Beiträge von Ernalie

    Die sagen einmal "Das macht man nicht", zur Lehrerin und damit hätten die ihren Job gemacht.

    Naja. Aber immerhin ist die Frau dann da schon Mal bekannt. Wenn sie sowas häufiger macht und die Leute sich beschweren, sind die Chancen wohl höher, dass was passiert, als wenn keiner den Mund aufmacht, weil "die tun ja eh nichts"

    Mir ginge es auch vor allem darum, dass ICH mein Möglichstes mache, um das nicht einfach hinzunehmen. Darüber hinaus ist dann für mich die Grenze erreicht. Aber ich hätte zumindest alles getan

    Das kann tief drinstecken, so dass man Strategien erarbeiten muss, damit der Hund gut mit Besuch umgehen kann.

    Da muss man aber auch ganz deutlich sagen, dass es nicht immer möglich ist, Strategien zu erarbeiten, damit der Hund gut mit Besuch umgehen kann. Manchmal hilft auch nur striktes Management. Ein 30-40kg Hund, dessen Genetik ihm vorschreibt, Fremde Leute wirklich, wirklich richtig doof zu finden und das auch noch eigenständig zu regeln und Entscheidungen zu treffen, ist wohlmöglich in seinem ganzen Leben nicht dazu in der Lage, mit Besuch gut umzugehen. Manchmal hilft da nur entweder keinen Besuch zu empfangen oder dem Hund von Anfang an beizubringen, dass er in gewissen Situationen nicht Teil der Familiensituation sein kann und ihn auszulagern.

    Meine Tante hatte in meiner Kindheit einen Hund, der konnte schlicht, wenn Besuch kam, nur in einem anderen Zimmer gesichert werden oder im Garten. Der war Zeit seines Lebens nicht in der Lage, Besuch nur annähernd okay zu finden. Das mit dem anderen Zimmer hat immerhin geklappt. Aber auch dafür keine Garantie. Wenn die Genetik Oberhand gewinnt, dann kanns auch sein, dass der Hund das Zimmer auseinander nimmt, weil er es so kacke findet, dass "sein Grundstück" von Fremden okkupiert wird.

    Nun stelle man sich vor, dass man das ganze 15 Jahre so leben muss. Vielleicht kommen noch Kinder (vielleicht, nur ein Beispiel für langfristige Lebensplanung). Dann beeinflusst der Hund nicht nur das eigene Leben sondern auch das der Kinder. Denn ein paar 6-15 jährige zu Besuch bei einem Hund, dem nicht abzugewöhnen ist, Fremde Leute vom Grundstück fernzuhalten, ist nicht möglich.

    Ich schreibe das nicht deswegen so, weil ich den Hund madig machen will. Ich schreibe das deswegen so deutlich, weil ich das Gefühl habe, dass die Orga hier keine gute Aufklärung betreibt und Dinge beschönigt. Der Hund ist im Leben kein Border Collie Mischling, mit dem man lustig Agility machen kann, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach ein Herdenschutzhund-(Mischling), der 50-60cm Schulterhöhe und mindestens 30 Kilo, eher mehr, bekommen wird. Wenn das schon falsch dargelegt wird, will ich nicht wissen, welche Aufklärung die Orga zum Wesen von Herdenschutzhunden betreibt. Ich vermute: Keine.

    Und ich schreibe das deswegen so, weil ich selbst auch schon mal dem Irrglauben aufgesessen bin, dass ich schon jeden Hundetyp irgendwie fit fürs Leben machen kann und dass man ja mit Erziehung auch vieles hinbekommt. 4 Jahre später und ein paar Lebensweisheiten und einer sehr schmerzhaften Erfahrung weiter weiß ich: Das ist nicht so. Nicht alles kann man wegerziehen. Genetik ist stark. Und es ist auch nicht fair, mit dem Hund entgegen seiner Genetik zu arbeiten. Und es geht auch einfach nicht immer.

    Passend zum Thema:

    Bei uns hat gerade der Leiter der Kita ne Mail rumgeschrieben, dass er die Einrichtung verlassen wird.. Düdümmm.. Der war nämlich quasi schon der Backup für eine freie Stelle in der Gruppe meiner Tochter.

    Wir haben deswegen schon laufend Notbetreuung. Wird jetzt sicher noch schlimmer. :ka:

    Ich hab nach den letzten 2 Jahren echt keine Ahnung, wie das Menschen mit festen Arbeitszeiten bewerkstelligen können.

    Hier musste auch direkt nach der Geburt gesucht werden. Wir hatten wahnsinniges Glück und die Kita direkt um die Ecke, fußläufig 5min bekommen. Ich finde die Kita großartig und alle Erzieher toll. Mein Sohn ist leider trotzdem ein Kitamuffel und fragt jeden Morgen, ob er hin muss, das ist schon blöd. Wenigstens versichern mir die Erzieher, dass er da wirklich toll spielt und dann eigentlich auch einen zufriedenen Eindruck macht, aber ich hätte mir sehr gewünscht, dass er von sich aus gerne hingeht und sich freut seine Freunde zu sehen.

    Das ist bei meiner Tochter auch so. Aber wehe, sie muss wirklich mal zu Hause bleiben, weil sie krank ist. Dann will sie nämlich unbedingt in die Kita |)

    Meine Tochter hat generell ein Problem mit Übergängen. Ich glaube, sie mag einfach nicht, dass sie morgens los muss. Wenn wir sie abholen will sie nämlich meistens gar nicht gehen. Und sie hat da auch eine feste Gruppe aus 4-5 Kindern, mit denen sie richtig befreundet ist.

