Beiträge von WorkingDogs

    Ein Schutzhund in den falschen Händen kann genau wie jeder andere Hund schaden anrichten. Jeden Hund dann per se als gefährlich einzustufen und einzuschläfern fände ich persönlich einfach traurig. Ja es wird sich nicht vermeiden lassen. Aber auf einer Seite gibt es keine Todesstrafe für Mörder, aber Hunde sollen eine bekommen, wenn man nach einigen hier geht.

    Ja, es sind halt Hunde und keine Menschen. Beim Hundefutter ist es doch auch ok. Und das ist nicht mal gefährlich.

    Jetzt einmal Perspektivwechsel und zurück zum Hundeschutz:

    Was kann man dafür tun, dass Hunde auch weiter in der Gesellschaft akzeptiert sind?

    Wenn es immer mehr Menschen gibt, die Angst vor Hunden haben, die genervt von Hunden sind, Arbeitshunde für überflüssig halten, die Unterbringung gefährlicher Hunde für zu teuer halten, ja dann wird es irgendwann eng für alle Hunde.

    Ist ja nicht so, dass Hundehaltung ein Menschenrecht ist und wenn eine Gesellschaft das nicht mehr möchte, war es das :ka:

    Ist auch ein Aspekt dem man bei Allem ich will aber, beachten sollte.

    Unsere Politik funktioniert ja eigentlich nicht so, dass drei Füchse und eine Gans entscheiden, was es zum Mittagessen gibt, sondern dass Minderheiten mit ihren Interessen auch geschützt und unterstützt werden und nicht nur das gefahren wird, was grade Populär ist in der breiten Masse.

    Natürlich sinken die Berührungspunkte der Menschen immer mehr was Arbeitshunde angeht, aber da sollte die Politik und auch der VDH bestrebt sein, dieses Kulturgut zu schützen und zu erhalten und nicht vor die Hunde gehen zu lassen.

    Wenn das nicht passiert, dann ist das so. Deutschland ist da nicht der Nabel der Welt, anderswo wird es weitergehen und dann muss jeder für sich schauen, wie er weitermacht unter den jeweiligen Bedingungen.

    Einen gefährlichen Hund definiere ich für mich so, dass er wenig bis keine Drohgebährenden zeigt, bevor er auslöst und, dass er auch für mich als Hundeführer eine gewisse Vorsicht im Umgang erfordert, weil er ernst macht. Trotzdem sind solche Hunde in den richtigen Händen gut aufgehoben!

    Da besteht für mich auch der Unterschied zwischen Kampfhunden und Schutzhunden. Der Kampfhund im Hundekampf muss möglichst schnell zupacken. Ohne, dass er unnötig Energie in Drohgebährden investiert, da entscheiden Sekunden. Mein Schutzhund soll letztendlich auch packen, aber auch möglichst viele Drohgebährden zeigen und da auch sauber im Verhalten sein. Im Sport darf der Hund zum Beispiel beim Verbellen nicht zupacken! Die starken Drohgebährden sind ja erwünscht. Und das klappt auch in der Praxis. Mit einem Hund im Einsatz, hat man ein ganz anderes Standing als ohne. Durch reine Präsenz und Drohgebährden.

    Zum einen die Frage, wann das einschläfern eines gefährlichen Hundes legitim ist. Wie ein gefährlicher Hund definiert werden soll. Aber eben auch darum das nicht nur Listenhunde gefährlich sein können. Und wie die Zahl minimieren. Da es ja nicht Aufgabe der Tierheime ist nur die gefährlichen Hunde ihr Leben lang zu verwahren.

    Wenn sich die Bundesländer nicht mal einigen können, was ein bestimmter Hund sein soll, wie definieren was ein gefährlicher Hund ist usw…

    Ich finde den Ausdruck "gefährlich" schwierig. Fakt scheint zu sein, dass wir mehr Hunde haben, die im Umgang anspruchsvoll sind und es zu wenig Plätze gibt, die solchen Hunden ein Zuhause geben möchten.

    Also einfach ein Überschuss an Hunden, die Charakterlich nicht das sind, was man sich als Begleithund wünscht. Das geht quer durch die Rassen: Gebrauchshunde, Hütehunde, Jagdhunde, Koppelgebrauchshunde.

    Der BC mit Stereotypien mag vielleicht nicht gefährlich sein, aber er hat genauso wenig davon, wenn er sein Leben im Tierheim fristen muss, weil sich keiner findet, der das handeln kann.

