Beiträge von WorkingDogs

    Kommt ja auch darauf an, was man für einen Hund hat.

    Babyhund als Rumänin aus dem Shelter mitten in die Großstadt geworfen, doch die durfte zum Stressabbau kauen. Ganz am Anfang stark reguliert 10-15 Min am Stück, abgeben und dann ist sie ins Koma gefallen. Das war aber auch kein genüßliches Knabbern, sondern Gewaltschreddern.

    Ihr hat es geholfen und mir auch, war es doch ein guter Indikator für ihr Stresslevel. Bei einem neuen Hund, der noch dazu sehr introvertiert ist, ja durchaus manchmal schwierig einzuschätzen. Das wurde aber nach und nach weniger und inzwischen hat sie ihre Knolle dauerhaft zur Verfügung, da wird gerne mal mit gespielt, aus Kauspaß mal 1-2 Minuten dran rumgenagt und an das letzte Stresskauen kann ich mich nicht erinnern.

    Selbstverständlich!

    Ich achte bei der Anschaffung schon sehr darauf, dass der Hund auch für das passt, was ich vorhabe und sehr gute Nerven / Umweltsicherheit mitbringt.

    Das sind ganz andere Voraussetzungen und macht es einem in vielen Bereichen natürlich leichter.

    Außerdem habe ich Rassen, die eher eine mittlere Reizschwelle haben (sollen) und sehr gut trainierbar sind.

    Ich bin ganz ehrlich, ich möchte mich vor allem aufs ausbilden konzentrieren, ich habe keine Lust mich damit zu beschäftigen im Alltag viel erarbeiten zu müssen :tropf:

    Darf ich fragen warum?

    Na klar.


    Ich sehe darin keinen Sinn. Lieber vermittel ich den Hunden, was erwünscht ist und was nicht beim Thema Aufregung.

    Was Stressabbau angeht, brauch ich das irgendwie auch nicht.

    Mein Fokus liegt aber auch nicht darauf, dass die Junghunde "Ruhe, Ruhe, Ruhe" lernen sollen. Ich lenke die Anlagen, bilde sportlich, jagdlich und im Alltag aus und ansonsten sind das junge Hunde. Die machen Unsinn, die beschäftigen sich den Tag über und zwischendurch schlafen sie immer mal wieder. Lernen was erlaubt und was verboten ist, sind mal brauchbarer und mal weniger brauchbar in der Birne. :D

    So kenne ich das vom Wesensbeurteilungen :ka:

    Es gibt einen Katalog mit verschiedenen Bereichen und dann wird geschaut, wie der Hund reagiert und entsprechend vermerkt.

    Händling, Allgemeine Umweltreize, Motorik, Interaktion und dann auch so Dinge wie Vereinsamen.

    Ich mach das Phasenweise. Mal gibts das häufiger, dann auch mal wieder ein halbes Jahr gar nicht.


    So Knochenkram gebe ich wegen der Zähne nicht.

    Was ich nicht mache, ist, dass ich das zur Beruhigung oder zum Stressabbau gebe.

    Meine Junghunde haben aber auch viel Bewegung und dürfen sich den überwiegenden Teil des Tages im Zwinger und Garten selbstbeschäftigen, während ich arbeite.

    Schon klar.


    Aber nicht alles, was ein Hund auspackt und auspacken kann, zeigt sich bereits auf Welpenbeinen.

    Dazu gehört beispielsweise Resilienz, aber auch die Fähigkeit zur Adaption. Und auch die Lernkapazitäten wären für mich interessant.


    Daher bin ich weder für "nur als Welpe" noch für "nur die Momentaufnahme bei der Körung", sondern für mehrere Feststellungen zu unterschiedlichen Terminen. Aus der Summe ergibt sich ein vollständigeres Bild.

    Das passiert in der Regel ja auch so. Da hat man Wesensbeurteilungen, Leistungsprüfungen, Anlagenprüfungen, Ausstelllungen, ZTPs, Körungen.

    Das alles findet in verschiedenen Lebensabschnitten statt.


