Aber liegt das denn daran, dass die Hunde kein sg wären oder liegt es daran, dass der Zuchtverein diese Typen nicht haben möchte? ;-)
Wenn letzteres der Fall ist, dann liegt es ja nicht daran, dass der Hund nicht dem Standard entspricht.
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Neues Benutzerkonto erstellenAber liegt das denn daran, dass die Hunde kein sg wären oder liegt es daran, dass der Zuchtverein diese Typen nicht haben möchte? ;-)
Wenn letzteres der Fall ist, dann liegt es ja nicht daran, dass der Hund nicht dem Standard entspricht.
Manche Vereine verlangen 2x V für Zuchtzulassungen
Magst du hier mal Beispiele nennen? Ich finde adhoc keinen Verein, der da so anspruchsvoll ist. Auch nicht bei den üblichen Verdächtigen. Mich würde das ehrlich interessieren. Das Höchste ist 2x SG bei zwei verschiedenen Richtern. Aber 2x V nur für die ZZL, da kann ich keinen Verein zu finden. Für eine eventuelle Körung wollen dann einige die Vs, aber das braucht man ja nicht nur fürs züchten.
Natürlich schreiben das Verbände bei direkt betreuten Rassen auch Formwerte vor.
Wenn ich keinen Verein habe und direkt betreut wird, übernimmt natürlich der Verband. Aber nicht über die ZO den Mitgliedsvereinen.
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Der Großteil aller Rassen ist aber nicht Gebrauchshund.
Die Voraussetzungen zur Zucht sind national und von Verein zu Verein sehr unterschiedlich.
Ich bräucht mit meinen Hunden trotz Leistungszucht mindestens 2 SG, (eins davon international für die Renntitel), das ist... nur sehr schwer schaffbar und halt mit Richtertourismus verbunden, eben weil sie ganz anders aussehen, als die Show und Coursinglinien (und genetisch auch sind).
Sehr viele Vereine lassen G-Hunde nicht zu. G ist quasi die Ausschussware. Sollt jemals ein Hund eins kriegen, wird es verschwiegen. G ist in einer ausstellungsdominierteren Welt eher ein Stigma. Es sollen ja nur "die besten" Hunde in die Zucht.
Ein Großteil der Vereine verlangt aber auch keine 2x V für eine ZZL. 2x SG würde ich als Durchschnitt bezeichnen.
Ich wollte damit doch genau das sagen, was du jetzt schreibst. Das es eben von Verein zu Verein verschieden ist. Kein Verband schreibt vor, wie gut der Formwert sein muss. Die Problematik konzentriert sich im entsprechenden Verein.
Möglichst wenig Formwert, möglichst wenig Untersuchungen, möglichst wenig Bürokratie, Deckzahlbeschränkung mindestens für Rüden, dann braucht man mehr davon.
Ich würde mal behaupten, dass bei den Gebrauchshunden (Schutz- und Jagd-) die meisten Hunde in die Zucht gehen bzw. bis zur Zulassung geführt werden. Dort wird überall eigentlich recht viel gefordert.
Keine Formwertnoten, nur ne "Körbeurteilung" oder Ausweitung auf G-Hunde dürfen auch in die Zucht wär ein Ansatz. Wer trotzdem Show als Sport betreiben will, soll, aber es ist kein Muss.
Hier muss man halt nach Rasse gucken. Bei vielen Rassen mit verbreiteter Leistungslinie ist das ja der Fall. Da reicht das G völlig und auch nur eines.
Deutliche Reduktion der zugelassenen Würfe pro Rüde. Eventuell sogar Rüde weist Zuchtverband zu, nach Statistik, nicht Züchter wählt
Deckbegrenzung finde ich gut.
Würde der Zuchtverband den Rüden zuweisen, würde ich den Zuchtverband verlassen, sofern ich gerne züchten wollen würde und mich einem anderen System anschließen. Ich möchte schon züchterische Freiheiten haben und einen eigenen Geschmack haben dürfen, ohne direkt unter Generalverdacht zu stehen. Mir gefallen oft bestimmte Linien und Typen in einer Rasse und viel Wissen ist auch inoffiziell.
Und sonst. Puh. Wenn manche Dachverbände wie Geheimbünde agieren und ihr Geheimwissen ungern teilen - wer wofür zuständig ist zb. Oder medial und technisch noch in 1765 leben und auch sonst mit habsburgschem Herrscherhabitus auftreten, naja, dann isses halt auch alles eher mühsam.
