Ich hab, von dem, was ich hier im Forum lese, so das Gefühl, dass vor allem die Menschen, die sich vorher sehr intensiv damit auseinandersetzen und sich viel informieren, dann später richtig große Schwierigkeiten haben, wenn die Realität nicht zur Vorstellung (die ja recht fest ist, denn man hat sich ja gut informiert) passt.
Die gute Nachricht ist: es geht vorbei. Die schlechte Nachricht ist: ja, es wird trotzdem anstrengend.
Man tut Gutes damit, es sich so leicht wie möglich zu machen. Daher finde ich die Idee, vorübergehend an einen Ort zu ziehen, wo es leichter für dich ist, gar nicht so blöd. Stubenreinheit muss man nicht für jeden Ort neu trainieren. Hunde werden stubenrein, wenn sie es körperlich können und verstanden haben, dass draußen machen sinnvoller ist. Leider kann das sehr unterschiedlich lange dauern. Meine erste Hündin hat tatsächlich mehr als ein Jahr gebraucht. Meine jetzige war schon nahezu stubenrein (in dem Maße, wie es für Welpen in dem Alter halt möglich sein kann), als sie mit 9 Wochen zu uns kam.
Ansonsten hilft nur, sich locker zu machen, sämtliche Vorstellungen über Bord zu werfen und die Situation annehmen, wie sie ist. In meiner letzten Welpengruppe - in der es pro Durchlauf nur 3 Teilnehmer gab - ging es tatsächlich fast gar nicht um Training, sondern um Aufklärung, was bei den Hunden in dem Alter passiert und wie man das am besten handlet. Fand ich extrem sinnvoll. Ist aber glaub ich eher schwer zu finden. Ich hatte das Problem zwar nicht, hab aber von den anderen beiden gehört, dass sie das sehr hilfreich fanden, um den Druck raus zu nehmen.
Ich hatte keinen welpenblues. Das ist mir komplett fremd so zusammen zu brechen nur weil man vollkommen freiwillig diese Verantwortung übernommen hat
Das tun Leute in der Regel auch, wenn sie Kinder bekommen und trotzdem hat niemand eine Ahnung davon, wie die Herausforderung WIRKLICH aussieht, wenn sie dann da ist (und damit meine ich nicht den hormonell bedingten Babyblues - weswegen ich auch die Bezeichnung Welpenblues eher daneben finde). Es ist in beiden Fällen absolut erlaubt, überfordert zu sein und das zu kommunizieren. Die Frage ist, wie man damit umgeht und dass man Verantwortung übernimmt und sich Hilfe holt. Und dann sollte man, meiner Meinung nach, nicht noch auf Vorwürfe und "haste doch so gewollt" treffen.