Ich denke, das muss jeder persönlich für sich entscheiden und die Gründe von Anderen können die eigene Situation überhaupt nicht beeinflussen.
Für mich ist das Geschwisterthema zB überhaupt kein Argument, weil ich so unendlich viele Leute kenne und auch in meiner Kindheit kannte, die auf ihre Geschwister hätten verzichten können. Und das ist noch beschönigt. Einige davon wollten und würden immer noch ihre Geschwister am liebsten auf den Mond schießen.
Ich kann dir deine Frage nicht direkt beantworten. Kann dir aber sagen, was hier dazu geführt hat, dass ich ganz definitiv kein zweites Kind wollen würde. Ich wollte auch nie mehr als eins. Aber aus heutiger Sicht, selbst wenn ich mehr als eins gewollt hätte, würd ich keins bekommen. Denn das hier:
Mina ist oft nachts stundenlang wach, jetzt ist es besser, aber wir hatten eine Phase, da waren wir monatelang von - wenns richtig blöd lief - 23:00 - 4:00 oder 5:00 wach
Ist bei uns auch nach 5,5 Jahren immer noch so und eine Besserung ist nicht in Sicht. Sie hat schon als Baby kaum geschlafen und nur geschrien. Das war bei uns auch nie eine "Phase". Es ist einfach immer so. Abgesehen von der massiven Schlafstörung, die wirklich einschneidend und lebensverändernd ist, hat sich wohl jemand bei der Geburt meines Kindes gedacht: "achso, die bekommt also nur eins? Okay, dann geben wir ihr einfach mal die volle Ladung". Nicht falsch verstehen, ich liebe meine Tochter mehr als alles andere auf der Welt. Aber ich hatte vor ihrer Geburt schlicht absolut keine Vorstellung davon (und ich kannte viele heftige Geschichten, habe alle mir bekannten Eventualitäten einkalkuliert..) WIE herausfordernd, kräftezehrend und lebensverändernd es sein würde. Der Mensch hat einfach nicht ausreichend Vorstellungskraft dafür, was es bedeutet, jahrelang (!) unter akutem Schlafentzug noch einen herausfordernden Alltag zu meistern.
Ich wüsste überhaupt nicht, wie ich einem zweiten Kind noch gerecht werden sollte.
Selbstverständlich gibt es auch nichts im Leben (zumindest nicht in meinem bisher), was annähernd an die Gefühle und Freude heran kommt, die man mit einem eigenen Kind hat. Was mir genau in diesem Moment sehr schwer fällt auf dem Schirm zu behalten... Grüße aus der Schlafmangelhölle nach ganzen 4 Stunden Schlaf heute Nacht, davon 2,5 zusammenhängend. 