    Für die Beurteilung von genetisch fixierten Wesensmerkmalen ist ein frühes Alter sinnvoll, genauso für reine Anlagenprüfungen.


    Bei den Begleithunderassen scheint es da in der Regel einfach nichts in die Richtung zu geben.

    Das finde ich wiederum unsinnig, weil eine einzelne Momentaufnahme nicht aussagekräftig genug ist. Wie sich die Hunde - von Welpe bis Erwachsener - entwickeln wäre für mich deutlich spannender. Auch mehrere Termine zur Beurteilung vor der ZZL bringen mehr Sicherheit als lediglich eine Tagesform zu beurteilen.

    Es geht aber nicht um die Entwicklung eines Hundes, sondern darum, möglichst frühzeitig genetisch fixierte Wesensmängel festzustellen. Da reicht eine kurze Momentaufnahme absolut aus.


    Niemand hat was davon, wenn der unsichere Hund in Erwachsenenalter gelerntes Verhaten abspult, ein Problem was man zum Beispiel hat, wenn die Körung für die Verhaltensbeurteilung herangezogen wird.

    Auch da wäre ich bei Dir. Aber bei den anderen Beispielen, die hier die letzten Seiten aufgezählt wurden, bin ich skeptisch, milde gesagt :smile: Bei dem von Dir beschriebenem Test würde ich jetzt auch keine so hohe Durchfallquote erwarten.

    Ich denke du verwechselst einen simplen Austausch über Ursachen und Möglichkeiten damit, etwas konkret zu fordern.


    Zumal ja genau darüber gesprochen wurde, dass sich im Begleithundebereich eben vieles aufgrund der Mentalität nicht so umsetzen lässt, wie es in anderen Bereichen Gang und Gebe ist. :???:


    Aktuell gings aber um möglichst umfassende Nachzuchtkontrolle, also darum, entsprechende Daten auch für Hunde zu erheben, die selbst weder für Zucht noch Arbeits-/Sporteinsatz vorgesehen sind. Um entsprechend Information über die Vererbung der Eltern, wohl auch derer zur Zucht vorgesehenen Nachkommen zu erhalten.

    Was man in der Zucht nunmal machen muss. Ist doch Gesundheitlich nichts anderes. Zuchtwertschätzungen sind das zum Beispiel.


    Ich verstehe den Sinn völlig :smile: ich frage mich nur, inwieweit die Käufer da mitgehen bzw. wie viel Aufwand sie bereit sind zu tragen (für die künftige genetische Verbesserung der Rasse), wenn sie es für die eigenen Bedürfnisse nicht brauchen bzw. ihnen der Sinn nicht unmittelbar einsichtig/zugänglich ist.

    Gar nicht, dass ist ja das Problem in dem Bereich. Deshalb nimmt man ja mittlerweile auch sowas wie Röntgenkautionen. Der Aufwand bei einer Wesensbeurteilung beliefe sich wohl auf einen Tag im Leben des Hundes. Wahrscheinlich nicht mal, man kann das Ganze ja auch so gestalten, dass die Besitzer auch frühzeitig wieder die Veranstaltung verlassen können.

    Größere Zuchtbasis, mehr gesundheitliche Untersuchungen, Wesenstest, Leistungstests, nachvollziehbare Ahnentafeln, klare Regelungen bzgl. Inzucht und Linienzucht wäre mal so ein paar Punkte.


    Gesundheitliche Untersuchungen über den GRSK und nicht einfach irgendein Haustierarzt, auch um die nachvollziehbarkeit zu gewöhrleisten und sicher zu stellen, dass nicht einfach Proben von irgendeinem Hund angegeben werden und solche Dinge.

    Deshalb habe ich hier ja im Thread schon zweimal nachgefragt, um welchen Bedarf es bei der Diskussion genau geht. Weil je nachdem unterschiedliche Vorstellungen angesprochen sind. Ich spreche doch auch gar nicht davon, dass es „schlecht“ sein soll? :ka: Sondern habe nur gesagt, dass es jeweils ein anderer Fokus ist, der gelegt wird.

