Aber was glaubst du, muss der Retriever tun, wenn er ein Areal absuchen muss, weil die Fallstelle nicht sichtig war?
Das ist dann eine Suche und hat nichts mit der von mir beschriebenen Arbeit zu tun.
Eine Suche mit anschließendem Apport läuft sowieso im Gehorsam ab. Der Retriever hat dort seine Stärken, wo ich das Einweisen und die genetische Merkfähigkeit brauche. Sowie den absoluten Willen zu Bringen. Und die Wasserfreude, natürlich.
Der Vorteil am Retriever ist die sehr kurze Ausbildungszeit in dem Bereich sowie sein einfacher Charakter. Weder brauche ich ein durchgearbeitetes Down, noch steigt mir der Retriever aufs Dach, wenn man nicht drei Tage die Woche im Revier ist, er lässt sich durch den gemäßigten Jagdtrieb sehr gut Ersatzbeschäftigen. In der Ausbildung kann auf viele Zwänge verzichtet werden, die bei anderen Jagdhundetypen notwendig sind.
Bei der Jagd auf Federwild brauche ich 1000% Verlass, in dem Moment wo ich für den Hund mitdenken muss, nervt es. Lockjagd heißt außerdem absolute Ruhe, kein fiepen. Der Retriever bietet genau das bei einer sehr kurzen Ausbildungszeit. Dazu ein Terrier fürs Raubwild und man kann 1A Niederwildhege betreiben.
Das hat schon seinen Grund, dass er ein guter Begleiter und Familienhund ist, im Vergleich zum DD oder DJT. Ist doch auch nicht schlimm, Jagd ändert sich ständig und viele Jäger haben gar nicht mehr die Arbeit und Nerven für Vollgebrauchshunde.
Nachtrag: aber man solle halt wissen, wo die Grenzen des Retrievers liegen. Er kann sehr viele Dinge nicht, stellt aber eine schöne Ergänzung dar.