Beiträge von Ernalie

    Naria


    Ich verstehe deinen Punkt. In ein paar Punkten denke ich anders. Z.B. hier:


    Dass er das Gefühl bekommt, dass er gut so ist wie er ist und seine Empfindungen nicht falsch sind, nur weil sie der Norm nicht entsprechen.

    Ich würde es schon finden, wenn allgemein vermittelt würde, dass jemand gut ist wie er ist, selbst WENN eine Diagnose da ist.

    Das Leugnen einer Diagnose macht sie nicht weg. Und eine Diagnose öffnet den Weg zur korrekten Behandlung und Unterstützung.


    Jede Menge Menschen leiden heute sehr darunter, dass ihre Eltern sich gegen die Diagnose ADHS gewehrt haben. Denn damit wurde dem Kind auch die Möglichkeit auf entsprechende Förderung und Rücksichtnahme entzogen.


    Ansonsten stimmen wir darin überein, dass es nötig ist, Schieflagen lieber zu früh als zu spät zu erkennen.

    Nein, ich glaube ich verwechsle nichts. Der Hund hat nach der TE geschnappt, als sie das Baby nehmen wollte.

    Das kommt mir doch eher bedenklich vor.

    Traurig, wenn man als Hundehalter eine solche Einstellung vertritt. Ich hoffe sehr, dein Hund wird diese niemals zu spüren bekommen.

    Wenn mein Hund sowas machen würde,.würde der meine Einstellung dazu aber sehr unmittelbar und unmissverständlich zu spüren bekommen!

    Alles Gute für euch alle!


    Ich bin mir sicher, dein Mann wird mit genügend Abstand dazu einen klaren Kopf gewinnen.


    Ich drücke die Daumen, dass ihr die richtige Hilfe findet!

    Die Menschen, mit denen ich arbeite, sind sehr dankbar für meine Einstellung. Ich sehe ihre Not, ohne sie gleich als „gestört“ zu bezeichnen.

    Ich bin Betroffene. Und ehrlich gesagt hat mich die Erkenntnis, dass ich "gestört" bin, unglaublich erleichtert. Weil es für mich geklärt hat, dass ich nicht einfach nur faul, dumm, depressiv, unzuverlässig, vergesslich, fahrig, ungenau, nicht konsequent genug, wenig leistungsfähig bin. Und weil die Ursache darin nicht in einer schweren Kindheit liegt (ich hatte eine tolle Kindheit!).


    Ich weiß, dass das schwer vorstellbar ist, aber insbesondere Menschen aus dem neurodivergenten Bereich erleben ihre Diagnose als Erlösung.

    Sorry, ich kann das einfach nicht unkommentiert lassen.


    Zur Vorgeschichte kann ich vielleicht sagen, dass ich ein neurodivergentes Kind (ADHS sicher, Autismus noch ausstehend) habe und selbst sehr wahrscheinlich (ich bin momentan in der Diagnostik) ADHS habe. Mein Kind war von Geburt an auffällig. Ich wüsste nicht, welche Rahmenstrukturen dazu hätten führen sollen, dass dem nicht so ist.


    Jemand mit ADHS oder ASS erwirbt das nicht im Laufe seines Lebens. Man wird so geboren. Das führt unweigerlich zu Problemen und Störungen. Bei einigen Menschen fallen sie vielleicht nur wenig auf oder auch erst später, oder gewisse Dinge werden fälschlicherweise nicht auf die Störung zurückgeführt. Oft geht Menschen, die spät mit ADHS diagnostiziert werden, ein Licht auf, warum gewisse Dinge sind, wie sie sind. Meistens werden sie jahrelang wegen anderer Dinge behandelt, deren Ursache in der Neurodivergenz liegt.


    Ein Mensch mit ASS ist Autist, ein Mensch mit ADHS hat eine hyperkinetische Störung. Das ist einfach Fakt. Wenn du damit sagen willst, dass man lernen kann, damit zu leben: Ja. Ob man frühzeitig Maßnahmen ergreifen kann, damit zB ein Kind möglichst wenige Probleme in der Schule bekommt? Ja. Die Störung ist trotzdem angeboren und derjenige Mensch wird sein Leben lang damit handlen. Die verschwindet nicht, nur weil "gewisse Rahmenstrukturen gegeben sind".

