Beiträge von WorkingDogs

    wie lebt man mit so einem Hund? Wie macht man für beide Seiten das Beste draus?

    Ich würde nicht mal behaupten, dass dein Hund unzufrieden ist. Der macht sich darüber eher keine Gedanken. Klingt einfach nach einem Arbeitshund ohne Arbeit. Die werden dann „so“ und daran lässt sich auch wenig verändern ohne den Hund passend Auszulasten.

    Das wichtigste ist meiner Meinung nach Akzeptanz und eine angepasste Erwartungshaltung. Auch ausgelastet werden das keine Begleithunde vom Wesen her. Das ist ja auch Quatsch.

    Wenn man da selbst nicht für brennt, dann ist das einfach nur anstrengend. Kostet viel Zeit, Geld und es ist nicht so wie mit einem unkomplizierten Begleithund. Nie.

    Das ist ja irgendwo auch der Kompromiss, der Hund bekommt ein bisschen Ersatzbeschäftigung und der Mensch drosselt im Alltag seine Erwartungshaltung.

    Es ist auch völlig ok, solche Hunde mal wegzupacken und sich abzugrenzen. Da gibt es doch diverse Möglichkeiten.

    Ich wollte jetzt eher darauf hinaus, dass man sich nicht von irgendwelchen Online versprechen und teuren Kursen locken lassen sollte und die Erwartungen einfach auch passend sein sollten. Bringt ja auch nichts zu sagen „mach weiter, das wird schon!“ wenn es realistisch gesehen vielleicht nie so werden wird. Sehr viel Frust kommt aus einer falschen Erwartungshaltung und falschen Hoffnungen. Die Hoffnung dass der nächste Kurs alles ändert, der nächste Trainerbesuch, usw. Und am Ende hat man nur viel Geld gelassen. Akzeptanz ist elementar.

    Zum Thema Fährtenarbeit würde ich mich eher an Sportler wenden, eine Jagdlich Fährte könnte schnell unter Wilderei fallen. Von Sportfährte haben Jäger wenig Ahnung. Da macht es Sinn sich ein Seminar zu suchen, beispielsweise bei Bernd Föry oder Martin Rodzoch (der hat selbst Jagdhunde). Gute Bücher dazu gibt es eher weniger wenn es um den Einstieg geht.

    Ich denke jeder hier versteht, dass ein Kind ebenfalls fordernd ist und auch vor geht.

    Dem Hund kann man das aber nicht erklären, das ist ein Tier, der versteht das nicht.

    Und niemand kann Hexen, weder Online Kurse noch Trainer. Es gibt keinen Trick, es ist immer mit Aufwand verbunden. Wenn man das so gar nicht je genießt und nur als Belastung empfindet, dann macht eine Abgabe Sinn.

    Man sollte aber auch keine falschen Hoffnungen machen. Manche Hunde sind und bleiben die Pest, das wird nur erträglich weil man sie für irgendwas spezielles sehr schätzt.

    Eine Bekannte von mir sagt immer „Dackel sind nur niedlich solange man keinen hat.“ Ich entgegne dann immer, dass sie ihren auch nicht Jagdlich führt und dass die nicht grundlos so beliebt sind. Alles eine Frage der Perspektive.

    Grade Laufhunde die so gezüchtet sind, dass sie das Wild nicht ernsthaft hetzen können, sondern nur treiben sollen (das ist für das Wild ein unterschied!!) müssen super stur, willensstark und überzeugt sein. Sonst würden sie doch einsehen dass es eh nichts bringt und aufgeben. Klar sind die Stur, genau das ist doch gewollt.

    Klar gibt es da Abstufungen, aber ein Laufhund wird nie so leichtführig und harmoniebedürftig sein wie man es bei weichen Hütehunden vorfindet. Damit muss man seinen Frieden finden.

    Das klingt super toll! Lass mir dir sagen, nicht jeden Hund kriegt man leise, manche sind eben laut. Arbeite dran, aber wie dein Trainer schon sagt, freue dich auch über den Eifer und vergiss dabei nicht das positive zu sehen und Spaß mit deinem Hund zu haben. Die Zeit ist eh viel zu kurz!

    Das mit dem vorbeiführen klingt doch gut! Und wenn euch das Mantrailing so viel Freude gemacht hat, dann macht das doch ruhig auch gemeinsam. :-)

    Korrigier mich, wenn das Blödsinn ist. Ich hab bei Lucifer von jemand, weiß jetzt echt nicht mehr ob hier im Forum, oder im RL, den Tip bekommen das zu lassen mit dem Mantrailing. Weil Lucifer mich beim Gassi, wenn er ins Jagen kommt ja eh ausblendet und beim Mantrailing ja auch selbstständig agiert und quasi mich führt. Dass das ungünstig ist, weil er so die Zusammenarbeit nicht lernt. Ich hab ja einige Zeit MT mit Lucifer gemacht. Er war sehr gut, schon beim ersten Trail wusste er ziemlich genau, was man von ihm erwartet und hat total selbstständig gearbeitet. Niemals bei mir nachgefragt.