    Ich denke, die werden der Kitazeit alle noch hinterher trauern. Wir auch! Denn Schule ist hier auch nur Vormittags ohne weitere Betreuung. Hortplätze sind ein 6er im Lotto.

    Ich bin froh, wenn bei uns das Thema Kindergarten durch ist (noch 1,5 Jahre). Erst die Vergabe der Plätze, es gibt viel zu wenig Ganztagesplätze (d.h. durchgehend und nicht mit Pause zwischen 12 und 14 Uhr und vor 8). Jetzt kommt jede Woche freitags ein Maßnahmenplan wegen Personalmangel, den man dann irgendwie abfedern muss. Es nervt mich nur noch, weil man sich auf nichts verlassen kann. Von morgens auf nachmittags kann es heißen, Kita schließt um 13/14/15 Uhr.

    In der Krippe hatten wir letztes Jahr von August bis märz insgesamt 45% kompletten Betreuungsausfall. Und das war immer spontan morgens mit ner Mail: "heute Kita geschlossen" angekündigt. Ich hab schon morgens Angst gehabt, mein Handy in die Hand zu nehmen.

    In der Kita jetzt ist es besser. Es wird mit Notbetreuung gearbeitet und wenigstens halbtags betreut. Auch Mist. Aber immer noch besser, als ganzer Ausfall.

    Und dazu muss man sagen, dass man hier für die Krippe echt viel Geld hinlegen muss. Wir haben 650€ bezahlt. Dafür, dass wir sie 45% der betreuungszeit gar nicht nutzen konnten...

    Oder aber, sie meinen gar nicht Australian Shepherd, sondern nehmen eh an, dass es ein Hirtenhund ist, aber irgendwer hats schräg übersetzt, weil er die Sprache des Landes, für das er Hundevermittlungstexte schreibt, gar nicht kann. Oderoder.)

    Na dann wäre aber der Border Collie Mix eine seltsame Übersetzung.

    Ich finde in diesem Fall keine seriöse Erklärung für die Nennung völlig abwegiger Rassen. Die Hunde sind aus Griechenland. In diesem Land gibt es einen Haufen Herdenschutzhunde, die genau die gleiche Fellzeichnung haben, irgendwo in der Landschaft alleine angebunden, die alle möglichen Straßenhündinnen decken können. Dagegen ist der Border Collie in Griechenland mWn überhaupt nicht verbreitet.

    Wie kommt man da auf mein Border collie oder Aussie??

    Abgesehen davon wirkt der Hund viel zu groß die 30cm Schulterhöhe dürfte der jetzt schon fast haben.

    Also wenn man, wie dieser Verein, über sich selbst sagt, dass man "jahrelange Erfahrung im Tierschutz in Griechenland, Kreta, Rhodos" hat, dann kennt man die Hunde des Landes doch. Ich bin selbst 2x auf Kreta gewesen und habe auf diesen Reisen alleine mindestens 10 griechische Herdenschutzhunde dieser Optik auf irgendwelchen Feldern an der Kette liegen sehen. Ein Border Collie ist mir da, trotz der vielen Straßenhunde, noch nie begegnet.

    Apropos Straßenhunde. Ich habe diese lange beobachten können, weil unser Hotel direkt am Strand lag, wo die Hunde abends und nachts ihr Lager hatten. Ich dachte jedes Mal, dass man diesen Hunden nichts Gutes tun würde, wenn man sie da weg holen würde und sie in unser ziviles leben drängen würde.

    Ich bin selbst für Tierschutz. Aber nicht jeder Straßenhund muss "gerettet" werden. Für viele ist das auch genau richtig.

    Ist hier gar nicht möglich. Die Auswahl nach gewissen Kriterien (hier und da auch Mal nach Nase, aber das steht auf einem anderen Blatt) findet hier im Februar des selben Jahres statt. Frühere Zusagen gibt es nicht. Man darf auch nur X Monate vorher anmelden.

    Finde ich auch fair.

    Sonst würden ja Zugezogene niemals eine Chance auf einen Platz haben.

    Das Wachen und Schützen darf nicht unterschätzt werden. Das ist einfach was ganz anderes als ein Labbi, der bellt, weil es klingelt. Findet sie etwas komisch, ist sie schwer vom Gegenteil zu überzeugen. Das geht nur in monatelanger Arbeit, in der man sich als Mensch als zuverlässig beweisen muss.

    Wir haben zu Hause eher wenig Besuch, was die Sache zudem einfacher macht. Besuch, der zu uns kommt, kennt sie idR schon lange (meine Eltern z.B.) und macht damit keine Probleme.

    Spannend. Danke für deine Beschreibung von deiner Nala. Du hast ja wirklich viel erreicht. Aber ich nehme an, dass das auch an deiner umfangreichen Expertise und deiner Ausdauer liegt.

    Finde ich tatsächlich total aufschlussreich.

    Läuft so ein Hund überhaupt irgendwann mal "nebenbei"?

    Also das ist jetzt sehr OT, weil bei der TE gibt's ja keine Kinder, aber ich dachte beim ersten Lesen sofort, dass so ein Hund ja quasi unmöglich ist, wenn man Kinder im Haus hat. Da hat man ja ständig Kontakte zu anderen Eltern, anderen Kindern. Und anderen Leuten, die man noch nicht seit 100 Jahren kennt und trainieren konnte. Und ich nehme an, dass es bei diesen Hunden auch so ist, wie bei anderen Herdenschutzhunden? Je älter sie sind, desto "ernster" werden sie auch?

    Wow.