Beiträge von WorkingDogs

    So hat die Reproduktion übrigens dann auch früher funktioniert, als wir noch eine bäuerliche Kulturlandschaft hatten. Da liefen die Hühner am Hof mit, waren allgemein scheuer, damit sie sich nicht klauen lassen, aufpassen auf Raubwild/Greifvögel und mussten ihre Nester auch versteckt anlegen, Futter selber suchen. Sie brauchen also eigentlich eine Gewisse Freiheit und eine natürlichere Umgebung.

    Die klassische Stallhaltung mit Auslauf, gemähten Wiesen und maximal Sträuchern zur Zierde ist in Europa einfach nicht die klassische Art der Hühnerhaltung.

    Unsere alten europäischen Landrassen kämen ohne den Menschen also eher sehr gut klar und würden sich auch ohne Kunstbrüter erfolgreich vermehren. Eher wäre wohl die Überlegung, in wie weit die sehr stark domestizierten Rassen mit natürlichen Umgebungen klar kämen.

    Wirklich spannend, deshalb muss ich das mal mit euch teilen.

    BieBoss nochmal zum Thema Bruttrieb. Eine Quelle über Hühnerzucht schreibt zur genetischen Komponente, dass es einen unterschied zwischen Rassen asiatischer und europäischer Herkunft gibt und von einer "Fortpflanzungsschwelle", welche bei den asiatischen Rassen niedriger ist, weil diese einen Stärkeren Grad an Domestizierung aufweisen.

    Für europäische Rassen ist unsere heutige Haltung nicht das, an was sie sich angepasst haben. Sie sind weniger Domestiziert, Scheuer und Schreckhafter. Bietet man ihnen ein bäuerliches Umfeld, einen natürlicheren Auslauf und Nachts zugang zum Außenbereich, entnimmt nicht täglich Eier, setzten diese wohl sofort mit einem erfolgreichen brüten ein. Die Schwelle zur Reproduktion sei an den Grad der Domesizierung gebunden. Asiatische Rassen wären einfach toleranter für die eigentlich nicht artgerechte Haltung und brüten "trotzdem".

    Entgegen dem Schluss, die viel brütenden Rassen seien natürlicher, ist also eigentlich das umgekehrte der Fall und die europäischen Rassen sind eigentlich die, die noch näher am Wildtier sind und deshalb mit unseren heutigen Haltungsbedingungen keine Reproduktion starten. Sobald die Bedingungen sich verändern setzt wohl direkt wieder ein Brutverhalten ein. Spannend!

    Das Ramelsloher Huhn ist eine Rasse mit europäischer Herkunft. Seidenhühner, Welsumer, Barnevelder, die üblichen Zwerghuhnrassen, Orpington und co asiatischer Herkunft.

    Das meine Ramelsloher immer mal wieder Brutverhalten zeigen, würde also für eine artgerechte Haltung sprechen und dass sie sich wohl fühlen. Das ich Brutverhalten aussortiere in meiner Zuchtgruppe, welche nicht auf Wiesen lebt, sondern klassisch im Stall mit kleinem Auslauf, sorgt also eher dafür, dass das Brutverhalten natürlicher erhalten bleibt und nicht dafür, dass es verloren geht. Sie würden in einer natürlichen Landschaft durchaus ein Brutverhalten zeigen, was sie bei mir auch immer wieder tun.

    und die nächste Kollegin hat eine Anzeige am Hals wegen geschnittener Vibrissen und ein offizielles Verbot vom Veterinäramt, je wieder einen Bart zu schneiden.

    Aber neiiiin, das Thema ist ja überhaupt nicht wichtig zu nehmen.

    Eine Lösung, wie man es stattdessen handhaben soll, gab es übrigens nicht. Denn auch beim vorsichtigen um schneiden könnte man ja Vibrissen erwischen.

    Diese ganzen Debatten sind einfach nur noch lächerlich, weil genau sowas das Resultat ist. Toll, wie wir damit den Hunden geholfen haben. Und uns erwarten weitere dummsinnige Regulierungen ohne Durchführungsbestimmungen. Hurra.