    Man wird meiner Meinung nach nicht drum herum kommen, zu entscheiden, dass das Leben mancher Hunde im Tierheim sein Ende findet. Ja, das ist nicht schön. Wie viele Dinge im Leben nicht schön sind. Zum Beispiel die Herstellung von Fleisch.

    Außerdem sollte die Gesellschaft nicht immer strenger werden, sondern es ermöglichen, die Übernahme solcher Tiere für Behörden, Dienst und Sport nicht so unattraktiv zu gestalten. Gerade diese Leuten können in der Regel solche Hunde führen und wissen was sie tun.

    Auch, wenn man sich die Notwendigkeit solcher Hundetypen als Begleithundehalter nicht immer vorstellen und nachvollziehen kann.

    Wenn man hört, dass Diensthunde schon dafür angeklagt werden, dass sie ihren Job machen, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

    Finde ich super, meine Ehrenämter sind im "Menschenschutz". Wir brauchen beides!

    Die private Finanzierung wird nicht funktionieren. Die 1000€ im Monat (oder wievielt kostete es, einen gefährlichen Hund über Jahre vollstationär sicher unterzubringen, haben die meisten Menschen nicht. Zwingt man sie trotzdem, zahl die Gemeinschaft dass an anderer Stelle teuerer nach (Sozialhilfe etc.).

    Ich hatte meinen Betrag aber eigentlich auch geschrieben um deutlich zu machen, dass der Ruf nach dem Staat immer eine Finanzierung durch UNS ALLE bedeutet, in welcher Konstellation auch immer.

    Aber das passiert doch bereits. In Hamburg werden Listenhunde umgehend eingezogen, das Tierheim ist meines Wissens nach von der Stadt finanziert. Auch unser ansässiger Tierschutzverein wird von der Stadt und somit der Gemeinschaft finanziert. Die Mitarbeiter dort, haben aber Angst vor wirklich gefährlichen Hunden. Die wollen damit auch nicht arbeiten und sich vermutlich selbst gefährden. Bei solchen Hunden muss man schon eine gewisse Mentalität haben und die hat nicht jeder, nur, weil er im Tierschutz arbeitet. Unser Tierheim nimmt auch nicht so weiter Privathunde auf, in der Regel wirst du daran verwiesen, dass du den Hund selbst vermitteln musst. Und das finde ich richtig so. Das Tierheim unterstützt gerne damit, dass du die Anzeige auf deren Homepage veröffentlichen lassen kannst.

    Hunde die wirklich gefährlich sind, da muss man doch eher überlegen, ob man die Hunde nicht einschläfert. Wo sollen die ganzen Kompentenzen und Plätze denn herkommen?

    Sorry, das funktioniert doch wohl nur in der Theorie.

    Wenn mir mein Hund abhaut, dann kann es doch nicht in der Verantwortung fremder Menschen (oder Nachbarn) liegen, sich vor meinem Hund zu schützen ... oder das Haus nicht mehr zu verlassen.

    Echt, das ist so weit an der Realität vorbei. :muede:

    Hier arbeiten HSH frei an der Herde und auf den Jagden rennen lauter Hunde freilaufend durch den Wald.

    Und durch die Dörfer laufen die Wölfe, auf der Suche nach was zu fressen.

    Hunde die weggelaufen sind, sind ja nun auch nicht pauschal reißende Bestien, die direkt jeden Passanten angehen.

    Wenn ich Angst vor solchen Dingen habe, dann muss ich das eben vermeiden.

    Ja, Tiere können abhauen. Sowas passiert einfach im Leben. Genauso können Rinder oder Pferde von einer Weide abhauen, Hunde aus dem Garten verschwinden (uns mal passiert, weil jemand das Tor geöffnet hat).

    Ehrlich, ich finde es total unempathisch, dass der erste Gedanke den man hat ist, dass man sich ja jetzt selbst einschränken muss.

    Zum Glück habe ich das in der Realität noch nie so extrem erlebt. Auch nicht bei Leuten, die Angst vor Hunden haben. Die Reaktionen waren immer mitfühlend untereinander.

    Aber hier käme auch niemand auf die Idee, deshalb das Haus nicht mehr zu verlassen. Der theoretische Dobermann schleicht ja nicht um die Häuse wie ein Werwolf, auf der Suche nach Opfern...

    Ich habe mich auf deine Äußerung hier bezogen:

    Ja, davon kenne ich selbst mehr als genug. Das Leben ist halt nicht risikofrei und dann geht man halt nicht joggen oder Pilze suchen

    Ja, das ist doch nicht schlimm, wenn man das mal nicht kann? Ich verstehe da wirklich nicht das Problem.

