Ja ich finde das Thema auch spannend. Alleine, dass viele Frauen die Elternzeit zu einem großen Teil übernehmen.
Mein Mann und ich haben viel überlegt, ob wir nicht 6 Monate - 6 Monate machen sollen.
Vor allem aus beruflichen Gründen (weil ich nach den 12 Monaten eine Stelle übernehmen soll, wo der aktuelle Inhaber zeitlich passend in Rente geht), wegen dem Stillen (falls es klappt und wir es doch länger als 6 Monate machen) und aufgrund einer Ausbildung, die ich gerade nebenbei mache, haben wir uns aber dafür entschieden, dass ich ein Jahr Zuhause bleibe...
Aber die Feministin in mir (und auch in meinem Mann) haben sich das nicht leicht gemacht und wir sind da irgendwie nicht zu einer perfekten Lösung gekommen.
Mein Mann wäre auch gerne einige Monate beim Kind geblieben und vielleicht wäre das die bessere Variante gewesen?
Keine Ahnung.
Aber alleine dadurch verschiebt sich natürlich viel...
Alles anzeigen
Bei uns gabs sogar noch das Problem, dass man Kitaplätze erst im August bekommt. Keine Chance, mitten im Jahr einen Platz zu bekommen. Da mein Kind im Dezember geboren wurde, musste ich also 21 Monate Elternzeit nehmen, oder mein Kind mit 8 Monaten in die Krippe geben. Nur stundenweise wieder einsteigen ging in meinem damaligen Job nicht. Und als ich nach 8 Monaten an dem Punkt war, dass ich dachte, ich krieg nen Rappel und mein Gehirn schrumpft, und ich fast soweit war, die Elternzeit zu verkürzen, wurde gerade meine Vertretung vertraglich verlängert und ich konnte nicht zurück.
Hätte ich damals schon gewusst, wie es mir in der Elternzeit geht, hätten wir das sicher anders gemacht. Damals war es teils eine wirtschaftliche Entscheidung, dass ich die Elternzeit nehmen. Teils aber auch wegen des Gedankens ans Stillen, was ich dann eh nicht konnte. Aber ich hab den Stress mitbekommen, den meine Schwägerin hatte, die nach 8 Wochen wieder arbeiten gegangen ist. Da ist der Mann täglich zu ihr in die Arbeit gekommen mit dem Baby, damit gestillt werden konnte. Nach 8 Wochen Abstillen hätte ich wohl auch nicht gekonnt. Da hab ich wahrscheinlich zu viel Bindungstheorie im Studium für gehabt und hätte mir ein unendlich schlechtes Gewissen gemacht.
Aber die Feministin in mir (und auch in meinem Mann) haben sich das nicht leicht gemacht und wir sind da irgendwie nicht zu einer perfekten Lösung gekommen.
Ich zähle mich auch zu den Feministinnen und finde, dass es jeder machen muss, wie es am meisten Sinn ergibt. Perfekte Lösungen gibt es selten. Und möglicherweise findet ihr ja auch andere Wege, wie ihr das gerecht aufteilen könnt und du dir trotzdem die Freiheiten nehmen kannst, die du brauchst. Es gibt nicht nur schwarz/weiß. Du kannst auch Feministin und Mutter in Elternzeit gleichzeitig sein. Wichtig ist nur, sich nicht völlig selbst zu verlieren und zu schauen, dass es allen möglichst gut geht.