekanntenkreis). Das war das typische "ihr habt doch alle keine Ahnung, ich krieg das hin". Der Hund kommt vom Vermehrer, da gab es keinen Züchter der genau hinschaut, Rasse nach Optik ausgesucht. Und selbst dann können dir die Leute das blaue vom Himmel erzählen. Züchter sind auch nur Menschen. Der Hund hat das volle Hundeschulen-Programm durch.

    Das ist nun kein Hund der Kinder tot beißt (lediglich Geflügel..) und wo die Verletzungen natürlich nicht sind wie bei nem Rotti. Aber das kann trotzdem doof enden für den Betroffenen, wenn an der Hand empfindliche Sehnen getroffen werden oder jemand vom Rad gerissen wird. Und Löcher hat der Hund halt gemacht. Und war ansonsten unkontrollierbar, hat alles gejagt was sich bewegt hat, permenent laut geschrien, nicht gehört (und wurde trotzdem abgeleint, weil der arme Hund...). Lies sich auch gerne mal nicht mehr einfangen im Freilauf. Ich hatte den Hund zum Beispiel mal mit im Cafe und das ist schon so einer, der dann auch die Kellner anmotzen möchte, weil die es wagen an den Tisch zu kommen. Dabei aber wirklich gut lenk- und erziehbar. Man muss es aber tun.

    Und Hundeschulen sind hier kunterbunt. Von nur aversiv und wir nehmen kein Futter, weil bla bla über rein positiv bis hin zum üblichen Hundesportler oder Jäger.

    Ganz ehrlich - ich glaube dir das sogar!!! Blind in der heutigen Zeit. Zumindest deckt sich dies mit meinen Erfahrungen.

    Leinenpöbler - 2 Jahre und 4 Trainer hat es gedauert, bis mal jemand auf die Idee kam ein Halti zu nutzen!!!

    Also darum - bin ich bei dir.

    Natürlich gibt es diverse Ansätze. Aber es gibt auch genug Nicht-bemühte-Halter. Darum war ja ein Gedanke - staatlicher Eingriff - um die Nicht-bemühten zu dezimieren, auch eine Kontrolle für Trainer und Schulen, damit da eben die schwarzen Schafe weg kommen und dann aber auch die Pflicht, die Hunde die dennoch gefährliche Tendenzen an den Tag legen entsprechend unterzubringen. Ob diese dann resozialisiert werden können muss geprüft und sachlich entschieden werden... Und da kam eben die Frage danach auf, wer eben dies finanzieren soll. Und zwar nicht jeder Nichthundehalter, sondern die Hundesteuer die eh schon bezahlt wird.

    Es gibt leider auch Menschen, die einfach kein Händchen dafür haben, mit Tieren zu arbeiten. Wo Timing nicht stimmt, die den Hunden unbewusst was falsches beibringen, die zu emotional an die Sache rangehen. Und wenn dann noch die falsche Rassewahl für die eigenen Anforderungen getroffen wurde + Hund der schlecht gezogen ist, dann gibt es eben Leute, die an der Erziehung scheitern und überfordert sind. Dann wurden die Sachen nicht mit minimalem Aufwand im Keim erstickt und trainiert, sondern viele Anzeichen gar nicht gesehen und erst bemerkt, als das Verhalten schon so richtig gefestigt und eskaliert war.

    Sorry, niemals! Da wurde dir offensichtlich ein Bär aufgebunden. Wie schwer hat der Hund denn verletzt?

    Der Hund hat natürlich nicht verletzt wie ein Rottweiler. Hat aber eben das Nervenkostüm eines Vermehrer-ACD, der mit Balli werfen als Auslastug groß geworden ist und den man sich angeschafft hat, damit er 10 Stunden am Tag im Ladengeschäft dabei ist. Halt einfach uninformiert und völlig unpassend fürs eigene Leben ausgesucht.

    Aber du musst mir auch keinen Glauben schenken, dass ist ok für mich.