    Und wenn ich weiß, dass meinem Nachbarn der Dobermann abgehauen ist, dann bleib ich daheim, wenn ich mich vor dem Hund fürchte und hoffe, dass mein Nachbar seinen Hund heile wiederbekommt.

    Bricht man sich da wirklich nen Zacken aus der Krone? Wir haben hier wie gesagt Wolfsrudel die alles andere als unauffällig sind. Wenn da so eine Angst besteht, dann sollte man die Natur eh nicht mehr betreten. Ganz ab von Hunden.

    Was in meinem Bekanntenkreis auch mittlerweile normal ist, bei denen, die sich Sorgen machen. Genauso wie sich viele an den Herden mit HSH nicht vorbeitrauen. :ka:

    Die wenigsten Leute fahren Auto, weil sie müssen und sich nicht anders von A nach B bewegen könnten, die fahren Auto weil sie Ausflüge machen, keine Lust haben im Regen zur Bahn zu laufen, generell keine Lust haben sich zu bewegen oder ihre Hobbys ausüben wollen. Radfahrer sind in den Städten auch alles andere als ohne. Oder alte Menschen mit nachlassender Reaktionsfähigkeit auf E-Bikes.

    Mountainbike fahrer, Reiter, Rennradfahrer - das sind alles Hobbys.

    Ich weiß wirklich nicht in welchen Kreisen du dich bewegst, aber die meisten "krassen Hunde" in meinem Bekanntenkreis sind kein Egoboost, sondern einfach Hunde. Ja, oft ausgesucht nach Optik. Aber sicher nicht, weil man sein fehlendes Selbstbewusstsein kompensieren muss, sondern einfach, weil man Weimaraner hübscher findet als Airedale Terrier.

    Ok, aber wir scheinen einfach eine andere Mentalität zu haben. Mein Ziel ist es nicht, möglich unauffällig durch die Welt zu gehen. Meine Hunde sind gut erzogen und wir dürfen die Öffentlichkeit und Natur mit dem gleichen Recht nutzen, wie es ein Jogger, Radfahrer oder Pilzsammler tut. Das mein Hund nicht beißen darf oder fremde Leute anspringen darf ist natürlich selbstverständlich. Tut ja auch keiner davon. Nichtsdestotrotz existieren wir und haben nicht weniger Recht, nur, weil ich Hundehalter bin. Und ich sehe echt keinen Grund, wieso ich mehr Steuern zahlen sollte, nur, weil ich die ansässigen Hundeschulen nicht unterstützen möchte oder irgendwelche Wesenstest freiwiliig ablege (meine Hunde werden übrigens durch die Zuchtvereine umfangreich getestet). Hundeführerschein ist hier eh Pflicht. Oder weil ich gar mehr verdiene. Es ist doch nicht meine Aufgabe anderen Leuten die Hundehaltung zu subventionieren.

    Die persönliche Rassewahl hat die Welt genauso hinzunehmen, wie die persönliche Autowahl und generell die Wahl des Hobbys.

    Das im zweiten Zitat ist richtig, aber es kann nun ja nicht die Lösung sein, dass Familien mit verletzlichen Kleinkindern, alte Menschen, die sich nicht mehr wehren können und Menschen, die sich eine Konfrontation mit einem fremden Hund nicht zutrauen jetzt einfach daheim bleiben sollen.

    Mich würde aber wirklich interessieren, wo du wohnst, dass alte Menschen und Kinder bei euch nicht mehr das Haus verlassen können, wenn man auffällige Hunde nicht in staatlichen Verwahrungsstellen unterbringt.

    Hier ist die Welt zum Glück noch in Ordnung und Eltern trauen sich sogar, ihre Kleinkinder an der Hauptstraße Rad fahren zu lassen.

    Krass viel ungewollten Hundekontakt kenne ich nur aus der Hamburger Innenstadt, vor allem den Parks. Das fand ich in meiner Zeit dort auch nervig. Und das, obwohl Hamburg eigentlich Leinenpflicht hat und man sich den Freilauf erst verdienen muss. Und Hamburg ja nun wirklich rigoros einzieht.

    Vielleicht könnte man dort ansetzen, damit Kinder und alte Leute, sich sicherer fühlen. Leinenpflichten auch durchsetzen.

    Aber auch da muss ich sagen, dass der Großteil der Hunde völlig unauffällig und brav war.