Beiträge von Ernalie

    Wahrscheinlich meinen es die meisten nicht böse. Aber mein Mann zB wechselt deswegen die Straßenseite, damit eine Frau alleine sich nicht verfolgt fühlt, wenn er zufällig hinterher gehen muss.

    Meiner ändert beim Laufen auch die Strecke, wenn er merkt, dass er hinter einer Frau läuft, die die selbe Strecke läuft. Ich habe ihn dafür sensibilisiert, weil ich selbst es auch extrem gruselig finde, wenn mir jemand hinterher läuft. Die meisten denken sich vermutlich nix dabei. Aber es ist einfach wahnsinnig einschüchternd.

    Bin drauf und dran mit eine Zweitmeinung einzuholen.

    Würde ich ehrlich gesagt auch machen.

    Ich finde es irgendwie schon etwas schwierig, dass die Tierärztin anscheinend gar nicht richtig untersucht. Der Kieferbruch wurde nicht festgestellt sondern für eine Prellung gehalten, weil der Hund "hart im Nehmen" ist? Das sind alle Hunde. Deswegen macht man lieber zur Sicherheit ein Röntgenbild. 🤷🏻

    Es kann auch sein, dass das mit dem hypoallergenen Futter nicht klappt, je nachdem, was der Hund nicht verträgt oder in welcher Sensibilität er es nicht verträgt. Hypoallergenes Futter unterscheidet sich von normalem Futter nur darin, dass die Proteine hydrolysiert sind. Bedeutet, dass die so weit aufgespalten sind, dass die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion sinkt, weil das Immunsystem sie nicht als Allergieauslöser erkennt. Wenn der Hund jetzt aber gegen was anderes allergisch ist, dann funktioniert es halt nicht. Oder wenn der Hund so sensibel ist, dass er selbst auf diese aufgespaltenen Proteine reagiert.

    Frisst er denn die Schonkost? Habt ihr das Gefühl, dass das Verdauungssystem sich dadurch beruhigt hat? Wie lange bekommt er das schon?

    Ich würde dann vielleicht Mal anfangen zu testen, ob zu der Schonkost Vitamin- und Mineralstoffzusätze funktionieren. Wenn ja, dann spricht nichts dagegen, das selbst kochen beizubehalten.

    antiallergisches Futter zu testen. Das wurde von unserer Hündin nach 10 Tagen komplett verweigert.

    Hypoallergenes Futter kann ebenso Allergien und Unverträglichkeiten auslösen. Das kann immer nur ein Versuch sein. Hypoallergenes Futter hat deswegen eine geringere Wahrscheinlichkeit, Allergien auszulösen, weil die Eiweißquellen hydrolysiert sind. Dadurch soll das Immunsystem sie nicht mehr als Allergiequelle erkennen. Das funktioniert oft gut. In anderen Fällen sind die Hunde so sensibel, dass es auch damit nicht geht. Außerdem funktioniert es natürlich auch nicht, wenn die Allergiequelle nicht die Eiweißbestandteile sondern was anderes ist.

    Bevor man wild durchtestet, ist es zwingend erforderlich, dass das Verdauungssystem sich beruhigt. Ansonsten läuft man Gefahr, dass alles, was man testet, wieder Allergien auslöst.

    Eine klassische Ausschlussdiät ohne hypoallergenes Futter würde ich dann machen. Das Hypoallergene Futter würde ich ihr nicht mehr geben. Auch, wenn sie es wieder frisst. Dass sie im Langzeittest verweigert hat spricht sehr dafür, dass sie etwas darin nicht verträgt.

    Ich habe es auch einmal mit den Zutaten etc. mit dem Tierarzt besprochen, der auch meinte dass diese Zutaten nicht überdosierbar wären.

    Ich kenne mich mit Tiermedizin ehrlich gesagt nicht besonders gut aus, aber mit der Wirkung dieser Stoffe beim Menschen schon – und die Aussage, dass das „nicht überdosierbar“ sei, stimmt so schlicht nicht. Auch wenn es sich um Vitamine, Mineralstoffe und Pflanzenextrakte handelt, sind viele davon grundsätzlich überdosierbar oder können bei empfindlichen Personen Nebenwirkungen haben.