Bei unserer Fehlerkultur nur verständlich. Keine lobt für Offenheit, es wird jedes Haar in der Suppe gesucht und sich gefreut wenn man andere Vorführen kann.
Es ist halt von Rasse zu Rasse verschieden, ich versuche bei den Rassen Einfluss zu nehmen, die mich betreffen und wo ich durch Mitgliedschaften und eigene Hunde auch Einfluss nehmen kann. Ich hätte jetzt kein Interesse daran, den Haltern von Nordischen vorschreiben zu wollen, wie sie ihre Hunde zu selektieren zu haben.
Bei uns reicht ein G, die Gesundheitsuntersuchungen empfinde ich als vielfältig (viele Züchter tun mehr als notwendig), es gibt einen Wesensanteil und die Leistung kommt auch nicht zu kurz. Es sind halt Rassen mit etablierten Leistungslinien (Gebrauchs- und Jagdgebrauchshunde).
Ich gebe aber auch zu, dass ich gerne auf Hunde aus etablierten Linien zurückgreife und mir die Berechenbare Veranlagung wichtiger ist, als irgendwelche IZK, AVK oder Outcross-Geschichten...
Vielleicht wird es hier in Gegend (Niedersachsen) mit Rissen wieder ruhiger, wenn die Setzzeit so richtig losgeht. Dann haben die Nutztiere wieder einen Puffer und der Druck lässt nach.
So funktionierte das übrigens früher auch mit den Kaninchen. Also vor Myxomatose und Chinaseuche. Die hohe Kaninchenpopulation diente dem restlichen Niederwild als eine Art Puffer.
Das Überprüfen des Verhaltens ist im VDH Pflicht.
Blöd wird es halt, wenn sich das Verhalten der eigenen Zuchthunde schön geredet wird.
Dafür hatten wir ja schon Beispiele im Thread.
Grade bei Familienhunden könnte die Selektion auf Verhalten gerne strenger ablaufen, für meinen Geschmack.
Bei der Familienhundzucht empfinde ich es sehr als Nachteil, dass sich nur weniger für die Zucht wirklich begeistern lassen. Viele Hunde versacken gefühlt und die Leute sind kaum bereite die Hunde überhaupt auswerten zu lassen, geschweige denn zu einer ZTP oder gar Schau zu fahren. So geht auch viel verloren. Und ich finde, dass das Wissen dort oft sehr gering ist. Zuchtrelevantes Wissen. Da wird gar nicht gemerkt, dass der Hund zum Beispiel Zahnfehler hat, sich merkwürdig bewegt und sowas. Gesundheitsauswertungen braucht es nicht, man geht doch nur Gassi. Natürlich sind nicht alle so! Aber ich hab das Gefühl es wird schlimmer, je mehr die Rassen Familienhunde werden.
Ein paar Stellschrauben hat man zum Glück als Züchter. Röntgenkautionen und sowas.
Der Artikel ist ja wirklich sehr reißerisch. Nun sind die Spitzenreiter nicht meine Rassen und es würde mich wirklich interessieren.
Ist man mit Langhaarcollie, Basenji, Airedale Terrier, Irish Terrier, English Setter, Kurzhaar Collie oder auch einem Bedlington Terrier Dauergast beim Tierarzt?
Das man das mit einem Mops oder CKCS ist, das sehe ich ein. Hat ja aber andere Gründe.
Ich empfinde den Artikel jedenfalls als sehr reißerisch. Also genau so, wie er für die heutigen Sozialen Medien sein muss, wenn man viel Reichweite erzeugen möchte. Kennt man ja von anderen Persönlichkeiten zur genüge.
Das natürlich auch. Andererseits ist es mit der Veränderung des Bildes, das man von einer Rasse hat, noch nicht getan: selbst wenn man aus einer vorhandenen 'reinrassigen' Population aus, sagen wir, Englischen Bulldoggen, wieder längere Schnauzen züchten könnte - das Inzuchtproblem wäre damit nicht gelöst. Meine Hoffnung besteht darin, dass es zwischen den Unbelehrbaren vielleicht doch ein paar Leute gibt, die das Problem erkennen und angehen wollen. Mit offenen Zuchtbüchern wäre das möglich.
