Das Thema taucht ja immer wieder auf, und viele machen sich ernsthaft Sorgen. Ich hab mich mal intensiv damit beschäftigt.
Kurz gesagt: Gasangriffe auf Camper sind extrem unwahrscheinlich – eher ein moderner Mythos als echte Gefahr.
Die Narkosegase (z. B. Isofluran, Halothan) wirken nur in sehr engen Dosierungen. Zu wenig – keine Wirkung. Zu viel – lebensgefährlich. So etwas gezielt und sicher über ein Lüftungsgitter einzuleiten, ist nahezu unmöglich.
Die Wirkung der Betäubung mit Gas reicht 30min, maximal eine Stunde. Also würde man danach auch nicht sonderlich lange schlafen.
Wohnmobile sind nicht gasdicht – durch Spalten und Lüftungsgitter würde sich das Gas verflüchtigen oder nie gleichmäßig wirken. Was es wiederum schwierig macht, jemanden zu betäuben aber nicht zu töten.
Technisch extrem aufwendig: Um das überhaupt zu versuchen, bräuchte man medizinisches Equipment, Atemschutz, Erfahrung im Umgang mit Narkosegasen – und einen ziemlich großen Gasvorrat.
Die Kosten: Für einen Camper mit ca. 10 m³ (was eher ein kleines Wohnmobil ist) Volumen bräuchte man rund 1,5–2 Liter Isofluran.
Preis: ca. 150–250 € pro Liter. Mit Ausrüstung und Transport locker 400–600 € oder mehr – für einen Einbruchsversuch, der wahrscheinlich nicht Mal erfolgreich sein wird. Oder aber jemanden töten würde.
Das macht schlicht keinen Sinn.
Kein einziger Fall wurde toxikologisch bestätigt. Polizei, Toxikologen und Anästhesisten sagen unisono: Es gibt keine Beweise. Symptome wie Benommenheit oder Schwindel lassen sich auch anders erklären – z. B. durch stickige Luft, Kreislaufprobleme oder den Schock nach einem Einbruch.
Zum Nachlesen:
https://www.adac.de/news/gasangriff-wohnmobil/
https://www.polizei-beratung.d…sattacken-auf-wohnmobile/
https://www.test.de/Camping-mi…ehr-Sicherheit-5814562-0/
Prof. Dr. Smollich (Pharmakologe):