Beiträge von WorkingDogs

    Klingt nach einem Hund der mit seinem Alltag komplett überfordert ist.

    Hunde in Rumänien wachsen nicht so auf wie in Deutschland, die sind nicht darauf selektiert und sozialisiert, 24/7 mit Menschen zusammen zu sein.

    Ich würde dem Hund ausreichend Freiraum

    vom menschlichen Zusammensein geben, die meisten Probleme legen sich sicherlich, wenn der Stresspegel nicht mehr auf Anschlag wäre. Alles andere ist Symptombekämpfung.

    Natürlich muss keine andere Person deinen Hund beim Anspringen erziehen, hier sollte denke ich dringend mal jemand fähiges draufschauen, wie ihr den Hund im Alltag führt, bevor es zu schlimmeren Problemen kommt.

    Aber wenn ich ihn dann abmache und freigebe, startet er einfach weiter durch zum nächsten Hund. Und da greift der Abbruch nicht.

    Er scheint den Abbruch nicht mit dir, sondern mit deinem Hilfsmittel, der Schleppleine, verknüpft zu haben. Die sind ja auch nicht doof, und er scheint gelernt zu haben, dann du ohne die Schlepp machtlos bist.

    Tatsächlich hat er auch ne Tendenz zu mobben, wenn der andere Hund nicht sehr souverän ist. Da achte ich aber doll drauf und nehm ihn dann raus! Er ist tatsächlich eher ein Bollerkopf und sehr beratungsresistent und diskutierfreudig. Mein Gefühl ist, dass er zwar versteht, wenn der andere Hund auf nette Weise sagt, dass es zu viel ist, aber dann die Chance ergreift und auch Grenzen testet und provoziert wenn er meint, er kann es sich erlauben. Ist der andere Hund deutlich in der Ansage, läuft es danach entspannt. Ich lasse ihn deshalb nicht mit unsicheren Hunden interagieren.

    Übertrage das doch mal auf eure Beziehung zueinander. Wenn der Gegenüber deutlich ist, nimmt er sich zurück, wenn dieser sich nicht durchsetzen kann, dann macht er weiter. Ich würde ihn nicht aus der Situation nehmen, sondern ich würde wollen, dass mein Hund lernt, dass mein Wort gilt und „Schluss mit lustig“ ist. Grade bei sowas wie Mobbing. Ihn rauszunehmen vertagt das Thema doch nur und es wird immer schwieriger, ihn zu beeindrucken.


    Ich finde übrigens, dass dein Hund toll klingt. Frech, wild, intelligent, selbstbewusst und nicht leicht zu beeindrucken. Gefällt mir. :-)

    Da bin ich noch am Überlegen, wie ich das machen soll. Meiner Erfahrung nach werd ich bei meinen Mädels den Rückruf in den allermeisten Alltagssituationen nie durchsetzen müssen - und in den Situationen, in denen ich klarstellen könnte, dass Nichtgehorchen keine Option ist, sind sie zu schnell außer meiner Reichweite.


    Vllt bekomm ich die Züchterin mal dazu, dass ich die Hasenzugmaschine zur Stellung einer solchen Situation missbrauchen darf. Muss mir aber auf jeden Fall vorher einen guten Plan zurecht legen, wie ich da schnell und nachdrücklich Verbindlichkeit fordere. Zumal gerade Sookie auf (zu viel) Druck gern mal erstrecht ins Jagdverhalten kippt...

    Oh, das glaub ich gerne. Meine spielen mehr Raufspiele und kaum Rennspiele. Bewegen sich dazu nicht weit weg von mir. Und so schnell wie Windhunde sind sie auch nicht.

    Hasenzugmaschinen sind echt ein geniales Hilfsmittel.

    Ich finde mehrere Hunde da wirklich hilfreich. Der Rückruf mit hochwertiger Belohnung kommt hier zum Einsatz, wenn ich die Pfeife nutze und die Hunde maximal schnell da sein sollen.

    Die Kehrseite kann aber auch sein, dass alle nicht hören, weil sie sich gut verstehen und man allgemein mehr Dynamik hat.

    Dann korrigiere ich. Zum Beispiel in dem ich die Leine zwischen die Hunde werfe. Abruf heißt Abruf, so positiv man es auch aufbaut, irgendwann darf man auch schon Verbindlichkeit fordern.