    Ich denke das war ich.

    Es geht hier ja darum, einen Jagdhund irgendwie auszulasten, damit der im Alltag weniger Stress macht.

    Für die ist Nasenarbeit das, was für den Gebrauchshund der Schutzdienst ist.

    Natürlich auch ein ganz anderer Typ als ein Collie und diese Hütehund-Kooperation ist da ja gar nicht das Ziel, das wäre ziemlich unrealistisch.

    Und ohne durchgearbeiteten Gehorsam bleibt einem ja auch nur das, was mittels Leine abgesichert werden kann. Und Hundeplatz mag der Kerl offenbar auch nicht, das wäre ja noch mehr Krampf.

    Wobei ich denke ich nie geschrieben habe, dass ihr das niemals nie wieder machen dürft, sondern es ging ja um das Ausschließliche und um einen Denkanstoß was man fördert und das nicht vergessen wird auch Dinge zu machen, die anderes ansprechen. Oder den Fokus mal eine zeitlang zu verändern.

    Wenn man einen Jagdhund ausbildet lässt man die ja auch nicht nur Suchen, suchen, suchen, sondern da wird auch irre viel Grundgehorsam gearbeitet. Nach der DJ Saison müssen die auch Nachsitzen :D

    Meine Anregungen gehen aber nicht in die Richtung, dass der Hund lernt mehr zu kooperieren und sich zu orientieren, sondern den Hund rassegerecht auszulasten um Dampf aus dem Kessel zu nehmen. Und als Nicht-Jäger mit Jagdhund ist das schwierig.

    Einfach nur Just for fun im Garten.

    Geht nicht mit jedem Hund, genug Hunde suchen da nicht mehr, sondern laufen nur noch die üblichen Fundstellen ab. Zumal die Große Dinge oder Dinge mit Aroma sehr stark riechen und nicht fordern.

    Muss man halt schauen, was man für einen Hund hat und wie viel Finderwille da vorhanden ist. Bei wenig Finderwille macht es natürlich Sinn die Übungen einfach zu gestalten.

    Ein Teebeutel suchen oder ein 1mm großes Kongstück anzuzeigen sind Welten was die Nasenleistung angeht.

    Es gibt Hunde, die geben sehr schnell auf und brennen da nicht so für, da muss man die Sache anders angehen, als wenn man einen hat, der wirklich Feuer hat und suchen will.

    Letztendlich ist es auch super anspruchsvoll dem Hund das korrekte Verweisen am Kong beizbringen, den Kong immer kleiner zu machen und dann 1mm Stücke in schwierigem Gelände zu verteilen und den Hund wirklich intensiv Stöbern und Verweisen zu lassen. Das ist wirklich absolut unaufwendig, lässt sich sehr schwer gestalten und kostet relativ wenig Zeit. Außerdem kann der Hund selbst Taktiken entwickeln, ein Stöberhund lernt das Gelände systematisch abzuarbeiten.

    Manche hingegen verfolgen lieber eine Spur, da kann sich Mantrailing oder Fährte anbieten. Der Vorteil an Fährte ist, dass es günstiger ist und man keine anderen Leute braucht.

    Hast du einen Gedanken, wie du das umsetzen würdest? Also konkreter?

    Jagdersatzsport, welches die jagdlichen Bereiche anspricht und den Hund wirklich geistig und körperlich fordert.

    Also nicht bloß nen Balli oder bisschen Futter verstecken, sondern wirklich schwierige Aufgaben erarbeiten und auch das drum herum anspruchsvoll gestalten.

    Sportliches Stöbern, Sportfährte, ZHS, Mantrailing, Spürhundeaufgaben wären da so die Dinge die ich ausprobieren würde. Dummysport eher weniger, dafür fehlt da die Kontrolle, damit macht man sich keine Freunde (ist im Dummy eh ein Thema, da gehen genug Hunde auch mal eben jagen oder in der Bus wird trainiert und dann wird sich gewundert, dass die Toleranz abnimmt).

    Nasenleistung intensiv ansprechen und die Bewegung ansprechen, aber so, dass er sich wirklich anstrengen muss und nicht nicht nur Grundrechenarten bis 100 und bisschen Nebenherjoggen.

    Ich denke am einfachsten ist Sportfährte/Mantrailing mit ZHS. Aber grade beim Sportfährten muss man auch wirklich genau werden, und den Hund dann nicht nur unsauber drüberrennen und abkürzen lassen. Auch das Verweisen muss sauber aufgebaut werden und man muss ernen das Gelände einzuschätzen. Der Anspruch kommt hier aus der Perfektion, nicht bloß aus der Länge. Ich lege bei meinen fertigen Hunden Fährten zwischen 1 und 2km, danach schlafen die den ganzen Tag zufrieden. Morgens kurz legen, paar Stunden liegen lassen und dann fahre ich los zum absuchen. Lässt sich gut in den Tag integrieren.