Beiträge von WorkingDogs

    Ist eine Verhaltensüberprüfung nicht bereits Vorschrift im VDH?


    Im SV ist es so, dass es einen Wesenstest gibt, welcher Verbindlich für den Zuchteinsatz ist. Zusätzlich dazu wird auch bei der BH ein Verkehrsteil abgeprüft und bei Körzucht werden die Hunde nochmal auf ihre Wesenseigenschaften überprüft.


    Andere Vereine berufen sich lediglich auf den Verkehrsteil.

    Wieder andere Frühstücken das bei der Körung ab.

    Dann stellt natürlich jede Prüfung gewisse Ansprüche an das Wesens von Hunden, um überhaupt bestehen zu können, für eine simple BH muss der Hund den Verkehrsteil bestehen und eine entsprechende trainierbarkeit mitbringen.


    Im jagdlichen Bereich werden Anlagenprüfungen und Jagdliche Prüfungen durchgeführt, dafür muss der Hund gewisse Eigenschaften aufweisen (Laut, Schärfe, Härte, etc.)


    Es gibt Prüfungen, die achten sehr darauf, dass die Hunde ruhig arbeiten (Dummy).

    Schussfestigkeit gibt es wohl fast überall.


    Nun führt vieles davon zu sehr wesensfesten und brauchbaren Hunden, die sich dadurch von der Allgemeinheit aber nicht zwangsläufig einfacher führen lassen, ich denke schon, dass sehr viele Menschen mit unsicheren und wesensschwachen Hunden ganz gut beraten sind. Für die Hunde natürlich eine unschöne Entwicklung, ähnlich wie Qualzuchten.


    Meiner Meinung nach führen aber nur Prüfungen und Wesensbeurteiungen dazu, dass ein Hund überhaupt dem Standard entsprechen kann. Das beste Beispiel ist unsere Formwert-getriebene Zucht die bei vielen Rassen zu Hunden führt, die ihrem Rassestandard gar nicht mehr entsprechend. Sei es durch optische Extreme oder fehlenden Wesenseigenschaften.

    Okay, das mit dem aversiven Abbruch hab ich soweit verstanden, danke für die Erläuterung. Das muss ich mir mal näher anschauen, das wäre vielleicht was für uns. Ich bin noch Hundeanfänger und diese ganzen Feinheiten der verschiedenen Abbrüche fallen mir manchmal schwer zu differenzieren. Irgendwie gibt es bei uns nur das "nein". Funktioniert ja auch irgendwie meist.


    Wie sähe denn dann eine entsprechende Strafe aus?

    Ist doch kein Problem, wir haben alle mal angefangen :-)


    Die Strafe kommt auf den Hund drauf an. Er muss die Strafe natürlich als Strafe empfinden. Strafe für ein "nein" beim verlassen wollen des Weges, wäre bei mir, dass zum Beispiel die Leine fliegt.

    Mäuseln breche ich so auch ab. Geht halt gut auf Distanz. Der Hund lernt so auch, dass ich auch auf Entfernung Zugriff habe. Der kann ja nicht rechnen, dass ich nur auf 10 Meter treffen kann, und nicht mehr auf 100 :D Ich kombiniere das dann gerne mit Schleppleine. Schleppleine also nur zur Absicherung, Korreturen aber nicht über die Leine.



    Und ich denke, das mit dem bei mir Schutz suchen, funktioniert eher bei ängstlichen Hunden. Das ist bei Bucky ja eine ganz andere Sache. Der findet Rüden halt einfach sch..., was soll er denn da von mir regeln lassen? Und wenn auch noch einer in uns reinbrettert, dann gehört dem ordentlich Bescheid gegeben. Von daher wird es wohl immer eher chaotisch ablaufen in solchen Situationen. Kommt ja glücklicher Weise nicht so oft vor, wenn man schon im Vorfeld drauf achtet.