    Vitamin A (auch in Form von Beta-Carotin) kann sich im Körper anreichern und bei zu hoher Aufnahme zu Leberschäden, Appetitlosigkeit oder Gelenkschmerzen führen.

    Vitamin D ist ebenfalls fettlöslich und wird gespeichert. Eine Überdosierung kann den Kalziumspiegel gefährlich ansteigen lassen und Nieren schädigen.

    Vitamin E kann in sehr hohen Mengen die Blutgerinnung beeinträchtigen.

    Vitamin B6 ist wasserlöslich, aber tatsächlich überdosierbar – zu viel über längere Zeit kann Nervenschäden verursachen (Kribbeln, Taubheitsgefühle, Polyneuropathie).

    Zink ist in Maßen wichtig, aber dauerhaft zu viel kann zu Kupfermangel, Blutarmut und Magenbeschwerden führen.

    Selen ist in geringen Mengen notwendig, wird aber schon etwas über dem Bedarf giftig – mögliche Folgen sind Haarausfall, brüchige Nägel und neurologische Probleme.

    Eisen ist ebenfalls speicherfähig und in zu hoher Dosis leber- und gefäßschädigend.

    Auch bei Pflanzenextrakten wie Ginseng, Ashwagandha oder Süßholzwurzel gibt es Grenzen. Sie können den Blutdruck, die Hormonregulation oder den Kaliumhaushalt beeinflussen.

    Unterm Strich kann man also ganz klar sagen: Diese Stoffe sind sehr wohl überdosierbar – vielleicht nicht mit einer Portion, aber grundsätzlich schon. Deshalb ist die Aussage, sie seien „nicht überdosierbar“, medizinisch einfach nicht korrekt.

    Und deswegen sind NEM auch für Menschen keineswegs "normal", sondern in den meisten Fällen Geldschneiderei mit dem Potential, eher zu schädigen als zu helfen. NEM sind eine tolle Sache. Wenn sie wirklich nachweislich gebraucht werden, um einen Mangel auszugleichen. Aber niemals einfach nur so. Dabei gilt auf keinen Fall "viel hilft viel". Der Körper kann mit mehr als nötig auch gar nichts anfangen. Der braucht so viel, wie er braucht. Wenn man mehr rein schmeißt, kann der damit nichts anfangen. Es bringt keinen Mehrwert.

    Wir kochen teilweise ein Huhn aus und der Hund isst es nicht. Bei Ernährungsberatern, Tierärzten etc. wurde uns gesagt, dass gerade Pudel eben sehr empfindlich mit Futter sein können. Unsere Dame ist da wohl extrem.

    Ich habe selbst einen Pudelmix mit hohem Anteil Pudel. Ich dachte auch immer, dass die den sogenannten "Pudelmagen" hat. Trockenfutter hat sie immer erst gefressen, dann schlagartig nach einer Woche verweigert. Nassfutter aß sie, endete aber häufig in diffusem Durchfall, der nicht erklärbar war und sporadisch auftrat. Wir haben irgendwann auch selbst gekocht. Das lief eine ganze Weile gut. Bis sie am Kopf Hotspots entwickelte, die dazu auch noch übel gerochen haben.

    Inzwischen weiß ich, dass der sogenannte Pudelmagen in den wenigsten Fällen einfach nur eine Übersensibilität oder Mäkeligkeit ist. Das sind in den meisten Fällen Unverträglichkeiten oder Futtermittelallergien. Pudel neigen da extrem zu. Und die Verweigerung war eigentlich das erste Anzeichen dafür.

    Wir geben gerade ein spezielles Hypoallergenes Futter, um den gesamten Verdauungsapparat erstmal zu beruhigen. Das klappt auch prima. Seitdem kein Durchfall mehr und sie frisst es auch schon längere Zeit sehr gern ohne zu verweigern. Die Hotspots sind nach wenigen Tagen verheilt und der Gestank ist komplett weg. Mir ist auch aufgefallen, das sie sich weniger schüttelt und weniger an den Beinen knabbert. Ich hab das vorher gar nicht wahrgenommen. Erst, als es dann anders war. Wenn die Verdauung wieder stabil ist, starten wir mit der Ausschlussdiät, in tierärztlicher Begleitung.