    Hach, die Zeit möcht ich haben.... Aber am Anfang hab ich das durchaus mal gemacht, wenn ein Ei gelegt wurde, und fands mega spannend :smiling_face_with_hearts: :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: Finds einfach so süß, weil einem normalerweise gar nicht bewußt ist, daß das richtig Arbeit sein kann für die Mädels......

    Ja, eher unrealitisch :rolling_on_the_floor_laughing:

    Wobei es Rassen gibt, die legen nach der Uhr gestellt immer zur gleichen Zeit und sind dann fertig für den Tag. Andere Rassen widerrum verteilen sich übers den Tag und legen immer unterschiedlich.

    Es gibt richtig elektronische Fallnestsysteme mit Transponder die eine genaue Zuordnung ermöglichen und die Eier auch getrennt sammeln und verschiedene Parameter dokumentieren. Da können dann auch nicht zwei Hennen gleichzeitig ein Nest belegen. Ansonsten gibt es einfache Fallnester, was natürlich aber extremen Aufwand bedeutet!

    Und man kann sich auch selber ein System bauen, wenn man handwerklich und technisch geschickt ist.

    Macht aber nur in Verbindung mit Stammbrut Sinn, wenn man züchten möchte.

    Das zeitlich einfachste sind elektronische Lösungen. Früher hat man das anders gemacht, sicherlich nicht immer im Sinne des Tierschutzes und mit weitaus mehr Zeitaufwand verbunden. Man kann den Hennen auch jeden Tag an der Kloake rumfummeln und dokumentieren, ob sie ein Ei legen wird. Und sich sicherlich auch mit dem Stuhl daneben positionieren und mitzählen bzw. direkt Eier zuordnen. :D

    Ich hab mal ne Frage an die BARFer.

    Wir haben gestern wieder Rindfleisch für die Hunde geholt.

    Diesmal auch einen Blättermagen, sonst hab ich immer nur Pansen geholt.

    Und nun hab ich hier diesen Blättermagen und der ist... voll. Also voll mit vorverdautem Grünfutter.

    Wie so ein gefüllter Luftballon, nicht bloß etwas schmodder.

    Kann ich das mitfüttern? Oder lieber entfernen? :???:

    Der Magen kommt aus einer ansäßigen Schlachterei, die Herkunft des Rindes ist mir unbekannt. Bei Wild füttere ich sowas mit, aber das ist ja auch größentechnisch kein Vergleich zu dem Ding, was ich jetzt hier liegen habe :lol:

    Ich denke, dass Qualzucht viel zu normalisiert zu sein scheint. Manche Merkmale sind subtiler als andere. Jetzt mal ganz sachlich ohne jemanden angreifen zu wollen, haben wir sicherlich auch einen gigantischen Gap in der Wahrnehmung der Tiere.

    Der Besitzer, der sich den Hund vermutlich aufgrund seiner Optik ausgesucht hat, sieht eben ein niedliches Tier, welches er sehr liebt und welches ihn auch optisch ansprechen wird.

    Und der externe Dienstleister ist von dieser sehr extremen Optik vermutlich nicht so angetan, sieht die ganzen Baustellen und belastet sich auch damit, dass man an vielen Dingen gar nichts ändern kann, sondern ja lediglich versucht irgendwo eine Linderung zu schaffen, die aber auch ihre Grenzen hat. Ein Tierarzt kann die Tiere ja nun auch nicht gesund zaubern.

    Mir geht es zum Beispiel so, bei Widderkaninchen. Da kommt in der Szene ja auch viel Gegenwind und ganz häufig dieses nicht verstehen wollen und "meine sind aber gesund", und man kennt die Fakten und fragt sich, was nun so schlimm daran wäre, ein Kaninchen ohne Schlappohren zu kaufen oder zu züchten? Das ist ja der absolut einzige Unterschied in dem Fall. Ich stelle mir das sehr zermürbend vor, wenn man das tag täglich hat und damit konfrontiert wird.