    Das denke ich auch, meine Suchen auch kein Schutz bei mir, die haben in dem Moment ja auch alles, aber keine Angst, sondern sind selbstsicher und eigenständig genug und Kontra geben zu können. Gehorsam ist das, was sie im Zaum hält.

    Ich hoffe, dass bei WorkingDogs die Katzen kastriert werden.

    Selbstverständlich. Kastriert, durchgeimpft, entwurmt und gegen Zecken wird behandelt. Außerdem vernünftiges Futter und ein warmer Rückzugsort.


    Herkunft ist Tierschutz, ich nehme das was im örtlichen Tierheim absolut keine Chance hat, weil zu scheu.


    Ich setze mich ja sehr gegen invasive Tier- und Pflanzenarten ein. Ohne Katzen ist es leider tatsächlich schwierig auf dem Hof, das haben wir probiert, ich hoffe, dass ich in der Zukunft auf die Katzenhaltung verzichten kann. Im Leben würde ich hier keine unkastrierten Katzen dulden. :lol:

    Beim Abbruch ist ein häufiger Fehler, dass der erst "aufgebaut" und verwendet wird, wenn der Halter schon ganz viel über Belohnung versucht hat, frustriert ist und nicht mehr weiter weiß.


    So ist das natürlich schwierig und keine sachlich gute Grundlage.


    Am besten ist es, das ganze neutral aufzubauen und den Hund dann auch rechtzeitig abzubrechen. Anders geht es schon auch, aber die Strafe muss dann einfach entsprechend ausfallen, bei der absehbaren nicht-befolgung, sodass man am ende nicht das Signal nur kaputt macht.


    Und bei Hunden die schon gelernt haben, dass in Erregungslage vieles nicht gilt (Leinenführigkeit, Signale) würde ich erstmal schauen, dass man da Grund rein bekommt und Verbindlichkeit vermittelt.

    Ach so und mach dir keinen STress mit dem blocken. Solche Situationen sind Mist, aber ich würde das nicht zerdenken.


    Ich würde mich ein wenig von dem Gedanken freimachen, dass ihr noch nicht so weit seit, dass er dich das übernehmen lässt. Das klingt so, als sei das irgendwie seine Entscheidung und die Entscheidung und das Durchzusetzen liegt bei dir. Je nach Bundesland auch nicht erst in 3 Jahren, vor allem nicht, wenn der Hund freiläuft oder nicht ausreichend gesichert ist.

    Aversiver Abbruch heißt, dass der Hund sich auf ein Signal hin von einem Reiz abwendet und dabei Meideverhalten zeigt.


    Mittels diesem Signal kannst du ihn von jeglichen Aktionen abbrechen und das sollte schon bei banalitäten funktionieren, wenn es auch in hoher Erregungslage klappen soll.


    Trinken, irgendwas markieren wollen, Futter aufnehmen, Schnüffeln sind gute DInge für den Einstieg.


    Aufgebaut wird das Ganze mittels Strafe, verstärkt wird dann das Meideverhalten.


    Bei einem Appenzeller dürfte sich auch im Bereich Jagdverhalten sehr viel mittels Abbruch steuern lassen, das ist nun auch keine Rasse, bei der das Hexenwerk wäre.

    Letztendlich kannst du natürlich viel über Verbote steuern. Wege nicht zu verlassen, Spuren nicht zu verfolgen - Dinge, die im Bereich Jagdverhalten schon sehr viel Druck rausnehmen. Und natürlich auch pöbeln, wobei ich hier auch immer über das ruhige anschauen und abwenden von Reizen arbeiten würde.


    Den Hunde auslasten zu wollen, finde ich klasse! Aber erhoffe dir davon keine Wunder im Alltagsverhalten oder Gehorsam. Es ist aber eine gute Sache, damit der Hund auch eine Möglichkeit hat, Erfolge und eine Aufgabe zu haben.