    Ich könnte dir ad hoc 10 Leute nennen, die das anders sehen. Die Zustände kriegen, wenn wieder irgendwo Tassoplakate hängen oder auf FB Suchmeldungen geteilt werden, weil ein Dobermann oder Schäferhund abgängig ist und auf der Straße rumgockert. Die sich dann nicht mehr joggen trauen oder Pilze suchen.


    Ich denke, es würde mehr profitiert von verantwortungsvoller Hundehaltung.

    Aber die ist halt nicht selbstverständlich und man kann niemanden zwingen, seinen Hund gescheit zu erziehen.

    Ja, davon kenne ich selbst mehr als genug. Das Leben ist halt nicht risikofrei und dann geht man halt nicht joggen oder Pilze suchen. Ich kenne auch genug Leute, die sich damit arrangieren müssen, dass Leute joggen oder Pilze suchen (und dabei Weidetore offen lassen, fremde Tiere füttern, das Wild beunruhigen, etc.). Grade jetzt im Herbst mit den ganzen Jagden besteht halt die Gefahr, dass man unterwegs auf große Hunde trifft. Oder generell auf Hunde. In dem Falle sogar voller Adrenalin. Oder in unserer Gegend auch auf Wölfe. Oder auf Mountainbike fahrer, die einen zu spät sehen. Man teilt sich halt die Welt mit anderen Menschen und Tieren, die andere Interessen haben, als man selbst.

    Und wie finden die Tiere ihren Weg zu dir?
    Und bist du grundsätzlich der Meinung es gibt genug Menschen wie dich für die Menge der Tiere?

    Meistens darüber, dass man weiß, dass ich solche Hunde aufnehme und man sich an mich wendet.

    Menschen wie ich sind nicht dafür verantwortlich, dass andere Leute ihre verkorksten Hunde abgeben können. Davon braucht es nicht genug geben, damit Lieschen Müller sich ihren Traum vom ACD, Austrailian Shepherd, Terrier oder Gebrauchshund erfüllen kann.

    Es gibt vorher genug optionen: Einen Zwinger bauen, Maulkorb, Leine, Erziehung.

    Bei meinem aktuellen Hund stehe ich zum Beispiel im Kontakt mit den Vorbesitzern und als die Frage aufkam, wie ich denn das Thema Besuch regeln würde, war man ganz überrascht, dass man den

    Hund ja einfach wegpacken, auf die Decke schicken kann. Oder einfach mal durchgreift, wenn der Hund aktiv Besucher angehen will. Der Hund hat dort 3,5 Jahre lang Besucher getackert und nicht einmal kam man auf die Idee, den Hund einfach nicht zu Besuch zu lassen. Davon war man

    mehrere Jahre (!!!!!) beim Training in verschiedenen Hundeschulen. Erzählt mir nicht, dass bemühte Hundehalter alles schaffen würden, das ist völliger Quatsch. Und Hundeschulen verhindern auch keine gefährlichen Hunde.

    Jeder profitiert davon, dass Hundehaltung existiert. Ein Hund ersetzt 10 Polizisten.

    Und nein, die Behörden können sich nicht selbst versorgen mit Hundematerial.

    Rettungshunde suchen meines Wissens nach auch nach Nicht-Hundehaltern.

    :) Was ist denn Dein Vorschlag, wie man die Versorgung gefährlicher Hunde, die überforderte Halter abgeben wollen, finanzieren soll?

    Wärst Du denn ohne Hundeschule und 40cm dazu bereit, einen Teil beizutragen?

    Ich nehme auf eigene Kosten Hunde bei mir auf, die ansonsten im Tierheim landen würden, biege sie wieder grade und vermittle diese dann in ein passendes, neues Zuhause weiter.

    Meine aktuelles Pflegetier hat übrigens niedliche 48cm und wiegt 13kg. Hat Besucher getackert und alles gejagt was sich bewegt hat (fehlgeleitetes Beutefangverhalten).

    Was tust du denn so aktiv? :-)

    Wie man das finanzielen soll? Natürlich privat. Derjenige, der seinen Hund nicht mehr halten kann, der darf die Versorgung aus eigener Tasche bezahlen.

