Unsere Pudelhündin guckt viele Hunde ganz genau an, die uns entgegen kommen, dann geht sie in Spielhaltung und wenn der Hund mitspielen möchte, springt sie nach vorne und stupst ihn an.
Das ist das, was viele Hundehalter denken.
In Wirklichkeit fixiert unsere Hündin andere Hunde. Das heißt, bleib mir bloß von der Pelle, sonst knallt es!
Kommt der Hund zu nahe, fiddelt sie. Das ist eine der drei Möglichkeiten, die Hunde haben, um mit unangenehmen Situationen umzugehen. Fight, Flight oder Fiddle.
Reicht das immer noch nicht, fährt sie Scheinangriffe und schnappt.
Erst als sie mit den Scheinangriffen anfing, haben wir wirklich verstanden, dass unser Hund nicht spielen will. Sie ist ein unsicherer Hund und hat schlicht keinen Bock auf die meisten Hunde.
Das "Problem" bei den netten Rassen, wozu ja auch der Labrador gehört, ist, dass die, zumindest anfangs, eher fiddeln, als nach ernsthaft nach vorne zu gehen, was viele Leute als Spielen wollen deuten. Aber das Verhalten kann auf Dauer da hin kippen, dass die Hunde sofort aggressiv nach vorne gehen, weil das andere Verhalten sich als nutzlos erwiesen hat.
Unsere Hündin nehmen wir an die abgewandte Seite, um an anderen Hunden vorbei zu gehen. Wenn die Besitzer Anstalten machen, ihren Hund zu ihr zu lassen, sage ich, dass unsere beißt. Unsere Tochter sagt dann, unser Hund hätte Flöhe.
Das mit dem Hinlegen ist natürlich nochmal eine andere Hausnummer bei einem großen schweren Hund. Den zieht man ja nicht einfach weiter. Vielleicht wäre da wirklich ein Trainer am sinnvollsten.