    Der Thread resultiert auf dem Qualzucht-Thread und es geht darum es konkret verschiedene Vereine handhaben, sicherzustellen, dass sie Wesensfeste Hunde züchten.


    Allerdings liest Du hier im Forum in nahezu jedem Rasseberatungsthread für Neuhundehalter den Hinweis, aus diversen Gründen doch bitte zu einem Hund aus VdH Zucht zu greifen. Habe ich tatsächlich aus diversen Gründen auch so getan (und - ohne das im Mindesten kritikwürdig zu finden - für einen Hund mit zuchtausschließendem Fehler den vollen Welpenpreis bezahlt, weil ich eh nicht vorhatte zu züchten oder auszustellen und das Genmaterial damit eh verloren war :smile: ). Widerspricht sich etwas.

    Ist doch nur meine Meinung. Die kann bei anderen doch anders sein. Im Idealfall ziehen ja auch viele Leute an einem Strang und man hat eine breite Zuchtbasis.


    Ich würde mich aber tatsächlich auch gerade in Bezug auf den Genpool schon fragen, ob es sinnvoll ist, in der Verbandszucht bei Begleithunden ausschließlich für Leute zu züchten, die ausstellen, weiterzüchten oder sportliche Erfolge mit ihren Hunden erziehen möchte. Auf nicht mehr zielte auch mein Hinweis ab, dass es eh nur ein kleiner Teil der in Deutschland gehaltenen Hunde ist. Wüsste nicht, wo das ein Totschlagsargument sein soll. :smile:

    Natürlich ist das sinnvoll, sofern etwas im argen liegt. Die anderen Hunde sind für den Genpool ja sowieso verloren, weil kein Interesse besteht. Da geht es dann ums verkaufen, was man ja auch machen kann und auch im Arbeitsbereich nicht so unüblich ist. Da nimmt man dann bekannte Popular Sires, oder führt entsprechende Wurfwiederholungen durch, weil sehr gute Nachzuchten dabei hervorgebracht werden. Die sind züchterisch aber nur bedingt von Interesse. Ich kenne es zum Beispiel so, dass der Dienstbereich eher wenig Interesse daran hat, die Hunde hinterher auch vorzustellen und die Hunde da leider oft auch verloren sind für die Population. Schlicht, weil da gar keine Zeit herrscht auch noch die Anforderungen des Zuchtvereins zu erfüllen. Und ich kenne nicht wenige Zuchthunde die für die Zucht nicht tauglich waren und dann in den Dienst gegangen sind.


    Die Welpenzahlen im VDH sind doch sowieso nicht der Rede Wert im Vergleich zur Gesamthundezahl.


    Ansonsten: Wenn ich mich aus meinem reinen Alltagsverständnis her frage, wer denn einen gesteigerten Bedarf danach hat, sich beim Kauf eines Rassehunds per Standard darauf verlassen zu können, einen wesensfesten unkomplizierten Begleiter zu bekommen, dann bin ich eher nicht beim schon vorinformierten Käufer, der feste Pläne und Ziele hat und ggf. auch schon über das Know How verfügt, das er zum Züchten braucht. Und da wären Deine Vorstellungen - wiederum aus meiner Alltagserfahrung - zu hoch gegriffen.

    Ich fand das beispiel mit den Collies zum Beispiel sehr aufschlussreich. Oder Czarek mit ihren Pudeln. Wahnsinnig Aufschlussreicher Austausch.


    Wenn es um diesen Käufer hier gar nicht geht, der weder züchten, noch ausstellen noch mit seinem Hund eine von vorneherein festgelegte Arbeit erfolgreich ausführen will, wenn dessen Bedarf auch nicht als ein Bedarf gewertet wird, der von Verbandszucht abgedeckt werden sollte, dann habe ich die Ausgangsfrage tatsächlich falsch verstanden.

    Um welche Käufergruppe es geht, kann ich dir nicht sagen, es geht doch darum, was die RZV tun. Mein Argument war lediglich, dass die ganze Theorie nichts bringt, wenn man eine Käufergruppe hat, die die Mentalität dafür gar nicht mitbringt.