    Ich würde die Steuerhöhe einer Zweckgebundenen Hundesteuer Einkommenabhängig machen wie andere Steuer Krankenversicherung usw. auch. Je mer Einkommen jemand bekommt je höher ist die Hundesteuer.

    Und dann würde ich noch Vergünstigungen einbauen durch Tierheimübernahme durch bestandenen freiwilligen Wesenstest durch bestandenen freiwilligen Hundeführerschein durch Nachweis des Besuchs einer Hundeshule für X Monate durch Nachweise sich vor dem Kauf von einer Hundeschule beraten zu lassen zu haben und durch Haltung eines unter 40cm großen Hundes usw…

    Somit würde der Behmühte Halter mit wenig Einkommen und kleinem Hund am wenigsten bezahlen.

    OMG, ich hoffe, sowas setzt sich niemals durch. Ich würde auswandern, zum Glück finde ich überall einen Arbeitsplatz.

    Alleine, dass ich monatelang in eine völlig überteuerte Hundeschule muss. Und natürlich darf der Hund auch nur noch 40cm hoch sein. Ich steig dann mal auf DJT um :zany_face:

    Wenn Angst regiert, dann wird es echt arg.

    Kein Geld der Welt kann dieses Problem richten, weil es ein Kompetenzproblem ist!

    Geld schafft nicht automatisch Kompetenzen.

    Wie gesagt, ich habe durchaus immer mal ein Plätzchen frei für Hunde, die eine Chance haben ein Zuhause zu finden (ich bin keine Verwahrungsstelle!).

    Beim richten der Erziehungsdefizite wurde ich auch durchaus schon gebissen. Da darf man keine Angst haben, sowas kann bei der Arbeit mit solchen Tieren passieren.

    Ich stehe im Kontakt mit dem ansässigen Tierschutzverein, die haben aktuell immer mal Malis und Malimixe. Wirklich nette Hunde, aber die Angestellten haben

    vor diesen Hunden Angst, auch, wenn das Schäfchen sind. Es ist irre schwierig Gassigeher zu finden mit entsprechenden Kompetenzen und ohne Angst.

    Das Problem ist, dass unsere Gesellschaft so ein Problem mit Aggressionsverhalten hat. Solche Hunde können auch nicht mehr ohne weiteres in den Dienst vermittelt werden.

    Als Sportler würde ich mich auch hüten, einen gefährlichen Hund aufzunehmen, mit seinen gut sozialisierten und erzogenen Sporthunden ist man ja schon der Depp.

    Ich habe zum Teil wirklich butterweiche Hunde und selbst die sorgen für absolute Überforderung, weil Liebe nicht ausreicht. Hunde, die wirklich einfach sind und trotzdem

    kommen die Leute damit nicht klar. Hunde, die problemlos ein normales Leben führen würden, wenn man die eigenen Gefühle nicht so in den Vordergrund stellen würde.

    "Sie liebt mich nicht mehr, wenn ich Grenzen setze", durfte ich dem Kontext schon mal hören. Bei einem Hund, der Besuch tackern wollte.

    Der Hund war easy going, nachdem ich sie einmal auf den Boden der Tatsachen geholt habe. Die wollte nämlich gefallen und alles richtig machen.

    Und letztendlich würde ich mein Leben nicht dafür hergeben, mich damit auseinanderzusetzen, was andere Leute verbockt haben. Ich bin Hundesportler und Jäger, ich habe Hunde für diesen Zweck,

    weil mir diese Art der Hundehaltung spaß macht. Man hilft gerne mal einem Einzelfall, aber mein Lebensinhalt besteht nicht daraus, verkorkste Hunde zurecht zu rücken, weil Lieschen Müller sich unwohl damit fühlt,

    Grenzen zu setzen. Lieschen Müller darf auch mal die Konsequenzen für ihr Handeln tragen, dem Hund einen Zwinger in den Garten stellen oder muss dann eben irgendwo einen Platz bezahlen.

    Das Vermitteln solcher Hunde ist nämlich auch nicht so, als würden einem kompetente Privatpersonen die Bude einrennen, weil man nen 5 Jährigen ACD zur Vermittlung hat. Da melden sich zu 90% unpassende Leute.