Beiträge von Ernalie

    Pudel sind halt wahnsinnig manipulativ, sie schaffen es in wenigen Tagen, dass der Besitzer sich um sie dreht und dann wird aus einem normalen Welpen einer mit Kontroll- oder Verlustangst.

    Da fühle ich mich jetzt durchaus mal angesprochen, als Halterin eines Pudelmischlings, der nicht alleine bleiben kann.

    Das ist so einfach, zumindest in unserem Fall, nicht. Ich gehöre schon eher zur pragmatischen Sorte Hundehalterin, die sich auf keinen Fall "um den Hund dreht". Noch nie, werde ich auch nie. Genau wie alle anderen Hunde, die ich hatte, hat Karla vom ersten Tag an gelernt, dass sie in unserem Leben nicht der Dreh- und Angelpunkt ist. Sie hat sich in allen anderen Bereichen problemlos eingefügt, kommt unglaublich gut zur Ruhe, verfolgt nicht, kontrolliert nicht, ist im Alltag unauffällig. Nur alleine bleiben will sie auf keinen Fall.

    Deine Aussage wirkt so, als wäre das Problem hausgemacht. Und da möchte ich nochmal an meinen Beitrag vor einigen Seiten erinnern: Ich war früher so arrgoant zu glauben, dass alle, deren Hunde nicht allein bleiben können, das selbst verschuldet haben. Das ist mir heute echt peinlich, weil ich weiß, dass es nicht so ist. Es gibt einfach Hunde, für die ist es wahnsinnig schwer.

    Meine Border Collie Mix Hündin hatte deutliche Tendenzen zum Kontrollieren. Mein Rüde war ein Nervenbündel, was selbst mit Hilfe nicht gut runtergekommen ist. Selbst die konnten nach entsprechendem Training easy alleine bleiben. Karla ist von Anfang an alleine in andere Zimmer gegangen. Geschlossene Türen waren auch kein Ding. Ignorierzeit hat sie aufgrund dessen, dass mein Mann zu Hause arbeitet (und sie dann nicht beachten kann) und wir ein Kind haben, vom ersten Tag an als Alltag erlebt. Hinterhergelaufen ist sie nie. Konnte immer gut alleine zur Ruhe kommen. Und trotzdem, trotz all meines know hows aus 25 Jahren Hundehaltung und 15 Jahren Dogforum-Austausch.. Kriegt sie die Krise, wenn wir die Wohnung verlassen.

    Ich hoffe einfach, dass wir das mit Training und dem Erwachsenwerden hinbekommen. Aber ich weiß jetzt, dass es nicht einfach nur am Halter liegt.

    Alleinebleiben-Training war meine alleroberste Priorität, noch weit vor der Stubenreinheit. Denn ich mußte nach dem Welpenurlaub wieder halbtags arbeiten gehen. Demenstprechend lernte Cara vom zweiten Tag an, daß ich nicht ständig zur Verfügung stehe.

    Das wars bei mir tatsächlich auch, also erste Priorität. Hat leider alles nix gebracht. Dass ich nicht zur Verfügung stehe juckt den Hund nicht, solange ich körperlich anwesend bin. Sie geht auch zum Spielen, Schlafen, sonstwas von alleine in ein anderes Zimmer. Alles okay. Sie dackelt mir auch nicht hinterher. Sie wacht auch nicht drüber, wann ich mich wo bewege. Ich würde sie auch nicht grundsätzlich als unsicheren Hund bezeichnen.

    Aber wehe, ich verlasse die Wohnung.

    Das, was bei allen anderen Hunden vorher wunderbar funktioniert hat, fruchtet bei Karla überhaupt nicht.

    Ich dachte auch immer, dass es schon funktionieren wird, wenn mans nur richtig aufzieht. Hab immer ganz überheblich gedacht, dass mir sowas vermutlich nicht passieren würde, weil ich ja genau weiß, wie es geht und wahrhscheinlich nur alle, bei denen es nicht geht, es einfach nur nicht richtig gemacht haben.. Wie arrogant von mir. Wie peinlich! Ich entschuldige mich förmlich bei allen, denen ich unterstellt habe, es einfach nur nicht zu peilen.. :gott:

    Können es einige Rassen besser als andere?

    Na sicher. Es gibt ja rassespezifische Eigenschaften. Eine sehr selbstständige Rasse hat sicher weniger Probleme damit als eine, die von Grund auf eher mehr darauf gezüchtet ist, am Besitzer zu kleben.


    Welche sind typische Kandidaten für Stress beim Allein-sein, welche Rassen können das eurer Erfahrung nach besser ab?

    Ich hatte bisher:

    Schäferhund

    Border Collie Mischling

    Podenco-Mischling

    Alle drei (mit der entsprechenden Gewöhnung) konnten ohne Probleme alleine bleiben. Die Border Collie Hündin fand es wohl von den dreien am uncoolsten, hats aber ausgehalten.

    Ich habe jetzt einen Pudelmischling. Das erste Mal, dass Alleinbleiben extrem holprig ist. Die ersten Monate war es überhaupt nicht möglich und ich sehe gerade auch noch nicht so richtig das Licht am Ende des Tunnels.

    Beim Zwergpudel in der Nachbarschaft ist es ähnlich und ich kenne es auch von anderen Pudel-Haltern nicht anders.

    Kann ich leider inzwischen auch bestätigen. Karla (quasi 3/4 Pudel) ist mein 4. Hund und der erste, mit dem ich solche Probleme habe mit Trennungsangst. Trotz 6 Monate ausgefeiltem Trainingsplan klappt es aktuell nur sehr holprig.

    Gut, dass es bei uns keine Notwendigkeit zum Alleinbleiben gibt und wir dran arbeiten können. Nervig und kräftezehrend ist es dennoch.

    Aber abgesehen davon find ich 10 Stunden am Tag für jeden Hund zu viel. Und ich bin was das Thema angeht eigentlich eher unempfindlich.

    Der Tierarztbesuch hat mich mit Impfung inkl Tollwut, Chip und Ausstellung des Heimtierausweises etwas mehr als 100,- gekostet.

    Ist jetzt geringfügig OT, aber: Solche Preise möchte ich hier auch haben.

    Für Urinuntersuchung, AB, Impfung, Chip auslesen und eintragen in den Pass 100€?

    Ich hab hier alleine für die Impfung schon über 100 bezahlt. :lol: Und meine Tierärztin gehört noch nicht mal zur teuren Sorte bei uns.

    Kleiner Tipp:

    Man kann dem Hund auch anerziehen, nachts zu müssen, wenn man ihn jedes Mal, wenn er sich bewegt, raus bringt.

    Ein Hund bewegt sich nachts schon. Die liegen nicht die ganze Zeit auf dem gleichen Schlafplatz.

    Dass ein 10 Wochen alter Welpe mal in die Wohnung macht, ist jetzt nicht sonderlich ungewöhnlich. Das ist auch von Hund zu Hund unterschiedlich. Meine jetzige Hündin kam mit 9 Wochen schon fast stubenrein. Meine ehemalige Hündin hat DEUTLICH länger gebraucht. Monate.

    Mach dich nicht verrückt.

    Puh.. genau solche Vereine bringen die seriösen Vereine in Verruf.

    Da wurde jetzt fast ein Herdenschutzhund als "Border Collie" vermittelt. Und erst auf Nachfrage wurde eingelenkt und andere Hunde empfohlen.

    Kann mir doch keiner erzählen, dass ein Verein, der in Griechenland Hunde "rettet", noch nie einen griechischen Schäferhund gesehen hat.. 🙄