    Ich würde euch dringend empfehlen, mit dem Tierarzt über Ausschlussdiät zu sprechen. Futter komplett verweigern, so dass der Hund abmagert, ist nicht einfach nur ein sensibler Magen. Das hat einen Grund.

    Nur Mal so zur Veranschaulichung, wie anstrengend sowas wie Nasenarbeit für Hunde ist:

    Ich hab mal mit meiner damals etwas unter einjährigen Hündin einen Mantrailing Kurs gemacht. Pro Kurseinheit hatte sie so 1-2 "Einsätze" die entsprechend des Anfängerkurses wirklich klein aufgebaut waren. Von diesen 1-2 Einsätzen war sie den ganzen Tag hinterher komplett ausgelastet. Es hat ihr unfassbar viel Spaß gemacht und die Trainerin hat mir auch gesagt, dass ich weiter machen soll, weil Karla sehr talentiert ist und es ihr richtig viel Spaß macht. Hat sich leider nicht ergeben. Aber obwohl sie so viel Spaß dabei hatte, war das unglaublich anstrengend für sie.

    Ich glaube, du siehst das Programm, was ihr habt, nicht aus Welpensicht sondern aus deiner. Die größte Übung mit Welpen für mich selbst war, mich extrem zu entschleunigen. Für Welpen kann ein normaler Waldspaziergang schon zu viel sein. Egal ob er selbst läuft oder getragen wird. Es geht um die Eindrücke. Gerade im Herbst. Wind, Blätter, Gerüche, verschiedene Untergründe. Selbst "Pause" an einer Bank ist nur für dich Pause, aber nicht für den Hund. Da gibt's dann welche, die das besser wegstecken und welche, die da sensibler sind. Dann kommt's auch noch auf die Entwicklungsphase an, ob es für den Hund zu viel ist oder nicht.

    Wenn du nicht einen total untypischen Hund hast, wird der Hund übrigens nie denken, dass es NUR bei dir Spaß gibt. Die sind doch nicht blöd. Die wissen ganz genau, dass es da draußen eine Menge Spaß gibt. Ich persönlich kenne auch keinen Hund, der nicht spätestens im Junghundalter diesen Spaß erkunden wollte. Und das ist auch gesund und richtig, Hunde haben, genau wie Kinder, eine Explorationsphase, die Teil der normalen Entwicklung ist. Damit meine ich nicht, dass man den Hund schon machen lassen soll. Aber ich fürchte, dein Programm kann auch genau in die andere Richtung umschlagen, als die, die du möchtest.

    Ich hab mal bei einem Hund, der davon auch noch nichts gehört hatte, eine ganz dünne, ganz leichte Schleppleine mit Minikarabiner gehabt. Ich gehe damit aber nicht Gassi an der Leine sondern trage den Hund an einen übersichtlichen Ort und lasse ihn da möglichst frei erkunden. Jedes Folgen wird dann direkt belohnt. Irgendwann checkt der Hund das schon.

    Ich weiß jetzt nicht, ob meine Stichprobe da so repräsentativ war. Aber tatsächlich war es leichter, je jünger der Hund war als ich ihn bekommen habe.

    Es gibt durchau Menschen, die mit ihrem Hund nie ins Ausland fahren und das eben für sich von vornherein ausschließen. Wozu sollte der Hund da einen Heimtierausweis benötigen? Hier gibt es viele Hunde, die "nur" einen gelben Impfpass haben und trotzdem korrekt geimpft sind. Daran ist nichts "komisch".

    Naja. Welchen Nachteil hat denn der blaue impfausweis? Mir leuchtet ja durchaus ein, dass manche Menschen ihn nicht direkt brauchen. Aber es gibt für mich jetzt auch erstmal keinen ersichtlichen Grund, den nicht direkt zu nehmen.