    Und was hyperkinetische Störungen und Menschen, die sich im Autismus Spektrum befinden, angeht, gehe ich nicht davon aus, dass diese sofort ab Zeitpunkt der Geburt eine Störung haben. Es sind vielmehr die heutigen Strukturen und Lebensumstände in der Gesellschaft, die zu Problemen für das Individuum führen können. Somit gehe ich weiterhin davon aus, dass ein Mensch nicht seelisch krank geboren wird.

    Du weißt aber schon, dass dass nachgewiesen ist, dass diese Störungen angeboren sind?

    Vielleicht magst du dich Mal mit dem Thema Neurodivergenz beschäftigen.

    Hey Sarah,


    die letzten Seiten waren hart zu lesen für mich. Einige der Übergriffe fand ich tatsächlich auch unnötig gemein, manchmal scheint das Bewusstsein dafür unterzugehen, dass auf der anderen Seite auch ein Mensch mit Gefühlen sitzt. Ich denke aber, alle hatten die Intention, dir die Augen zu öffnen. Ich glaube, du hast dich da gerade ein bißchen verrannt und kommst da nicht mehr raus.

    Vor dem Hintergrund deiner eigenen Diagnose kann ich dein Handeln und Denken nachvollziehen. Ich kenne Teile davon auch von mir selbst, als ich noch deutlich jünger war. Daran solltest du dringend arbeiten, sonst kommst du immer wieder in solche Situationen (vermutlich bist du das auch schon häufiger und erkennst deinen eigenen Anteil daran noch nicht).


    Für jetzt und hier würde ich dir den Ratschlag geben wollen, dich hier erstmal für einen Tag oder so rauszuziehen und dir darüber Gedanken zu machen, was jetzt eigentlich Sache ist und welche Rolle dein eigenes Verhalten spielte, dass es hier so eskalieren konnte. Versuch dabei, das Escape-Argument "dann gebe ich meine Hund halt ab, wenn ich so schlecht zu ihnen bin" wegzustreichen. Und dann kannst du mit klarem Kopf wieder kommen. Ansonsten schaukelt sich das hier einfach nur weiter hoch.

    Ansonsten denke ich, dass wir eine unterschiedliche Auffassung zum Thema „Hyperkenitsche Störung“ und bezogen auf Autismus haben. Das hier näher auszuführen wäre vollkommen OT. Daher möchte ich das hier nicht vertiefen.

    Ich weiß nicht, welche du hast. Aber meine ist die wissenschaftliche Auffassung. :ka:

    Diese Diskussion zu beenden mit "vollkommen OT" ist übrigens auch ein bißchen lustig, weil eigentlich der halbe Thread OT ist und auch dein Beitrag, weil er absolut nix mit Hunden zu tun hat.


    Zum anderen möchte ich dir noch raten, weniger nachzudenken. Dass dein Sohn gebissen wurde ist schade, dass Nasenbluten nicht bemerkt wurde, ist auch schade. Sind aber Dinge, die im Alltag durchaus passieren können. Dass dir das nicht gesagt wurde, nun, schade. Vielleicht dem geschuldet, dass es tatsächlich keiner bemerkt hat. Vielleicht versuchst du dich mal in einen Raum oder auf ein Außengelände mit 12 Kindern zu stellen und versuchst, da wirklich jedes kleine Detail zu bemerken. Es geht nicht. Auch mir als Mutter in Einzelbetreuung meines Kindes sind schon Dinge entgangen.

    Und dann aus einem Mädchen, was möglicherweise eine Antipathie gegen deinen Sohn hegt (ja, auch Kinder mögen sich manchmal einfach nicht..) Ableiten, dass vielleicht irgendwer "allgemein gemeint" professionelle Hilfe braucht, geht dann doch zu weit. Erzieher*innen sind Fachkräfte, die sind geschult darauf, genau solche Dinge zu erkennen. Die verbringen bis zu 9 Stunden am Tag mit den Kindern. Die werden schon erkennen, wenn ein Kind professionelle Hilfe bei seiner Emotionsbewältigung benötigt.

    Kein Kind wird seelisch krank geboren

    Ähm, doch?

    Sämtliche hyperkinetische Störungen? Autismus-Spektrum-Störungen?


    Ich bin mir sicher, du meinst das nicht so. Aber es wirkt gerade, als würdest du dem Mädchen eine seelische Erkrankung unterstellen, weil sie deinen Sohn nicht in das Haus lassen wollte?

    Das ist doch eine vollkommen normale Situation. Du weißt doch auch,.wenn ich das richtig verstanden habe, gar nicht, ob sie in irgendeiner Form gewalttätig wurde.