Beiträge von WorkingDogs

    Ich denke aber eben tatsächlich, dass dies (anfüttern etc.) NICHT der relevanteste Grund ist, dass Wölfe nicht mehr scheu sind. Ich denke eben, sie sind nicht mehr scheu, weil sie zu intelligent sind, und dazu lernen.

    Die allermeisten Wölfe sind doch aber scheu hier bei uns.

    Also gemessen an der Zahl an Wölfen, die wir haben in einigen Bundesländern. Es ist ja nicht usus, dass man Wölfen begegnet, auch wenn man regelmäßig in brandenburger Wäldern unterwegs ist.

    Ich empfinde „scheu“ als falsches Wort für einen Kulturfolger. „Präsent“ wäre für mich das richtige Wort.

    Und je nachdem wie viele Berührungspunkte man hat, sind Wildtiere mehr oder weniger präsent. Kulturfolger gewöhnen sich auch schnell. Mein Rehwild schaut mir auch einfach beim füttern des Viehs zu und versucht dann und wann Obstbäume zu schälen. Die haben sich an mich gewöhnt und entsprechend flüchten sie nicht mehr und partizipieren von uns.

    Aber sie sind jetzt nicht zutraulich oder sowas. Was scheue angeht aber auch nicht zu vergleichen mit echten Kulturvermeidern.

    Mit einem eigenständigen Hund muß man erst einmal dahin kommen, daß der sich für menschliche Wünsche interessiert. Das war bei uns Dinge, die der Hund eh mag, gemeinsam machen und ihn in dem, was er macht bestätigen. Etwa selbst womöglich interessante Stellen zeigen oder wenn der Hund was geortet hat loben "Ah, hast ein Eichhörnchen entdeckt, super. Bist du ein toller Spürhund!"

    Das hat doch nichts mit Eigenständigkeit zu tun, es ist ganz normal dass es grade bei Arbeitsrassen über die Zusammenarbeit zur Bindung kommt. Da braucht es den Part in der normalen Erziehung schlicht nicht, weil Jagderfolg und das gemeinsame verfolgen von Zielen während der Ausbildung von ganz alleine kommt, das muss man im Alltag einfach Nicht forcieren. Und dort gibt es auch echte Erfolge und keine kastrierten, weshalb die viel höhere Bindung und Erfolge als „Kadavergehorsam“ wirken mögen.

    Dieses falsche Verständnis von Eigenständigkeit entsteht ganz fix, wenn man sich die falsche Rasse kauft und niemals in den Genuss von gemeinsamen Erfolgen kommt für die die Rasse gemacht wurde. Es ist das Ergebnis davon auf biegen und brechen etwas passend machen zu wollen was nicht passt.

    In einer anderen Gesellschaft sind Akitas schlicht passend. Da sollen sie unbestechlich Haus und Hof verteidigen, vor fremden Menschen und auch fremden Artgenossen. Mit auf Jagd kommen, bei einem anderen Jagdverständnis und niemand erwartet dass der Hund für ein Bröckchen Futter „Sitz“ macht, weil das niemand braucht.

    Das wird ja gerne mal als "langweilig" gesehen, man möchte keinen "Kadavergehorsam" und so. Als ob Hunde, die gerne zusammenarbeiten, keinen eigenen Willen mehr hätten.

    Danke, da steckt auch bei Rassen mit hoher Trainierbarkeit sehr viel Arbeit, es wird immer so getan, als würde man das Geschenk bekommen.

    Und selbst bei den Rassen kriegen es genug nicht hin, obwohl diese eigentlich züchterisch sehr gut in unsere heutige Welt passen.

    Warum man dann einen Akita in einer Wohnung braucht erschließt sich mir null, da braucht man auch nicht mit Erziehung kommen. Erziehung ist kein Allheilmittel, in erster Linie sollte man einen Hunde danach aussuchen, dass er vom Setting her ins eigene Leben passt.

    Sie läuft frei, sie kooperiert, sie ist entspannt mit anderen Hunden.

    Ich kenne den Channel nicht und will der Halterin hier natürlich nichts vorwerfen.

    Bedenken sollte man bei solchen Social Media Beispielen immer, dass es sehr illegale und aversive Erziehungsmethoden gibt um dahin zu kommen. Social Media spiegelt nicht die Realität und das schreibe ich hier, weil ich genug dieser Labberköppe in der Realität erlebt habe und da wurde zu Methoden gegriffen die nichts mit dem zutun hatten was online kommuniziert wurde.

    Es ist da sinnvoller sich das Bild anzuschauen, welches man zu 99% beobachten kann, bei normalen Haltern in normalen Hundeschulen. Und das ist viel Arbeit, Maulkörbe, Unverträglichkeit.

    Bei so großen Hunden funktioniert auch manches nur schlecht was bei kleinen Hunden super klappt. Schleppleinen zum Beispiel, kann bei 50kg Jagdtrieb richtig gefährlich für einen selbst werden. Anfreunden sollte man sich also mit kurzen Leinen und sich überlegen was man persönlich unter Hundehaltung versteht.

    Und meines Erachtens prägen die großen Verbandsshows unter VDH und FCI ja das Bild, nach dem die verbandslosen 'Züchter' handeln und die Kunden fragen.

    Keinen Vermehrer den ich kenne interessiert was auf irgendwelchen Schaus passiert. Keinen.

    Da werden sich einfach Hündinnen aus beliebten Rassen angeschafft und das produziert welches sich am besten verkaufen lässt. Fertig.

    Und genauso ist die Nachfrage doch nicht von Schaus abhängig, wenn das die Logik dahinter wäre dürfte es sowas wie Doodles gar nicht in der Masse geben.

    Dass das beim Labrador definitiv ein Problem ist sehe ich auch so. Aber es gibt auf jeden Fall Hunde mit schön gewinkelter HH und vor allem stehen die meisten Labradore auch bei weitem nicht so steil wie bspw. die Französischen Bulldoggen.

    Die steile HH bedingt ja beim Labbi sowohl springende Sprunggelenke als auch Kreuzbandrisse. Ich habe leider noch keinen Labbi gesehen den ich als schön gewinkelt bezeichnen würde. Golden hingegen einige.


    Aber das heißt nicht, dass ich sagen will es würde das nicht geben!!

    Was das Thema Standbilder angeht, denen traue ich nicht weiter als ich sie werfen kann. :D

    Ich finde wirklich dass das Hauptproblem nicht die Methodik ist, sondern diese Schönrederei. Es werden so häufig Ausreden gesucht, wieso nachweislich kranke Hunde doch ganz dringend in die Zucht müssen.

    Allergiehunde, Hautprobleme, SDU - damit meine ich nicht mal die gut untersuchen Skeletterkrankungen.

    Wenn man schon mal dort anfangen würde konsequent zu sein, wäre gesundheitlich schon viel gewonnen.