    Hast du denn einen aversiven Abbruch aufgebaut?


    Klar, kann man alles mögliche klickern und belohnen, das wird aber immer schwieriger je Selbstbelohnender die externe Motivation ist und je gefestigter der Hund in seinem Verhalten ist.


    Verhalten lässt sich auch hemmen. Wie zum Beispiel andere Hunde anzupöbeln. Muss ja nicht gleich der Erzfeind auf dem schmalen Weg sei, aber wenn du auf Sicht bist und er fängt an die ersten kleinen Tendenzen zu zeigen, dann bricht das doch ab und belohne ihn, wenn er sich schön zu dir orientiert.


    Auch so zum Thema Leinenführigkeit, wenn er das Konzept verstanden hat, dann würde ich da keinen Kompromiss machen, dass er die Leinenführigkeit zu seinen Konditionen auflösen kann, nur, weil ihn da grade was aufregt.


    Genauso ein Leinenradius. Die können sehr gut lernen, dass in die Leine rennen einfach keine Option ist.


    Bei manchen Typen fährt man wesentlich stressfreier und zuverlässiger damit, unerwünschte Verhaltensweisen zu hemmen. Im Idealfall natürlich von vornerherein, aber das lässt sich ebenso nacharbeiten. Und gewisse Benimmregeln kann man auch ganz selbstverständlich einfordern und durchsetzen, ohne, dass man das jahrelang positiv aufgebaut und befeiert haben muss.

    Dann hast du alles menschenmögliche getan um den Hund zu sichern - das hat der Mensch mit dem nicht verschlossenen Gartentor aber eben nicht getan

    Da hast du Recht. Kenne selbst auch einen solchen Fall und fand die Strafe für den Halter zu gering. Da war sogar bekannt, dass die Hunde nicht ohne sind und der Halter zu leichtsinnig. Die Aussagen der betroffenen waren allerdings so widersprüchlich, dass das Ganze fallengelassen wurde.

    Der Hundehalter hat seinen Fifi so zu verwahren, dass keiner zu Schaden kommt - sonst haftet er eben dafür


    Ist quasi wie bei den Gartenteichbesitzern - selbst wenn Nachbarin Flodder mit Promille vor der Einnahme von Schlafdrops ihre lebenslustige Brut quasi vor deiner Burgmauermit kleinem Törchen abstellt, damit sie da mal schön spielen mögen, fragt niemand nach der Aufsichtspflicht der komatösen Mutti, sondern du haftest

    Im Fall vom Pool nennt sich das Verkehrssicherungspflicht - im Fall vom Hund schuldunabhängige Gefährdungshaftung

    Ganz so einfach ist es aber auch nicht.


    Wenn jemand meinen mit Schloss versehen Zwinger, auf einem umzäunten Grundstück mit Warnschildern aufbricht, um nen Gebrauchshund zu klauen, dann hafte ich sicher nicht zu 100%, sondern man wird eine Mitschuld angerechnet bekommen.


    Gefährdungshaftung ist doch kein Freifahrtschein für jegliche Blödheit.

    Wollte ihm eigentlich nur genug Zeit lassen, um die Box zuerst positiv zu konditionieren, nicht dass er dann noch mehr Stress bekommt oder das Gefühl „weg gesperrt“ zu werden.

    Aber ich hoffe auch, dass er die Box auch im Auto als Ruheort deklariert, wie jetzt im Haus und nicht als „Keks an mich“ :rollsmile:

    Den Gedankengang kann ich total nachvollziehen. Das eigentliche Boxentraining baue ich auch positiv auf. Hunde lernen das ja gut Kontextbezogen.


    Im Auto nutze ich sie aber sofort. Es geht dabei ja auch um Verkehrssicherheit und Sicherheit für den Hund. Das Training im Auto ähnelt eher dem Alleinebleiben-Training daheim und es gibt auch viel Sicherheit, wenn er im Auto nichts zerstören kann.