Ich spreche einfach nicht gerne von einem Problem, wenn es nicht unbedingt besteht. Wie genau äußert sich denn das Problem? Außer in Zahlen die in einer Grafik stehen? Nehmen wir hier doch mal direkt die Nummer 1: den Basenji. Welche konkreten Probleme in der Population sind denn da vorhanden und auf den hohen Inzuchtfaktor zurückzuführen? Ich kenne mich bei der Rasse nicht aus.
Die fehlenden Nasen, die Rückenprobleme, etc. wird das nicht korrigieren, aber den Genpool erweitern. Insofern - und das ist das wirklich Zynische an der ganzen Sache - sind die ganzen Merle-, Sonderfarben- und Fluffyproduzenten unter den Vermehrern (aus genetischer Perspektive, und wirklich nur aus dieser) für die Rasse sogar fast als Segen zu sehen. Natürlich nur, solange mit den Sonderfarben keine weiteren gesundheitlichen Probleme auftreten und mit den Mischlingen nicht wieder Inzucht betrieben wird (was in der Realität ja häufig genug der Fall ist, darüber müssen wir nicht diskutieren).
Die Rasse leidet aber aktuell unter den Extremen im Gebäude und nicht daran, dass der Genpool zu klein ist. Zu mal doch ein Großteil der Hunde auch Mischlinge sind, damit man hübsche Farben generieren konnte? Ich möchte nicht Kleinreden, dass eine Erweiterung den Genpools keine Vorteile hätte, ich möchte problemlösungsorientiert diskutieren.
Hier sind wir uns völlig einig. Ich sehe genau das gleiche Problem, das Du im ersten Abschnitt auch schilderst: wie will man 'Arbeitsleistung' auf Familien- und Begleithunde übertragen? Ich hätte da zwar schon eine Idee - und zwar die Weiterführung dessen, was Domestikation seit jeher mit einer Spezies gemacht und gefördert hat - weiter auf Zahmheit, Trainierbarkeit und Fügsamkeit zu selektieren. Diese Meinung ist allerdings (vielleicht nicht ganz zu unrecht) gerade hier im Forum äusserst unpopulär. Da wird dann häufig eingeworfen, man könnte sich statt eines Hundes ja gleich ein Stofftier kaufen. In Skandinavien zum Beispiel wird andererseits aber sehr rigoros auf Freundlichkeit selektiert.
Die Gesellschaft möchte nicht rigoros selektieren. Das betrifft viele Bereiche. Entspricht dann auch nicht unbedingt unserem Verständnis von Tierschutz. Und je mehr Begleithund, desto höher die Emotionen dahinter. Was für Zucht nochmal kontraproduktiv ist. Meine Erfahrung.
Ich denke einfach, dass man die Populationen individuell sehen muss. Die Population eines Labrador, Deutschen oder Belgischen Schäferhundes kann ich nicht mit der eines Deutsch Langhaars vergleichen - anzahlmäßig. Ich sehe effektive Stellschrauben oft woanders. Weniger beschiss auf Zuchtzulassungsveranstaltungen, Deckbegrenzungen für Rüde, Züchter die sich weniger in die Tasche lügen (andere Fehlerkultur!) und eine Zuchtstrategie, welche die vorhandenen Population ausnutzt und man sich untereinander weniger bekriegt.
Zucht funktioniert leider nicht alleine. Ich brauche eine Gemeinschaft, die an einem Strang zieht und bei Hunden auch Käufer für die Welpen. So ist es einfach. Deshalb finde ich es auch ganz schlimm, dass man sich gegenseitig nur noch basht und Fehler sucht, andere Vorführt. Gemeinschaft? Fehlanzeige. Ein offenes Zuchtbucht bringt der Population nichts, wenn dann trotzdem immer die selben 5 Rüden eingesetzt werden. Oder, wenn die Hunde einfach nicht in die Zucht kommen können, weil ihnen der Weg verbaut wird, sich keine Käufer finden, die neuen Besitzer keinen Bock auf Untersuchungen und die Veranstaltungen haben.
Meine Hühner züchte ich nach dem Verfahren der Ringzucht (koordiniert durch versierte Biologen), ohne Fremdblut. Bei einer Populationsgröße die auf der roten Liste fast als ausgestorben gilt. Selektiert wird rigoros, was nicht taugt landet im Herbst in der Truhe. Die Tiere sind super gesund, vital mit gutem Wesen. Keine Anzeichen einer Inzuchtproblematik.