    Interessant :thinking_face: die besagte Hündin, ist das auch eine Schäfer oder eine Hütedame ?

    Tatsächlich reagiert meine ähnlich, den Welpen hat sie ebenfalls geschüttelt. Meine Laeken schüttelt auch direkt alles, was "kleiner" ist. Zwei Hühner hat sie schon auf dem Gewissen, auch eine kleine Pflegi wurde bereits geschüttelt, nix passiert Gott sei Dank. Meine reagiert ebenfalls (noch? :hushed_face: ) sauber auf ihr Abbruchsignal - halt nur nicht bei den beiden Hühnern, da musste ich zwischen greifen.

    Die Hündin ist ein Aussie und wenn man sie lässt, macht sie andere Hunde gerne zur Beute.

    Sie ist aber auf der anderen Seite kein harter Hund, sondern weich und leicht zu beeindrucken. Außerdem nur 15 kg schwer und wenig kräftig.

    Sie lässt sich also gut abbrechen und sich nachhaltig beeindrucken. Hühner hat sie auch schon auf dem Gewissen, bei den Vorbesitzern. Mit unseren Hühnern ist sie schick, aber auch hier verstehe ich keinen Spaß.

    Jagdverhalten unterbinde ich bei ihr direkt im Ansatz, schon das fixieren der Beute wird deutlich korrigiert.

    Am besten funktioniert Hundekontakt mit Hunden, die das nicht mit sich machen lassen. Mit meinem Malinois Rüden versteht sie sich ganz zauberhaft, der lässt sich nicht zur Beute machen. Oder mit dem Dackelrüden einer Freundin, der ist auch selbstbewusst genug.

    Mit kritischen Hunden nur mit Maulkorb und immer so, dass ich regulieren könnte.

    Aber wie macht ihr es aus der laufenden Interaktion? Zum Beispiel bei Hunden die sich nach dem Erstkontakt nicht so ganz grün sind und gegenseitig imponieren, oder Spielpartner, die von Ihrer Art zu spielen nicht zusammen passen, oder ein Rennspiel das kippt etc?

    Bei uns weniger mit Fremdhunden, dafür viel im Rudel und mit befreundeten Hunden.

    Abbruch, wenn es zu kippen droht. Ansonsten dürfen die sich auch mal nicht ganz grün sein, solange sie es vernünftig klären können.

    Ich hab eine Hündin, die neigt dazu Spielen als Hetzen und Hüten nutzen zu wollen. Da gibt’s nen Abbruch und wenn sie nicht hört, dann fliegt was. Das ist aber so gut wie nie nötig, weil sie weiß dass Abbruch aufhören heißt, sonst gibt es mächtig Ärger.

    Die Hündin ist in dem Verhalten auch nicht ganz ungefährlich, grade kleinere Hunde würde sie ab einem gewissen grad packen und schütteln.

    Ich lasse tatsächlich viel laufen, aber wenn ich was sage, dann müssen sie horchen, das lernen sie schon sehr früh generalisiert und es klappte bislang sehr zuverlässig und belastbar.

    Das ist doch schon mal super.

    Nein, man hat natürlich nicht versagt, nur, weil ein Hund diese Verhaltensweisen zeigt. Ein Laeken bringt das ja durchaus mit.

    Gehorsam vor allem in den Kontext, dass du einen Außenreiz hast, der ihr nicht unwichtig ist. Auch ein Hund der Fremde doof findet, kann lernen, dass man das manchmal trotzdem erdulden muss. Tierarztbesuche sind so ein Beispiel. Im Hundesport zum Beispiel kannst du den Verkehrsteil oder die Gruppe ja auch nicht abwählen, nur, weil der Hund das weniger leiden mag. Sie dürfen schon lernen, dass sie sich trotzdem benehmen müssen.

    Was nichts heißt, dass man nun damit anfangen muss, dass jeder den Hund anfässt, bedrängt und sowas. Genauso ist es gut, dass du direkt zum Maulkorb greifst. Top! Sicherheit geht vor, die können natürlich trotzdem lernen, dass man andere Hunde auch mal ertragen muss und nicht gleich freidrehen darf, weil man wen doof findet.